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Beständeübersicht

Bestand

21060 Felix Böttcher, Druckwalzen Leipzig

Datierung1878 - 1954
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,50
Geschichte der Firma Felix Böttcher, Druckwalzen Leipzig



Die Firma Felix Böttcher wurde im Jahre 1878 als offene Handelsgesellschaft in Leipzig gegründet. Felix Böttcher, Erfinder der Gummidruckwalze, stellte in seinem Betrieb Buchdruckwalzenmasse, Buchdruckwalzen und Walzengusseinrichtungen her. 1892 ging die Firma auf Ernst Herrmann über. 1922 bezeichnet sich das Familienunternehmen, in dem auch Sohn und Schwiegersohn zur Leitung gehörten, als die "größte pneumatische Buchdruckwalzenfabrik des Kontinents mit 180 Gießmaschinen". In den Städten Berlin, Frankfurt/ a. Main, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart wurden Zweigniederlassungen unterhalten. Die Gesamtbelegschaft umfasste zeitweise über 200 Mitarbeiter. In den letzten Kriegsjahren wurden fast alle Filialen und das Hauptgeschäft in Leipzig durch Bombenschäden stark betroffen. 1945 verblieb der Betrieb zunächst in Privathand. Nachdem 1949 der Inhaber Ernst Herrmann verstorben war und 1952 dessen Nachfolger die DDR verlassen hatte und in den Westen übersiedelte, ging der Betrieb in die Verwaltung der Stadt über. Seit 1953 der VVB Druck unterstellt, wurde er ab 1954 endgültig in Volkseigentum überführt. Die Bezeichnung lautete "VEB Druckwalzen". 1970 erfolgte die Angliederung an das Kombinat Elbit Wittenberg und 1971 die Eingliederung der Produktionsstätte in den VEB Elguwa Leipzig.



Bestandsgeschichte und -bearbeitung


Der Bestand wurde im Verwaltungsarchiv des VEB Elguwa Leipzig aufbewahrt und dort 1984 bearbeitet sowie anschließend an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Bearbeitung erfolgte auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republik (OVG). Die innere Ordnung der Akteneinheiten wurde beibehalten. Es wurden einfache Aktentitel angestrebt, die, wenn notwendig, durch Enthält-Vermerke bzw. Untertitel Ergänzung fanden. Die innere Ordnung des Bestandes lehnt sich an die Vorgaben des Rahmenarchivgutverzeichnisses Industrie, Potsdam 1982, an. Sie ist primär sachlich, innerhalb der Sachverhalte chronologisch. Da der überwiegende Teil der Dokumente in der Zeit nach 1945 entstand, wurde der Bestand der Epoche des Sozialismus zugeordnet. Die aus der Zeit von 1945 stammenden Schriftstücke, die im Zusammenhang mit Vorgängen nach der Beendigung des Krieges stehen, wurden im Bestand belassen. Es handelt sich hierbei v. a. um Unterlagen aus der Zusammenarbeit mit den in den westlichen Besetzungszonen gelegenen Filialen bzw. um rechtliche Angelegenheiten. Auf Grund des geringen Umfangs des Bestandes wurde dies im Interesse der Nutzung als die zweckmäßigste Variante angesehen. 2014 wurde das Findbuch durch einen Auszubildenden als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste retrokonvertiert, d. h. in die Verzeichnungsdatenbank des Sächsischen Staatsarchives eingegeben.



Überlieferungsschwerpunkte


Der Bestand enthält neben den Schriftstücken über Rechtsangelegenheiten, wie Handelsregisterauszügen, Gesellschaftsverträgen und Verträgen anderen Inhalts v. a. Unterlagen über die Zweigniederlassungen im Gebiet der westlichen Bundesländer. Vorwiegend handelt es sich um Grundstücksangelegenheiten und Bilanzunterlagen sowie Angaben zu Kriegsschäden.



Quellen und Literatur


Neumeister, C.G.:

75 [Fünfundsiebzig] Jahre Felix Böttcher / [Text und Regie: C.G. Neumeister]- Schauberg: DuMont, 1953.- 35 S. : Ill.



Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 48 (Handelsregisterakte)

[A. Neumann

1984]
Verträge.- Bilanzen.- Grundstücksangelegenheiten.- Preise.- Patente und Warenzeichen.- Fotos über Kriegsschäden.
Die Firma Felix Böttcher wurde 1878 als offene Handelsgesellschaft in Leipzig gegründet. Felix Böttcher, Erfinder der Gummidruckwalze, stellte in seinem Betrieb Buchdruckwalzen, Walzengusseinrichtungen und Buchdruckwalzenmasse her. 1892 ging die Firma auf Ernst Herrmann über. In der 1920er Jahren unterhielt die Firma sieben Zweigniederlassungen in Deutschland. 1945 verblieb der Betrieb zunächst in Privathand. Nachdem der letzte Inhaber die DDR verlassen hatte, ging der Betrieb 1952 in die Verwaltung der Stadt über. 1954 wurde die Firma als VEB Druckwalzen Leipzig in Volkseigentum überführt. Seit 1970 gehörte sie zum VEB Kombinat Elbit Wittenberg und seit 1971zum VEB Elguwa Leipzig.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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