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Beständeübersicht

Bestand

32966 Stadt Zwönitz, Stadtgericht

Datierung1544 - 1848
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)3,53
1. Geschichte der Stadt Zwönitz
Die Bergstadt Zwönitz liegt im sächsischen Erzgebirgskreis. Im 12. Jahrhundert siedelten sich Franken in der ursprünglich slawischen Gegend an. Streitigkeiten zwischen dem Abt des Klosters Grünhain mit der Herrschaft Stollberg um 1252 gelten als Beweis für die Zugehörigkeit der Ansiedlung zum Zisterzienserkloster Grünhain. 1320 wird der Ort in einer Urkunde des Bistums Naumburg erstmals erwähnt. 1475 erhält Zwönitz vom Abt des Klosters Grünhain Wappen und Siegel. Die Ersterwähnung des Dorfes Zwönitz (Niederzwönitz) ist im Jahre 1447 belegt. Niederzwönitz wurde 1485 durch die Leipziger Teilung albertinisch und unterstand der herzoglichen Herrschaft Stollberg, während Zwönitz kurfürstlich-ernestinisch wurde. Diese Landesgrenze bestand bis 1547.
Im 14. Jahrhundert kam es zu Eisenerzfunden, die um 1450 zu kurfürstlichen Privilegien für den Ort führten. Seit dem 16. Jahrhundert findet man die Bezeichnung Bergstädtlein. Mit dem Nachlassen des Bergbaus entstanden Papiermühlen und eine große Schuhmacherinnung. Im 18. Jahrhundert gab es Spinner und Weber in der Stadt.
Die städtische Gerichtsbarkeit beschränkte sich auf Güter in Zwönitz und wurde am 25. Dezember 1845 an das Justizamt Grünhain abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Zwönitz aus den Abgabegemeinschaften des Amtsgericht Stollberg, der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg und aus dem Bestand Bauverwalterei Chemnitz herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet.
Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2013 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 120 Verzeichnungseinheiten (3,53 lfm) und 34 Datensätze mit Verweisen auf Amtsbücher aus dem Bestand Amt Stollberg aus der Zeit von 1544 bis 1848. Vom Rat der Stadt Zwönitz und dem dortigen Stadtgericht sind Zivilverfahren, Nachlasssachen, Grundstückssachen, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle und Gerichtsprotokolle überliefert.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
30011 Amt Grünhain
30017 Amt Stollberg
30038 Superintendentur Zwickau

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv
10736 Ministerium des Innern
12729 Personennachlass Friedrich Hermann Löscher
12884 Karten und Risse

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg

Weitere Unterlagen der Stadt Zwönitz sind im Historischen Archiv des Erzgebirgskreises archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Rat der Stadt Zwönitz: Zwönitz – Beiträge zur Geschichte der Stadt und ihrer Dörfer. 1987. (Erarbeitet nach einem Manuskript von Johannes Schuricht)

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schneider, Uwe, Schindler, Harald: Zwönitz – alte Bergstadt mit Zukunft. Festschrift zum 850-jährigen Stadtjubiläum. Stadtverwaltung Zwönitz, 2010.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, S. 889-897.

Steche, Richard: Zwönitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz, Dresden 1886, S. 61.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia.

Zwönitz, Kreis Aue. In: Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Bd. 31), Berlin 1978, S. 175–180.

Zwönitz. In: Grohmann, Max: Das Obererzgebirge und seine Städte, Annaberg 1903, S. 1–20
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Rat der Stadt Zwönitz: Zwönitz – Beiträge zur Geschichte der Stadt und ihrer Dörfer. 1987. (Erarbeitet nach einem Manuskript von Johannes Schuricht)

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schneider, Uwe, Schindler, Harald: Zwönitz – alte Bergstadt mit Zukunft. Festschrift zum 850-jährigen Stadtjubiläum. Stadtverwaltung Zwönitz, 2010.

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, S. 889-897.

Steche, Richard: Zwönitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz, Dresden 1886, S. 61.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia.

Zwönitz, Kreis Aue. In: Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Bd. 31), Berlin 1978, S. 175–180.

Zwönitz. In: Grohmann, Max: Das Obererzgebirge und seine Städte, Annaberg 1903, S. 1–20.
Appellationsprotokolle.- Gerichtsprotokolle.- Grundstücksangelegenheiten.- Grundzinsregister.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.- Testamentsprotokolle.- Zivilverfahren.
Die Bergstadt Zwönitz liegt im sächsischen Erzgebirgskreis. Im 12. Jahrhundert siedelten sich Franken in der ursprünglich slawischen Gegend an. Streitigkeiten zwischen dem Abt des Klosters Grünhain mit der Herrschaft Stollberg um 1252 gelten als Beweis für die Zugehörigkeit der Ansiedlung zum Zisterzienserkloster Grünhain. 1320 wird der Ort in einer Urkunde des Bistums Naumburg erstmals erwähnt. 1475 erhält Zwönitz vom Abt des Klosters Grünhain Wappen und Siegel. Die Ersterwähnung des Dorfes Zwönitz (Niederzwönitz) ist im Jahre 1447 belegt. Niederzwönitz wurde 1485 durch die Leipziger Teilung albertinisch und unterstand der herzoglichen Herrschaft Stollberg, während Zwönitz kurfürstlich-ernestinisch wurde. Diese Landesgrenze bestand bis 1547.
Im 14. Jahrhundert kam es zu Eisenerzfunden, die um 1450 zu kurfürstlichen Privilegien für den Ort führten. Seit dem 16. Jahrhundert findet man die Bezeichnung Bergstädtlein. Mit dem Nachlassen des Bergbaus entstanden Papiermühlen und eine große Schuhmacherinnung. Im 18. Jahrhundert gab es Spinner und Weber in der Stadt.
Die städtische Gerichtsbarkeit beschränkte sich auf Güter in Zwönitz und wurde am 25. Dezember 1845 an das Justizamt Grünhain abgegeben.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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