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Beständeübersicht

Bestand

20798 SAG Louis Schopper Werkstoffprüfmaschinen, Leipzig

DatierungErste Hälfte 20. Jh. - 1952
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,51
Zur Geschichte der SAG Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper

Der 1881 gegründete Betrieb Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig wurde per 30. Juni 1946 enteignet und am 1. Februar 1947 als "SAG Louis Schopper Werkstoffprüfmaschinen, Leipzig" in sowjetisches Eigentum übernommen und der Sowjetischen Aktiengesellschaft "Gerätebau" (Pribor) zugeordnet. Grundlage für die Übernahme der Fabrik war der SMAD-Befehl Nr. 24. Die Leitung des Betriebes ging an den russischen Generaldirektor Alexander Gerassimowitsch Kapalin über.

Nach den schweren Kriegsschäden an den Gebäuden standen bei der Übernahme des Betriebes 1947 lediglich 4900 qm von ehemals 10 000 qm zur Verfügung und die Produktion lief mit nur 265 Beschäftigten weiter. Bereits im Jahr 1947 wurde durch umfangreiche Investitionen erneut der Vorkriegsumsatz erreicht. Dies wurde durch Einstellungen von Personal und die bauliche Wiederherstellung der zerstörten Gebäude unter sowjetischer Verwaltung ermöglicht. In kurzer Zeit entstanden eine neue Montagehalle mit Krananlage sowie ein Gebäude für Montagen und für die Verwaltung, auch Maschinen wurden in großem Umfang angeschafft.

Mit dem 1. August 1949 wurde die SAG "Gerätebau" aufgelöst und der Betrieb ging für kurze Zeit in die Verwaltung der SAG "Totschmasch" über. Bereits am 1. Januar 1950 wechselte die Zuständigkeit erneut und die Firma Louis Schopper fiel nun in den Bereich der SAG "Awtowelo".

Das Produktionsprofil wurde ergänzt und erweitert. Stellte der Betrieb früher ausschließlich Maschinen für Kräfte bis 10.000 kg her, so produzierte er ab ca. 1948 schwere Zerreiß- und Pulsatormaschinen, wofür im Vorfeld umfangreiche Entwicklungsarbeiten notwendig waren. Der Umsatz stieg bis 1952 auf das 10-fache des Vorkriegsumsatzes an.

Die soziale Betreuung verbesserte sich durch die Einrichtung und Ausstattung einer Sanitätsstelle, der Erneuerung der Werkküche und der Schuhmacherei. Es erfolgte die Einführung von Leistungslöhnen und organisiertem Arbeitswettbewerb. Am 1. Mai 1952 wurden 66 Betriebe, darunter auch der SAG-Betrieb "Louis Schopper Werkstoffprüfmaschinen, Leipzig" in das Volkseigentum übergeben und erhielt den Namen "VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig, VVB WERKIN."

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Am 02. 09. 1999 übernahm das Sächsische Staatsarchiv Leipzig ca. 14 lfm Schriftgut von der Werkstoffprüfmaschinen GmbH, Leipzig. Nach einer Sichtung des Schriftgutes wurden mehrere Bestände gebildet, darunter der Bestand "SAG Louis Schopper Werkstoffprüfmaschinen, Leipzig" dessen Endumfang 1,5 lfm beträgt. Es erfolgte die Vernichtung von Dubletten sowie von Quartals- und Monatsabrechnungen, sofern die Jahresübersichten vorhanden waren. Außerdem wurden von Einzelreparationsabrechnungen und -lieferungen nur einige Beispiele für die Archivierung ausgewählt. Die Unterlagen sind an den Rändern verschmutzt und teilweise vergilbt.

Der Überlieferungszeitraum erstreckt sich bis auf wenige Ausnahmen (Fotosammlung) von 1947 – 1952. Nach 1952 weitergeführte Akten befinden sich im Bestand des Nachfolgers "VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig". Über die Registraturverhältnisse konnte nichts ermittelt werden. Ein Aktenplan war nicht vorhanden.
Anwendung fanden die einfache und erweiterte Verzeichnung auf der Grundlage der Richtlinie für die archivische Erschließung im Sächsischen Staatsarchiv.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Überlieferungslage ist sehr gut, viele wichtigen Unterlagen, vor allem Leitungsakten, die den Übergang in die SAG und in das VEB beinhalten, Bilanzen und Jahresberichte sowie Übersichten zu Reparationsleistungen sind vorhanden. Vor allem das Produktionsprofil des Betriebes ist dank zahlreicher Prospekte, Zeitungsartikel und Fotos gut dokumentiert. Unterlagen über Zuwendungen für Betriebsangehörige wie Kleidung und Lebensmittel geben Auskunft über die soziale Betreuung durch die Werksleitung.

Verweis auf korrespondierende Bestände

Als korrespondierende Bestände existieren im Staatsarchiv Leipzig der des Vorgängers 20797 Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper, Leipzig und des Nachfolgers 20828 VEB Werkstoffprüfmaschinen, Leipzig.


M. Fechner

Leipzig, September 2004
Werkstoffprüfmaschinen Leipzig: 10 Jahre Werkstoffprüfmaschinen Leipzig 1952 - 1962. (L)
Fotos.- Bilanzen.- Reparationen.
Die Firma Werkstoffprüfmaschinen Louis Schopper wurde per 1. Februar 1947 als Fabrik Louis Schopper der SAG Gerät (Awtowelo) in sowjetisches Eigentum übernommen. Das Unternehmen produzierte Prüfmaschinen für die Wirtschaft, wissenschaftliche Institute und Laboratorien. Am 1. Mai 1952 wurde der Betrieb an die DDR übergeben und erhielt den Namen VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig, VVB WERKIN.
  • 2004 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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