Beständeübersicht
Bestand
40146 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
Datierung | 1934 - 1997 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 32,50 |
Bestand enthält auch 79 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Firmengeschichte des VEB Fluss- und Schwerspatbetriebes Lengenfeld
Die geologische Voraussetzung zur Bildung von Spatlagerstätten war auf dem Gebiet der ehemaligen DDR vor allem in den Mittelgebirgen gegeben. Lagerstätten befanden sich im Harz, im Thüringer Wald und im Vogtland. Der Schwerspatbergbau erlangte später als der Flussspatbergbau industrielle Bedeutung. In den 50iger Jahren begann man mit umfangreichen geologischen Erkundungsarbeiten, in deren Verlauf große Flussspatvorräte erschlossen wurden. Die Nachfrage und der hohe Bedarf an Flussspat resultierte vor allem aus seinem Einsatz als Zuschlagmittel in Industriezweigen mit hohen Zuwachsquoten, wie z.B. Metallurgie, Chemie und der Glas-, Keramik- und Zementindustrie. Im Vogtland war die Produktion auf mehrere kleinere private Betriebe zersplittert.
Die ursprünglich der Sachsenerz Bergwerks AG gehörenden Gruben Zschorlau, Tannenberg, Wiedersberg und Lothar wurden 1946 in Volkseigentum überführt und dem Land Sachsen übereignet. Die Grube Pechtelsgrün wurde treuhänderisch verwaltet. Die Grube Schönbrunn (Ludwig Vereinigt Feld) blieb privat.
1948 erfolgte die Bildung des VEB Wolframerz -Zschorlau, dem die Grube Pechtelsgrün zugeordnet wurde.
Die im VEB Wolframerz zusammengefassten Betriebabteilungen Zschorlau, Pechtelsgrün und Gottesberg waren bis zum 31.12.1950 selbstständige Betriebe, die direkt der VVB (Z) Buntmetall in Freiberg unterstanden. Der gegründete VEB Wolframerz beschäftigte sich zunächst ausschließlich mit der Gewinnung und Aufbereitung von Wolfram- und Zinnerzen. 1952 wurden die Betriebe der Kaliindustrie der Hauptverwaltung Kali und Nichterzbergbau mit Sitz in Berlin unterstellt.
Im Zuge der Zentralisation der volkseigenen Industrie und der Zusammenfassung von Großbetrieben wurden ab 01.01.1951 mit Zustimmung des Ministeriums für Schwerindustrie die 3 Betriebsabteilungen zu einem Betrieb, dem VEB Wolfram-Zinnerz Rodewisch, vereinigt. Damit wurden die Wolfram-Gruben des Erzgebirges und des Vogtlandes zusammengefasst.
1956 wurde der VEB Wolfram-Zinnerz Rodewisch in VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün umbenannt. Sitz der Werksleitung war Pechtelsgrün. Die Hauptverwaltung Kali und Nichterzbergbau wurde 1958 aufgelöst, die VVB Nichteisen-Metallindustrie gebildet, der auch der VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün zugeordnet wird. Er gliederte sich in 3 getrennte Betriebsabteilungen:
- BA Pechtelsgrün,
- BA Mühlleithen mit Aufbereitung Gottesberg und den Grubenrevieren Brunndöbra und Jägersgrün,
- BA Schönbrunn mit dem Revier Bösenbrunn und der
- Zentralaufbereitung Lengenfeld.
Um vor allem im Auftrag der SDAG Wismut Neuaufschlüsse und Verwahrungsarbeiten durchzuführen, wurden vorübergehend neue Betriebsabteilungen eingerichtet, zusammengefasst, bzw. wieder geschlossen. So erfolgte z.B. für die Demontage und Verwahrung stillgelegter Objekte der SDAG Wismut die Bildung der Betriebsabteilung Schneeberg. Zeitweilig bestand auch eine Betriebsabteilung Wismut.
1958 wurde der bis dahin kommunal geleitete VEB Patriot Wiedersberg, bestehend aus den ehemaligen Gruben Hertha und Lothar, in den VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün übernommen.
1967 erfolgte die Bildung des VEB Vogtlandgruben Lengenfeld aus dem VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün infolge der Auflösung der VVB Nichteisen-Metallindustrie Eisleben und Zuordnung der Spatbetriebe der DDR zur VVB Kali Erfurt. Sitz der Werksleitung war Lengenfeld. Dem Betrieb waren zugeordnet:
- BA Pechtelsgrün (aufgelöst 1968),
- BA Schönbrunn,
- BA Brunndöbra.
Bereits 1967 beginnt die Produktion in der Zentralaufbereitung Lengenfeld und der Bau der Industriellen Absetzanlage.
Mit Bildung des Fluss- und Schwerspatbetriebes Lengenfeld im Januar 1970 und dem Zusammenschluss aller Spatbetriebe der DDR, wurde nun das Gesamtaufkommen an Spaterzeugnissen in einem Betrieb hergestellt. Der FSB hatte die Aufgabe, den Inlandbedarf an Flussspat abzudecken und eine möglichst große Menge für den Export bereitzustellen. Alle Flussspataufbereitungen wurden durchgängig mechanisiert. Sitz des FSB war in Lengenfeld auf der Zwickauer Straße. Die Wahl des Stammbetriebes Lengenfeld ergab sich aus ökonomischen und personellen Gesichtspunkten. Die Leitung des Betriebes wurde jedoch durch die große Streuung der Spatbetriebe auf dem Territorium der DDR erschwert.
Dem Stammwerk Lengenfeld waren die Abteilungen Schönbrunn (stillgelegt 1974) und Brunndöbra zugeordnet, außerdem gehörten die Werke Schmalkalden (Sitz Trusetal, Nachfolger der Thüringer Spat- und Eisenerzgruben), Ilmenau (Sitz Gehren) und das Werk Rottleberode (Nachfolger der Harzer Spatgruben) zum Betrieb.
Die zwischen 1960 und 1968 stillgelegten Gruben Zschorlau, Pechtelsgrün, Mühlleithen und Wiedersberg standen unter bergschadenkundlicher Kontrolle des FSB Lengenfeld. Die Erkundungsarbeiten in der Zinnerzgrube Gottesberg (Stollen Jägersgrün) wurden 1969 eingestellt.
1974 wurde auch die Grube Bösenbrunn (Brüder Einigkeit) angeschlossen. Damit war aus dem Buntmetallerzbergbaubetrieb ein reiner Spatbetrieb geworden.
Am 01.06.1990 wurde der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld in eine Kapitalgesellschaft mit dem Namen Fluss- und Schwerspat GmbH umgewandelt. Es erfolgte der Eintrag ins Handelsregister Halle. Hauptgeschäftsführer wurde der ehemalige Leiter für Produktion und Absatz Rudolf Kosak, Betriebsdirektor war Eberhard Engler.
Der FS GmbH gehörten folgende Betriebe an:
- Betrieb Lengenfeld (mit der Grube Schönbrunn, Brunndöbra und Aufbereitung Lengenfeld),
- Betrieb Trusetal,
- Betrieb Gehren,
- Betrieb Rottleberode und die
- Material- und Seilprüfstelle Zwickau.
Im Juli 1990 beschloss die Treuhandanstalt die Unternehmen des Kali-, Salz-, Spat- und Erzbergbaus, die ihre Produktion wegen fehlender Wirtschaftlichkeit, sinkender Weltmarktpreise und ausfallender Absatzmärkte eingestellt hatten, in die GVV - Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung stillgelegter Bergwerksbetriebe mbH zu integrieren.
Mit Wirkung vom 22.11.1993 erfolgte durch die GVV mbH Erfurt die Übernahme der Fluss- und Schwerspat GmbH Lengenfeld mit allen dazugehörigen Betrieben und dessen Weiterführung bis 1997. Die Betriebe firmieren im Ergebnis der aufnehmenden Verschmelzung unter der Bezeichnung GVV mbH, Bergwerk Lengenfeld, Bergwerk Trusetal, Bergwerk Gehren und Bergwerk Rottleberode. Dem Bergwerk Lengenfeld wird die Verantwortung für die Verwahrung aller Gruben und Schächte übertragen. Darunter fielen auch die Aufbereitungs- und Absetzanlagen. 1998 erfolgt die Auflösung des Bergwerkes Lengenfeld. Die Material- und Seilprüfstelle Zwickau schied am 31.12.1990 aus dem Unternehmen aus.
Aus dem Bestand des Werkes Lengenfeld der FSG mbH wurde im Oktober 1992 die Grube Schönbrunn mit den auf den Fluren Schönbrunn und Planschwitz liegenden Grundstücken und Immobilien an die Hartsteinwerke "Vogtland" GmbH Oelsnitz verkauft. Weiterhin gingen aus dem Bestand des Werkes Lengenfeld Grundstücke und Immobilien an die Firma Reuss über.
Stand der Sanierung im Jahr 2002 ist folgender: Die Grube Schönbrunn und Brunndöbra sind vollständig saniert. Die Verwahrung des Bergwerkes Lengenfeld soll bis 2005 vollständig abgeschlossen sein. Bis dahin wird eine Entlassung aus der Bergaufsicht angestrebt.
Bearbeitungsbericht
Der Bestand wurde im Juni und September 1997 an das Bergarchiv Freiberg übergeben. Gleichzeitig erfolgte die Abgabe von Büchern und Broschüren zum Thema Geologie, Kali, Bergbau und Hüttenwesen, die Eingang in die Bibliothek des Bergarchivs finden. Letzter Registraturbildner und abgebende Stelle ist das der GVV Erfurt unterstellte Bergwerk Lengenfeld.
Der Betriebsname "VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld" ist der für die Zeit der umfassendsten Tätigkeit des Registraturbildners gebräuchliche gewesene, weshalb die Bestandsbezeichnung FSB gewählt wurde.
In Vorbereitung der Übergabe wurde vom Bergwerk Lengenfeld eine Übergabeliste mit dem Programm "Projekt BASYS" der Disos GmbH erstellt. Bei der im Bergarchiv anschließenden Revision wurde festgestellt, dass dieses Findhilfsmittel kaum geeignet war, die Unterlagen so der Benutzung zuzuführen.
Die von der GVV, Bergwerk Lengenfeld übernommenen Übergabelisten sind zum überwiegenden Teil nach der vorgegebenen Dezimalklassifikation (Sachgebiete) geordnet wurden. Während der Bearbeitung stellte sich heraus, dass die Übergabelisten zwei Funktionen erfüllten:
- Die als "Bestandsverzeichnis Altbestände" gekennzeichneten Blätter enthalten neben der Angabe des Sachgebietes und der Aktennummer noch die Laufzeiten und den Aktentitel. Aktentitel und Laufzeit wurden während der Verzeichnung zum überwiegenden Teil konkretisiert.
- Die mit Recherche-Ergebnis gekennzeichneten Blätter enthalten neben der Angabe des Sachgebietes und der Aktennummer noch die Zahl der Archivalien-Einheiten. Zusätzlich wurden sie mit dem Vermerk historisch wertvoll oder zur Kassation vorgeschlagen versehen.
Im Dezember 2001 wurde mit der Intensivverzeichnung nach Bärschen Prinzip begonnen. Im Rahmen der Erschließung erfolgte vorwiegend eine Kassation von Projektunterlagen, Forschungsberichten, Abschlussarbeiten und Unterlagen der Plandurchführung und Kontrolle. Forschungsarbeiten die durch Fremdbetriebe gefertigt wurden, sind nur Auswahlweise in den Bestand übernommen wurden, da bei der Bewertung unterstellt wurde, dass die Originale in den zuständigen Archiven überliefert sind. In Rahmen der Erschließung erfolgte zum Teil eine Feinkassation überwiegend in Form einer Aussonderung von Doppelüberlieferungen. Bei Stilllegung des Bergwerkes Lengenfeld wurden bereits 1991 vor Ort umfangreiche Kassationen durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Übernahme umfasste der Bestand cirka 45,0 lfm.
Im Dezember 1998 wurden bereits 4,0 lfm stark verschimmelter Projektakten kassiert, die aus bestandserhalterischer Sicht in einem problematischen Zustand waren.
Nach erfolgter Bewertung des Bestandes wurden cirka 19,0 lfm Akten kassiert, so dass der Bestand zum jetzigen Zeitpunkt 22,0 lfm Akten umfasst.
Während der Verzeichnung wurde im Feld Archivsignatur - wenn vorhanden - die alte Archivsignatur vermerkt.
Im Feld Registratursignatur wurde die überlieferte Sachgebietsnummer übernommen. Diese Dezimalklassifikation (Sachgebietsnummer) bildete mit Veränderungen die Vorraussetzung für die Ordnung des vorliegenden Bestandes. Außerdem wurde sich stark an die Rahmenaktenordnung für die Kali- und Spatindustrie vom 12. Februar 1975 orientiert. Im Reservefeld 2 wird auf die im Bergwerk Lengenfeld vergebenen laufenden Nummern verwiesen. Wobei es vorkommt, dass für mehrere Aktentitel die gleiche laufende Nummer vergeben wurde. Im Darin-Vermerk wurden vorhandene Zeichnungen, Risse, Fotos und Druckschriften hervorgehoben. Im Feld Provenienz erfolgt der Hinweis auf Vorprovenienzen. Das Feld Gesperrt bis, vermerkt Akten, die gemäß § 10 Abs.1 Satz 1 und Satz 3 des SächsArchivG einer Schutzfrist unterliegen. Das Provenienzfeld weist alle während der Betriebszeit des FSB maßgeblichen Registraturbildner aus.
Der Erhaltungszustand der Akten kann als gut eingestuft werden. Teilweise gibt es mechanische Papierschäden, wenn dann v.a. durch rostende Metallteile. Die Unterlagen wurden den sich schon teilweise verbiegenden Stehordnern entnommen. Sehr umfangreiche Akten wurden in Bände geteilt. Als Aufbewahrung wurden stehende Kartons verwendet.
Das nicht mehr gültige Ablieferungsverzeichnis wurde am Ende des Bestandes abgelegt. Im Anschluss erfolgte die abschließende technische Bearbeitung des Bestandes.
Korrespondierende Bestände
40024-10 (Landes-)Bergamt Freiberg - Erzangelegenheiten
40024-12 (Landes-)Bergamt Freiberg - Gewerbliche Grube,
40105 Sachsenerz Bergwerks AG
40027 Oberbergamt (neu)
40028 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Bergwirtschaftsstelle
40030 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Lagerstättenforschungsstelle
40064 Technisches Büro des Bergbaues und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen
40054 Bergamt Zwickau
40072 Bergbehörde Zwickau
40096 VVB Buntmetall
40091 Industrieverwaltung 5 (Buntmetall)
40147 VEB Hartsteinwerke Vogtland Oelsnitz
40143 Deutsches Brennstoffinstitut Freiberg
Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
6-94-3467 VEB Kombinat Kali Sondershausen
Thüringisches Staatsarchiv Meiningen
4-94-5121 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb, Werk Ilmenau (4945121) [1950 - 1990]
4-94-5122 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb, Werk Trusetal (4945122) [1883 - 1990]
An folgenden Standorten befinden sich Unterlagen des ehemaligen FSB:
- Bergamt Chemnitz - Abschlussrisswerk, Bergschadenkundliche Analyse,
- Landesamt für Umwelt und Geologie Freiberg - Ergebnisberichte, Vorratsberechnungen, Grubenrisse/Schnitte mit geologischen Eintragungen,
- GVV mbH Sondershausen - Lohn- und Gehaltsunterlagen, Personalunterlagen und Unterlagen die für den laufenden Geschäftsverkehr noch benötigt werden,
- Gesundheitsbehörde Reichenbach - Strahlenschutzunterlagen/Wismutbergbau.
verwendete Literatur:
Der Fluss- und Schwerspatbergbau im 25. Jahr des Bestehens der DDR, Hrsg. FSB, Werk Schmalkalden, 1974
Kali - Düngemittel, Grundchemikalien, Salz und Spat, Hrsg. VEB Kombinat Kali, 1986
Entwicklung des Fluss- und Schwerspatbetriebes im VEB Kombinat Kali , Hrsg. VEB Kombinat Kali, 1981
FSB - Akten 70, 126, 214, 338, 340, 827
Christa Unger
November 2002
Abkürzungsverzeichnis VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
AP Durchführung des Projektes
AU Ausführungsunterlagen
BA Betriebsabteilung
BA-F Bergakademie Freiberg
BD Betriebsdirektor
BKNT
BMSR Betriebs-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
DB Direktionsbereich
DMT Gesellschaft für Forschung und Prüfung
FIA Forschungsinstitut für Aufbereitung
FSB VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
FSGmbH Fluss- und Schwerspat GmbH Lengenfeld
GAB Gesundheits- Arbeits- und Brandschutz
GE Grundsatzentscheidung
GFE Geologische Forschung und Erkundung
GVVmbH Gesellschaft zur Verwertung und Verwahrung stillgelegter Bergwerksbetriebe
IAA Industrielle Absetzanlage
MTA Maschinenbautechnischer Teil
NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
NT Nachtrag
NTA Nachrichtentechnischer Teil
SW Sozialistisches Wirtschaftsgebiet
TO Teilobjekt
TU-D Technische Universität Dresden
TV Teilvorhaben
VR Volksrepublik
WL Werkleiteranweisungen
WTZ Wissenschaftlich-Technisches Zentrum
ZAL Zentralaufbereitung Lengenfeld
ZI Zentralinstitut
SnO2 Zinndioxid/Zinnstein
WO3 Wolframoxid
MoS2 Molybdänsulfid
Die geologische Voraussetzung zur Bildung von Spatlagerstätten war auf dem Gebiet der ehemaligen DDR vor allem in den Mittelgebirgen gegeben. Lagerstätten befanden sich im Harz, im Thüringer Wald und im Vogtland. Der Schwerspatbergbau erlangte später als der Flussspatbergbau industrielle Bedeutung. In den 50iger Jahren begann man mit umfangreichen geologischen Erkundungsarbeiten, in deren Verlauf große Flussspatvorräte erschlossen wurden. Die Nachfrage und der hohe Bedarf an Flussspat resultierte vor allem aus seinem Einsatz als Zuschlagmittel in Industriezweigen mit hohen Zuwachsquoten, wie z.B. Metallurgie, Chemie und der Glas-, Keramik- und Zementindustrie. Im Vogtland war die Produktion auf mehrere kleinere private Betriebe zersplittert.
Die ursprünglich der Sachsenerz Bergwerks AG gehörenden Gruben Zschorlau, Tannenberg, Wiedersberg und Lothar wurden 1946 in Volkseigentum überführt und dem Land Sachsen übereignet. Die Grube Pechtelsgrün wurde treuhänderisch verwaltet. Die Grube Schönbrunn (Ludwig Vereinigt Feld) blieb privat.
1948 erfolgte die Bildung des VEB Wolframerz -Zschorlau, dem die Grube Pechtelsgrün zugeordnet wurde.
Die im VEB Wolframerz zusammengefassten Betriebabteilungen Zschorlau, Pechtelsgrün und Gottesberg waren bis zum 31.12.1950 selbstständige Betriebe, die direkt der VVB (Z) Buntmetall in Freiberg unterstanden. Der gegründete VEB Wolframerz beschäftigte sich zunächst ausschließlich mit der Gewinnung und Aufbereitung von Wolfram- und Zinnerzen. 1952 wurden die Betriebe der Kaliindustrie der Hauptverwaltung Kali und Nichterzbergbau mit Sitz in Berlin unterstellt.
Im Zuge der Zentralisation der volkseigenen Industrie und der Zusammenfassung von Großbetrieben wurden ab 01.01.1951 mit Zustimmung des Ministeriums für Schwerindustrie die 3 Betriebsabteilungen zu einem Betrieb, dem VEB Wolfram-Zinnerz Rodewisch, vereinigt. Damit wurden die Wolfram-Gruben des Erzgebirges und des Vogtlandes zusammengefasst.
1956 wurde der VEB Wolfram-Zinnerz Rodewisch in VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün umbenannt. Sitz der Werksleitung war Pechtelsgrün. Die Hauptverwaltung Kali und Nichterzbergbau wurde 1958 aufgelöst, die VVB Nichteisen-Metallindustrie gebildet, der auch der VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün zugeordnet wird. Er gliederte sich in 3 getrennte Betriebsabteilungen:
- BA Pechtelsgrün,
- BA Mühlleithen mit Aufbereitung Gottesberg und den Grubenrevieren Brunndöbra und Jägersgrün,
- BA Schönbrunn mit dem Revier Bösenbrunn und der
- Zentralaufbereitung Lengenfeld.
Um vor allem im Auftrag der SDAG Wismut Neuaufschlüsse und Verwahrungsarbeiten durchzuführen, wurden vorübergehend neue Betriebsabteilungen eingerichtet, zusammengefasst, bzw. wieder geschlossen. So erfolgte z.B. für die Demontage und Verwahrung stillgelegter Objekte der SDAG Wismut die Bildung der Betriebsabteilung Schneeberg. Zeitweilig bestand auch eine Betriebsabteilung Wismut.
1958 wurde der bis dahin kommunal geleitete VEB Patriot Wiedersberg, bestehend aus den ehemaligen Gruben Hertha und Lothar, in den VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün übernommen.
1967 erfolgte die Bildung des VEB Vogtlandgruben Lengenfeld aus dem VEB Wolfram-Zinnerz Pechtelsgrün infolge der Auflösung der VVB Nichteisen-Metallindustrie Eisleben und Zuordnung der Spatbetriebe der DDR zur VVB Kali Erfurt. Sitz der Werksleitung war Lengenfeld. Dem Betrieb waren zugeordnet:
- BA Pechtelsgrün (aufgelöst 1968),
- BA Schönbrunn,
- BA Brunndöbra.
Bereits 1967 beginnt die Produktion in der Zentralaufbereitung Lengenfeld und der Bau der Industriellen Absetzanlage.
Mit Bildung des Fluss- und Schwerspatbetriebes Lengenfeld im Januar 1970 und dem Zusammenschluss aller Spatbetriebe der DDR, wurde nun das Gesamtaufkommen an Spaterzeugnissen in einem Betrieb hergestellt. Der FSB hatte die Aufgabe, den Inlandbedarf an Flussspat abzudecken und eine möglichst große Menge für den Export bereitzustellen. Alle Flussspataufbereitungen wurden durchgängig mechanisiert. Sitz des FSB war in Lengenfeld auf der Zwickauer Straße. Die Wahl des Stammbetriebes Lengenfeld ergab sich aus ökonomischen und personellen Gesichtspunkten. Die Leitung des Betriebes wurde jedoch durch die große Streuung der Spatbetriebe auf dem Territorium der DDR erschwert.
Dem Stammwerk Lengenfeld waren die Abteilungen Schönbrunn (stillgelegt 1974) und Brunndöbra zugeordnet, außerdem gehörten die Werke Schmalkalden (Sitz Trusetal, Nachfolger der Thüringer Spat- und Eisenerzgruben), Ilmenau (Sitz Gehren) und das Werk Rottleberode (Nachfolger der Harzer Spatgruben) zum Betrieb.
Die zwischen 1960 und 1968 stillgelegten Gruben Zschorlau, Pechtelsgrün, Mühlleithen und Wiedersberg standen unter bergschadenkundlicher Kontrolle des FSB Lengenfeld. Die Erkundungsarbeiten in der Zinnerzgrube Gottesberg (Stollen Jägersgrün) wurden 1969 eingestellt.
1974 wurde auch die Grube Bösenbrunn (Brüder Einigkeit) angeschlossen. Damit war aus dem Buntmetallerzbergbaubetrieb ein reiner Spatbetrieb geworden.
Am 01.06.1990 wurde der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld in eine Kapitalgesellschaft mit dem Namen Fluss- und Schwerspat GmbH umgewandelt. Es erfolgte der Eintrag ins Handelsregister Halle. Hauptgeschäftsführer wurde der ehemalige Leiter für Produktion und Absatz Rudolf Kosak, Betriebsdirektor war Eberhard Engler.
Der FS GmbH gehörten folgende Betriebe an:
- Betrieb Lengenfeld (mit der Grube Schönbrunn, Brunndöbra und Aufbereitung Lengenfeld),
- Betrieb Trusetal,
- Betrieb Gehren,
- Betrieb Rottleberode und die
- Material- und Seilprüfstelle Zwickau.
Im Juli 1990 beschloss die Treuhandanstalt die Unternehmen des Kali-, Salz-, Spat- und Erzbergbaus, die ihre Produktion wegen fehlender Wirtschaftlichkeit, sinkender Weltmarktpreise und ausfallender Absatzmärkte eingestellt hatten, in die GVV - Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung stillgelegter Bergwerksbetriebe mbH zu integrieren.
Mit Wirkung vom 22.11.1993 erfolgte durch die GVV mbH Erfurt die Übernahme der Fluss- und Schwerspat GmbH Lengenfeld mit allen dazugehörigen Betrieben und dessen Weiterführung bis 1997. Die Betriebe firmieren im Ergebnis der aufnehmenden Verschmelzung unter der Bezeichnung GVV mbH, Bergwerk Lengenfeld, Bergwerk Trusetal, Bergwerk Gehren und Bergwerk Rottleberode. Dem Bergwerk Lengenfeld wird die Verantwortung für die Verwahrung aller Gruben und Schächte übertragen. Darunter fielen auch die Aufbereitungs- und Absetzanlagen. 1998 erfolgt die Auflösung des Bergwerkes Lengenfeld. Die Material- und Seilprüfstelle Zwickau schied am 31.12.1990 aus dem Unternehmen aus.
Aus dem Bestand des Werkes Lengenfeld der FSG mbH wurde im Oktober 1992 die Grube Schönbrunn mit den auf den Fluren Schönbrunn und Planschwitz liegenden Grundstücken und Immobilien an die Hartsteinwerke "Vogtland" GmbH Oelsnitz verkauft. Weiterhin gingen aus dem Bestand des Werkes Lengenfeld Grundstücke und Immobilien an die Firma Reuss über.
Stand der Sanierung im Jahr 2002 ist folgender: Die Grube Schönbrunn und Brunndöbra sind vollständig saniert. Die Verwahrung des Bergwerkes Lengenfeld soll bis 2005 vollständig abgeschlossen sein. Bis dahin wird eine Entlassung aus der Bergaufsicht angestrebt.
Bearbeitungsbericht
Der Bestand wurde im Juni und September 1997 an das Bergarchiv Freiberg übergeben. Gleichzeitig erfolgte die Abgabe von Büchern und Broschüren zum Thema Geologie, Kali, Bergbau und Hüttenwesen, die Eingang in die Bibliothek des Bergarchivs finden. Letzter Registraturbildner und abgebende Stelle ist das der GVV Erfurt unterstellte Bergwerk Lengenfeld.
Der Betriebsname "VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld" ist der für die Zeit der umfassendsten Tätigkeit des Registraturbildners gebräuchliche gewesene, weshalb die Bestandsbezeichnung FSB gewählt wurde.
In Vorbereitung der Übergabe wurde vom Bergwerk Lengenfeld eine Übergabeliste mit dem Programm "Projekt BASYS" der Disos GmbH erstellt. Bei der im Bergarchiv anschließenden Revision wurde festgestellt, dass dieses Findhilfsmittel kaum geeignet war, die Unterlagen so der Benutzung zuzuführen.
Die von der GVV, Bergwerk Lengenfeld übernommenen Übergabelisten sind zum überwiegenden Teil nach der vorgegebenen Dezimalklassifikation (Sachgebiete) geordnet wurden. Während der Bearbeitung stellte sich heraus, dass die Übergabelisten zwei Funktionen erfüllten:
- Die als "Bestandsverzeichnis Altbestände" gekennzeichneten Blätter enthalten neben der Angabe des Sachgebietes und der Aktennummer noch die Laufzeiten und den Aktentitel. Aktentitel und Laufzeit wurden während der Verzeichnung zum überwiegenden Teil konkretisiert.
- Die mit Recherche-Ergebnis gekennzeichneten Blätter enthalten neben der Angabe des Sachgebietes und der Aktennummer noch die Zahl der Archivalien-Einheiten. Zusätzlich wurden sie mit dem Vermerk historisch wertvoll oder zur Kassation vorgeschlagen versehen.
Im Dezember 2001 wurde mit der Intensivverzeichnung nach Bärschen Prinzip begonnen. Im Rahmen der Erschließung erfolgte vorwiegend eine Kassation von Projektunterlagen, Forschungsberichten, Abschlussarbeiten und Unterlagen der Plandurchführung und Kontrolle. Forschungsarbeiten die durch Fremdbetriebe gefertigt wurden, sind nur Auswahlweise in den Bestand übernommen wurden, da bei der Bewertung unterstellt wurde, dass die Originale in den zuständigen Archiven überliefert sind. In Rahmen der Erschließung erfolgte zum Teil eine Feinkassation überwiegend in Form einer Aussonderung von Doppelüberlieferungen. Bei Stilllegung des Bergwerkes Lengenfeld wurden bereits 1991 vor Ort umfangreiche Kassationen durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Übernahme umfasste der Bestand cirka 45,0 lfm.
Im Dezember 1998 wurden bereits 4,0 lfm stark verschimmelter Projektakten kassiert, die aus bestandserhalterischer Sicht in einem problematischen Zustand waren.
Nach erfolgter Bewertung des Bestandes wurden cirka 19,0 lfm Akten kassiert, so dass der Bestand zum jetzigen Zeitpunkt 22,0 lfm Akten umfasst.
Während der Verzeichnung wurde im Feld Archivsignatur - wenn vorhanden - die alte Archivsignatur vermerkt.
Im Feld Registratursignatur wurde die überlieferte Sachgebietsnummer übernommen. Diese Dezimalklassifikation (Sachgebietsnummer) bildete mit Veränderungen die Vorraussetzung für die Ordnung des vorliegenden Bestandes. Außerdem wurde sich stark an die Rahmenaktenordnung für die Kali- und Spatindustrie vom 12. Februar 1975 orientiert. Im Reservefeld 2 wird auf die im Bergwerk Lengenfeld vergebenen laufenden Nummern verwiesen. Wobei es vorkommt, dass für mehrere Aktentitel die gleiche laufende Nummer vergeben wurde. Im Darin-Vermerk wurden vorhandene Zeichnungen, Risse, Fotos und Druckschriften hervorgehoben. Im Feld Provenienz erfolgt der Hinweis auf Vorprovenienzen. Das Feld Gesperrt bis, vermerkt Akten, die gemäß § 10 Abs.1 Satz 1 und Satz 3 des SächsArchivG einer Schutzfrist unterliegen. Das Provenienzfeld weist alle während der Betriebszeit des FSB maßgeblichen Registraturbildner aus.
Der Erhaltungszustand der Akten kann als gut eingestuft werden. Teilweise gibt es mechanische Papierschäden, wenn dann v.a. durch rostende Metallteile. Die Unterlagen wurden den sich schon teilweise verbiegenden Stehordnern entnommen. Sehr umfangreiche Akten wurden in Bände geteilt. Als Aufbewahrung wurden stehende Kartons verwendet.
Das nicht mehr gültige Ablieferungsverzeichnis wurde am Ende des Bestandes abgelegt. Im Anschluss erfolgte die abschließende technische Bearbeitung des Bestandes.
Korrespondierende Bestände
40024-10 (Landes-)Bergamt Freiberg - Erzangelegenheiten
40024-12 (Landes-)Bergamt Freiberg - Gewerbliche Grube,
40105 Sachsenerz Bergwerks AG
40027 Oberbergamt (neu)
40028 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Bergwirtschaftsstelle
40030 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Lagerstättenforschungsstelle
40064 Technisches Büro des Bergbaues und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen
40054 Bergamt Zwickau
40072 Bergbehörde Zwickau
40096 VVB Buntmetall
40091 Industrieverwaltung 5 (Buntmetall)
40147 VEB Hartsteinwerke Vogtland Oelsnitz
40143 Deutsches Brennstoffinstitut Freiberg
Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
6-94-3467 VEB Kombinat Kali Sondershausen
Thüringisches Staatsarchiv Meiningen
4-94-5121 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb, Werk Ilmenau (4945121) [1950 - 1990]
4-94-5122 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb, Werk Trusetal (4945122) [1883 - 1990]
An folgenden Standorten befinden sich Unterlagen des ehemaligen FSB:
- Bergamt Chemnitz - Abschlussrisswerk, Bergschadenkundliche Analyse,
- Landesamt für Umwelt und Geologie Freiberg - Ergebnisberichte, Vorratsberechnungen, Grubenrisse/Schnitte mit geologischen Eintragungen,
- GVV mbH Sondershausen - Lohn- und Gehaltsunterlagen, Personalunterlagen und Unterlagen die für den laufenden Geschäftsverkehr noch benötigt werden,
- Gesundheitsbehörde Reichenbach - Strahlenschutzunterlagen/Wismutbergbau.
verwendete Literatur:
Der Fluss- und Schwerspatbergbau im 25. Jahr des Bestehens der DDR, Hrsg. FSB, Werk Schmalkalden, 1974
Kali - Düngemittel, Grundchemikalien, Salz und Spat, Hrsg. VEB Kombinat Kali, 1986
Entwicklung des Fluss- und Schwerspatbetriebes im VEB Kombinat Kali , Hrsg. VEB Kombinat Kali, 1981
FSB - Akten 70, 126, 214, 338, 340, 827
Christa Unger
November 2002
Abkürzungsverzeichnis VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
AP Durchführung des Projektes
AU Ausführungsunterlagen
BA Betriebsabteilung
BA-F Bergakademie Freiberg
BD Betriebsdirektor
BKNT
BMSR Betriebs-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
DB Direktionsbereich
DMT Gesellschaft für Forschung und Prüfung
FIA Forschungsinstitut für Aufbereitung
FSB VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
FSGmbH Fluss- und Schwerspat GmbH Lengenfeld
GAB Gesundheits- Arbeits- und Brandschutz
GE Grundsatzentscheidung
GFE Geologische Forschung und Erkundung
GVVmbH Gesellschaft zur Verwertung und Verwahrung stillgelegter Bergwerksbetriebe
IAA Industrielle Absetzanlage
MTA Maschinenbautechnischer Teil
NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet
NT Nachtrag
NTA Nachrichtentechnischer Teil
SW Sozialistisches Wirtschaftsgebiet
TO Teilobjekt
TU-D Technische Universität Dresden
TV Teilvorhaben
VR Volksrepublik
WL Werkleiteranweisungen
WTZ Wissenschaftlich-Technisches Zentrum
ZAL Zentralaufbereitung Lengenfeld
ZI Zentralinstitut
SnO2 Zinndioxid/Zinnstein
WO3 Wolframoxid
MoS2 Molybdänsulfid
Leitung und Organisation.- Konzeption der Fluss- und Schwerspatindustrie.- Besprechungen.- Anweisungen.- Arbeitsgruppen.- Internationale Zusammenarbeit.- Maßnahmenpläne.- Geschäftsberichte.- Öffentlichkeitsarbeit, Kommunalverträge.- Betriebsgeschichte.- Brigadetagebücher.- Abschlussbetriebspläne für die Abteilungen Brunndöbra, Gottesberg/Mühlleiten, Lengenfeld, Pechtelsgrün, Rodewisch, Schneeberg, Schönbrunn, Zschorlau.- Technische Sicherheit.- Zechenbücher.- Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz.- Strahlenschutz.- Berufskrankheiten.- Unfallwesen.- Technische Nothilfe.- Betriebsschutz.- Wachdienst.- Gasschutz.- Grubenrettung.- Freier Deutscher Gewerkschaftsbund.- Betriebsrat.- Umweltschutz.- Altlasten.- Asbest.- Hydrogeologie.- Wiederurbarmachung.- Verwahrung.- Bergrecht.- Liegenschaften.- Investunterlagen.- Rekonstruktionen.- Projekte.- Forschungsprogramme.- Automatisierung.- Fachschul- und Diplomarbeiten.- Rationalisierung.- Patente.- Lizenzen.- Technische Kontrolle.- Produktionsdurchführung.- Übertageanlagen.- Schächte.- Schießen und Bewetterung.- Staubmessungen.- Gebirgsmechanik.- Bergschäden.- Seismik.- Halden.- Bergmännische Wasserwirtschaft.- Konsumgüterproduktion.- Planung und Bilanzen.- Perspektivplanung.- Löhne.- Rechnungsführung.- Statistik.- Versicherungen.- Preise.- Absatz.- Exporte.- Eingaben.- Arbeits- und Lebensbedingungen.- Kader und Arbeitskräfte.- Unterlagen der Vorgängereinrichtungen.
1948 übernahm der spätere VEB Wolframerz Zschorlau die ursprünglich der Sachsenerz Bergwerks AG gehörenden Gruben sowie die Grube Pechtelsgrün. Seit 1950 war der VEB unter der Bezeichnung VEB Wolfram Zinnerz Zschorlau in die VVB (Z) Buntmetall Freiberg integriert, wandelte sich aber bereits 1951 zum VEB Wolfram Zinnerz Rodewisch mit den Betriebsabteilungen Pechtelsgrün, Gottesberg und Zschorlau. Um im Auftrag vor allem der SDAG Wismut Verwahrungsarbeiten (beispielsweise in Johanngeorgenstadt und Schneeberg) durchzuführen, wurden vorübergehend weitere Betriebsabteilungen eingerichtet. Zeitweise bestand auch eine Betriebsabteilung Wismut.
Seit 1956 firmierte der Betrieb als VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrün. 1958 erfolgte die Auflösung der Hauptverwaltung Erzbergbau und die Gründung der VVB Nichteisenmetallindustrie, der der VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrün angeschlossen wurde. Nach deren Auflösung wurden 1967 deren Spatbetriebe zur VVB Kali in Erfurt geschlagen. Es entstand der VEB Vogtlandgruben Lengenfeld mit den Betriebsabteilungen Pechtelsgrün (aufgelöst 1968), Schönbrunn und Brunndöbra.
Daraus wurde im Dezember 1969 der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld. Dem Stammwerk Lengenfeld waren die Abteilungen Schönbrunn (stillgelegt 1974) und Brunndöbra zugeordnet, außerdem gehörten die Werke Schmalkalden (Sitz Trusetal, Nachfolger der Thüringer Spat- und Eisenerzgruben), Ilmenau (Sitz Gehren) und das Werk Rottleberode (Nachfolger der Harzer Spatgruben) zum Betrieb. 1974 wurde auch die Grube Bösenbrunn (Brüder Einigkeit) angeschlossen.
1990 wurde der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld in eine Fluss- und Schwerspat GmbH umgewandelt und 1993 in die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) integriert, die die Betriebe unter den Bezeichnungen Bergwerk Lengenfeld, Bergwerk Trusetal, Bergwerk Gehren und Bergwerk Rottleberode weiterführte und bis 1997 stilllegte.
Seit 1956 firmierte der Betrieb als VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrün. 1958 erfolgte die Auflösung der Hauptverwaltung Erzbergbau und die Gründung der VVB Nichteisenmetallindustrie, der der VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrün angeschlossen wurde. Nach deren Auflösung wurden 1967 deren Spatbetriebe zur VVB Kali in Erfurt geschlagen. Es entstand der VEB Vogtlandgruben Lengenfeld mit den Betriebsabteilungen Pechtelsgrün (aufgelöst 1968), Schönbrunn und Brunndöbra.
Daraus wurde im Dezember 1969 der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld. Dem Stammwerk Lengenfeld waren die Abteilungen Schönbrunn (stillgelegt 1974) und Brunndöbra zugeordnet, außerdem gehörten die Werke Schmalkalden (Sitz Trusetal, Nachfolger der Thüringer Spat- und Eisenerzgruben), Ilmenau (Sitz Gehren) und das Werk Rottleberode (Nachfolger der Harzer Spatgruben) zum Betrieb. 1974 wurde auch die Grube Bösenbrunn (Brüder Einigkeit) angeschlossen.
1990 wurde der VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld in eine Fluss- und Schwerspat GmbH umgewandelt und 1993 in die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) integriert, die die Betriebe unter den Bezeichnungen Bergwerk Lengenfeld, Bergwerk Trusetal, Bergwerk Gehren und Bergwerk Rottleberode weiterführte und bis 1997 stilllegte.
- 2002/2004 | Findbuch/Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5