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Beständeübersicht

Bestand

22345 VEB Medizintechnik Leipzig

Datierung1946 - 1970
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,49
Vorbemerkung

Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion der bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Kartei aus dem Jahr 1979. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Die im Findbuch von 1979 verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.

Geschichte des VEB Medizintechnik Leipzig

Der VEB Medizintechnik Leipzig geht zurück auf die Nitzsche GmbH, Feinmechanische Werkstätten (vor 1943 Nitzsche AG) in der Eisenacher Str. 72, wurde am 1. März 1948 dort gegründet und der VVB Optik mit dem Leitbetrieb Carl-Zeiss-Jena angeschlossen.[01]
1950 übernahm der VEB Medizintechnik Leipzig im Auftrage des staatlichen Komplementärs die Treuhandschaft über die Firma C. G. Heynemann in Leipzig, Franz-Flemming-Str. 23, Hersteller endoskopischer Erzeugnisse. Diese Firma wurde 1952 mit 60 Beschäftigten und unverändertem Produktionsprofil dem VEB Medizintechnik Leipzig angegliedert, das Werk in der Franz-Flemming-Str. 23 jetzt als Werk 2 genutzt.[02]
1952 erfolgte der Eintrag des Betriebes unter der Firmenbezeichnung VEB Medizintechnik Leipzig VVB Optik in das Handelsregister der volkseigenen Wirtschaft. Der Zusatz VVB Optik entfiel im Folgejahr, weil der VEB Medizintechnik Leipzig jetzt dem Ministerium für allgemeinen Maschinenbau, Hauptverwaltung Feinmechanik-Optik unterstand; seit 1958 der VVB Mechanik Leipzig, seit 1968 der VVB Medizin-, Labor- und Wägetechnik Leipzig.[03]
Der VEB Medizintechnik Leipzig produzierte Medizintechnik und medizinische Geräte, z. B. seit 1948 Zahnbohrer. Seit 1961 erfolgte die systematische Profilierung des Betriebes auf Atem- und Atemschutzgeräte. Dazu wurden 250 Arbeitskräfte und weitere Räumlichkeiten in der Flemmingstraße vom VEB Leuchtenbau Leipzig übernommen, womit der VEB Medizintechnik zum Hauptnutzer des Industriekomplexes Franz-Flemming-Straße wurde und etwa 1000 Beschäftigte zählte.
Im Zuge der weiteren Konzentration der Produktion der DDR erfuhr der Betrieb 1969 wiederum eine Erweiterung durch den Anschluss des VEB Laborgeräte Leipzig mit seinen drei Betriebsteilen, die aus drei früheren Privatbetrieben resultierten und alle drei auch weiterhin v. a. Glasbläserei für Laborgläser betrieben. Mit der Bildung des VEB Kombinat Medizin- und Labortechnik Leipzig 1970 erlosch die Rechtsfähigkeit des Betriebes, der jetzt Stammbetrieb dieses Kombinates wurde.


Bestandsgeschichte und –bearbeitung


Der Bestand wurde im Verwaltungsarchiv des VEB Medizintechnik Leipzig in Form einer Findkartei verzeichnet und mit dieser Kartei 1979 in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Eine weitere Übernahme 1989, die dem Bestand ursprünglich zugeordnet war, wurde 2014 wieder abgetrennt und dem neugebildeten Bestand 20894 VEB Kombinat Medizin-und Labortechnik Leipzig zugeordnet. Im selben Jahr konnte mit externen Kräften die Übertragung in die archivische Erschließungssoftware AUGIAS-Archiv realisiert werden.
Dem Bestand entnommen und dem Vorgängerbestand Nitzsche AG zugeordnet, wurden 15 Akten (0,2 lfm) aus der unmittelbaren Nachkriegszeit (alte Signaturen 110 und 111, 120, 123-129, 131-134, 363). Im Zuge der Erschließung der 1991 übernommenen Akten aus dem VEB Kombinat Medizin- und Labortechnik Leipzig konnte der Bestand VEB Medizintechnik Leipzig mit interessanten Unterlagen ergänzt werden, etwa 0,2 lfm (Fotoalbum, Betriebsgeschichte, Betriebskollektivverträge im Druck). Dabei wurden die Fehlsignaturen 110-111, 120 und 123-126 wieder belegt.
Die redaktionelle Überarbeitung im Jahr 2016 beschränkte sich im Wesentlichen auf die Untergliederung des Punktes 01 Leitung und Organisation sowie die Ausweisung der Fremdprovenienzen unter dem neuen Punkt 10 Unterlagen anderer Betriebe. Die vorliegende Einleitung wurde neu verfasst.

Überlieferungsschwerpunkte

Aus der Zeit vor Gründung des VEB 1948 sind Messeausweise und Bilanzunterlagen der Firma C. G. Heynemann Leipzig überliefert. Weitere Fremdprovenienzen sind die Betriebe Emil Kober jun. KG in Karl-Marx-Stadt und E. Zimmermann Leipzig, beides Betriebe mit staatlicher Beteiligung, in denen der VEB Medizintechnik Leipzig seit 1962 und 1963 der staatliche Komplimentär war.[04] Hervorzuheben sind die vielen Prospekte über die Erzeugnisse, die überliefert sind, aber auch die Leitungssitzungen von 1950-1968, die Betriebsgeschichte, ergänzt durch ein Fotoalbum sowie Exemplare der Betriebszeitung.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

20892 Nitzsche AG, Leipzig
20893 VVB Medizin-, Labor-, Wägetechnik Leipzig
20894 VEB Kombinat Medizintechnik Leipzig

Dolores Herrmann
April 2016


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20894 VEB Kombinat Medizintechnik Leipzig, Nr. 353 und 354, Betriebsgeschichte in zwei Bänden.
[02] Ebenda.
[03] HRC 49, in: Ebenda, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 2747 (Registerband).
[04] Ebenda, 22345 VEB Medizintechnik Leipzig, Nr. 73 und Nr. 60 (Jahresabschlüsse dieser Betriebe).
Leitung.- Erzeugnisprospekte.- Leipziger Messe.- Fotoalbum.- Betriebsgeschichte.- Betriebszeitung.
Der VEB Medizintechnik Leipzig VVB Optik entstand zum 1. Juli 1948 aus mehreren privaten Unternehmen, u. a. der Nitzsche AG Leipzig. Mit der Bildung des VEB Kombinat Medizin-, Labor- und Wägetechnik 1970 wurde der VEB Medizintechnik Leipzig Stammbetrieb des Kombinates. Nachfolgebetrieb ist seit 1990 die Leipziger Medizintechnik GmbH.
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand, der auch Akten der VVB Mechanik Leipzig (unerschlossen) und des Kombinats enthält.
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
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