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Beständeübersicht

Bestand

40170 Grubenakten des Bergreviers Altenberg

Datierung1591 - 1946
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)10,89
Vorwort
Bestandsgeschichte

Die Grubenakten des Bergamtsbezirkes Altenberg, früher auch Betriebsakten genannt, stellen eine Zusammenführung von Archivalien verschiedener Provenienzen dar, die Betriebsangelegenheiten von Berggebäuden im konsolidierten Bergrevier Altenberg beinhalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Akten der Bergämter Altenberg, Glashütte und Berggießhübel; Akten, die bei den Gruben entstanden sind (Zechenprotokolle); sowie um solche, die nach der Auflösung des Bergamtes Altenberg ab 1869 beim (Landes-)Bergamt oder Oberbergamt angelegt wurden.
Territorial erfaßt der Bestand die Gruben, die sich in dem Gebiet befinden, das

• im Norden, Osten und Süden von der jeweiligen Landesgrenze (vor und nach der Wiener Schlußakte von 1815)
• sowie im Westen entlang des Laufes der Wilden Weißeritz, der Vereinigten Weißeritz und der Elbe
begrenzt wird.

Als Zeitpunkt der Bildung dieses Bestandes wurde bisher die Zeit nach 1952 angesehen. Da jedoch über das Repertorium des Bergamtes Altenberg diese Akten in verschiedenen Gliederungspunkten und nur in nummerischer Reihung zugänglich waren, ist es aber wahrscheinlich, daß bereits im (Landes-)Bergamt eine Separierung der Betriebsakten und deren Lagerung in alphabetischer Folge nach Grubennamen für alle aufgelösten Bergämtern erfolgt ist, wie dies beim ehemaligen Bergamt Freiberg schon bislang gehandhabt worden war. Dadurch war ein schneller Zugriff möglich und weitere Akten konnten in die Fächer gelegt werden. Dafür spricht auch die Fortführung der Altenberger Signatur bei der Anlegung weiterer Bände von Serienakten, während nur bei neu hinzugekommenen Berggebäuden eine Signatur nach dem Schema des alten Bergamtes Freiberg verwendet wurde. Um 1904 wurde im (Landes-)Bergamt dann ein neues Signaturschema eingeführt, das auch vom Oberbergamt fortgeführt wurde.
Nachdem 1946 das Oberbergamt aufgehoben worden war, erfolgte in Jahre 1952 die Zusammenfassung allen Archivgutes der ehemaligen Bergbehörden zu einem Bestand der Bibliothek der Bergakademie. Dadurch dienten die Akten nicht mehr vorwiegend bergbehördlichen Zwecken und waren für die allgemeine Benutzung zugänglich zu machen. Das aus dieser Zeit stammende Verzeichnis der Grubenakten, welches in Form einer ergänzten Abschrift durch Frau Hennig aus dem Jahre 1974 bis heute als Findhilfsmittel diente, wird wohl durch Erfassung dieser bereits vorhandenen Lagerungsgemeinschaft erstellt worden sein, die dadurch den Charakter eines Pertinenzbestandes erhielt.

Bearbeitungsbericht

Das bisherige Findhilfsmittel enthielt, wie auch das Repertorium des Bergamtes Altenberg, nur unzureichende Verzeichnungsangaben. Erfaßt waren die Aktentitel, Registratursignatur und Zeitpunkt der Anlegung, jedoch nicht die Laufzeit. Besonders problematisch wirkte sich dies auf die Benutzung von Serienakten aus, da teilweise jegliche Angabe zu den einzelnen Bänden fehlte. Hinzu kamen noch etliche fehlende oder falsche Ortsangaben.
Bei der Bearbeitung wurde der Bestand umsigniert und neu gegliedert. Die Systematik des Findbuchs baut auf der im Jahre 1999 von Dr. Uwe Grandke erarbeiteten Gliederung für die Fiskalischen und Deponierten Erzrisse des Altenberger Reviers auf. In der ersten Stufe wurde jedoch eine regionale Einteilung vorgenommen, um den Zugang zu den Akten zu erleichtern, die Gruben außerhalb der Bergbauregion Osterzgebirge betreffen. Die zweite Stufe weist auf die Ortslagen hin (in alphabetischer Reihenfolge, wobei einige benachbarte Orte zusammengefaßt wurden). Die dritte Stufe beruht wie bisher auf den Grubennamen, hier wurden in einigen Fällen später konsolidierte oder auch zeitweilig umbenannte (Mutter Gottes Fundgrube bzw. Dresdner Bergbaulust bei Berggießhübel) Berggebäude zusammengefaßt.
In einigen älteren Akten findet man mehrere auch örtlich weit entfernt liegende Gruben vor. Da in der Gliederung nur die Zuordnung zu einer Grube möglich ist, empfliehlt sich eine zusätzliche Suche im Grubenindex, der alle verzeichneten Berggebäude enthält.
Der Schwerpunkt der Verzeichnung lag in der Erfassung konkreter Angaben zur örtlichen Lage der Gruben und der Laufzeiten der einzelnen Akten. Die Darin-Vermerke weisen auf die inliegenden Risse, Pläne und Zeichnungen (abgesehen von einigen unwesentlichen Skizzen), Druckschriften und Fotos hin. Die Enthält-Vermerke wurden auf vorgefundene Besonderheiten beschränkt. Bisher gültige Signaturen sind als "Alte Archivsignatur" ausgewiesen, weiterhin wurden Registratursignaturen und Provenienzen erfaßt.
Für eine spätere EDV-gestützte Recherche (Volltextrecherche) war eine Vereinheitlichung der Schreibweise von Grubennamen notwendig. Zusammenschreibungen ("Beschertglücker") wurden in ihre Bestandteile zerlegt ("Beschertes Glück"), Präfixe vor Heiligennamen weggelassen und die Namen normalisiert (alt: "St. Georgen Erbstolln"; neu: "Georg Erbstolln").
Auf der Grundlage dieser vereinfachten Grubennamen wurde ein Grubenindex erstellt, der noch einfache Ortsangaben (bei ...) enthält. Auftretende Mehrfachnennungen ergeben sich daraus, daß (vermutlich identische) Berggebäude mit unterschiedlicher Bezeichnung (z.B.: Zeche, Erbstolln, Fundgrube) auftreten und ebenfalls unterschiedliche Zuordnungen der Gruben zu nahe beieinanderliegenden Orten vorkommen. Diese Angaben sind im Index nicht angeglichen worden, einerseits um zu einer Überprüfung möglicherweise falscher Zuweisungen in der Klassifikation anzuregen und andererseits weil nicht endgültig ausgeschlossen werden kann, ob es sich im Einzelfall nicht doch um gleichnamige, aber nicht identische, Gruben in enger Nachbarschaft handelt.
Ein Firmenindex verweist auf Firmennamen sowie Hütten und Hammerwerke.
Im Ortsindex erfolgte eine Zusammenfassung kleinerer Ortsteile unter der allgemein bekannten Bezeichnung. Dies betrifft vor allem die Orte Geising und Zinnwald-Georgenfeld sowie heutige Stadtteile von Dresden, Freital und Radebeul. Die Ziffern im Index benennen die Seite des Findbuches. Im Zuge des erneuten Ausdruckes des Findhilfsmittel nach der Verfilmung fiel auf, dass der ursprüngliche Ortsindex größere Lücken aufweist. Seit der Verzeichnung erfolgten mehrere Umstellungen der Software AUGIAS von der damaligen Version 6.2 auf die derzeitige 7.4., dabei kam es offensichtlich zu einem Verlust von Indexbegriffen, der erst im Jahre 2005 festgestellt wurde, da bis dahin wegen eines Programmfehlers die Erstellung von Findbüchern mit Indizes nach Seitenzahl nicht mehr möglich war.
Mit der Einordnung von zehn weiteren Grubenakten aus dem Bestand Bergamt Altenberg konnten vorhandene Überlieferungslücken zu einzelnen Berggebäuden reduziert werden. Ob diese Akten, die sich allesamt auf Eigenlehnergruben beziehen, bei der Separierung übersehen worden sind oder im Gegensatz zu den Akten über gewerkschaftliche Gruben für damalige bergamtliche Zwecke unerheblich waren, ist nicht mehr feststellbar.

Die Registratursignatur der Archivale des ehemaligen Bergamtes Altenberg (mit Berggießhübel und Glashütte) gibt Auskunft über deren ursprüngliche Zuordnung:

B I Zwitterstock und dessen Tiefer Erbstolln in Altenberg

B II Einzelne Gewerkschaftliche Grubengebäude

B V Eisenhütten und Hammerwerke (und deren Grubenbetrieb)

B VI Eigenlehnerzechen

Die bisher unter Bü. 2 Nr. 43 (Registratursignatur: B II 43) verzeichnete Akte des Bergamtes Berggießhübel wurde wieder in den Bestand Bergamt Altenberg (jetzt: BA-Altbg. 1048) eingeordnet, da es sich um keine Altenberger Grubenakte handelt, sondern diese eine Vorschusszahlung für die Brüder Fundgrube am Martersberg (bei Pobershau) im Marienberger Revier betrifft.

Am Ende dieses Findbuches befinden sich zwei Konkordanzen, die die Alt- und Neusignatur bzw. die Registratur- und Neusignatur gegenüberstellen. Sie ermöglichen ein schnelles Auffinden bereits in der Literatur zitierter Archivalien.

Einige wenige Akten weisen so starke Schäden auf, daß sie aus Bestandserhaltungsgründen nicht mehr zur Benutzung vorgelegt werden können. Diese sind mit dem Vermerk "Gesperrt, Schadensliste ...." gekennzeichnet.
Im Jahre 2003 erfolgte im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig eine Schutzverfilmung, dem Benutzer werden ausschließlich Filme vorgelegt.

Freiberg, 12.04.2001 / 19.01.2005

Zimmermann
Grubenakten aus den Bergamtsrevieren Altenberg, Berggießhübel und Glashütte.
Die Grubenakten des Bergamtsbezirkes Altenberg, früher auch Betriebsakten genannt, stellen eine Zusammenführung von Archivalien verschiedener Provenienzen dar, die Betriebsangelegenheiten von Berggebäuden im konsolidierten Bergrevier Altenberg beinhalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Akten der Bergämter Altenberg, Glashütte und Berggießhübel; Akten, die bei den Gruben entstanden sind (Zechenprotokolle); sowie um solche, die nach der Auflösung des Bergamtes Altenberg ab 1869 beim (Landes-)Bergamt oder Oberbergamt angelegt wurden.
Territorial erfaßt der Bestand die Gruben, die sich in dem Gebiet befinden, das im Norden, Osten und Süden von der jeweiligen Landesgrenze (vor und nach der Wiener Schlußakte von 1815) sowie im Westen entlang des Laufes der Wilden Weißeritz, der Vereinigten Weißeritz und der Elbe begrenzt wird.
  • 2005 | Findbuch/Datenbank
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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