Beständeübersicht
Bestand
40194 VEB Steinkohlenwerk Doberlug-Kirchhain
Datierung | 1947 - 1962 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 1,76 |
1. Betriebsgeschichte
Im Jahr 1926 stieß man beim Bohren eines Brunnens in Kirchhain zufällig auf Kohle. Zunächst wurde der Fund für Braunkohle gehalten, dann jedoch erkannte man, dass es sich um Steinkohle handelte. Es wurden mehrere Bohrungen niedergebracht, die jedoch 1929 auf Grund der Weltwirtschaftskrise eingestellt wurden. Die Konkurrenz der nahen Braunkohle bzw. der Steinkohle aus dem Ruhrgebiet und Oberschlesien war zu groß. 1938 wurden die Bohrungen durch die Geologische Landesanstalt wieder aufgenommen, gerieten jedoch in einen flözfreien Teil. Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges, als in der sowjetischen Besatzungszone erhebliche Schwierigkeiten in der Belieferung mit Steinkohle auftraten, veranlasste der damalige Leiter der Zentralverwaltung der Brennstoffindustrie, Prof. Dr. Friedensburg, planmäßige Untersuchungsarbeiten mit dem Ziel, einen größeren Abbaubetrieb einzurichten.
Im Juli 1948 wurde mit dem Abteufen eines Untersuchungsschachtes begonnen. Der Ausbau erfolgte so, dass er später auch als Förderschacht nutzbar gemacht werden konnte. Er wurde bis zu einer Teufe von 424,80 m niedergebracht, was am 18.11.52 abgeschlossen war. Bis 157 m Teufe wurde der Schacht unter Anwendung des Gefrierverfahrens abgeteuft. Am 15.8.49 erfolgte die Inbetriebnahme der Gefrieranlage, die Herstellung des Frostkörpers begann. Es erfolgte die Montage einer elektrischen Bobinenfördermaschine mit 140 KW, 500 V für eine Teufe von 600 m. Außerdem wurden zwei Füllortanschlüsse hergestellt und der Untersu-chungsquerschlag auf der 407-m-Sohle vorgetrieben. Nach Erreichen einer Querschlagslänge von 1147 m waren die Untersuchungsarbeiten Mitte 1956 abgeschlossen.
Im November 1956 wurden die bergmännischen Untersuchungsarbeiten von der Regierung eingestellt, die geologischen Untersuchungsarbeiten jedoch unter der Verantwortung der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR fortgeführt.
Aus den vorliegenden Akten lässt sich nicht konkret ermitteln, wann die Bestrebungen zum Abbau von Steinkohle in Doberlug-Kirchhain eingestellt wurden. Es wurden auch nach 1956 vielfältige Untersuchungen durchgeführt, um die Abbauwürdigkeit der Flöze zu bewerten und die Aufbereitungsmöglichkeiten der Kohle aufzuzeigen. Dabei wurde deutlich, dass ein Teil der Flöze nicht abbauwürdig war und die Aufbereitung schwierig werden würde.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand VEB Steinkohlenwerk Doberlug-Kirchhain wurde 1996 durch die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) Zwickau dem Bergarchiv übergeben. Bereits zuvor waren einige Kartons an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben worden, die 1999 in das Bergarchiv gelangten.
Bei dem Archiv der GVV handelte es sich um das Technisch-Historische Archiv der ehemaligen Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH (EStEG) als Nachfolgebetrieb des VEB Steinkohlenkokereien August Bebel, deren Räumlichkeiten sich in der Äußeren Schnee-berger Str. 100 in Zwickau befanden. Das Technisch-Historische Archiv fungierte als Unternehmensarchiv aller in der DDR tätigen Steinkohlenbergbauunternehmen, deren wirtschaftsleitender Organe sowie aller Rechtsvorgänger. Die bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichende Überlieferung umfasst insbesondere Unterlagen der VVB Steinkohle, der Steinkohlenwerke August Bebel, Martin Hoop und Karl Marx (Zwickau), des Steinkohlen-werkes Oelsnitz, des Steinkohlenwerkes Willi Agatz (Freital), des Steinkohlenwerkes Plötz (Sachsen-Anhalt) sowie der Steinkohlenunternehmen des 19. und 20. Jahrhunderts vornehmlich des Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Reviers. Zum 1. Januar 1995 wurde auf Entscheid der Treuhandanstalt Berlin neben dem Bereich Kokerei / Sanierung und dem Sozialarchiv auch das Technisch-Historische Archiv aus der EStEG ausgegliedert und - unter Beibehaltung o. g. Räumlichkeiten - an die GVV übertragen.
Die vorliegenden Akten wurden von Frau Regina Schulz im Rahmen eines Werkvertrages verzeichnet.
3. Bearbeitungsbericht zu den Akten
Die Titelvergabe erfolgte weitgehend ohne Rückgriff auf die im vorläufigen Findmittel enthaltenen Titel, da diese sehr ungenau waren.
Soweit erforderlich, verdeutlichen "Enthält" - Vermerke den Inhalt der Akte. Durch die Klassifikation erfolgte eine sachthematische Ordnung. Es wurden 70 Akten mit einer Laufzeit von 1947 bis 1962 erfasst.
Im Zuge der Verzeichnung erfolgte die technische Bearbeitung des Bestandes. Dies beinhaltete die Entfernung von Metallklammern sowie die Neueinschlagung der jeweiligen Aktenein-heiten in säurefreies Papier.
4. Korrespondierende Bestände
40075-2 Forschungsinstitut für Aufbereitung - Risse
40075-3 Forschungsinstitut für Aufbereitung - Geschäftsakten der Forschungsstelle
40098-1 Vereinigung Volkseigener Betriebe der Steinkohle Zwickau - Akten
40098-2 Vereinigung Volkseigener Betriebe der Steinkohle Zwickau - Risse
40116-1 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40116-2 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40118-1 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Akten
40118-2 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Risse
40120-1 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40120-2 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40131 VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, Teilbestand Vermessungsunterlagen
Möglicherweise befinden sich weitere, das Steinkohlenwerk Doberlug-Kirchhain betreffende Akten im Landeshauptarchiv Brandenburg in Potsdam, da der Betrieb zeitweilig der Braunkohlenverwaltung Senftenberg, Vereinigung Volkseigener Betriebe der Kohlenindustrie, unterstellt war und auf dem Gebiet des Bundeslandes Brandenburg liegt.
5. Literatur zum Bestand
Gothan, Walther: Die Unterkarbon-Flora der Dobrilugker Tiefbohrungen, Berlin 1949.
Schüller, Arno: Die Gesteine des Unterkarbon von Dobrilugk und des "Algonikum" von Rot-stein bei Liebenwerda, Berlin 1949.
Ökonomische Geographie der Montanindustrie in der Deutschen Demokratischen Republik, Gotha und Leipzig 1966.
Freiberg, den 17. Nov. 2008
Regina Schulz
Im Jahr 1926 stieß man beim Bohren eines Brunnens in Kirchhain zufällig auf Kohle. Zunächst wurde der Fund für Braunkohle gehalten, dann jedoch erkannte man, dass es sich um Steinkohle handelte. Es wurden mehrere Bohrungen niedergebracht, die jedoch 1929 auf Grund der Weltwirtschaftskrise eingestellt wurden. Die Konkurrenz der nahen Braunkohle bzw. der Steinkohle aus dem Ruhrgebiet und Oberschlesien war zu groß. 1938 wurden die Bohrungen durch die Geologische Landesanstalt wieder aufgenommen, gerieten jedoch in einen flözfreien Teil. Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges, als in der sowjetischen Besatzungszone erhebliche Schwierigkeiten in der Belieferung mit Steinkohle auftraten, veranlasste der damalige Leiter der Zentralverwaltung der Brennstoffindustrie, Prof. Dr. Friedensburg, planmäßige Untersuchungsarbeiten mit dem Ziel, einen größeren Abbaubetrieb einzurichten.
Im Juli 1948 wurde mit dem Abteufen eines Untersuchungsschachtes begonnen. Der Ausbau erfolgte so, dass er später auch als Förderschacht nutzbar gemacht werden konnte. Er wurde bis zu einer Teufe von 424,80 m niedergebracht, was am 18.11.52 abgeschlossen war. Bis 157 m Teufe wurde der Schacht unter Anwendung des Gefrierverfahrens abgeteuft. Am 15.8.49 erfolgte die Inbetriebnahme der Gefrieranlage, die Herstellung des Frostkörpers begann. Es erfolgte die Montage einer elektrischen Bobinenfördermaschine mit 140 KW, 500 V für eine Teufe von 600 m. Außerdem wurden zwei Füllortanschlüsse hergestellt und der Untersu-chungsquerschlag auf der 407-m-Sohle vorgetrieben. Nach Erreichen einer Querschlagslänge von 1147 m waren die Untersuchungsarbeiten Mitte 1956 abgeschlossen.
Im November 1956 wurden die bergmännischen Untersuchungsarbeiten von der Regierung eingestellt, die geologischen Untersuchungsarbeiten jedoch unter der Verantwortung der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR fortgeführt.
Aus den vorliegenden Akten lässt sich nicht konkret ermitteln, wann die Bestrebungen zum Abbau von Steinkohle in Doberlug-Kirchhain eingestellt wurden. Es wurden auch nach 1956 vielfältige Untersuchungen durchgeführt, um die Abbauwürdigkeit der Flöze zu bewerten und die Aufbereitungsmöglichkeiten der Kohle aufzuzeigen. Dabei wurde deutlich, dass ein Teil der Flöze nicht abbauwürdig war und die Aufbereitung schwierig werden würde.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand VEB Steinkohlenwerk Doberlug-Kirchhain wurde 1996 durch die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) Zwickau dem Bergarchiv übergeben. Bereits zuvor waren einige Kartons an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben worden, die 1999 in das Bergarchiv gelangten.
Bei dem Archiv der GVV handelte es sich um das Technisch-Historische Archiv der ehemaligen Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH (EStEG) als Nachfolgebetrieb des VEB Steinkohlenkokereien August Bebel, deren Räumlichkeiten sich in der Äußeren Schnee-berger Str. 100 in Zwickau befanden. Das Technisch-Historische Archiv fungierte als Unternehmensarchiv aller in der DDR tätigen Steinkohlenbergbauunternehmen, deren wirtschaftsleitender Organe sowie aller Rechtsvorgänger. Die bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichende Überlieferung umfasst insbesondere Unterlagen der VVB Steinkohle, der Steinkohlenwerke August Bebel, Martin Hoop und Karl Marx (Zwickau), des Steinkohlen-werkes Oelsnitz, des Steinkohlenwerkes Willi Agatz (Freital), des Steinkohlenwerkes Plötz (Sachsen-Anhalt) sowie der Steinkohlenunternehmen des 19. und 20. Jahrhunderts vornehmlich des Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Reviers. Zum 1. Januar 1995 wurde auf Entscheid der Treuhandanstalt Berlin neben dem Bereich Kokerei / Sanierung und dem Sozialarchiv auch das Technisch-Historische Archiv aus der EStEG ausgegliedert und - unter Beibehaltung o. g. Räumlichkeiten - an die GVV übertragen.
Die vorliegenden Akten wurden von Frau Regina Schulz im Rahmen eines Werkvertrages verzeichnet.
3. Bearbeitungsbericht zu den Akten
Die Titelvergabe erfolgte weitgehend ohne Rückgriff auf die im vorläufigen Findmittel enthaltenen Titel, da diese sehr ungenau waren.
Soweit erforderlich, verdeutlichen "Enthält" - Vermerke den Inhalt der Akte. Durch die Klassifikation erfolgte eine sachthematische Ordnung. Es wurden 70 Akten mit einer Laufzeit von 1947 bis 1962 erfasst.
Im Zuge der Verzeichnung erfolgte die technische Bearbeitung des Bestandes. Dies beinhaltete die Entfernung von Metallklammern sowie die Neueinschlagung der jeweiligen Aktenein-heiten in säurefreies Papier.
4. Korrespondierende Bestände
40075-2 Forschungsinstitut für Aufbereitung - Risse
40075-3 Forschungsinstitut für Aufbereitung - Geschäftsakten der Forschungsstelle
40098-1 Vereinigung Volkseigener Betriebe der Steinkohle Zwickau - Akten
40098-2 Vereinigung Volkseigener Betriebe der Steinkohle Zwickau - Risse
40116-1 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40116-2 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40118-1 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Akten
40118-2 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Risse
40120-1 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40120-2 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40131 VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, Teilbestand Vermessungsunterlagen
Möglicherweise befinden sich weitere, das Steinkohlenwerk Doberlug-Kirchhain betreffende Akten im Landeshauptarchiv Brandenburg in Potsdam, da der Betrieb zeitweilig der Braunkohlenverwaltung Senftenberg, Vereinigung Volkseigener Betriebe der Kohlenindustrie, unterstellt war und auf dem Gebiet des Bundeslandes Brandenburg liegt.
5. Literatur zum Bestand
Gothan, Walther: Die Unterkarbon-Flora der Dobrilugker Tiefbohrungen, Berlin 1949.
Schüller, Arno: Die Gesteine des Unterkarbon von Dobrilugk und des "Algonikum" von Rot-stein bei Liebenwerda, Berlin 1949.
Ökonomische Geographie der Montanindustrie in der Deutschen Demokratischen Republik, Gotha und Leipzig 1966.
Freiberg, den 17. Nov. 2008
Regina Schulz
Markscheiderische Unterlagen.- Bohrprogramme.- Vorratsberechnungen.
- 2007 | Findbuch/Datenbank (Risse)
- 2008 | Findbuch/Datenbank (Akten)
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