Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

40215 Karcha-Dresdener Braunkohlen-Verein

Datierung1856 - 1861
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)0,40
Bestandsgeschichte:

Bei dem vorliegenden Bestand zum Karcha - Dresdner Braunkohleverein handelt es sich um eine fragmentarische Überlieferung der Verwaltungsakten dieses Betriebs. Genauere Daten zum Zugang des Bestandes in das Archiv liegen nicht vor. Die Akten wurden dem Sächsischen Bergarchiv Freiberg zuständigkeitshalber vom Hauptstaatsarchiv Dresden übergeben.
Es handelt sich dabei vorwiegend um Akten des Verwaltungsrates und Bilanzbücher. Die Bearbeitung des Bestandes erfolgte 2006. Die Überlieferung erstreckt sich auf den Zeitraum von 1856 bis 1861.
Die Lagerung der Akteneinheiten erfolgte entsprechend der endgültigen Ordnung in säurefreien Kartons. Eine Kassation einzelner Akteneinheiten wurde nicht vorgenommen.


Firmengeschichte:

Im Juni 1856 gründete eine Unternehmergruppe um Prof. Dr. Hanns Bruno Geinitz, Professor für Mineralogie an der Königlich polytechnischen Schule in Dresden, den "Karcha - Dresdner Braunkohlen-Verein" mit dem Ziel, die in und um Karcha liegenden Braunkohlevorkommen zur Photogenherstellung zu nutzen. Die darüber liegenden Tonschichten sollten ebenfalls zur Ziegel- und Tonwarenherstellung genutzt werden.

Es wurde schnell deutlich, dass die Karchaer Kohle für die Photogenherstellung ungeeignet war und selbst als Brennstoff nur bedingt in Frage kam, nur der Ziegeleibetrieb lief reibungslos und brachte schon bald Gewinne. Weil der Verein aber nicht auf die Photogenherstellung verzichten wollte und auch schon erhebliche Summen in das Know-how der Karchaer Fabrik investiert hatte, entschloss sich der Verwaltungsrat noch eine Grube nebst verarbeitender Fabriken bei Markersdorf in Böhmen zu errichten.

Es dauerte fast zwei Jahre bis die Photogenherstellung in Markersdorf auf hohem Niveau anlief. Wahrscheinlich zu lange, denn der Aktienverein war mittlerweile zahlungsunfähig und die sich immer mehr verschlechternden Handelsbedingungen zwischen Österreich und dem Norddeutschen Bund verhinderten den freien Warenverkehr. Der Verein versuchte daher das Werk nebst Grube in Markersdorf so schnell wie möglich zu verkaufen. Es fand sich aber kein Käufer, so dass der Braunkohleverein Mitte 1860 Insolvenz anmelden musste. Die Tonwarenfabrik in Karcha produzierte noch mindestens bis Ende 1861 weiter.


Bearbeitungsbericht:

Die Bearbeitung erfolgte durch Herrn Hesse nach der Bewertung des Bestandes und der Herauslösung anderer Provenienzen im August 2006.

Da der Bestand einen geringen Umfang aufweist (8 Akteneinheiten) und keine weiteren Zugänge zu erwarten sind, konnte bei der Verzeichnung neben der Titelaufnahme z. T. auch die Untersetzung mit Enthält - Vermerken vorgenommen werden. Dort sind einzelne oder auch abweichende Vorgänge in der Akte aufgeführt. Im Darin - Vermerk finden sich abweichende Archivaliengattungen wie Zeitungen, Druckschriften oder Fotos.

Weitere aufgenommene Angaben: Signatur, Altsignatur, Datierung und wenn benötigt Bandzahl. Die Einstufige Klassifikation des Bestandes wurde nach sachthematischen Punkten aufgestellt.

Literatur:

Butzbach, Kohleveredlung und Brennstoff-Ausnutzung, Berlin 1924.
Schneider, Theodor, Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich, München 1970


M. Hesse
Freiberg, 27.08.2006
  • 2006 | Findbuch/Datenbank
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang