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Beständeübersicht

Bestand

30991 VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt

Datierung1922 - 1965
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)1,65

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1. Geschichte des VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger
1923 wurde die Firma Felix Oswald als Werkzeug- und Stahlgroßhandelsfirma in Chemnitz gegründet.[01] 1934 begann man mit einer Eigenproduktion von Schneideisen am Standort Aue 25 in Chemnitz. 1935 erwarb die Firma Felix Oswald die um 1919 entstandene Pumpenfabrik M. Otto Winkler, Grüna.[02] Diese hatte sich auf den Zahnradpumpenbau spezialisiert und als Zulieferer von Spinnpumpen für die Kunstseidenindustrie, insbesondere für die Firma Kohorn in Chemnitz, profiliert. Die Firmen Felix Oswald in Chemnitz und die neu gegründete Bruno Winkler GmbH in Grüna[03] standen seit 1936 unter einer gemeinsamen Verwaltung in Chemnitz. Das Gesamtunternehmen umfasste die Fertigung von Zahnradpumpen in Grüna, die Fertigung von Zubehör für Werkzeugmaschinen und Pumpen am Standort in Chemnitz, Bernsdorfer Str. 2a sowie den Werkzeuggroßhandel. Der Betrieb in Chemnitz ist 1945 total zerstört worden. Beide Firmen wurden 1946 durch Volksentscheid enteignet, in Landeseigentum übernommen und als Zweigbetrieb "Präzisa" Werkzeug- und Pumpenfabrik, Chemnitz innerhalb der Industrieverwaltung 15 und seit 1948 als Zweigbetrieb der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge fortgeführt. Ab 1952 firmierte der Betrieb als VEB Präzisa Zahnradpumpenfabrik Chemnitz, ab 1. Oktober 1953 trug er die Betriebsbezeichnung VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt. Im Frühjahr 1953 wurden die verstaatlichten Firmen Gebrüder Ludwig, Grüna als Werk III und J. E. Naeher AG, Karl-Marx-Stadt, Beckerstr. 31, als Werk IV dem VEB Präzisa Zahnradpumpenfabrik angeschlossen. In den vier voneinander getrennten Betrieben wurden Zahnradpumpen aller Art (Zahnrad-Ölförderpumpen und Zahnrad-Spinnpumpen) bzw. in einem Betrieb Kolbenpumpen und rotierende Pumpen gefertigt, wovon 50 Prozent in den Export gingen. 1960 war der Betrieb voll ausgelastet und konnte keine weiteren Produktionskapazitäten im Rahmen der erforderlichen Hydraulikproduktion der DDR übernehmen.[04] Die Spezialfabrik für Verdränger- (Zahnrad-) Pumpen und Spezial-Kreiselpumpen ist mit Wirkung zum 31. Dezember 1963 auf Grundlage des Ministerratsbeschlusses vom 21. Dezember 1962 als selbstständiger juristischer Betrieb aufgelöst und zum 1. Januar 1964 als unselbstständiger Betriebsteil Pumpenwerk in den VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt übergeleitet worden. Sein Verwaltungssitz befand sich bis zur Betriebsauflösung in Karl-Marx-Stadt, Bernsdorfer Str. 2a.


2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung ist im Jahr 1986 vom Archiv des VEB Kombinat Orsta-Hydraulik, Betrieb Industriewerke Karl-Marx-Stadt mit Abgabeverzeichnissen an das Staatsarchiv Dresden abgegeben worden und gelangte im Zuge des Bestandsausgleichs im Jahr 2002 in das Staatsarchiv Chemnitz. Hier wurden die Findmittel zu den Beständen 30990 und 30991 im Jahr 2014 in die Augias-Verzeichnungsdatenbank übertragen, nachverzeichnet und zu einem gemeinsamen Bestand unter der Bezeichnung 30991 VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt zusammengeführt und mit einem neuen Findbuch als Findmittel versehen.


3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung enthält Firmenunterlagen der Vorgängerbetriebe und aus der Zeit des VEB bis zu dessen Anschluss als Abt. Pumpenwerk innerhalb des VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt. Überliefert sind v. a. Handelsregister- und Grundbuchauszüge, Flurkarten, Enteignungsnachweise, Betriebsübernahmen, Bilanzen, Einheitswertbescheide, Steuerunterlagen, Schätzungsgutachten, Lohn- und Gehaltsnachweise, Unterlagen über die beschäftigten ausländischen Arbeitskräfte während des 2. Weltkrieges, Betriebskollektivverträge, Berufsausbildung, Stellenpläne, Geschäftsverteilungspläne, Funktionspläne, Patent- und Warenzeichenanmeldungen, Lizenzverträge, Geschäftsberichte, Betriebsanalysen, Volkswirtschaftsplanung, Perspektivplanung, Produktionsprogramm, Ökonomik des Industriezweiges Arbeitsmaschinenbau, Pumpen und Verdichter, Prospekte, Fotos.


4. Quellen und Literatur
Handelsregisterakten:
30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6518 (HRA 1676) und Nr. 6714 (HRB 118)
30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 4797 (VEB Präzisa Zahnradpumpenfabrik/VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt)

100 Jahre Entwicklung und Einsatz der Hydraulik im Osten Deutschlands : ein Beitrag zur Technik- und Industriegeschichte / Horst Beer, 2008.


Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
30989 I. E. Naeher AG, Pumpenfabrik, Chemnitz
30993 VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt
30995 Gebr. Ludwig, Pumpenfabrik, Grüna/Sa.




[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz (im Folgenden: StA-C), 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6518 (HRA 1676)
[02] StA-C, 30991 VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger, Nr. 115
[03] StA-C, 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6714 (HRB 118)
[04] StA-C, 30991 VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger, Nr. 132
100 Jahre Entwicklung und Einsatz der Hydraulik im Osten Deutschlands : ein Beitrag zur Technik- und Industriegeschichte / Horst Beer, 2008.
Übernahme der Betriebe Felix Oswald, Chemnitz und Bruno Winkler GmbH, Grüna in Landeseigentum.- Übernahme der Betriebe Firma Gebr. Ludwig in Grüna als Werk III und der Firma J. E. Naeher AG, Karl-Marx-Stadt als Werk IV.- Überleitung des VEB Pumpenwerk in den VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt.- Handelsregisterauszüge.- Grundbuchauszüge.- Flurkarten.- Bilanzen.- Einheitswertbescheide.- Steuerunterlagen.- Schätzungsgutachten.- Lohnnachweise.- Gehaltsnachweise.- Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte während des Zweiten Weltkrieges.- Betriebskollektivverträge.- Berufsausbildung.- Stellenpläne.- Geschäftsverteilungspläne.- Funktionspläne.- Patentanmeldungen.- Warenzeichenanmeldungen.- Lizenzverträge.- Geschäftsberichte.- Analysen.- Volkswirtschaftsplanung.- Perspektivplanung.- Produktionsprogramm.- Ökonomik des Industriezweiges Arbeitsmaschinenbau, Pumpen und Verdichter.- Prospekte.- Fotos.
1923 wurde die Firma Felix Oswald als Werkzeug- und Stahlgroßhandelsfirma in Chemnitz gegründet. 1935 erwarb der Inhaber die Pumpenfabrik M. Otto Winkler, Grüna. Die Firmen Felix Oswald in Chemnitz und die neu gegründete Bruno Winkler GmbH in Grüna standen seit 1936 unter einer gemeinsamen Verwaltung in Chemnitz. Das Gesamtunternehmen umfasste die Fertigung von Zahnradpumpen in Grüna, die Fertigung von Zubehör für Werkzeugmaschinen und Pumpen am Standort in Chemnitz, Bernsdorfer Str. 2a sowie den Werkzeuggroßhandel. Der Betrieb in Chemnitz war 1945 total zerstört worden. Beide Firmen wurden 1946 durch Volksentscheid enteignet, in Landeseigentum übernommen und als Zweigbetrieb "Präzisa" Werkzeug- und Pumpenfabrik, Chemnitz innerhalb der Industrieverwaltung 15 und seit 1948 als Zweigbetrieb der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge fortgeführt. Ab 1952 firmierte der Betrieb als VEB Präzisa Zahnradpumpenfabrik Chemnitz, ab 1. Oktober 1953 trug er die Betriebsbezeichnung VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt. Im Frühjahr 1953 wurden die verstaatlichten Firmen Gebrüder Ludwig, Grüna als Werk III und J. E. Naeher AG, Karl-Marx-Stadt, Beckerstr. 31, als Werk IV dem VEB Präzisa Zahnradpumpenfabrik angeschlossen. Die Spezialfabrik für Verdränger- (Zahnrad-) Pumpen und Spezial-Kreiselpumpen ist mit Wirkung zum 31. Dezember 1963 auf Grundlage des Ministerratsbeschlusses vom 21. Dezember 1962 als selbstständiger juristischer Betrieb aufgelöst und zum 1. Januar 1964 als unselbstständiger Betriebsteil Pumpenwerk in den VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt übergeleitet worden.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Pumpenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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