Beständeübersicht
Bestand
21014 Bankhaus Meyer & Co., Leipzig
Datierung | 1858 - 1946 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 8,30 |
Zur Geschichte des Bankhauses Meyer & Co
Die Geschichte des Bankhauses ist eng mit der aus Dessau stammenden Familie Meyer verbunden. Der jüdische Kaufmann Joël Meyer, der als Bankier bereits bei den Leipziger Messen nachweisbar war, gründete am 1. September 1814 am Brühl in Leipzig ein Wechselgeschäft.[01] Er führte es gemeinsam mit seinem Sohn Alexis Meyer, geboren 1787 in Dessau. Im Jahre 1823 wurde das Geschäft erstmals als "Meyer & Co." bezeichnet.[02] Alexis Meyer siedelte 1833 nach Berlin über und gründete dort unter gleichem Namen ein Bankhaus. Das Leipziger Stammhaus wurde von 1840 bis 1887 von seinem Sohn Max Meyer geleitet.[03]
Der erste Handelsregistereintrag von 1862 weist neben Max Meyer seit 1853 Alexis und Moritz Meyer, beide Berlin, als Inhaber aus.[04] Im Jahre 1863 kam Felix Meyer, Berlin, als Mitinhaber dazu. Von 1870 bis 1877 wurde das Bankhaus als Zweigniederlassung der Berliner Firma geführt. Ab 1887 lag die Leitung als Kommanditgesellschaft bei den Söhnen von Max Meyer, Oscar und Paul Meyer. Seit 1905 befanden sich die Geschäftsräume im eigenen Bankhaus im Thomaskirchhof Nr. 20.[05]
Für die weitere Entwicklung des Bankhauses bedeutend waren der Eintritt des Kaufmannes Christian Adolf Mayer 1911 und des Bankiers Dr. jur. Wilhelm Schomburgk, des Schwiegersohnes von Paul Meyer, 1919 als Teilhaber. Christian Adolf Mayer, ein entfernter Nachkomme von Christian Gottlob Frege (II.), entstammte einer Musikerfamilie, war Mitglied des Gewandhausdirektoriums und der "Vertrauten".[06] Wilhelm Schomburgk, der Bruder des Afrikaforschers Hans Schomburgk,[07] war der Enkel von Karl Heine und setzte dessen Werk im Leipziger Westen als Aufsichtsratsvorsitzender der "Leipziger Westend-Baugesellschaft AG" fort.[08] Er heiratete 1907 Elisabeth Meyer und wurde durch diese Verbindung1919 Mitinhaber des Bankhauses. Schomburgk war ab 1929 Mitglied und lange Jahre Senior der "Vertrauten" in Leipzig.
Hervorzuheben ist das Engagement Schomburgks für die Zusammenarbeit der Privatbanken in Leipzig und ganz Deutschland. Er war Organisator von Zusammenkünften der Vertreter der Banken (u. a. Frege & Co., Vetter & Co., Hammer & Schmidt, A. Lieberoth), die er oftmals als Gastgeber einberief und in denen er sich mit Vehemenz gegen Geschäftspraktiken der Großbanken wandte. Dafür nutzte er auch die Möglichkeiten der Vereinigung Leipziger Banken und Bankiers.[09] Schomburgk stand dem Widerstandskreis um Carl Goerdeler und Walter Cramer nahe. Wegen seiner Überzeugungen und aus rassischen Gründen war das Bankhaus in der Zeit des Nationalsozialismus Objekt von Beobachtungen und Schikanen.[10]
Die Bank, die nach eigenen Angaben "einen ruhigen steten Aufstieg genommen und wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt gehabt" hat,[11] pflegte alle Zweige des Bankgeschäfts. Besonderen Ruf erwarb sie sich mit ihrem Engagement in der Textil- und der Rauchwarenbranche. Hervorzuheben sind die Verbindungen zur Thüringer Wollgarnspinnerei, bei der Vorstandsmitglieder der Bank im Aufsichtsrat mitwirkten.[12] Im August 1945 wurde das Bankhaus Meyer im Zusammenhang mit der "Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute" vom 14. August 1945 geschlossen. Sofort bemühte sich insbesondere Wilhelm Schomburgk um die Wiederzulassung als Privatbank, was ihm am 1. September 1946 schließlich gelang.[13] Das Bankhaus stand nunmehr unter Aufsicht und ständiger Kontrolle der Sächsischen Landesbank bzw. der Deutschen Investitionsbank und existierte bis 1972.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Archivalien gelangten nach der endgültigen Schließung des Bankhauses in das Verwaltungsarchiv der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Leipzig. Dort wurde der Bestand 1980 bearbeitet, d. h. die Teile "Bankhaus Meyer & Co." (1893 - 1945) und "Privatbank Meyer & Co." (1945 - 1972) formiert, die Akten verzeichnet und an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben. Die Zäsur für die Bestandstrennung liegt im August 1945, als die Bank durch die SMAD geschlossen wurde. Die Bemühungen um die Wiedereröffnung ab Sommer 1945 unter den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen sind bereits im Nachfolgerbestand (Privatbank Meyer) zu finden. Bei der Staatsbank verblieben im wesentlichen Konto- und Depotunterlagen von Bankkunden (Nr. 49-106). Nach der "Richtlinie für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken" der Staatsbank der DDR gehörten sie zum Schriftgut, das vorerst in der Staatsbank verwahrt werden sollte und für eine spätere Übergabe an die Endarchive vorgesehen war (z. B. Unterlagen über Bankgebäude, Schuldbuchforderungen, einige Geschäftsbücher) bzw. das ursprünglich nicht von den Staatsarchiven übernommen werden, sondern aufgrund seines vorwiegend aktuellen Wertes bei der Bank wegen finanzrechtlicher Belange aufbewahrt werden sollte (Depot- und Kontounterlagen, Hauptbücher, Schließfachvermietungen, Lagepläne usw.). Nach Auflösung der Staatsbank der DDR im Jahre 1990 übernahm die Kreditanstalt für Wiederaufbau diese Akten und konzentrierte sie nach Auflösung der Leipziger Außenstelle 1993/94 in der Niederlassung Berlin der KfW. Im Jahre 1995 wurden die Unterlagen dem StA-L angeboten und im gleichen Jahr mit Ablieferungslisten übernommen. Der Bestand wurde daraufhin 1996 endgültig bearbeitet: Die Findkartei wurde redigiert, der Bestand in Anlehnung an das Ordnungsmodell für Banken gegliedert und die neu übernommenen Akten eingearbeitet.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung ist insgesamt bruchstückhaft. Die ersten einhundert Jahre der Bankentwicklung lassen sich kaum dokumentieren. Aus dem 19. Jh. sind lediglich ein Geheimbuch und Aktienmuster erhalten. Erst nach 1910, nach dem Eintritt von Mayer und Schomburgk in die Gesellschaft, setzt die eigentliche Überlieferung ein und hat ihren Schwerpunkt in den 30er und 40er Jahren des 20. Jh. Es fehlen insbesondere fast vollständig die Unterlagen der Leitung der Bank, zur Unternehmensgeschichte, ebenso Personalunterlagen. Akten aus der Geschäftstätigkeit der Bank sind teilweise überliefert. Die zuletzt übernommenen Kundenunterlagen (über Konten, Wertpapiere usw.) erscheinen dagegen relativ vollständig. Der Bestand reiht sich ein in die reichhaltige Überlieferung von Bankbeständen aus dem Leipziger Territorium im Staatsarchiv. Als eine der ältesten überlieferten Leipziger Banken kommt dem Bestand besondere Bedeutung zu. Lediglich eine Privatbank, das 1739 gegründete Bank- und Handelshaus Frege, ist älter und als Geschäftsregistratur erhalten.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21014, Bankhaus Meyer & Co., Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
B. Richter
1996
[01] Vgl. StA-L, 21037 Privatbank Meyer Nr. 37.
[02] Vgl. Leipziger Adreßbuch 1823.
[03] Vgl. Deutschlands Städtebau: Leipzig. hg. v. Rat der Stadt Leipzig, Berlin 1923, S. 120.
[04] Vgl. dazu und zu folgendem: StA-L, AG Leipzig HR-Bd. 10 (HR 962).
[05] Siehe Anm. 3.
[06] Vgl. Herbert Helbig, Die Vertrauten 1 680-1 980. Eine Vereinigung Leipziger Kaufleute, Stuttgart 1980, S. 76 ff.
[07] Vgl. u. a. StAL, Meyer & Co. Nr. 15.
[08] Vgl. Helbig, S. 83.
[09] StA-L, Meyer & Co., Nr. 2, 9.
[10] Vgl. Helbig, S. 83.- S. auch StA-L, Privatbank Meyer, Nr. 37.
[11] Vgl. Anm. 1.
[12] StA-L, Meyer & Co. Nr. 33. Vgl. auch die entsprechende Überlieferung im Bestand "Thüringer Wollgarnspinnerei AG, Leipzig.
[13] Vgl. StA-L, Privatbank Meyer Nr. 99.
Die Geschichte des Bankhauses ist eng mit der aus Dessau stammenden Familie Meyer verbunden. Der jüdische Kaufmann Joël Meyer, der als Bankier bereits bei den Leipziger Messen nachweisbar war, gründete am 1. September 1814 am Brühl in Leipzig ein Wechselgeschäft.[01] Er führte es gemeinsam mit seinem Sohn Alexis Meyer, geboren 1787 in Dessau. Im Jahre 1823 wurde das Geschäft erstmals als "Meyer & Co." bezeichnet.[02] Alexis Meyer siedelte 1833 nach Berlin über und gründete dort unter gleichem Namen ein Bankhaus. Das Leipziger Stammhaus wurde von 1840 bis 1887 von seinem Sohn Max Meyer geleitet.[03]
Der erste Handelsregistereintrag von 1862 weist neben Max Meyer seit 1853 Alexis und Moritz Meyer, beide Berlin, als Inhaber aus.[04] Im Jahre 1863 kam Felix Meyer, Berlin, als Mitinhaber dazu. Von 1870 bis 1877 wurde das Bankhaus als Zweigniederlassung der Berliner Firma geführt. Ab 1887 lag die Leitung als Kommanditgesellschaft bei den Söhnen von Max Meyer, Oscar und Paul Meyer. Seit 1905 befanden sich die Geschäftsräume im eigenen Bankhaus im Thomaskirchhof Nr. 20.[05]
Für die weitere Entwicklung des Bankhauses bedeutend waren der Eintritt des Kaufmannes Christian Adolf Mayer 1911 und des Bankiers Dr. jur. Wilhelm Schomburgk, des Schwiegersohnes von Paul Meyer, 1919 als Teilhaber. Christian Adolf Mayer, ein entfernter Nachkomme von Christian Gottlob Frege (II.), entstammte einer Musikerfamilie, war Mitglied des Gewandhausdirektoriums und der "Vertrauten".[06] Wilhelm Schomburgk, der Bruder des Afrikaforschers Hans Schomburgk,[07] war der Enkel von Karl Heine und setzte dessen Werk im Leipziger Westen als Aufsichtsratsvorsitzender der "Leipziger Westend-Baugesellschaft AG" fort.[08] Er heiratete 1907 Elisabeth Meyer und wurde durch diese Verbindung1919 Mitinhaber des Bankhauses. Schomburgk war ab 1929 Mitglied und lange Jahre Senior der "Vertrauten" in Leipzig.
Hervorzuheben ist das Engagement Schomburgks für die Zusammenarbeit der Privatbanken in Leipzig und ganz Deutschland. Er war Organisator von Zusammenkünften der Vertreter der Banken (u. a. Frege & Co., Vetter & Co., Hammer & Schmidt, A. Lieberoth), die er oftmals als Gastgeber einberief und in denen er sich mit Vehemenz gegen Geschäftspraktiken der Großbanken wandte. Dafür nutzte er auch die Möglichkeiten der Vereinigung Leipziger Banken und Bankiers.[09] Schomburgk stand dem Widerstandskreis um Carl Goerdeler und Walter Cramer nahe. Wegen seiner Überzeugungen und aus rassischen Gründen war das Bankhaus in der Zeit des Nationalsozialismus Objekt von Beobachtungen und Schikanen.[10]
Die Bank, die nach eigenen Angaben "einen ruhigen steten Aufstieg genommen und wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt gehabt" hat,[11] pflegte alle Zweige des Bankgeschäfts. Besonderen Ruf erwarb sie sich mit ihrem Engagement in der Textil- und der Rauchwarenbranche. Hervorzuheben sind die Verbindungen zur Thüringer Wollgarnspinnerei, bei der Vorstandsmitglieder der Bank im Aufsichtsrat mitwirkten.[12] Im August 1945 wurde das Bankhaus Meyer im Zusammenhang mit der "Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute" vom 14. August 1945 geschlossen. Sofort bemühte sich insbesondere Wilhelm Schomburgk um die Wiederzulassung als Privatbank, was ihm am 1. September 1946 schließlich gelang.[13] Das Bankhaus stand nunmehr unter Aufsicht und ständiger Kontrolle der Sächsischen Landesbank bzw. der Deutschen Investitionsbank und existierte bis 1972.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Archivalien gelangten nach der endgültigen Schließung des Bankhauses in das Verwaltungsarchiv der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Leipzig. Dort wurde der Bestand 1980 bearbeitet, d. h. die Teile "Bankhaus Meyer & Co." (1893 - 1945) und "Privatbank Meyer & Co." (1945 - 1972) formiert, die Akten verzeichnet und an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben. Die Zäsur für die Bestandstrennung liegt im August 1945, als die Bank durch die SMAD geschlossen wurde. Die Bemühungen um die Wiedereröffnung ab Sommer 1945 unter den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen sind bereits im Nachfolgerbestand (Privatbank Meyer) zu finden. Bei der Staatsbank verblieben im wesentlichen Konto- und Depotunterlagen von Bankkunden (Nr. 49-106). Nach der "Richtlinie für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken" der Staatsbank der DDR gehörten sie zum Schriftgut, das vorerst in der Staatsbank verwahrt werden sollte und für eine spätere Übergabe an die Endarchive vorgesehen war (z. B. Unterlagen über Bankgebäude, Schuldbuchforderungen, einige Geschäftsbücher) bzw. das ursprünglich nicht von den Staatsarchiven übernommen werden, sondern aufgrund seines vorwiegend aktuellen Wertes bei der Bank wegen finanzrechtlicher Belange aufbewahrt werden sollte (Depot- und Kontounterlagen, Hauptbücher, Schließfachvermietungen, Lagepläne usw.). Nach Auflösung der Staatsbank der DDR im Jahre 1990 übernahm die Kreditanstalt für Wiederaufbau diese Akten und konzentrierte sie nach Auflösung der Leipziger Außenstelle 1993/94 in der Niederlassung Berlin der KfW. Im Jahre 1995 wurden die Unterlagen dem StA-L angeboten und im gleichen Jahr mit Ablieferungslisten übernommen. Der Bestand wurde daraufhin 1996 endgültig bearbeitet: Die Findkartei wurde redigiert, der Bestand in Anlehnung an das Ordnungsmodell für Banken gegliedert und die neu übernommenen Akten eingearbeitet.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung ist insgesamt bruchstückhaft. Die ersten einhundert Jahre der Bankentwicklung lassen sich kaum dokumentieren. Aus dem 19. Jh. sind lediglich ein Geheimbuch und Aktienmuster erhalten. Erst nach 1910, nach dem Eintritt von Mayer und Schomburgk in die Gesellschaft, setzt die eigentliche Überlieferung ein und hat ihren Schwerpunkt in den 30er und 40er Jahren des 20. Jh. Es fehlen insbesondere fast vollständig die Unterlagen der Leitung der Bank, zur Unternehmensgeschichte, ebenso Personalunterlagen. Akten aus der Geschäftstätigkeit der Bank sind teilweise überliefert. Die zuletzt übernommenen Kundenunterlagen (über Konten, Wertpapiere usw.) erscheinen dagegen relativ vollständig. Der Bestand reiht sich ein in die reichhaltige Überlieferung von Bankbeständen aus dem Leipziger Territorium im Staatsarchiv. Als eine der ältesten überlieferten Leipziger Banken kommt dem Bestand besondere Bedeutung zu. Lediglich eine Privatbank, das 1739 gegründete Bank- und Handelshaus Frege, ist älter und als Geschäftsregistratur erhalten.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21014, Bankhaus Meyer & Co., Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
B. Richter
1996
[01] Vgl. StA-L, 21037 Privatbank Meyer Nr. 37.
[02] Vgl. Leipziger Adreßbuch 1823.
[03] Vgl. Deutschlands Städtebau: Leipzig. hg. v. Rat der Stadt Leipzig, Berlin 1923, S. 120.
[04] Vgl. dazu und zu folgendem: StA-L, AG Leipzig HR-Bd. 10 (HR 962).
[05] Siehe Anm. 3.
[06] Vgl. Herbert Helbig, Die Vertrauten 1 680-1 980. Eine Vereinigung Leipziger Kaufleute, Stuttgart 1980, S. 76 ff.
[07] Vgl. u. a. StAL, Meyer & Co. Nr. 15.
[08] Vgl. Helbig, S. 83.
[09] StA-L, Meyer & Co., Nr. 2, 9.
[10] Vgl. Helbig, S. 83.- S. auch StA-L, Privatbank Meyer, Nr. 37.
[11] Vgl. Anm. 1.
[12] StA-L, Meyer & Co. Nr. 33. Vgl. auch die entsprechende Überlieferung im Bestand "Thüringer Wollgarnspinnerei AG, Leipzig.
[13] Vgl. StA-L, Privatbank Meyer Nr. 99.
Frank Zschaler: Das Bankhaus Meyer & Co. In: Unternehmer in Sachsen, Leipzig 1998, A 55/2000
Geschäftsbücher.- Grundstücksangelegenheiten.- Kreditvergabe.- Wertpapiere und Aktien.- Konto- und Depotunterlagen.
Der jüdische Kaufmann Joel Meyer gründete am 1. September 1814 am Brühl in Leipzig ein Wechselgeschäft, welches er gemeinsam mit seinem Sohn Alexis Meyer führte. Seit 1823 lässt sich das Geschäft unter der Bezeichnung Meyer & Co. nachweisen. Die Firma blieb in der Folgezeit in Familienhand. Sie existierte ab 1887 als Kommanditgesellschaft. 1919 wurde Wilhelm Schomburgk durch Heirat Mitinhaber des Bankhauses. Die Bank pflegte alle Zweige des Bankgeschäftes. Ein Schwerpunkt war die Textil- und Rauchwarenbranche. Im Zusammenhang mit der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute wurde das Bankhaus im August 1945 geschlossen.
- 1996 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5