Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

22421 Leipziger Trikotagenfabrik AG

Datierung1916 - 1993
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,44
Geschichte des Unternehmens

1897 wurde die "Leipziger Tricotagenfabrik Actiengesellschaft" (seit 1938 "Leipziger Trikotagenfabrik Aktiengesellschaft") gebildet und 1898 in das Handelsregister eingetragen. Gegenstand des Unternehmens war der Betrieb von Trikotagefabriken[01] und anderen damit zusammenhängenden Geschäftszweigen. 1899 kaufte sie die zunächst nur angemieteten Fabrikanlagen mit Grundstücken in Lindenau (später Lützner Straße 102/104). Fabrikdirektor und Vorstandsmitglied war seit 1909 bis zu seinem Tod am 5.7.1934 Paul Obst. Danach wählte der Aufsichtsrat seinen Sohn Karl, der 1929 als Prokurist in das Unternehmen eingetreten war, als Nachfolger.[02] Er leitete das Unternehmen bis mindestens 1969.
1954 wurde es durch staatliche Beteiligung in die Leipziger Trikotagenfabrik K. Obst Kommanditgesellschaft umgewandelt[03] und schließlich 1972 verstaatlicht. Es firmierte ab 1972 als VEB Leipziger Trikotagen. Zum Direktor wurde Christian Obst berufen.[04] In den 1980er Jahren gehörte der Betrieb zum VEB Kombinat Trikotagen in Karl-Marx-Stadt. 1990 erfolgte die Reprivatisierung zur Leipziger Trikotagen GmbH, die jedoch 1991 Liquidation beantragte und sich auflöste.[05]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde am 26.07.2017 von der Rhenus Archiv Service. GmbH, Großbeeren, im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) im Gesamtumfang von 1,21 lfm an das Staatsarchiv Leipzig übergeben (BvS-Nr.12519).
Die Unterlagen wurden zunächst bewertet und zu sachgerechten Verzeichnungseinheiten formiert. Dabei zeigte sich, dass die Überlieferung im Bestand bereits 1916 einsetzte. Kassiert wurden überwiegend Unterlagen aus der Zeit nach 1990: Abrechnungen und Überweisungen ohne inhaltliche Aspekte, Buchungslisten, Formblätter sowie die Unterlagen zur Vorbereitung und Durchführung der Inventuren. Aus der Zeit 1916-1969 wurden im Wesentlichen Doppelüberlieferungen ausgesondert und der Vernichtung zugeführt. Insgesamt wurden 0,77 lfm kassiert, so dass der Bestandsumfang sich jetzt auf 0,44 lfm beläuft.
Da insgesamt nur wenige Akteneinheiten zu den jeweiligen Überlieferungszeiträumen vorhanden sind, wurde ein zusammengefasster Bestand aus Leipziger Trikotagenfabrik AG, Leipziger Trikotagenfabrik K. Obst KG, VEB Leipziger Trikotagen und Leipziger Trikotagen GmbH gebildet. Die Bestandsbezeichnung Leipziger Trikotagenfabrik AG wurde gewählt, weil mit 0,3 lfm die Unterlagen aus diesem Zeitraum den Großteil des Gesamtbestandes ausmachen. Darüber hinaus existierte die Firma mit 57 Jahren am längsten unter besagter Bezeichnung. Die Ordnung und Gliederung des Bestandes erfolgte nach diesen Teilbeständen.

Überlieferungsschwerpunkte

Vorhanden sind in erster Linie Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse durchgehend von 1916 bis in die 1960er Jahre, für 1985 und 1986 sowie für 1991.

Hinweise für die Benutzung

Die Nr. 22 ist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1 SächsArchivG für die Benutzung gesperrt, weil sie personenbezogene Angaben enthält. Die Nr. 11 ist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 3 b SächsArchivG für die Benutzung gesperrt, weil sie Archivgut seit dem 03.10.1990 enthält.

Quynh Anh Reimann / Dolores Herrmann

Oktober 2017


[01] Trikotagen (frz. tricoter ‚stricken‘) sind textile Produkte, die gewirkt oder gestrickt sind oder die aus zuvor gewirkten beziehungsweise gestrickten Flächengebilden oder Schläuchen (Trikot) durch Zuschneiden und Nähen hergestellt wurden. Man unterscheidet Ober- und Untertrikotagen. Um sie zu nähen, bedarf es spezieller Nähmaschinen, die elastische Nähte erzeugen können. Elastische Trikotagen neigen dazu, an den Rändern einzurollen, was durch spezielle Appretur wie das Dämpfen oder Pressen verhindert werden kann. Obertrikotagen sind zum Beispiel Kleider, Röcke und Turnkleidung. Bei Untertrikotagen handelt es sich etwa um Unterwäsche oder Miederwaren. Keine Trikotagen sind dagegen Strumpfwaren, Handschuhe und Gamaschen.
[02] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 36 (5 Bände Handelsregisterakte, 1898-1954 mit dem Gründungsstatut der Gesellschaft und den ersten Geschäftsberichten).
[03] Umwandlungsunterlagen in: 22421 Leipziger Trikotagenfabrik AG, Nr. 14.
[04] Urkunden und Nachweise zur Bildung des VEB in: 22421 Leipziger Trikotagenfabrik AG, Nr. 18.
[05] 22421 Leipziger Trikotagenfabrik AG, Nr. 23.
Geschäftsberichte.
Die Leipziger Trikotagen AG wurde 1897 gebildet, 1954 unter staatlicher Beteiligung in die Leipziger Trikotagenfabrik K. Obst Kommanditgesellschaft umgewandelt und schließlich 1972 unter der Firmierung VEB Leipziger Trikotagen verstaatlicht. 1990 erfolgte die Reprivatisierung, 1991 die Liquidierung.
  • 2017 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang