1. Geschichte der Grundherrschaft Mittelfrohna
Die Grundherrschaft Mittelfrohna befand sich südwestlich von Burgstädt. Sie gehörte mit 4.203,66 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleineren Gütern in Sachsen. Es handelt sich um ein neuschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Mittelfrohna besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Fichtigsthal, Markersdorf (bei Penig), Mittelfrohna, Mylau, Niederfrohna und Obersteinbach. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde zum 5. Juli 1856 an das Königliche Gericht Limbach, für die Anteile von Mühlau an das Königliche Gericht Burgstädt und für die Anteile von Markersdorf und Niedersteinbach an das Königliche Gericht Penig abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 10386 Grundherrschaft Mittelfrohna und 39025 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Limbach im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30716 Grundherrschaft Mittelfrohna wurde aus diesen Überlieferungen gebildet, die Findkartei im Jahr 2006 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst und die bislang unerschlossen Akten (Sign. 67 – 82) im Jahr 2011 in Augias 8.1. verzeichnet. Der klassifizierte Bestand umfasst ca. 2,50 lfm und besteht aus 82 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten über Besitzwechsel, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Testamentsprotokolle, zur Ablösungen von Diensten und Abgaben und zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für die Rittergutsanteile der Dörfer Mittelfrohna, Mühlau, Fichtigstal, Markersdorf und Niedersteinbach.
Horst Strohbachs Chronik der Dörfer Mittelfrohna und Fichtigsthal enthält umfangreiche Angaben zur Geschichte des Rittergutes, seiner Besitzer und Pachtinhaber bis zum Jahr 1938.


4. Quellen und Literatur
Zu Mittelfrohna vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
20017 Amt Rochlitz
30008 Amt Chemnitz (Justiz- und Rentamt)
33170 Gerichtsamt Limbach
30043 Amtshauptmannschaft Chemnitz
30104 Amtsgericht Chemnitz
30074 Katasteramt Chemnitz

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 45.

Strohbach, Horst: Eyne Chronik der Doerffer tzur Mittelfrohna und tzum Fichtigsthal: Der Chronik tzur Niederfrohna anderer Teil ... als Nachtr. zum 19.Oktober 1936, dem 700. Gedenkjahre der ersten urkundl. Erwähnung des Namens Frohne. Mit 135 Abb., Flurpl., Kt. / Horst Strohbach - Oberfrohna, 1938.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 61.

http://hov.isgv.de/Mittelfrohna
http://hov.isgv.de/Fichtigsthal
http://hov.isgv.de/Mühlau
http://hov.isgv.de/Steinbach,_Nieder-_(sächs._Ant.)
http://www.burgeninventar.de/html/sac/ZL_big.html
http://www.sachsens-schlösser.de/index.php?option=com_content&view=article&id=493&Itemid=89
http://www.vonschoenberg.org/geschichte/georgfriedrich.htm


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 45

Strohbach, Horst: Eyne Chronik der Doerffer tzur Mittelfrohna und tzum Fichtigsthal. : Der Chronik tzur Niederfrohna anderer Teil ... als Nachtr. zum 19.Oktober 1936, dem 700. Gedenkjahre der ersten urkundl. Erwähnung des Namens Frohne. Mit 135 Abb., Flurpl., Kt. / Horst Strohbach - Oberfrohna, 1938.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 61

http://hov.isgv.de/Mittelfrohna
http://hov.isgv.de/Fichtigsthal
http://hov.isgv.de/Mühlau
http://hov.isgv.de/Steinbach,_Nieder-_(sächs._Ant.)
http://www.burgeninventar.de/html/sac/ZL_big.html
http://www.sachsens-schlösser.de/index.php?option=com_content&view=article&id=493&Itemid=89
http://www.vonschoenberg.org/geschichte/georgfriedrich.htm5

Besitzwechsel.- Ablösung von Diensten und Abgaben.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Testamentsprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für Mittelfrohna und Fichtigsthal.

Die Grundherrschaft Mittelfrohna befand sich südwestlich von Burgstädt. Sie gehörte mit 4.203,66 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleineren Gütern in Sachsen. Es handelt sich um ein neuschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Mittelfrohna besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Fichtigsthal, Markersdorf (bei Penig), Mittelfrohna, Mylau, Niederfrohna und Obersteinbach. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde zum 5. Juli 1856 an das Königliche Gericht Limbach, für die Anteile von Mühlau an das Königliche Gericht Burgstädt und für die Anteile von Markersdorf und Niedersteinbach an das Königliche Gericht Penig abgegeben.