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Beständeübersicht

Bestand

32945 Stadt Oberwiesenthal, Stadtgericht

Datierung1679 - 1830
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,27
1. Geschichte der Stadt Oberwiesenthal
Oberwiesenthal, am Fuße des Fichtelbergs an der Grenze zu Tschechien im Erzgebirgskreis gelegen, ist mit 914 m ü. NN die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Seit 1935 führt die Stadt den Titel Kurort.
Silbererzfunde führten 1527 zur Gründung der Neustadt am Wiesenthal durch die Herren von Schönburg. 1530 erhielt der Ort das Stadtrecht. 1559 übernahmen die Wettiner den oberen Teil der Herrschaft Hartenstein von den Schönburgern. Die amtssässige Stadt gehörte zum Kreisamt Schwarzenberg. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Oberwiesenthal. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt 1832 an das Königliche Gericht Oberwiesenthal. Im 19. Jahrhundert kam der Bergbau zum Erliegen, dafür gewann der Tourismus zunehmend an Bedeutung. Am 1. September 1921 erfolgte die Vereinigung mit dem talwärts gelegenen Unterwiesenthal, das 1404 erstmals erwähnt wurde und seit 1510 das Stadtrecht besaß.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Oberwiesenthal aus den Abgabegemeinschaften der Amtsgerichte Oberwiesenthal und Annaberg herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet.
Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 43 Verzeichnungseinheiten (0,27 lfm) aus der Zeit von 1679 bis 1830. Vom Rat der Stadt und vom Stadtgericht Oberwiesenthal sind Grundstückssachen, Unterlagen des Hegerichts und Nachlasssachen überliefert.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
32989 Königliches Gericht Oberwiesenthal
30016 Kreisamt Schwarzenberg
30584 Grafschaft Hartenstein/Herrschaft Stein

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40014 Bergamt Scheibenberg
40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg

Weitere Unterlagen der Stadt Oberwiesenthal sind im Historischen Archiv des Erzgebirgskreises archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Hahn, Jens: Elterlein-Scheibenberg-Oberwiesenthal: Drei Bergstädte im Erzgebirge – Erzbergbau und Knappschaftswesen bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Obererzgebirgischer Silberspiegel, 2010

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 181, 264.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Kunze, Joachim: Geschichten aus der Historie des Wiesenthals – Eine populärwissenschaftliche Chronik Kurort Oberwiesenthals, Stadtverwaltung Kurort Oberwiesenthal, 2002.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Leipziger Zeitung vom 09.08.1832, S. 1997.

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 7, S. 693-712.

Steche, Richard: Oberwiesenthal. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 83.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat) Bd. 13, Berlin 1968.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Hahn, Jens: Elterlein-Scheibenberg-Oberwiesenthal: Drei Bergstädte im Erzgebirge - Erzbergbau und Knappschaftswesen bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Obererzgebirgischer Silberspiegel, 2010

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 181, 264.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Kunze, Joachim: Geschichten aus der Historie des Wiesenthals - Eine populärwissenschaftliche Chronik Kurort Oberwiesenthals, Stadtverwaltung Kurort Oberwiesenthal, 2002.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Leipziger Zeitung vom 09.08.1832, S. 1997.

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 7, S. 693-712.

Steche, Richard: Oberwiesenthal. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunst-denkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Mein-hold, Dresden 1885, S. 83.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12

Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat) Bd. 13, Berlin 1968.

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia
Berainungen.- Grundstücksversteigerungen.- Hegegericht.- Nachlassangelegenheiten.
Oberwiesenthal, am Fuße des Fichtelbergs an der Grenze zu Tschechien im Erzgebirgskreis gelegen, ist mit 914 m ü. NN die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Seit 1935 führt die Stadt den Titel Kurort.
Silbererzfunde führten 1527 zur Gründung der Neustadt am Wiesenthal durch die Herren von Schönburg. 1530 erhielt der Ort das Stadtrecht. 1559 übernahmen die Wettiner den oberen Teil der Herrschaft Hartenstein von den Schönburgern. Die amtssässige Stadt gehörte zum Kreisamt Schwarzenberg. Die amtssässige Stadt gehörte zum Kreisamt Schwarzenberg. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Oberwiesenthal. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt 1832 an das Königliche Gericht Oberwiesenthal. Im 19. Jahrhundert kam der Bergbau zum Erliegen, dafür gewann der Tourismus zunehmend an Bedeutung. Am 1. September 1921 erfolgte die Vereinigung mit dem talwärts gelegenen Unterwiesenthal, das 1404 erstmals erwähnt wurde und seit 1510 das Stadtrecht besaß.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
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