Beständeübersicht
Bestand
Zur Geschichte des VEB Aromatic Leipzig
Der VEB Aromatic Leipzig ging aus traditionsreichen Firmen, der Heine & Co. AG, Leipzig, und der Curt Georgi KG, Leipzig, hervor. Nachdem die halbstaatlichen Firmen bereits 1971 fusioniert waren[01] , wurde die Heine & Co AG, Leipzig, zum 1. Mai 1972 entsprechend dem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 8. Februar 1972[02] verstaatlicht. Aus der Zusammenlegung resultierend gehörten zwei Betriebsteile zum VEB. Der Sitz des Betriebes befand sich in der Schreberstr. 6, der Betriebsteil II in der Gustav - Adolf - Str. 56. Zum Werkleiter wurde der bisherige Geschäftsführer der Heine & Co. AG, Leipzig, zum Ökonomischen Direktor der Geschäftsführer der Kurt Georgi KG, Leipzig, berufen. Die Produktion umfasste die Herstellung von ätherischen Ölen (Badusan), naturidentischen Fruchtaromen, Gewürzessenzen und Lebensmittelfarbstoffen. 1974 kam die Herstellung von Spirituosengrundstoffen, später die industrielle Produktion von Grundstoffen für alkoholfreie Getränke (u. a. Club-Cola) hinzu. Die Beschäftigtenzahl betrug 1973 65 Mitarbeiter, bereits 1986 waren es 177 Betriebszugehörige. Von 1972 bis 1977 nahm der Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Wirtschaftsrat, Abt. Möbel - Polygrafie - Chemie, die Anleitung des Betriebes wahr. 1977 wurde der VEB Geschmacksstoffe Leipzig (ehem. Firma Oehme & Baier OHG [03] ) angegliedert. Von 1977 bis 1979 verlor der VEB seine Rechtsfähigkeit, indem er dem VEB Rosenol Leipzig unterstellt war. Ab 1981 unterstand er als Kombinatsbetrieb dem VEB Kombinat Chemisch - technische Erzeugnisse Leipzig, ab 1985 dem VEB Kombinat Öl und Magarine Magdeburg. [04]
Die im Juni 1990 gegründete Aromatic GmbH Leipzig ging 1992 in Liquidation [05] .
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Juni 1995 wurden 4 lfm des betrieblichen Archiv- und Schriftgutes als Abgabegemeinschaft (Heine & Co. AG Leipzig, Curt Georgi KG Leipzig, Oehme & Baier OHG,VEB Aromatik Leipzig,Aromatic GmbH Leipzig) durch die Zelta Pouch GmbH Leipzig i. L. auf der Grundlage des Archivgesetzes für den Freistaat Sachsen[06] an das Staatsarchiv Leipzig mit einem Ablieferungsverzeichnis übergeben.
Der Bestand fasst die Unterlagen des VEB Aromatic Leipzig und der Aromatic GmbH Leipzig zusammen. Er wurde 1998 auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze von 1964[07] erschlossen. Ein Aktenplan für den volkseigenen Betrieb konnte nicht festgestellt werden. Die Signaturen sind ordnungsunabhängig vergeben worden. Die Gliederung entspricht den Vorgaben des Rahmenarchivgutverzeichnisses für den Bereich Industrie 1949-1975. Umfangreiche Akten wurden entsprechend den Forderungen der Bestandserhaltung in mehrere Bände geteilt. Als Ergebnis der Erschließungsarbeiten liegt ein Findbuch, Programm AUGIAS - Archiv 6.1. für Windows vor.
[Nachtrag: Im August 2017 übergab die Rhenus Archiv Services GmbH, Großbeeren im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) weitere 3,58 lfm an das Staatsarchiv Leipzig. Diese Unterlagen sind noch nicht online recherchierbar].
Überlieferungsschwerpunkte
Der Umfang des Bestandes beträgt 1 lfm; die Anzahl der Verzeichnungseinheiten 50.
Zur Verstaatlichung der Vorgängerfirmen, Heine & Co. AG, Leipzig, Curt Georgi KG, Leipzig, und Oehme & Baier OHG, Leipzig, sind im Bestand keine Quellen überliefert. Diesbezüglich kann auf Akten des Bezirkstages/ Rat des Bezirkes Leipzig und auf Handelsregisterakten verwiesen werden (siehe Punkt 4). Eine umfangreiche Überlieferung ist zum Arbeits-, Gesundheits- und Brandschutz bzw. der rationellen Energie- und Wasserverwendung vorhanden. Betriebspässe sind nicht überliefert. Die Geschäftsberichte fehlen mit Ausnahme der Jahre 1973 - 1975. Die Überlieferung der Betriebsgewerkschaftsleitung ist gering; Dokumente der Betriebsparteiorganisation und der gesellschaftlichen Organisationen sind im Bestand nicht vorhanden. Die Privatisierung des Betriebes 1990 wird durch die Protokolle der Betriebsleitungssitzungen nur teilweise dokumentiert.
Hinweise für die Benutzung
Bei Bestellung von Archivgut muss neben der Bestandsbezeichnung die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Verweise auf korrespondierende Bestände
A. Brekle
Leipzig, September 1998
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
M. Broszat, H. Weber (Hrsg.) SBZ - Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Fürhrungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 - 1949, hrsg. im Auftrag des Arbeitsbereiches Geschichte und Politik der DDR an der Universität Mannheim und des Instituts für Zeitgeschichte München, München 1990.
E. G. Franz, Einführung in die Archivwissenschaft, 3. grundl. bearb. Aufl., Darmstadt 1990.
Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der DDR, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1964.
J. Papritz, Archivwissenschaft, Bd. 4, 2. Aufl., Marburg 1983.
Rahmenarchivgutverzeichnis für den Bereich Industrie, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1982.
H. Rausch, T. Stammen, DDR - Das politische, wirtschaftliche und soziale System, München 1978.
T. R. Schellenberg, Die Bewertung modernen Verwaltungsschriftgutes, Marburg 1990.
D. Staritz, Geschichte der DDR, erw. Neuausgabe, Frankfurt/M. 1996.
H. Weber, Grundriß der Geschichte. Die DDR 1945-1990, 2. erw. Aufl., München 1993.[09]
[01] SächsStAL, AG Leipzig, HRA 729.
[02] Die "Beseitigung von...Erscheinungen der Rekapitalisierung..." war während der 4. Tagung des ZK der SED bereits im Dezember 1971 beschlossen worden. Von der Verstaatlichung waren mehr als 5000 halbstaatliche Industriebetriebe und etwa 1600 industriell produzierende PGH betroffen (siehe Literaturverzeichnis D. Staritz).
[03] SächsStAL, AG Leipzig, HRA 762.
[04] Auszug aus dem Register der volkseigenen Wirtschaft Bezirk Leipzig, 110-13-871.
[05] Amtsgericht Leipzig, HRB 552.
[06] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 in der geänderten Fassung vom 17. April 1998.
[07] Siehe Literaturverzeichnis.
20714 VEB Aromatic Leipzig
Datierung | 1970 - 2001 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 4,87 |
Zur Geschichte des VEB Aromatic Leipzig
Der VEB Aromatic Leipzig ging aus traditionsreichen Firmen, der Heine & Co. AG, Leipzig, und der Curt Georgi KG, Leipzig, hervor. Nachdem die halbstaatlichen Firmen bereits 1971 fusioniert waren[01] , wurde die Heine & Co AG, Leipzig, zum 1. Mai 1972 entsprechend dem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 8. Februar 1972[02] verstaatlicht. Aus der Zusammenlegung resultierend gehörten zwei Betriebsteile zum VEB. Der Sitz des Betriebes befand sich in der Schreberstr. 6, der Betriebsteil II in der Gustav - Adolf - Str. 56. Zum Werkleiter wurde der bisherige Geschäftsführer der Heine & Co. AG, Leipzig, zum Ökonomischen Direktor der Geschäftsführer der Kurt Georgi KG, Leipzig, berufen. Die Produktion umfasste die Herstellung von ätherischen Ölen (Badusan), naturidentischen Fruchtaromen, Gewürzessenzen und Lebensmittelfarbstoffen. 1974 kam die Herstellung von Spirituosengrundstoffen, später die industrielle Produktion von Grundstoffen für alkoholfreie Getränke (u. a. Club-Cola) hinzu. Die Beschäftigtenzahl betrug 1973 65 Mitarbeiter, bereits 1986 waren es 177 Betriebszugehörige. Von 1972 bis 1977 nahm der Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Wirtschaftsrat, Abt. Möbel - Polygrafie - Chemie, die Anleitung des Betriebes wahr. 1977 wurde der VEB Geschmacksstoffe Leipzig (ehem. Firma Oehme & Baier OHG [03] ) angegliedert. Von 1977 bis 1979 verlor der VEB seine Rechtsfähigkeit, indem er dem VEB Rosenol Leipzig unterstellt war. Ab 1981 unterstand er als Kombinatsbetrieb dem VEB Kombinat Chemisch - technische Erzeugnisse Leipzig, ab 1985 dem VEB Kombinat Öl und Magarine Magdeburg. [04]
Die im Juni 1990 gegründete Aromatic GmbH Leipzig ging 1992 in Liquidation [05] .
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Juni 1995 wurden 4 lfm des betrieblichen Archiv- und Schriftgutes als Abgabegemeinschaft (Heine & Co. AG Leipzig, Curt Georgi KG Leipzig, Oehme & Baier OHG,VEB Aromatik Leipzig,Aromatic GmbH Leipzig) durch die Zelta Pouch GmbH Leipzig i. L. auf der Grundlage des Archivgesetzes für den Freistaat Sachsen[06] an das Staatsarchiv Leipzig mit einem Ablieferungsverzeichnis übergeben.
Der Bestand fasst die Unterlagen des VEB Aromatic Leipzig und der Aromatic GmbH Leipzig zusammen. Er wurde 1998 auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze von 1964[07] erschlossen. Ein Aktenplan für den volkseigenen Betrieb konnte nicht festgestellt werden. Die Signaturen sind ordnungsunabhängig vergeben worden. Die Gliederung entspricht den Vorgaben des Rahmenarchivgutverzeichnisses für den Bereich Industrie 1949-1975. Umfangreiche Akten wurden entsprechend den Forderungen der Bestandserhaltung in mehrere Bände geteilt. Als Ergebnis der Erschließungsarbeiten liegt ein Findbuch, Programm AUGIAS - Archiv 6.1. für Windows vor.
[Nachtrag: Im August 2017 übergab die Rhenus Archiv Services GmbH, Großbeeren im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) weitere 3,58 lfm an das Staatsarchiv Leipzig. Diese Unterlagen sind noch nicht online recherchierbar].
Überlieferungsschwerpunkte
Der Umfang des Bestandes beträgt 1 lfm; die Anzahl der Verzeichnungseinheiten 50.
Zur Verstaatlichung der Vorgängerfirmen, Heine & Co. AG, Leipzig, Curt Georgi KG, Leipzig, und Oehme & Baier OHG, Leipzig, sind im Bestand keine Quellen überliefert. Diesbezüglich kann auf Akten des Bezirkstages/ Rat des Bezirkes Leipzig und auf Handelsregisterakten verwiesen werden (siehe Punkt 4). Eine umfangreiche Überlieferung ist zum Arbeits-, Gesundheits- und Brandschutz bzw. der rationellen Energie- und Wasserverwendung vorhanden. Betriebspässe sind nicht überliefert. Die Geschäftsberichte fehlen mit Ausnahme der Jahre 1973 - 1975. Die Überlieferung der Betriebsgewerkschaftsleitung ist gering; Dokumente der Betriebsparteiorganisation und der gesellschaftlichen Organisationen sind im Bestand nicht vorhanden. Die Privatisierung des Betriebes 1990 wird durch die Protokolle der Betriebsleitungssitzungen nur teilweise dokumentiert.
Hinweise für die Benutzung
Bei Bestellung von Archivgut muss neben der Bestandsbezeichnung die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Verweise auf korrespondierende Bestände
A. Brekle
Leipzig, September 1998
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
M. Broszat, H. Weber (Hrsg.) SBZ - Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Fürhrungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 - 1949, hrsg. im Auftrag des Arbeitsbereiches Geschichte und Politik der DDR an der Universität Mannheim und des Instituts für Zeitgeschichte München, München 1990.
E. G. Franz, Einführung in die Archivwissenschaft, 3. grundl. bearb. Aufl., Darmstadt 1990.
Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der DDR, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1964.
J. Papritz, Archivwissenschaft, Bd. 4, 2. Aufl., Marburg 1983.
Rahmenarchivgutverzeichnis für den Bereich Industrie, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1982.
H. Rausch, T. Stammen, DDR - Das politische, wirtschaftliche und soziale System, München 1978.
T. R. Schellenberg, Die Bewertung modernen Verwaltungsschriftgutes, Marburg 1990.
D. Staritz, Geschichte der DDR, erw. Neuausgabe, Frankfurt/M. 1996.
H. Weber, Grundriß der Geschichte. Die DDR 1945-1990, 2. erw. Aufl., München 1993.[09]
[01] SächsStAL, AG Leipzig, HRA 729.
[02] Die "Beseitigung von...Erscheinungen der Rekapitalisierung..." war während der 4. Tagung des ZK der SED bereits im Dezember 1971 beschlossen worden. Von der Verstaatlichung waren mehr als 5000 halbstaatliche Industriebetriebe und etwa 1600 industriell produzierende PGH betroffen (siehe Literaturverzeichnis D. Staritz).
[03] SächsStAL, AG Leipzig, HRA 762.
[04] Auszug aus dem Register der volkseigenen Wirtschaft Bezirk Leipzig, 110-13-871.
[05] Amtsgericht Leipzig, HRB 552.
[06] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 in der geänderten Fassung vom 17. April 1998.
[07] Siehe Literaturverzeichnis.
Anleitung durch übergeordnete Staatsorgane und Kombinate.- Planung und Planerfüllung.- Betriebsleitungssitzungen.- Geschäftsberichte.- Bilanzen.-Personal.- Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Brandschutz.- Immobilien und Grundstücke.- Investitionen.- Pläne Wissenschaft und Technik.- Erzeugnisgruppenarbeit.- Altlasten.- Privatisierung.- Liquidation.- Sozialplan.
Am 1. Mai 1972 wurde die Firma Heine & Co. KG verstaatlicht und führte seitdem den Namen VEB Aromatic Leipzig. Das Produktionssortiment umfasste ätherische Öle (u. a. Badusan), naturidentische Fruchtaromen, Gewürzessenzen, Lebensmittelfarbstoffe, Spirituosengrundstoffe und Grundstoffe für alkoholfreie Getränke. Von 1972 bis 1977 nahm der Rat des Bezirkes Leipzig die Anleitung des Betriebes wahr. 1977 wurden der VEB Geschmackstoffe Leipzig und der VEB Leipziger Essenzen angegliedert. Von 1977 bis 1979 unterstand der Betrieb dem VEB Rosenol Leipzig, ab 1981 als Kombinatsbetrieb dem VEB Kombinat Chemisch-technische Erzeugnisse Leipzig und ab 1985 dem VEB Kombinat Öl und Margarine Magdeburg. Die nach der Privatisierung des VEB Aromatic Leipzig im Juni 1990 gegründete Aromatic GmbH Leipzig ging 1992 in Liquidation.
- 1998, 2004 | Findbuch / Datenbank
- 2017 | Abgabeverzeichnis für 3,85 lfm
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5