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Beständeübersicht

Bestand

20797 Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig

Datierung1908 - 1947
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)4,00
Geschichte der Fa. Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper

Die Fabrik für Werkstoffprüfungsmaschinen und technisch-wissenschaftliche Apparate, Louis Schopper, Leipzig, wurde am 11. August 1881 durch Louis Schopper gegründet [01] . Nach dem Beginn in einer kleinen mechanischen Werkstatt entwickelte sich das Unternehmen sehr schnell und zog schon bald in ein großes Fabrikgebäude auf der Bayrischen Straße 77 (heute Alfred-Kästner-Straße). Am 1. November 1923 starb der Firmengründer. Seine drei Söhne Arthur, Alfred und Rudolf Schopper leiteten bereits seit Ende des 1. Weltkrieges die Fabrik, die durchschnittlich über 300 Angestellte und Arbeiter beschäftigte. [02]
Durch die Herstellung von Prüfapparaten und -maschinen für Papier und Textilien ist der Betrieb für die in Leipzig ansässige Industrie von Bedeutung geworden. Ein weiteres Schaffensfeld war die Kautschuk-, Isolierstoff-, Metall- und Getreideprüfung. Die Handelsbeziehungen reichten über die Grenzen Deutschlands hinaus und man lieferte bis nach China und in die USA. Vom Ende der 20er Jahre bis 1941 existierten besonders intensive wirtschaftliche Kontakte zur UdSSR. Durch den Krieg wurden die internationalen Beziehungen gestört und der Betrieb lieferte seine Produkte verstärkt an die Wehrmacht. Schwere Schäden in allen Bereichen der Firma d. h. von den Lagern über die Büroausstattung bis zu den Produktionsanlagen entstanden durch die Bombenangriffe im Dezember 1943 und Februar 1945.
Nach Ende des 2. Weltkriegs nahm die Fabrik, die jetzt Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig, hieß, sehr schnell die Produktion wieder auf und erfüllte zunächst besonders Reparationsaufträge. 1946 wurde der Betrieb enteignet und als SAG Louis Schopper, Leipzig, unter sowjetischer Leitung weitergeführt.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Am 02. 09. 1999 wurden ca. 14 lfm Schriftgut von der Werkstoffprüfmaschinen GmbH, Leipzig, an das Sächsische Staatsarchiv Leipzig übergeben. Es handelte sich dabei um Unterlagen von verschiedenen Vorgängerbetrieben dieser Firma aus der Zeit vor 1956. Nach einer Sichtung des Schriftgutes wurden mehrere Bestände gebildet, darunter der Bestand "Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig", dessen Umfang etwa 4 lfm betrug. Das Schriftgut war verschmutzt und hatte zum Teil erhebliche Brandschäden, besonders an den Rändern der Akten. Der zeitliche Umfang beträgt 1908 - 1946.
Von einer Kassation ist auf Grund des geringen Umfangs der Überlieferung weitgehend abgesehen worden, sie erfolgte nur bei Mehrfachüberlieferung und umfaßte etwa 30 cm. Die bestehende Aktenformierung blieb erhalten, nur besonders umfangreiche Akten wurden in Bände unterteilt. Eine Ordnung fand in Anlehnung an das Magdeburger Ordnungsmodell für Betriebe vor 1945 statt. Die Verzeichnung und das Erstellen eines Findbuches erfolgten mit dem Computerprogramm Augias.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Überlieferung umfasst in erster Linie Geschäftsbücher, Kataloge, Berichte über Kriegsschäden und verschiedenartigen Schriftverkehr der Betriebsleitung. Von großem Interesse für die Forschung dürften der Schriftverkehr der Fabrikleitung mit dem Ausland sowie die Überlieferung zu den Handelsbeziehungen zur Sowjetunion sein. Ebenso interessant besonders für Fachleute aus den entsprechenden Bereichen sind die Prospekte der verschiedenen Meßgeräte.

Verweis auf korrespondierende Bestände

Als korrespondierende Bestände existieren im StA Leipzig die Bestände der Nachfolgerbetriebe 20798 SAG Louis Schopper und 20828 VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig.

J. Kunze
November 1999

[01] vgl. SächsStAL, Amtsgericht Leipzig, HR Band XXVIII, Nr. 9229.
[02] vgl. SächsStAL, Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig, Nr. 131.
Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig: 10 Jahre Werkstoffprüfmaschinen Leipzig 1952 - 1962. (L)
Leitung und Organisation.- Löhne und Gehälter.- Gefolgschaftsunterstützungskasse.- Verträge.- Handelsbeziehungen zur Sowjetunion.- Kataloge und Preislisten.- Kriegsschäden.
1881 gründete der Leipziger Mechanikermeister Louis Schopper einen kleinen Handwerksbetrieb und fertigte Waagen. Aus dieser Firma entwickelte sich ein mittleres Unternehmen, in dem Werkstoffprüfmaschinen und -geräte für mechanisch-technologische Untersuchungen von Metallen, Gummi, Textilien, Papier und Getreide produziert wurden. Die Firma wurde auf der Grundlage des Volksentscheids zum 30. Juni 1946 enteignet und per 1. Februar 1947 als Fabrik Louis Schopper der SAG Gerät (Awtowelo) in sowjetisches Eigentum übernommen.
  • 1999 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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