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Beständeübersicht

Bestand

31402 VEB Technische Textilien, Meerane

Datierung1918 - 1999
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)36,60

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1. Geschichte des VEB Technische Textilien und Vorgänger, Meerane
Das Unternehmen Sächsischen Segeltuch-Industrie Aktiengesellschaft, Meerane entstand im September 1927 durch Verschmelzung der Sächsischen Segeltuch-Industrie GmbH in Meerane mit der 1918 in Berlin gegründeten und 1921 nach Meerane verlegten Segeltuch-Industrie Aktiengesellschaft. Produziert und vertrieben wurden Segeltuche und ähnliche Gewebe. 1934 zum kriegswichtigen Betrieb ernannt, erreichte es danach einen rasanten Umsatzaufschwung, insbesondere durch die stetig ansteigenden Wehrmachtsaufträge. Der zum 1. Juli 1946 in Eigentum des Landes Sachsen überführte Betrieb firmierte als VEB Segeltuch-Industrie, Meerane. Zwischen 1950 und 1969 sind die Zweigbetriebe in Wildenfels, Netzschkau, Wingendorf und Treuen angeschlossen worden. Zum 1. Januar 1970 erfolgte die Bildung des Großbetriebes VEB Technische Textilien Meerane (mit gleichzeitiger Umbenennung des bisherigen VEB Segeltuch-Industrie Meerane) durch Angliederung der Betriebe VEB Filz- und Filtertuche Rodewisch, VEB Baumwollweberei Meuselwitz und VEB Faserwerk Mühlanger. Der Großbetrieb bestand 1989/1990 aus dem Werk 1 in Meerane, Werk 2 in Gera, Werk 3 in Meuselwitz, Werk 4 in Mühlanger, Werk 5 in Treuen, Werk 6 in Rodewisch, Werk 7 in Greiz und Werk 8 in Treuen sowie zahlreichen Produktionsstätten und Fertigungsbereichen. Von 1959 bis 1973 bestand am Standort Netzschkau die Erzeugnisgruppe III "Technische Gewebe" und Treibriemen und Förderbänder". 1954 war der VEB Segeltuch-Industrie Meerane größter Produzent von Schwergeweben in der DDR. In den 1980er Jahren fertigte der Betrieb Baumwoll- und Zeltbahngewebe, Filtertuch, Großrundstrickgewirke, Schlafdecken, Förderbänder, Röhrchengewebe, gewebte und genadelte Filze. In das nichtsozialistische Ausland wurden Förderbänder und Filztuche exportiert, in die Sowjetunion vor allem Filtergewebe. Mehr als 50 Prozent der Gesamtproduktion entfielen auf die militärische Produktion, so stellte der VEB schwerpunktmäßig Gewebe für die Ausrüstung von Lastkraftwagen, Panzern, Flugzeugen und Geschützbespannungen, Grundgewebe für die Schlauchbootherstellung, Kampfanzuggewebe und Tarndruckplanen her. 1990 erfolgte die Umwandlung in die Technische Textilien GmbH i. A., Meerane. Gegenstand des Unternehmens war die Entwicklung und Herstellung von technischen Textilien sowie anderer Flachgebilde einschließlich einer Plastbeschichtung und dem Vertrieb dieser Produkte. 1993 ging die Gesellschaft in Liquidation.

Der Bestand enthält auch Geschäftsunterlagen der Studiengesellschaft für Faserstoffe GmbH in Mühlanger, später Faserwerk Mühlanger GmbH, zuletzt VEB Technische Textilien Meerane, Werk 4 Mühlanger. Der Betrieb wurde dem VEB Technische Textilien Meerane mit Wirkung zum 1. Januar 1970 als Werk 4 angegliedert.

2. Quellen und Literatur
Haueisen, Johannes : Rationalisierungsvorhaben des VEB Technische Textilien Meerane; Artikel aus der Zeitschrift: Architektur (Berlin), Jg.: 38, Nr. 5, 1989, S. 19 - 22

Gerd Höschle: Die deutsche Textilindustrie zwischen 1933 und 1939. Staatsinterventionismus und ökonomische Rationalität (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; 174, I), Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2004, 369 S.
Haueisen, Johannes : Rationalisierungsvorhaben des VEB Technische Textilien Meerane; Artikel aus der Zeitschrift: Architektur (Berlin), Jg.: 38, Nr. 5, 1989, S. 19 - 22
Gerd Höschle: Die deutsche Textilindustrie zwischen 1933 und 1939. Staatsinterventionismus und ökonomische Rationalität (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; 174, I), Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2004, 369 S.
Statuten.- Geschäftsberichte.- Aufsichtsratsprotokolle.- Protokolle der Generalversammlungen und Hauptversammlungen.- Verschmelzungsvertrag von 1927.- Jahresabschlussprüfungen.- Bilanzen.- Inventuren.- Kontrollberichte.- Betriebsberichte.- Protokolle von Leitungssitzungen.- Bauunterlagen.- Projektunterlagen zum Rationalisierungsprogramm "FDB-Programm".- Zusammenarbeit in der Erzeugnisgruppe 3 "Technisches Gewebe", "Treibriemen und Förderbänder".- Wahrnehmung der staatlichen Gesellschafterrechte bei verschiedenen Betrieben mit staatlicher Beteilung.- Enteignungen.- Volkswirtschaftspläne.- Industrieberichterstattung.- Patentunterlagen.- Investitionsnachweise.- Tarife.- Funktionspläne.- Wettbewerb.- Auszeichnungen.- Stellenpläne.- Strukturpläne.- Strukturveränderungen.- Betriebszusammenlegungen.- Zwischenberichte und Abschlussberichte zu Forschungs- und Entwicklungsthemen.- Textilmuster.- Unterlagen der SED-Grundorganisation und der Betriebssektion der Kammer der Technik.- Bauunterlagen.- Patente.- Umprofilierungen.- Umwandlung des VEB und seiner Werke in Kapitalgesellschaften.- Jahresabschlüsse.- Personalunterlagen.- Privatisierung von Betriebsteilen.- Verträge.- Liquidation.- Zusammenarbeit mit Treuhandanstalt.- Geschäftsunterlagen der Studiengesellschaft für Faserstoffe GmbH in Mühlanger, später Faserwerk Mühlanger GmbH, zuletzt VEB Technische Textilien Meerane, Werk 4 Mühlanger.
Das Unternehmen Sächsischen Segeltuch-Industrie Aktiengesellschaft, Meerane entstand im September 1927 durch Verschmelzung der Sächsischen Segeltuch-Industrie GmbH in Meerane mit der 1918 in Berlin gegründeten und 1921 nach Meerane verlegten Segeltuch-Industrie Aktiengesellschaft. Produziert und vertrieben wurden Segeltuche und ähnliche Gewebe. 1934 zum kriegswichtigen Betrieb ernannt, erreichte es danach einen rasanten Umsatzaufschwung, insbesondere durch die stetig ansteigenden Wehrmachtsaufträge. Der zum 1. Juli 1946 in Eigentum des Landes Sachsen überführte Betrieb firmierte als VEB Segeltuch-Industrie, Meerane. Zwischen 1950 und 1969 sind die Zweigbetriebe in Wildenfels, Netzschkau, Wingendorf und Treuen angeschlossen worden. Zum 1. Januar 1970 erfolgte die Bildung des Großbetriebes VEB Technische Textilien Meerane (mit gleichzeitiger Umbenennung des bisherigen VEB Segeltuch-Industrie Meerane) durch Angliederung der Betriebe VEB Filz- und Filtertuche Rodewisch, VEB Baumwollweberei Meuselwitz und VEB Faserwerk Mühlanger. Der Großbetrieb bestand 1989/1990 aus dem Werk 1 in Meerane, Werk 2 in Gera, Werk 3 in Meuselwitz, Werk 4 in Mühlanger, Werk 5 in Treuen, Werk 6 in Rodewisch, Werk 7 in Greiz und Werk 8 in Treuen sowie zahlreichen Produktionsstätten und Fertigungsbereichen. Von 1959 bis 1973 bestand am Standort Netzschkau die Erzeugnisgruppe III "Technische Gewebe" und Treibriemen und Förderbänder". 1954 war der VEB Segeltuch-Industrie Meerane größter Produzent von Schwergeweben in der DDR. In den 1980er Jahren fertigte der Betrieb Baumwoll- und Zeltbahngewebe, Filtertuch, Großrundstrickgewirke, Schlafdecken, Förderbänder, Röhrchengewebe, gewebte und genadelte Filze. In das nichtsozialistische Ausland wurden Förderbänder und Filztuche exportiert, in die Sowjetunion vor allem Filtergewebe. Mehr als 50 Prozent der Gesamtproduktion entfielen auf die militärische Produktion, so stellte der VEB schwerpunktmäßig Gewebe für die Ausrüstung von Lastkraftwagen, Panzern, Flugzeugen und Geschützbespannungen, Grundgewebe für die Schlauchbootherstellung, Kampfanzuggewebe und Tarndruckplanen her. 1990 erfolgte die Umwandlung in die Technische Textilien GmbH i. A., Meerane. 1993 ging die Gesellschaft in Liquidation.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Technische Textilien, Meerane und Vorgänger.
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  • 2016 | Abgabeverzeichnis / Datenbank
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