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Beständeübersicht

Bestand

13752 Stadt Großenhain, Stadtgericht

Datierung1547 - 1874
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)11,30
Bestandsgeschichte und Verzeichnung
Das Stadtgericht Großenhain existierte im Hauptstaatsarchiv Dresden als eigener Bestand bisher nur in Form einer Findkartei. Die dazugehörigen Akten befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856", die vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferung der Grundherrschaften, Stadtgerichte, Landgerichte bis 1856, Königlichen Gerichte und verschiedene andere Bestandssplitter enthielt.
Diese Lagerungsgemeinschaft entstand durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden, also vor allem die der Ämter und Grundherrschaften. Diese Ablieferungen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht gelagert und verzeichnet. Die Herauslösung und provenienzgerechte Lagerung der Akten der eigentlichen Amtsgerichte ist seit 1986 abgeschlossen. Die Akten der Ämter, Grundherrschaften, Stadtgerichte, Königlichen Gerichte usw. verblieben hingegen in der Lagerungsgemeinschaft. Die Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte nur in den Findkarteien.

Ziel war es, nun auch diesen Komplex aufzulösen und die Akten nach ihrer Provenienz zu lagern und neu zu verzeichnen. Dazu wurden die Akten des Bestandes Stadt Großenhain, Stadtgericht zunächst nach der vorhandenen Findkartei aus der Lagerungsgemeinschaft herausgelöst. Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich allerdings noch nicht um eine Neuerschließung, sondern um eine Konversion der vorhandenen Findkartei einschließlich Revision der Aktentitel.

Die Gerichtsbücher der Stadtgerichte befinden sich zusammen mit den Gerichtsbüchern anderer Provenienzen in einer weiteren Lagerungsgemeinschaft, deren Entstehung ebenfalls auf die Ablieferungen der Amtsgerichte zurückzuführen ist. Die gesonderte Lagerung kam durch das von den Akten abweichende Format der Gerichtsbücher zustande. Diese Lagerung soll erhalten bleiben, da die Benutzung jahrzehntelang nach den bestehenden Signaturen erfolgte und die vorhandenen Mikrofilme der Gerichtsbücher auch nach diesen Signaturen zu bestellen sind. Außerdem sprechen die genannten lagerungstechnischen Gründe weiterhin für die Erhaltung des jetzigen Zustandes. Verzeichnet sind die Gerichtsbücher im Bestand 12613 Gerichtsbücher. Dieser enthält auch diejenigen der Proveniez Stadtgericht Großenhain. Im Hauptstaatsarchiv Dresden sind sie aus Bestandserhaltungsgründen nur über Mikrofilme benutzbar.

Literatur
Blaschke, Karlheinz, John, Uwe (Mitarb.), Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung: Forschungen zur Endstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung; Reihe A: Bd. 44.). [Kc 966] [01]

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001, Bd. 1, S. 362-363. [R 215]

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923. Eine kleine Dokumentation. In: Die Stadt als Kommunikationsraum. Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Im Auftr. ... hrsg. von Helmut Bräuer u. Elke Schlenkrich. Leipzig, 2001. S. 347-372. [N 567 cz]

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen. Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, Weimar, 2001. (Städteforschung. Reihe A. Bd. 55.). [Kc 966]

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941, Bd. 2, S. 95-97. [E 90a]

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965, S. 135-136. [H 95m]

Verein Heimatfreunde der Großenhainer Pflege (Hrsg.): Großenhain: Streifzug durch eine sächsische Kleinstadt. Großenhain, 2005. [AA 629 u]


[01] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen im Hauptstaatsarchiv Dresden.
Verein Heimatfreunde der Großenhainer Pflege (Hrsg.): Großenhain : Streifzug durch eine sächsische Kleinstadt. Großenhain, 2005

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941, Bd. 2, S. 95 - 97

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965, S. 135 - 136
Zivilprozesse.- Grundstücksangelegenheiten.- Konkursangelegenheiten und Schuldenangelegenheiten.- Nachlassangelegenheiten und Vormundschaftsangelegenheiten.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Grundbücher und Hypothekenbücher.- Kriminaluntersuchungen.
Großenhain ist eine Stadt nördlich von Meißen. Sie wurde um 1200 durch die Markgrafen von Meißen als regelmäßige Anlage gegründet und 1205 noch als Ozzec, 1255 als Marcgrevinhain bezeichnet. Später hieß die Stadt meistens Hain, seit 1856 ist die Bezeichnung Großenhain amtlich. Eine Ratsverfassung ist schon im 13. Jahrhundert belegt, 1451 erhielt die Stadt die Ober- und Erbgerichtsbarkeit. Auch war sie Sitz des gleichnamigen Amtes.

Weitere Angaben siehe 7. Kommunen
  • 2008 | Findkartei / elektronisches Findmittel
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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