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Beständeübersicht

Bestand

20206 Oberfinanzpräsident Leipzig

Datierung1847 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)65,40

Bestand enthält auch 6 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular



Behördengeschichte
Landesfinanzamt/Oberfinanzpräsident Leipzig

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges lag die Verantwortlichkeit der direkten Steuern bei den deutschen Einzelstaaten. Mit Errichtung der ersten Republik wurde die finanzielle Abhängigkeit des Reiches von seinen Ländern durch das Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung vom 10. September 1919 abgeschafft. Die damit gültige einheitliche Finanzverwaltung gewährte "eine gleichmäßige Durchführung der Steuergesetze in allen Teilen der Republik"[01] . Sie bestand aus drei Behördenebenen.

In Sachsen wurden auf mittlerer Ebene die Landesfinanzämter Dresden und Leipzig gebildet. Sie unterstanden dem Reichsfinanzministerium und waren den lokalen Finanzämtern vorgesetzt. Die Zuständigkeit des Landesfinanzamtes Leipzig umfasste die Kreishauptmannschaften Leipzig, Chemnitz und Zwickau, ohne die Amtshauptmannschaften Oschatz, Döbeln, Flöha, Annaberg und Marienberg. Es hatte seinen Sitz in der Richterstraße 8, später Südstraße 73 (1933 umbenannt in Adolf-Hitler-Straße 143).[02] Die Geschäftsführung und die Abteilungen I und II waren vorerst in Dresden angesiedelt und wurden im Februar 1920 nach Leipzig verlegt.[03]

Das Landesfinanzamt verwaltete alle Steuern und Zölle, sächsische Landesabgaben und andere öffentlich-rechtliche Abgaben wie die Kirchensteuer. Es überwachte die Einhaltung der Gesetze und wirkte außerdem bei der Ausführung des Gesetzes über das Branntweinmonopol und des Süßstoffgesetzes mit.[04] Es hatte die obere Verwaltung der in seinem Zuständigkeitsbereich liegenden Finanzbehörden inne und beaufsichtigte deren Geschäftsführung. Dem Landesfinanzamt war das Finanzgericht angegliedert und die Oberfinanzkasse unterstellt, welche die Kassenverwaltung der Abteilungen I und II ausübte. Die Abteilung III verfügte über eine eigene Kassenverwaltung.[05]


1920 war das Landesfinanzamt in drei Abteilungen gegliedert:

I. Abteilung für Besitz- und Verkehrsteuern, umfassend die Steuern von Einkommen und Besitz, Erbschafts-, Umsatz-, Grunderwerb- und Verkehrsteuern

II. Abteilung für Zölle und Verbrauchsteuern

III. Abteilung für Reichsvermögensverwaltung.[06]


1925 hatte sich der Aufbau wie folgt geändert:

1. Präsidialstelle mit Oberfinanzkasse

2. Abteilung für Besitz- und Verkehrssteuern, umfassend die Steuern von Einkommen und Besitz; Erbschafts-, Umsatz-, Grunderwerb- und Verkehrssteuern (Abteilung I)

3. Zölle und Verbrauchsabgaben (Abteilung II).[07]


Ab 1. April 1937 erhielten die Landesfinanzämter die Bezeichnung "Oberfinanzpräsident".[08] Die Struktur wurde jedoch nicht verändert. Laut Geschäftsverteilungsplan des Oberfinanzpräsidenten Leipzig vom 1. Juli 1942 waren folgende Strukturteile vorgesehen:[09]



A. Personal und Verwaltung

I. Personal und Verwaltung, Organisation und Liegenschaften

II. Haushalts-, Kassen- und Rechnungssachen

III. Bausachen

Kanzlei

Oberfinanzkasse

B. Steuer

I. Einkommensteuer, Lohnsteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Bürgersteuer, Kirchensteuer, Ehestandsdarlehn, Kinderbeihilfen, Ausbildungsbeihilfen, Stundung, Erlass, Beitreibung

II. Betriebsprüfung, Strafsachen, Reichsbewertung, Bodenschätzung, Vermögensteuer, Aufbringungsumlage, Grundsteuer, Reichsnährstandsbeiträge, Erbschaftssteuer, Verkehrssteuern (Verwertung des jüdischen Vermögens)

C. Bearbeitung von Anfechtungssachen auf dem Gebiet der Besitz- und Verkehrssteuern

I. Einheitsbewertung, Vermögenssteuer, Reichsfluchtsteuer, Aufbringung, Grundsteuer

II. Einkommensteuer (ohne Lohnsteuer), Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Arrestsachen

III. Gewerbesteuer, Bürgersteuer, Steuerabzug vom Arbeitslohn, Kirchensteuer, Grunderwerbsteuer, Verkehrssteuern, Erbschaftssteuer



Nach der Zusammenlegung der Leipziger Behörde mit der Dresdner gab es ab 1. Februar 1943 nur noch das Oberfinanzpräsidium Dresden.[10]

Die Aufgaben der Reichsfinanzbehörden gingen 1945 mit Errichtung der Landesfinanzdirektion Sachsen, Sitz in Dresden, an die Landesbehörden über. Die Nachfolgeinstitution des Oberfinanzpräsidiums war der Landesverwaltung - Finanzen und Steuern - unterstellt. Ab 1. Mai 1946 wurden die Zuständigkeiten der Landesfinanzdirektion Sachsen vollständig in den Bereich der Landesverwaltung - Finanzen und Steuern - eingegliedert.[11] Die Behörde hörte damit auf zu bestehen.



Devisenstelle

Mit Verordnung des Reichspräsidenten zur Devisenbewirtschaftung vom 1. August 1931 setzte eine stärkere Reglementierung der Devisenwirtschaft zum Schutz der Währung und Verhinderung von Kapitalflucht ein. Die damit geschaffenen "Stellen für die Devisenbewirtschaftung" überwachten Devisenbestimmungen und waren zuständig für Genehmigungen und Devisenvergehen.[12] Die Devisenbewirtschaftung lag im Verantwortungsbereich des Reichswirtschaftsministers, Aufgaben und Befugnisse wurden durch die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung ausgeübt. Ausführende Behörden waren die Devisenstellen.[13] Ihre Zuständigkeit bezog sich auf Ausländer, Inländer, Auswanderer, Ein- und Rückwanderer, Zweigniederlassungen in- und ausländischer Firmen, inländische Sondervermögen, Feststellung der Deviseninländer- und Devisenausländerschaft, Freistellung von Devisenbeschränkungen und Personen mit doppeltem Wohnsitz.[14] Zur Aufsicht des Warenverkehrs wurden mit Verordnung vom 4. September 1934 Überwachungsstellen geschaffen.

Durch mehrere Gesetzesänderungen in den 1930er Jahren bekamen die Devisenstellen weitgehende Befugnisse zur Überwachung von privaten und gewerblichen/betrieblichen Vermögen. Insbesondere mit der Zurückdrängung und zunehmenden Auswanderung von Juden oblag ihnen die Aufsicht über das jüdische Vermögen. Der gesamte Geldverkehr musste von der Devisenstelle genehmigt werden. Durch die Zusammenarbeit mit Gestapo und den Zollfahndungsstellen konnte bei Verdacht der Verlegung des Wohnsitzes ins Ausland schnell eine weit reichende Überwachung veranlasst werden.

Der Sitz der Devisenstelle Leipzig war in der Südstraße 73 (1933 umbenannt in Adolf-Hitler-Straße 143). 1935 zog sie in die Adolf-Hitler-Straße 12 und 1943 in die Kaiserin-Augusta-Straße 34.


Im März 1939 war sie in folgende Abteilungen gegliedert:[15]

A. Devisenprüfungen

B. Nebenkosten im Warenverkehr

C. Kredit- und Grundstücksverkehr, Erbschaftsangelegenheiten, Abwertungsgewinne, Kursausgleichsverfahren, Kapitalbeteiligungen, Devisenanforderungs- und Meldeverfahren, Versicherungsverkehr, freie Ausländerguthaben, Steuerzahlungen nach dem Ausland

D. Sperr- und Sonderguthaben, Miet- und Pachtzinsen, Patentgebühren, Lizenzen, Bürgschaften und Garantien

E. Strafrecht, Strafverfahren, Bekämpfung der Kapitalflucht, Erlass und Aufhebung von Sicherungsanordnungen

F. Reiseverkehr und Auswanderung, Konsulatsverkehr, Honorare, Unterstützungen, sonstiger Zahlungsverkehr

G. Formblattprüfung und Statistik der allgemeinen Genehmigungen, Warenverkehr

H. Verwaltung, Personalsachen



Innerhalb der Struktur des Oberfinanzpräsidiums war die Devisenstelle eine eigenständige Dienststelle mit einem Direktorium an der Spitze. So blieb sie auch nach der Zusammenlegung der Oberfinanzpräsidien Leipzig und Dresden 1943 weiter bestehen und wurde dem Oberfinanzpräsidenten in Dresden dienstlich unterstellt.[16] Kriegsbedingt gingen am 10. September 1944 die Dienstgeschäfte der Devisenstelle Chemnitz auf die Devisenstelle Leipzig über.[17] Mit Errichtung der Landesfinanzdirektion Sachsen wurde verfügt, dass die Devisenstelle Leipzig bestehen bleibt.[18] Ihre Auflösung erfolgte offensichtlich 1948.[19]



Bestandsgeschichte, -bearbeitung
Im Juli 1956 kam der Bestand unter der Bezeichnung "Devisenstelle" aus der Deutschen Notenbank, Leipzig, ins damalige Landesarchiv Leipzig. Dabei handelte es sich ausschließlich um Schriftgut, dessen Entstehung bei der Devisenstelle Leipzig lag. Die ursprünglichen 90 lfm waren bereits mit Kassation durch den Registraturbildner auf ca. 31 lfm Schriftgut reduziert worden.[20] Die Verzeichnung in eine Findkartei erfolgte im Staatsarchiv ab 1966. Als Grundlage der Gliederung dienten überlieferte Geschäftsverteilungspläne. Diese innere Ordnung wurde 1990 mit dem Ziel einer übersichtlicheren Gestaltung überarbeitet. Dabei wurden auch zahlreiche Verweise auf Personen erstellt.[21]

1999 und 2000 gelangten weitere 12,4 lfm aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig. Es handelte sich um Akten des Landesfinanzamtes und des Oberfinanzpräsidenten Leipzig, die mit dem Teilbestand Devisenstelle vereinigt wurden. Es wurde ein zusammengefasster Bestand unter der Bestandsbezeichnung "Oberfinanzpräsident Leipzig" gebildet. Die ungeordnete Findkartei des übernommenen Schriftgutes war 1993 in Dresden erstellt worden. Nach Umsignierung und Erstellung einer Konkordanz fügte man die Akten an die Devisenstelle an. Die Verfilmung des gesamten Bestands konnte 2001 abgeschlossen werden. Der Bestand des Oberfinanzpräsidenten Leipzig umfasst 2493 Akteneinheiten im Zeitraum von 1919 bis 1948.



Mit Verzeichnung in die Datenbank Augias im Jahr 2007 erfolgte eine Neuordnung. Das Schriftgut des Landesfinanzamts/Oberfinanzpräsidenten Leipzig wurde gemäß der Behördenstruktur der Devisenstelle Leipzig vorangestellt. Beide Teile sind ähnlich aufgebaut, der inneren Organisation und Verwaltung folgen die Aufgaben der Behörde. Die bis dahin ungeordneten Akten des Landesfinanzamts/Oberfinanzpräsidenten wurden ensprechend strukturiert, die vorhandene Gliederung der Devisenstelle durch Zusammenführung einzelner Punkte leicht verändert. Die Einteilung der Sachgebiete bei letztgenannter Stelle ist als grobe Leitlinie zu betrachten, da der Inhalt der Akten zu Personen und Firmen meist komplex ist. Ausschlaggebend für die Zuordnung war der vorwiegende Sachverhalt.

Die Reihung in den Klassifikationspunkten folgt der chronologischen Ordnung. Im Bereich Personal wurde jedoch bei den Bewerbungen (Oberfinanzpräsident Leipzig) und den Personalakten (Devisenstelle Leipzig) die alphabetische Ordnung gewählt.



Die PC-Eingabe erfolgte grundsätzlich durch Konversion der Findkartei. Ungenau erscheinende Aktentitel, zum Beispiel im aufgelösten Punkt 1.4. Schriftverkehr mit verschiedenen Dienststellen, wurden durch neue ersetzt. Ebenso machte es die Aufhebung der Untergliederung in Einzel- und Sammelakten nötig, einzelne Akten zu prüfen. Mit tieferer Erschließung der Sammelakten wurden Namen von Personen und Firmen verzeichnet. Konnte dabei die Devisenstelle Chemnitz als Registraturbildner festgestellt werden, so wurde dies im Provenienzfeld vermerkt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass sich weitere Akten dieser Provenienz im Bestand befinden, da die Provenienzangabe auf den Karteikarten fehlt.

Von dem aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden übernommenen Schriftgut sind die hier ungültig gewordenen Signaturen als alte Archivsignaturen zusätzlich mit verzeichnet. Sie sind an den Buchstabenkürzeln LFA Leipzig (Landesfinanzamt) und OFP Leipzig (Oberfinanzpräsident) zu erkennen.

Bei Einzelakten zu Personen und Firmen befinden sich die jeweiligen Namen im Aktentitel, bei Akten mit mehreren Personen oder Firmen im Enthält-Vermerk. Beim "Grundstücksverkehr" sind ausschließlich die Namen der Eigentümer und nicht die Grundstücksadressen verzeichnet. Es können dort, ebenso wie bei den Genehmigungen für Einzelpersonen, Treuhänder oder Bevollmächtigte mit genannt sein. Handelt es sich um Nachlassangelegenheiten, sind meist die Namen des Erblassers und nicht die der Erben verzeichnet. Im Punkt 05.08.04 Genehmigungen für Banken und Versicherungen sind im Enthält-Vermerk die Namen der Kontoinhaber bzw. der Versicherten der jeweiligen Institution aufgeführt.

Für die in den Verzeichnungsangaben aufgeführten Personen, Firmen und Orte (außer Leipzig) wurde ein Index erstellt.



Überlieferungsschwerpunkte
Das Schriftgut des Landesfinanzamtes/Oberfianzpräsidenten Leipzig ist unvollständig. Eine Reihe von Akten ist zu den Personalangelegenheiten der Behörde vorhanden. Gehaltszahlungen, Nachweise von Fahrtkosten, Lehrgänge und Prüfungen, Bewerbungen für den Beamtendienst, Versetzung von Angestellten und Schriftgut des Betriebsrates bieten einen guten Einblick in die interne Verwaltung. Ebenso gibt es eine Vielzahl von Akten zu Liegenschaften und Bausachen, für die dieselbe Abteilung zuständig war. Neben der Unterbringung der Finanzämter (1927-1945) ist die Überlieferung zu den Dienst- und Wohngebäuden für Zollbeamte (1934-1941) zahlreich. Eine besondere Stellung nimmt der Verein zu Errichtung von Bergmannswohnungen e.V. Zwickau ein. Dieser war 1920 gegründet worden und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Wohnungsverhältnisse der Bergarbeiter durch Förderung von Neubau zu verbessern. Er fungierte als Treuhandstelle des Reiches. Das hier überlieferte Schriftgut (1931-1946) spiegelt hauptsächlich die Verwaltung der von dieser Stelle zur Verfügung gestellten Darlehn wider.

Der Inhalt des Schriftgutes zur Vermögensbewertung und Steuererhebung (1920-1943) ist mit Bewertung verschiedener Vermögen, Berichten von Finanzämtern, Beschwerden, Steuererlassen und Statistiken breit gefächert.

Der am 21. November 1918 veröffentlichten Verordnung über Maßnahmen gegen Kapitalflucht folgten mehrere gesetzliche Regelungen zur Überwachung des Devisenverkehrs. Dabei kam den Landesfinanzämtern eine Kontrollfunktion zu. Diese ist in 14 Bänden (1919-1926) der Abteilung für Besitz- und Verkehrssteuern, bei der die Zuständigkeit lag, dokumentiert.

In den 1930er Jahren wurde der Devisenverkehr durch entsprechende Gesetze weiter eingeschränkt und überwacht. Dies spiegelt sich in den überlieferten Akten der dafür geschaffenen Devisenstelle wieder, die der quantitative Schwerpunkt des gesamten Bestandes sind. Der Großteil dabei wiederum sind Einzelakten zu Personen und Firmen, die den gesamten Aufgabenbereich der Behörde abdecken: Devisenprüfungen, Strafverfahren, Sicherungsanordnungen, Auswanderung, Verwaltung von Grundstücken und sonstiger genehmigungspflichtiger Zahlungsverkehr. Das Archivgut aus dem Bereich Verwaltung und Personal der Devisenstelle Leipzig besteht vorwiegend aus Personalakten (1932-1947).

Sowohl beim Oberfinanzpräsidenten Leipzig als auch bei der Devisenstelle Leipzig sind Gesetze, Verordnungen und Beschlüsse überliefert


Hinweise für die Benutzung

Für die Benutzung von personenbezogenen Akten gelten die Schutzfristen gemäß dem Sächsischen Archivgesetz von 1993, § 10, Absatz 1.

Schutzfilme zum Bestand sind unter den Filmnummern 11001 - 11361 registriert


Verweis auf korrespondierende Bestände
Bestände, die in unmittelbaren Zusammenhang mit dem des Oberfinanzpräsidenten Leipzig stehen, sind der Oberfinanzpräsident Dresden im Hauptstaatsarchiv Dresden und die nachgeordneten Behörden im Staatsarchiv Leipzig.



11177 Oberfinanzpräsidenten Dresden (1916-1949)

20207 Finanzamt Borna (1928 - 1947)

20208 Finanzamt Döbeln (1925 - 1958)

20209 Finanzamt Döbeln, Hilfsstelle Leisnig (1922 - 1923)

20210 Finanzamt Grimma (1934 - 1952)

20211 Finanzamt Hainichen (1926 - 1946)

20212 Finanzamt Leipzig I (Mitte) (1936 - 1937)

20213 Finanzamt Leipzig II (Süd) (1937 - 1943)

20214 Finanzamt Leipzig IV (West) (1929 - 1952)

21847 Finanzamt Oschatz (1935 - 1952)

20215 Finanzamt Rochlitz (1931 - 1953)



Quellen und Literatur



Gesetze und Verordnungen



Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung vom 10. September 1919. In: Reichsgesetzblatt, Jahrgang 1919, Nr. 176.



Bekanntmachung betreffend die Geschäftsführung des Landesfinanzamtes Leipzig vom 7. Oktober 1919. In: Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, herausgegeben im Reichsschatzministerium, 1. Jahrgang, Dezember 1919, Nr. 2.



Verlegung des Präsidialbüros des Landesfinanzamtes Leipzig. In: Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, herausgegeben im Reichsschatzministerium, 2. Jahrgang, Februar 1920, Nr. 8.



Vorläufige Geschäftsordnung für die Landesfinanzämter. In: Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, herausgegeben im Reichsschatzministerium, 2. Jahrgang, 28. Juli 1920, Nr. 39.



Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirtschaftung vom 1. August 1931. In: Reichsgesetzblatt vom 1. August 1931, Nr. 48.



Gesetz über die Devisenbewirtschaftung vom 4. Februar 1935. In: Reichsgesetzblatt I, 1935.



Gesetz zur Änderung des Gesetzes über Devisenbewirtschaftung vom 1. Dezember 1936. In: Reichsgesetzblatt I, 1936.



Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Änderung von Behörden- und Amtsbezeichnungen in der Reichsfinanzverwaltung vom 16. März 1937. In: Reichssteuerblatt vom 17. März 1937, 27. Jahrgang, Nr. 22.



Verordnung des Reichsministers der Finanzen über die Zusammenlegung der Oberfinanzbezirke Dresden und Leipzig vom 9. November 1942. In: Reichssteuerblatt vom 11. November 1942, Nr. 97.



Verordnung über die Errichtung einer Landesfinanzdirektion Sachsen vom 21. Juli 1945. In: Amtliche Nachrichten der Landesverwaltung Sachsen, 2. Jahrgang, Nr. 2, 29. Juli 1945.



Bekanntmachung über die Neuorganisation der Finanzverwaltung. In: Gesetze, Befehle, Verordnungen, Bekanntmachungen - veröffentlicht durch die Landesverwaltung Sachsen, 2. Jahrgang, Nr. 13, 8. Mai 1946.Literatur



Bathe, Horst; Kumpf, Johann Heinrich: Die Mittelbehörden der Reichsfinanzverwaltung und ihre Präsidenten 1919-1945. Eine Dokumentation. Finanzgeschichtliche Sammlung der Bundesfinanzakademie Brühl, 1999.



Jäger, Volker: Einleitung zur Findkartei der Devisenstelle. Manuskript, Leipzig, 1990.



Koppe, Fritz; Blau, Bernhard: Das heutige Devisenrecht. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin, 1935.



Rummel, Walter; Rath, Jochen: Dem Reich verfallen - den Berechtigten zurückzuerstatten. Enteignungen und Rückerstattung jüdischen Vermögens im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz 1938-1953. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, 2001.



Schubert, Gerhard: Abschlußarbeit zum Thema "Bearbeitung des Archivbestandes der Devisenstelle Leipzig". Fachhochschule für Archivwesen Potsdam, 1966.



Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen. Druck und Kommissionsverlag von T. Heinrich, Dresden, 1921 und 1925.

November 2007
Maren Worrich


Abkürzungsverzeichnis





a. D. außer Dienst

AG Aktiengesellschaft

Bros. Brothers

Co. Compagnie

CSR Cesko-Slovenska Republika

Dr. Doktor

Dr. h. c. doctor honoris causa

Dr. jur. doctor juris

Dr. med. doctor medicinae

Dr. med. dent. doctor medicinae dentariae

Dr. phil. doctor philosophiae

eGmbH eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Inc. incorporated

Ing. Ingenieur

i. R. in Rente

KG Kommanditgesellschaft

KG a. A. Kommanditgesellschaft auf Aktien

Ltd. Limited

Mfg. manufacturing

OHG offene Handelsgesellschaft

Prof. Professor

SA Sturmabteilung

SS Schutzstaffel

UdSSR Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

USA United States of America


[01] Bathe/Kumpf: Die Mittelbehörden der Reichsfinanzverwaltung. Brühl, 1999, S. 7.
[02] Ebenda, S. 44.
[03] Bekanntmachung betreffend die Geschäftsführung des Landesfinanzamtes Leipzig vom 7. Oktober 1919. Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, 1919, Nr. 2.
Verlegung des Präsidialbüros des Landesfinanzamtes Leipzig. Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, 1920, Nr. 8.
[04] Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen. Dresden, 1921, S. 247.
[05] Ebenda.
[06] Vorläufige Geschäftsordnung für die Landesfinanzämter. Amtsblatt für die Reichsvermögensverwaltung, 1920, Nr. 39.
[07] Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen. Dresden, 1925, S. 273.
[08] Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Änderung von Behörden- und Amtsbezeichnungen in der Reichsfinanzverwaltung vom 16. März 1937. Reichssteuerblatt, 1937, Nr. 22.
[09] StA-L, 20206, Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 1796.
[10] Verordnung des Reichsministers der Finanzen über die Zusammenlegung der Oberfinanzbezirke Dresden und Leipzig vom 9. November 1942. Reichssteuerblatt, 1942, Nr. 97.
[11] Verordnung über die Errichtung einer Landesfinanzdirektion Sachsen vom 21. Juli 1945. Amtliche Nachrichten der Landesverwaltung Sachsen, 1945, Nr. 2.
Bekanntmachung über die Neuorganisation der Finanzverwaltung. Gesetze, Befehle, Verordnungen, Bekanntmachungen, 1946, Nr. 13.
[12] Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirtschaftung vom 1. August 1931. Reichsgesetzblatt I, 1931, S. 421.
[13] Gesetz über die Devisenbewirtschaftung vom 4. Februar 1935. Reichsgesetzblatt I, 1935.
[14] Koppe; Blau: Das heutige Devisenrecht. 1935, C. Personenkreis, S. 1.
[15] StA-L, 20206, Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 1805.
[16] StA-L, 20206, Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 1782.
[17] Ebenda, Nr. 1792
[18] Ebenda, Nr. 1791.
[19] Schubert: Bearbeitung des Archivbestandes der Devisenstelle Leipzig. Potsdam, 1966, S. 3.
[20] Ebenda, S. 7.
[21] Jäger: Einleitung zur Findkartei der Devisenstelle. Leipzig, 1990, S. 7.
Organisation, allgemeiner Dienstbetrieb.- Devisenrecht.- Warenverkehr mit dem Ausland.- Konsulatsverkehr.- Devisenprüfungen für einzelne Geschäftszweige.- Abwertungsgewinne.- Lizenzen, Patente.- Banken, Versicherungen.- Genehmigungen.- Grundstücksverkehr.- Auswanderungen, Ausbürgerungen.- Sicherungsanordnungen für jüdisches Vermögen.- Sperrkonten und Sonderkonten.- Strafverfahren.- Landesfinanzamt Leipzig.
Mit der Schaffung einer reichseinheitlichen Finanzverwaltung, an deren Spitze das Reichsfinanzministerium stand, wurden 1919 die Landesfinanzämter in Dresden und Leipzig eingerichtet. Das Landesfinanzamt Leipzig war für die Gebiete der Kreishauptmannschaften Chemnitz, Leipzig und Zwickau zuständig. Ab 1937 lautete seine Bezeichnung "Der Oberfinanzpräsident". 1943 wurde die Leipziger Behörde dem Oberfinanzpräsidenten Dresden unterstellt, der seit der Gründung 1919 auch für die Amtshauptmannschaften Oschatz und Döbeln zuständig war. 1944 erfolgte kriegsbedingt die Eingliederung der Devisenstelle Chemnitz in die Leipziger Dienststelle. Die Devisenstelle Leipzig bestand nach dem Ende des Kriegs bis 1948 weiter.
Die Landesfinanzämter waren als Reichsbehörden für die Leitung der Finanz- und Steuerverwaltung einschließlich der Zölle zuständig. Auf Antrag konnte ihnen die Landesvermögensverwaltung übertragen werden. Ihnen unterstand die Verwaltung der Reichsliegenschaften und die Reichsbauverwaltung. Für die Überwachung des Devisenverkehrs, der immer stärker reglementiert wurde, gab es die Devisenstellen, die neben der Kontrolle der Handelsbeziehungen mit dem Ausland zunehmend die Aufsicht über jüdisches Vermögen ausübten. Mit der Zunahme der Auswanderungen wurden immer mehr Sicherungsanordnungen erlassen und der Warenverkehr jüdischer Firmen v. a. auch durch die Zusammenarbeit mit der Zollfahndungsstelle akribisch überwacht.
Der Bestand beinhaltet hauptsächlich die Überlieferung der Devisenstelle Leipzig und zum Teil der Devisenstelle Chemnitz.
  • 2023 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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