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Beständeübersicht

Bestand

20407 Rittergut Großzössen

Datierung1535 - 1905
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)4,30
Geschichte des Rittergutes

Großzössen liegt nordwestlich von Borna an der Pleiße und besitzt nachweislich seit 1445 einen Rittersitz, der Stift-Naumburgisches Lehen war, so unterstand der Ort zunächst nicht dem Amt Borna. Zum Rittergut gehörten seit 1465 auch die Dörfer Kleinzössen und Hain, in denen Vorwerke bewirtschaftet worden sind.

Der alte Rittersitz gehörte im 15. Jahrhundert der Familie von Könneritz. 1446 wurden die Brüder Hans und Günther von Könneritz durch Burggraf Albrecht von Leisnig auch mit dem Städtchen Lobstädt zur Hälfte und dem Dorf Gnandorf belehnt. Im Jahre 1465 belehnte Bischof Dietrich von Naumburg Hans von Könneritz mit Kleinzössen und Großzössen. "Zössen" hatte 2 Ritterpferde zu stellen. Im Jahre 1492 erhielt seine Witwe Kleinzössen als Leibgedinge. Der Sohn Heinrich verkaufte seine Besitzungen vor 1524 an Otto von Breitenbach. In den Jahren 1555-1575 besaß Wolff von Breitenbach Großzössen mit Kleinzössen und Hain. Sein Sohn Heinrich Otto verkaufte die Besitzungen im Jahre 1593 an Nicol von Ende auf Beucha.
Wolf Conrad von Einsiedel (1580-1610), Mitbesitzer des Rittergutes Hopfgarten bis 1602, kaufte von seinen ausbezahlten Erbgeldern im Jahre 1606 Großzössen mit Kleinzössen und Hain. Nach seinem frühen Tod 1610 und Verschuldung des Besitzes kaufte der Bruder Hans von Einsiedel auf Lobstädt (1586-1636) von den Erben auch Großzössen.

So hatten die Rittergüter Großzössen und Lobstädt für die nächsten Jahrzehnte den selben Besitzer, allerdings meist unter Vormundschaft der Vettern aus der Syhraer Linie, weil der Sohn Hans (1623-1695) ab 1664 als gemütskrank galt. Bei einer Erbteilung im Hause Syhra im Jahre 1675/76 unter den vier Söhnen des Innozenz von Einsiedel (1609-1652) auf Syhra und Hopfgarten erhielten Innozenz (1645-1688) das Rittergut Großzössen und Christoph Innozenz (1652-1679) das Rittergut Lobstädt, obwohl der vorgenannte "blöde Vetter" noch lebte.

Für den Sohn des Innozenz von Einsiedel auf Großzössen Innozenz Gottlieb (1686-1719) übernahm schließlich nach dem frühen Tod des Vaters der Onkel Haubold von Einsiedel auf Hopfgarten (1643-1712) die Vormundschaft und Verwaltung des Besitzes, worüber zahlreiche Quellen im Bestand Rittergut Hopfgarten zu finden sind.

Da Innozenz Gottlieb von Einsiedel ohne männliche Erben starb, kaufte Gottlob Innozenz von Einsiedel (1683-1738), Sohn des Haubold auf Hopfgarten, die Besitzungen Groß- und Kleinzössen im Jahre 1725.
Unter dessen Söhnen Otto Haubold (1711-1749), der unverheiratet war, und Gottlob Innozenz August (1714-1765), der nach 1738/44 auf Großzössen saß, kam es zum Zerwürfnis, was sich schließlich nach dem Tode des Otto Haubold im Jahre 1749 und nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten unter den Erben fortsetzen sollte und die Besitzungen ruinierte, zumal die Nutzungsrechte an die Schwestern und deren Erben fielen, obwohl die männlichen Erben auf Großzössen auch mit Hopfgarten belehnt wurden.

Schließlich konnte dann Georg Detlev Abraham von Einsiedel (1764-1847) die Rittergüter Hopfgarten und Großzössen im Jahre 1824 allein übernehmen. Großzössen wurde schließlich von dem Lehnsnachfolger Bernhard Reinhard von Einsiedel (1829-1905) auf Syhra und Großzössen (seit 1859 allein) im Jahre 1871 verkauft. Besitzer war um 1900 Hermann Rudolf Oertel.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Felder des Rittergutes Großzössen an das Sächsische Braunkohlenwerk Borna verkauft, allerdings in den Jahren nach 1945 nochmals landwirtschaftlich genutzt. Die Ortsteile Kleinzössen und Hain und der größte Teil der Felder des ehemaligen Rittergutes waren in den 60er Jahren zum Tagebau geworden. Das neben der Kirche gelegene "Herrenhaus" ist als ein Bau des 19. Jahrhunderts ohne Beziehung zur Familie von Einsiedel.

Das Rittergut Großzössen war bis zum Jahre 1808 amtssässig, dann erst wurde die "Neuschriftsässigkeit" verliehen.
Zum Rittergut gehörte das Dorf Kleinzössen mit einem Vorwerk, das nach Verkauf des Stammgutes in den finanziellen Auseinandersetzungen des Einsiedelschen Familienvereins als "Rittergut Kleinzössen" bezeichnet wird.
Zum Rittergut Großzössen gehörte außerdem das umfangreiche, südöstlich von Rötha gelegene Dorf Hain mit Anteilen an der Flur der Wüstung Crossen, die bei der Pfarre Mölbis zu Lehn gingen. Ein Teil der Einwohner gehörte mit seinen Besitzungen lehnsmäßig zum Rittergut Rötha.
Hain hatte eine Mutterkirche mit der Filialkirche Kreudnitz. Das Patronatsrecht wechselte zwischen den Herrschaften Großzössen und Rötha. Die Kirche von Großzössen war eine Filialkirche von Zöpen.
Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 21. April 1856 an die neugebildeten staatlichen Behörden abgegeben: für Hain an das Königliche Gericht Rötha und die übrigen Gerichtsbarkeiten des Rittergutes an das Königliche Landgericht Borna.

Einsiedelsche Familiengeschichte bezüglich der Besitzer von Großzössen

1606-1610 Wolf Conrad von Einsiedel (1580-1610) aus dem Hause Syhra kauft im Jahre 1606 das RG Großzössen mit Kleinzössen und Hain von Nicol von Ende.

1614-1636 Hans von Einsiedel (1586-1636) auf Lobstädt kauft nach dem Tod seines Bruders von den Erben das Rittergut Großzössen

1636-um 1640 Vormundschaft über den Sohn Hans (1623-1695) u.a. durch Innozenz auf
Syhra (1609-1652)

um 1640-1664 Hans, der zwar noch bis zu seinem Tod 1695 als Lehnsinhaber gilt, aber
im Besitz von seinen Vettern nach 1664 abgelöst wird

1675-1688 Innozenz (1645-1688)auf Großzössen aus dem Hause Syhra

1688-1719 Innozenz Gottlieb (1686-1719)
Für den unmündigen Sohn seines verstorbenen Bruders führt Haubold auf
Hopfgarten (1643-1712) zunächst auch die Verwaltung des RG Großzössen

1725-1738 Gottlob Innozenz (1683-1738) auf Hopfgarten, Sohn des Haubold, kauft nach
dem Tod des Vetters das Rittergut Großzössen

1738/44-1765 Gottlob Innozenz August (1714-1765) unter Mitbelehnung des Bruders
Otto Haubold bis 1749

1765-1824 Heinrich Friedrich Ernst (1759-1824) und Georg Detlev Abraham (1764-1847) auf Hopfgarten und Großzössen gemeinsam

1824-1847 Georg Detlev Abraham auf Hopfgarten und Großzössen

1856 Verstaatlichung der Gerichtsbarkeit (Königliches Landgericht Borna und Königliches Gericht Rötha)

1859-1871 Bernhard Reinhard (1829-1905) auf Syhra und Großzössen verkauft das
Rittergut Großzössen im Jahre 1871.

Bestandsgeschichte

Über die ältesten Besitzer des Rittergutes Großzössen existieren nur abschriftliche Dokumente im Bestand Rittergut Hopfgarten. Das eigentliche Rittergutsarchiv ist wohl, wie auch in anderen Fällen zu beobachten, durch den Verkauf an bürgerliche Personen, zuletzt das Braunkohlenwerk Borna, verlorengegangen.

Allerdings hat Bernhard Reinhard von Einsiedel auf Hopfgarten vor dem Jahre 1871 einige der jetzt im Bestand Rittergut Hopfgarten befindlichen Akten und Aktenverzeichnisse aus familiären Gründen mit nach dort genommen, wenn sie nicht schon vorher im dortigen Familienarchiv aufbewahrt worden sind. Hopfgarten galt auch als Mittelpunkt des Familienzweiges Einsiedel- Hopfgarten-Großzössen der Syhraer Linie.
Diese Umstände respektierend sind fast keine Veränderungen an dem im Jahre 1954 aus Hopfgarten direkt in das damalige Landesarchiv Leipzig übernommenen Hauptteil des Bestandes Rittergut Hopfgarten vorgenommen worden, auch wenn dieser einen beträchtlichen Teil Großzössen betreffende oder auch in Großzössen geführte Akten beinhaltet.

Der Bestand Rittergut Großzössen entstand Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Auflösung der Abgabegemeinschaften, hier: Amtsgericht Borna, Amtsgericht Rötha und Amtshauptmannschaft Borna, nur wenige Einzelakten stammen aus dem Bestand Rittergut Hopfgarten.

Bestandsbearbeitung

Der Bestand wurde im Anschluß an die Erschließung des Bestandes Rittergut Hopfgarten ab August 2001 völlig neu verzeichnet und geordnet, weil zwischen beiden Besitzungen über fast drei Jahrhunderte enge familiäre Zusammenhänge bestanden haben, die sich in der schriftlichen Überlieferung dieser Herrschaften widerspiegeln.

Der Benutzer des Bestandes Rittergut Großzössen sollte auf jeden Fall auch das Findbuch Rittergut Hopfgarten einsehen, auch wenn ein großer Teil der sich direkt auf Großzössen und die dazugehörigen Dörfer beziehenden Quellen im Anhang des vorliegenden Findbuches aufgeführt ist.
Zu den familiengeschichtlichen Zusammenhängen geben auch einige Quellen in den Beständen Rittergut Syhra und Rittergut Lobstädt Auskunft.

Die aus den o. g. Abgabegemeinschaften – Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften – herausgelösten und als Bestand neu formierten Akten waren dann um das Jahr 1965 von Hilfskräften erschlossen worden, wobei es sich überwiegend um gut formierte Akten aus der Patrimonialgerichtsbarkeit und dem Patronat handelte.

Der Schwerpunkt der Neuerschließung im Jahre 2001 mußte sich vor allem auf die Akten mit den Nr. 169-198 beziehen, da hier häufig sehr oberflächliche "Sammeltitel" gebildet worden waren.

In diesem Teil befinden sich u.a. wertvolle, weil selten überlieferte, Akten einer "Altgemeinde", nämlich Hain aus dem 17. - Anfang 20. Jahrhundert, die über das Amtsgericht Borna in den Bestand gekommen sind.

Die Ordnung des Bereichs Patrimonialherrschaft folgt den Vorgaben für die Gliederung der Grundherrschaftsarchive, wie diese seit den 60er Jahren für die Mehrzahl der entsprechenden Bestände im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig Anwendung gefunden haben.

Für die Bereiche Gutswirtschaft und Familienarchiv waren hier keine Untergliederungen notwendig.

Im Anhang des Findbuches werden, wie oben begründet, die wichtigsten Akten aus dem Bestand Rittergut Hopfgarten aufgeführt, deren Provenienz großenteils die Einsiedelsche Herrschaft in Großzössen ist. Das betrifft überwiegend die Bereiche Gutswirtschaft und Familienarchiv.
Akten der bürgerlichen Besitzer nach 1871 bis in das 20. Jahrhundert sind nicht überliefert.

Der Bestand Rittergut Großzössen besteht jetzt aus 193 Akteneinheiten und umfasst Quellen aus der Zeit von 1535-1905.

Bestandsanalyse

A. Patrimonialherrschaft

Zum Thema Umfang und Wert des Rittergutes existieren nur wenige Akten, zu nennen ist die Urbarmachung und Aufteilung der wüsten Mark Crossen, Anfang des 19. Jahrhunderts und die Verleihung der Schriftsässigkeit an das vorher nur amtssässige Rittergut im Jahre 1808.

Eine wertvolle Überlieferung stellen zwei Gerichtshandelsbücher von Hain aus den Jahren 1535-1566 dar, wobei es sich um die ältesten Dokumente dieser Art handelt; die späteren Bände befinden sich noch im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden.
Erhalten ist von den Gerichtsprotokollen eine fast geschlossene Überlieferung aus den Jahren 1676 bis 1856 für die Dörfer Großzössen, Kleinzössen und Hain. Für die Zeit zuvor sind Gerichtsprotokolle von 1593-1608 zu erwähnen, angelegt von den von Breitenbach, später Endischen Gerichten und fortgeführt vom nächsten Besitzer Wolf Conrad von Einsiedel.

Nur 8 Akten sind von der Zivilgerichtsbarkeit erhalten geblieben. Es handelt sich um Klagen zur Besitzbeeinträchtigung und Störung von Rechten sowohl der Herrschaft als auch der Untertanen untereinander aus den Jahren 1719-1850. Zu erwähnen ist eine wertvolle kolorierte Karte um Mühlenrechte von 1719.Aus der Freiwilligen Gerichtsbarkeit sind Akten aus dem 18. und 1. H. 19. Jahrhundert erhalten geblieben:
- Grundstückszergliederungen 1811-1856
- Grundstücksversteigerungen 1726, 1834-1841,
hierbei handelt es sich auch um die Mühle zu Hain mit Inventaren
- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher 1844-1848
- Testamente, Erbschafts- und Nachlassregelungen
u. a. von Rittergutspächtern, Müllern, Schenkwirten und Pastoren
mit Inventaren, 1712-1854

Von der Lokalverwaltung sind als eine Besonderheit auch Akten aus der Überlieferung einer Altgemeinde (Hain) aus dem 17. - Anfang 20. Jahrhundert zu nennen, die über die Abgabegemeinschaft Amtsgericht Borna in den Bestand gekommen sind, u. a. Gemeinderechnungen und ein "Gemeindebuch" (Sitzungsprotokolle u. ä.).

Hervorzuheben sind Akten über Militär- und Kriegsangelegenheiten, auch über den Siebenjährigen Krieg und die Befreiungskriege 1813; ein Unikat stellt die Anschaffung von Hauswehren aus dem Jahre 1675 dar.

Quellen über Wege-, Wasser- und Brückenbau stammen vorwiegend aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Über die Mühle zu Großzössen existieren Akten von 1700-1844.

Patronat, Kirchen- und Schulangelegenheiten
Hierzu sind auch Akten der Kirchen- und Schulinspektion geordnet. Als älteste Akten sind Vergleiche zwischen den Rittergütern Großzössen und Rötha um die Pfarrdienstbesetzung in Hain aus den Jahren 1543-1698 zu nennen. Vorhanden sind zwei Akten mit Verzeichnis des Inventars und Bauangelegenheiten der Pfarre und Kirche zu Hain, 1792-1860.
Über das Schulwesen sind Akten, u. a. über Schulbauten zu Großzössen 1686-1890, Schuldienstbesetzungen zu Hain und Großzössen 1799-1834 und vom Schulwesen in Hain ein "Missivenbuch" für die Jahre 1834-1844 vorhanden.

Über Steuern und Zölle sind besonders zwei Akten aus der Provenienz der Gemeinde zu Hain zu erwähnen:
- Quittungsbuch von 1639-1657 und
- Einzelne Steuersachen 1. H. 18. Jh.-1820.

Erhalten sind zwei Steuerschockkataster von 1786 und 1790, wertvolle Quellen zur Besitzgeschichte vor dem 19. Jahrhundert.
Grundherrliche Verhältnisse, Dienste und Abgaben der Untertanen

Hier sind wertvolle, weil sehr alte Erbzinsregister von 1589 und 1612 zu nennen sowie eine Zusammenstellung der zu leistenden Erbzinsen 1829-1841, allerdings letztere zu 50% völlig zerstört.
Akten über Beschwerden und Klagen der Untertanen von Hain um Frondienste existieren ebenfalls aus den Jahren 1596-1599 sowie ein Vergleich mit der Gemeinde Hain von 1687.
Wohl vollständig erhalten sind die Akten (15) über Ablösungen an das Rittergut und Gemeinheitsteilungen von 1834-1856 sowie Ablösung der Abgaben und Leistungen an Kirche, Pfarre und Schulen von 1834-1856, (9).

Einige Akten aus der Patrimonialgerichtsbarkeit sind auch im Familienarchiv des Bestandes Rittergut Hopfgarten überliefert und weiterhin dort eingeordnet.
Das sind u. a. Angaben über Umfang und Wert des Rittergutes Großzössen aus dem Jahre 1748, Streitigkeiten um Braurechte mit dem Rat zu Borna 1693-1705 und Akten über die Gerichtsverwaltung und Prozesskosten 1692-1759.
Von der Lokalverwaltung ist ein Steuerverzeichnis des Dorfes Hain aus der 1. H. des 18. Jh. erwähnenswert, zum Patronat über Kirche und Schule existiert eine Akte mit Angaben über Besetzungen aus den Jahren 1696-1702.
Auch Quellen über die grundherrlichen Verhältnisse von Großzössen, Kleinzössen und Hain sind im Bestand Rittergut Hopfgarten zu finden:
- Abgaben der Röthaischen Zinsleute zu Hain aus dem 17. und 18. Jh.
- Streit um Baudienste für das Rittergut 1676-1688
- Abgaben 1681-1686
- Ablösungen 1856.

B. Gutswirtschaft

Im Bestand Rittergut Großzössen befindet sich nur eine fragmentarische Überlieferung
- Einnahmen und Ausgabe an Geld 1655 zusammen mit Rittergut Lobstädt
- Jagdverpachtung 1805
- Verpachtungen des Rittergutes 1823-1835 und
1862-1863

Zur Gutswirtschaft sind dagegen zahlreiche Quellen im Bestand Rittergut Hopfgarten zu finden, hier im Anhang des Findbuches aufgeführt.
Dabei handelt es sich um
- Geldrechnungen über Einnahmen und Ausgaben (23)
von 1692-1707, 1730-1736, 1751
- Pachtverträge (10) von 1609-1612, 1692-1707, 1738-1754.

Ein großer Teil der Akten entstand im Zusammenhang mit einer Vormundschaft oder später familiären Auseinandersetzungen der Erben des Gottlob Innozenz von Einsiedel.
Die von den Pächtern später geführten Akten sind nicht erhalten, so wie auch keine Dokumente nach Verkauf des Rittergutes im Jahre 1871 überliefert sind.


C. Familienarchiv

Eigentlich sind im Bestand keine Akten der Familie von Einsiedel erhalten geblieben, da diese spätestens vor Verkauf des Rittergutes im 19. Jh. nach Hopfgarten oder an andere Orte, z. B. Dresden, gelangt sein dürften.
Erhalten ist das Originaltestament des Innozenz von Einsiedel auf Großzössen von 1680 und eine Abschrift der Erbschaftsregelungen der Linie Syhra nach Kauf des Rittergutes Großzössen durch Gottlob Innozenz von Einsiedel, 1726 (Abschrift).

Eine ziemlich bedeutende Überlieferung zum "Haus Großzössen" ist ebenfalls im Bestand Rittergut Hopfgarten zu finden:
- Abschriften von Lehnsurkunden, auch der Vorbesitzer, Kauf, Anschlag und
Inventar des Rittergutes, 1527-1636, 1683-1695, Erbschaftssachen
- Vormundschaft über Innozenz Gottlieb von Einsiedel
- Lehnssachen nach Tod und Kauf des Rittergutes durch Gottlob Innozenz,
Vermögensauseinandersetzungen mit der Witwe
- Lehnsschuldenregelungen 1719-1739, 1755-1759, 1860-1866.Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig:
- Rittergut Gnandstein
- Rittergut Gnandstein (Urkunden)
- Rittergut Hopfgarten
- Amt Borna
- Königliches Landgericht Borna
- Königliches Gericht Rötha
- Gerichtsamt Borna
- Amtsgericht Borna
- Amtshauptmannschaft Borna

Helga Reich
Dez. 2001
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchiv von Einsiedel.
Das nordwestlich von Borna im Amt Borna gelegene Rittergut Großzössen war neuschriftsässig. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben Großzössen auch Kleinzössen und Hain. Besitzer des Guts waren seit dem 15. Jahrhundert die Familien von Könneritz und von Breitenbach, bis es 1606 durch Kauf an die Familie von Einsiedel gelangte. Auf Beschluss des Justizministeriums wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit des Ritterguts über Groß- und Kleinzössen am 21. April 1856 dem Königlichen Landgericht Borna übertragen, für Hain dem Königlichen Gericht Rötha.
  • 2001 | Findbuch / Datenbank
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