Geschichte der Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH

Die Satzung der Genossenschaft Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH, Leipzig, kurz GLW, wurde am 28.05.1937 beschlossen ^[01] . Am 24.08.1937 wurde die Genossenschaft in das Genossenschaftsregister für den Bezirk des Amtsgerichtes Leipzig eingetragen ^[02] . Der Sitz der Genossenschaft war Leipzig. Die Genossen hatten die Lehrwerkstatt zur Ausbildung ihrer Lehrlinge gegründet und entrichteten pro Auszubildenden einen jährlichen Beitrag. Die Ausbildung umfasste besonders die Schulung im Umgang mit Maschinen der GLW. Erzeugt wurden vor allem Maschinenbauteile. Die Lehrwerkstatt war in die Produktion verschiedener rüstungsrelevanter Metallerzeugnisse eingebunden und erhielt mehrere staatliche Aufträge ^[03] . Die Lehrwerkstatt führte ihre Tätigkeit nach Kriegsende bis zu ihrer Auflösung fort. Von der Landesregierung Sachsen - Ministerium für Wirtschaft und Wirtschaftsplanung - wurde per Beschluss vom 31.07.1947 der Ausbilder Alfred Riedel als Treuhänder der GLW eingesetzt; ab dem 19.09.1947 war er alleiniger Leiter ^[04] . Gleichzeitig war er auch alleiniger Leiter der Lehrwerkstätte Leipziger Metallindustrieller eGmbH, Leipzig, kurz LWLM. Am 10.11.1948 wurde die Genossenschaft per Verfügung der Deutschen Wirtschaftskommission dem Volkseigenen Betrieb Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen Ausbildungswerk VEB, kurz LBH, angeschlossen, somit aufgelöst und aus dem Genossenschaftsregister für den Bezirk des Amtsgerichtes Leipzig gelöscht ^[05] .

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Am 02.09.1999 wurden ca. 14 lfm Schriftgut von der Firma Werkzeugprüfmaschinen GmbH, Leipzig, an das Sächsische Staatsarchiv Leipzig übergeben. Es handelte sich dabei um Unterlagen von verschiedenen Vorgängerbetrieben dieses Unternehmens aus der Zeit vor 1956. Nach der Sichtung des Schriftgutes wurden mehrere Bestände gebildet, darunter der Bestand Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH, Leipzig, dessen Umfang 1,0 lfm beträgt. Der Bestand umfasst die Jahre 1937 bis 1948. Bei der Zusammenfassung der GLW und der LWLM wurde Leitungsschriftgut beider Genossenschaften (Schriftwechsel mit der Müller & Montag GmbH Maschinenfabrik, Leipzig) in einer Akte gemeinsam abgeheftet. Diese ist dem Bestand Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH zugeordnet worden ^[06] . Ebenfalls wurde Schriftgut der LWLM und der GLW durch das LBH-Ausbildungswerk weitergeführt und ist im Bestand Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen Ausbildungswerk VEB zu finden ^[07] .
Von einer Kassation ist aufgrund des geringen Umfanges der Überlieferung abgesehen worden. Die Archivnummern wurden ordnungsabhängig vergeben.

Die Verzeichnung und das Erstellen eines Findbuches erfolgten mittels des Computerprogrammes AUGIAS. Folgender Sortierschlüssel wurde angewandt: Klassifikation, Datierung, Titel, Band, laufende Nummer.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält vor allem Leitungsschriftgut sowie Unterlagen zu Rechts-, Personal- und Finanzangelegenheiten.

Verweis auf korrespondierende Bestände

Als korrespondierende Bestände existieren im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig die Bestände 20822 Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen Ausbildungswerk VEB, Leipzig, und 20828 VEB Werkzeugprüfmaschinen, Leipzig.

Daniel Jahn

24.02.2000




^[01] SächsStAL, Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH Leipzig, Nr. 1.
^[02] SächsStAL, Genossenschaftsregister für den Bezirk des Amtsgerichtes Leipzig, Nr. 291.
^[03] SächsStAL, Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH Leipzig, Nr. 9, 11, 12.
^[04] SächsStAL, Genossenschaftsregister für den Bezirk des Amtsgerichtes Leipzig, Nr. 291.
^[05] SächsStAL, Genossenschaftsregister für den Bezirk des Amtsgerichtes Leipzig, Nr. 291.
^[06] SächsStAL, Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH Leipzig, Nr. 15.
^[07] SächsStAL, Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen Ausbildungswerk VEB, Nr. 1-6.

Leitung und Organisation.- Registerangelegenheiten.- Geschäftsberichte.- Lohnbücher.

Die GWL Gemeinschafts-Lehrwerkstatt eGmbH, Leipzig, wurde am 28. Mai 1937 zur Ausbildung von Lehrlingen gegründet. Im Rahmen der Ausbildung wurden Maschinenbauteile hergestellt. Zum 31. Juli 1947 setzte die Landesregierung Sachsen, Ministerium für Wirtschaftsplanung, einen Treuhänder ein. Am 10. November 1948 wurde die Genossenschaft durch Verfügung der DWK dem Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen Ausbildungswerk VEB angeschlossen.