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Beständeübersicht

Bestand

40185 VEB Braunkohlenwerk Kulkwitz (bei Leipzig)

Datierung(1884, 1891) 1912 - 1965 (Akten); 1937 - vor 1990 (Fotos)
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)9,21

Bestand enthält auch 54 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Betriebsgeschichte

Die Geschichte des Braunkohlenwerkes Kulkwitz bzw. dessen Vorgängers Landkraftwerke Leipzig AG bis 1946 ist in der Einleitung zum Bestand 40128-09 Leipziger Braunkohlenwerke Kulkwitz AG nachlesbar.
Nach dem Volksentscheid vom 30.6.1946 in Sachsen gingen die Anlagen der Landkraftwerke Leipzig zunächst als Reparationsleistung in die Sowjetische Aktiengesellschaft der Kraftwerke in Deutschland über. [01] Gemäß Befehl Nr. 44 der Sowjetischen Militäradministration des Bundeslandes Sachsen von Februar 1947 sind die Anlagen des Werkes ab August 1947 dem Land Sachsen gegen die Zahlung eines Betrages übergeben worden. [02] Ab August 1948 leitete die Vereinigung volkseigener Betriebe der Kohlenindustrie Leipzig (Sitz in Borna, im Folgenden: VVB Braunkohle) den Betrieb an. [03] Die VVB Braunkohle Leipzig unterstand der Deutschen Wirtschaftskommission. Somit war der Kulkwitzer Betrieb in die zentral geleitete Wirtschaftsplanung einbezogen.
Nach dem Krieg steigerte sich die Leistung des Werkes stetig. Während die Verkokung und die Teererzeugung aufgegeben wurden, nahm von 1946 bis 1960 die Kohlenförderung auf das 2,6fache und die Briketterzeugung auf das 5fache zu. [04]
Mit Wirkung zum 1. Januar 1959 wurde dem Braunkohlenwerk Kulkwitz das zuvor selbstständige Braunkohlenwerk Dölitz [05] als Betriebsabteilung angegliedert. Nach dem Auslaufen des Tagebaues Kulkwitz im Jahr 1957 und des Tagebaues Miltitz im Jahr 1963 verlor auch das Braunkohlenwerk Kulkwitz seine Selbstständigkeit. Es wurde fortan als Betriebsabteilung des VEB Braunkohlenwerk Deutzen geführt [06] . Die Brikettfabrik des Werkes wurde nach der Einstellung des Tagebaubetriebes mit Rohkohle aus den Tagebauen Espenhain und Böhlen versorgt. Im Zusammenhang mit den Rationalisierungsmaßnahmen der Kohlenindustrie stellte nach dem Tagebau auch die mittlerweile zum Braunkohlenwerk Deutzen gehörende Brikettfabrik Kulkwitz November 1967 den Betrieb ein [07] . Die noch vorhandenen Anlagen wurden verschiedenen Rechtsträgern übergeben. Die Bekohlungsanlage, die Anschlussbahn und die Schnellschalterwerkstatt wurden in den VEB Energieversorgung Leipzig als Betriebsabteilung integriert. Das Wasserwerk Göhrenz-Albersdorf ging über an den VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, Leipzig und alle anderen Anlagen wurden dem VEB Holz- und Leichtmetallbauelemente Leipzig übergeben [08] .
Heute befindet sich auf dem wiedernutzbar gemachten Gebiet der ehemaligen Tagebaue das Naherholungsgebiet Kulkwitzer See, das nach der Einstellung der bergmännischen Tätigkeiten 1974 eröffnet worden ist.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand VEB Braunkohlenwerk Kulkwitz wurde Ende der 60er bzw. Anfang der 70er Jahre vom VEB Braunkohlenkombinat Regis dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Zu den Akten wurde eine vom Betriebsarchivar erstellte Findkartei übergeben und grundlegende Bestandsdaten. 2008 gelangte der Bestand in das Sächsische Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, welches mittlerweile über ausreichende Lagerungsmöglichkeiten verfügte.
Ende 2012 wurde die Bearbeitung des Bestandes im Bergarchiv begonnen. Ursprünglich war eine reine Retrokonversion der Findkartei vorgesehen. Da die Angaben auf der Karteikarte vor allem bei der Laufzeit von den Archivalien abwichen, wurde beschlossen, dass die Angaben der Karteikarten anhand der Akten überprüft und gegebenenfalls korrigiert oder durch eine neue Erschließung ersetzt werden. In diesem Zuge wurden auch die Fotos tiefer erschlossen und in speziellen alterungsbeständigen Mappen verpackt.
Die im Bestand enthaltenen personenbezogenen Unterlagen unterliegen gemäß Sächsischem Archivgesetz einer besonderen Schutzwürdigkeit und sind daher für die Benutzung bis zum Ablauf der angegebenen Fristen gesperrt.
Der Bestand enthält im geringen Umfang Unterlagen der Vorgängerbetriebe "Leipziger Braunkohlenwerke AG", Abt. Braunkohlenwerk Kulkwitz" und der Hauptverwaltung der "Leipziger Landkraftwerke AG".

Korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg
40024 - Landesbergamt
40027 - Oberbergamt (neu)
40028 - Staatliche Bergwirtschaftsstelle
40030 - Lagerstättenforschungsstelle
40041 - Fiskalische Risse zum Braunkohlenbergbau
40044 - Generalrisse
40045 - Nachträge zum bergmännischen Risswerk
40051 - Bergamt Leipzig
40064 - Technisches Büro des Bergbaus und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen
40067 – Bergbehörde Borna
40093 - VVB (Z) Braunkohle Leipzig, Sitz Borna
40125 - VEB Zentralwerkstatt Regis
40126 - VEB Braunkohlenwerk Regis
40128 - Braunkohlenwerke des Leipzig Bornaer Reviers, hier v. a. der ehemalige Teilbestand 9 Leipziger Braunkohlenwerke Kulkwitz AG
40184 - VEB Braunkohlenwerk Dölitz
40200 - Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutscher Braunkohlenindustrie

Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig
20028 - Amtshauptmannschaft Leipzig
20024 - Kreishauptmannschaft Leipzig

Dezember 2013
Böhme/Helmert


[09]


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg (nachfolgend StAF), 40185 VEB Braunkohlenwerk Kulkwitz bei Leipzig, 334.
[02] Ebenda.
[03] StAF, 40185, 121.
[04] StAF, 40185, 423.
[05] StAF, 40184, 33.
[06] StAF, 40126, 573.
[07] StAF, 40126, 525.
[08] Ebenda.
Leitung.- Organisation.- Recht.- Grundbesitz.- Unfälle.- Neuererwesen.- Auszeichnungen.- Bergmannskapelle (Schalmeienkapelle).- Betriebssportgemeinschaft (BSG) "Aktivist", Kulkwitz.- Frauenpolitik.- Planung.- Rechnungsführung.- Statistik.- Tagebau.- Brikettfabrik.
Fotos: Personen.- Tagebaubetrieb mit Geräten und Gebäuden.- Politische, gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen.- NVA.- Einsatz Strafgefangene.
  • 2014 | Findbuch/Datenbank
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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