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Beständeübersicht

Bestand

30724 Grundherrschaft Netzschkau mit Limbach

Datierung1429 - 1937
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)12,80

Bestand enthält auch 1 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Grundherrschaft Netzschkau
Die Grundherrschaft Netzschkau befand sich westlich von Reichenbach im Vogtland. Das Rittergut wurde 1327 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 7.575,83 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut kam 1492 in den Besitz der Familie von Metzsch. 1687 erwarb es Graf Karl Gottfried von Bose. Das Rittergut verblieb bis 1810 in Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Besitzer, u. a. Graf Moritz Levin Friedrich von der Schulenburg (1810), Fürstin Marie Clementine von Schönburg (1858) und Herrn von Minkwitz auf Dornreichenbach (1909). Später ging das Rittergut in den Besitz der Stadt Netzschkau über. Zum Rittergut gehörten außer der Stadt Netzschkau, die Dörfer Buchwald und Foschenroda sowie Anteile an Brockau, Lambzig, Rotschau, Waldkirchen und einige Mylauer Lehnleute. Das Rittergut Netzschkau besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Brockau, Buchwald, Christgrün, Foschenroda, Lambzig, Limbach (bei Treuen), Mylau, Netzschkau, Neudörfel (bei Elsterberg), Oberheinsdorf, Oberreichenbach (bei Reichenbach), Pfaffengrün, Reichenbach (bei Zwickau), Rotschau, Schneidenbach und Waldkirchen (bei Lengenfeld).
Die Patrimonialgerichtsbarkeit ging zum 2. Juni 1856 an das Königliche Gericht Reichenbach, die Gerichtsbarkeit über Güter in Brockau an das Königliche Gericht Elsterberg, die über Güter in Buchwald an das Königliche Gericht Treuen und die über Güter in Waldkirchen an das Königliche Gericht Lengenfeld.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 10404 Grundherrschaft Netzschkau, 39034 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Reichenbach, 39038 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Schöneck, 39041 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Treuen, 39049 Lagerungsgemeinschaft Amtsgerichte, Nachträge, 39051 Amtshauptmannschaft Auerbach, Vorakten, 39058 Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Vorakten, 39063 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Lengenfeld und 39069 Amtshauptmannschaft Plauen, Vorakten im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30724 Grundherrschaft Netzschkau mit Limbach wurde neu gebildet. Der Bestand war über ein Verzeichnis (Sign. 001 – 716) und eine Findkartei (Sign. 717 – 903) vorläufig erschlossen.
Die Findkartei wurde im Jahr 2006, das maschinenschriftliche Verzeichnis 2013 konvertiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die hand- und maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Die Aktentitel wurden moderat an den heutigen Sprachgebrauch angepasst. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.
Der Bestand umfasst 12,80 lfm Akten und 18 Urkunden


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Belehnungen, Landtagsakten, Akten über die Rittergutsverwaltung, Forst- und Jagdverwaltung, Personalsachen, Grundstückssachen, Besitzwechsel, Lehenssachen, Erbteilungen, Familiensachen, Rezesse, Ablösung von Diensten und Abgaben, Gerichtsakten, Erbzinsregister, Brauereisachen, Vormundschaftssachen, Straßenbau, Kirchensachen, Bausachen, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Hypothekenprotokolle und zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für den Gerichtsbezirk Netzschkau (Netzschkau; Buchwald, Netzschkauer Anteil; Foschenroda; Lambzig; Limbach; Rotschau; Schneidenbach; Waldkirchen, Netzschkauer Anteil)


4. Quellen und Literatur
Zu Netzschkau vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33034 Gerichtsamt Reichenbach
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
30033 Superintendentur Plauen
33058 Kirchen- und Schulinspektionen (zusammengefasster Bestand)

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 12.

Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.

http://hov.isgv.de/Netzschkau
http://www.schloss-netzschkau.de/schloss.htm


5. Abkürzungen
Vgl. in:

Die Amtssprache:
Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.:
Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 12.

Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.

http://hov.isgv.de/Netzschkau
http://www.schloss-netzschkau.de/schloss.htm
Belehnungen.- Landtagsakten.- Rittergutsverwaltung.- Forstverwaltung.- Jagdverwaltung.- Personalsachen.- Grundstückssachen.- Besitzwechsel.- Lehnssachen.- Erbteilungen.- Familiensachen.- Rezesse.- Ablösung von Diensten und Abgaben.- Gerichtsakten.- Erbzinsregister.- Brauereisachen.- Vormundschaftssachen.- Straßenbau.- Kirchensachen.- Bausachen.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für den Gerichtsbezirk Netzschkau (Buchwald, Netzschkauer Anteil, Foschenroda, Lambzig, Limbach, Netzschkau, Rotschau, Schneidenbach, Waldkirchen, Netzschkauer Anteil).
Die Grundherrschaft Netzschkau befand sich westlich von Reichenbach im Vogtland. Das Rittergut wurde 1327 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 7.575,83 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut kam 1492 in den Besitz der Familie von Metzsch. 1687 erwarb es Graf Karl Gottfried von Bose. Das Rittergut verblieb bis 1810 in Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Besitzer, u. a. Graf Moritz Levin Friedrich von der Schulenburg (1810), Fürstin Marie Clementine von Schönburg (1858) und Herr von Minkwitz auf Dornreichenbach (1909). Später ging das Rittergut in den Besitz der Stadt Netzschkau über. Zum Rittergut gehörten außer der Stadt Netzschkau, die Dörfer Buchwald und Foschenroda sowie Anteile an Brockau, Lambzig, Rotschau, Waldkirchen und einige Mylauer Lehnleute. Das Rittergut Netzschkau besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Brockau, Buchwald, Christgrün, Foschenroda, Lambzig, Limbach (bei Treuen), Mylau, Netzschkau, Neudörfel (bei Elsterberg), Oberheinsdorf, Oberreichenbach (bei Reichenbach), Pfaffengrün, Reichenbach (bei Zwickau), Rotschau, Schneidenbach und Waldkirchen (bei Lengenfeld). Die Patrimonialgerichtsbarkeit ging zum 2. Juni 1856 an das Königliche Gericht Reichenbach, die Gerichtsbarkeit über Güter in Brockau an das Königliche Gericht Elsterberg, die über Güter in Buchwald an das Königliche Gericht Treuen und die über Güter in Waldkirchen an das Königliche Gericht Lengenfeld.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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