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Beständeübersicht

Bestand

20821 Hanns & Römer KG, Bonbonmaschinenfabrik, Leipzig

Datierung1921 - 1975
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,00
Zur Geschichte der Hanss & Römer KG

Die Fabrik wurde 1907 von Eugen Römer und Arthur Hanns gegründet. Zweck des Unternehmens war die Herstellung von Maschinen für die Süßwarenindustrie. 1937 wurden die Fabrikräume in der Leipziger Dreilindenstraße, in denen 30 bis 40 Mitarbeiter arbeiteten, bezogen.

Nach 1945 verblieb der Betrieb in Privathand. 1957, mit der Aufnahme einer staatlichen Beteiligung, erfolgte die Umbildung in eine Kommanditgesellschaft. Staatlicher Partner wurde die Deutsche Investitionsbank. 1970 trat das Ingenieurbüro für Rationalisierung der Süß- und Dauerbackwarenindustrie an deren Stelle.
Um 1960 wurden ca. 40 Prozent der Produktion exportiert. Vor 1945 hatte dieser Anteil bei 75 Prozent gelegen. Beliefert wurden Kunden v. a. in Europa sowie in den Entwicklungsländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.

1969/70 wurde der Betrieb umprofiliert. Er gehörte danach zur VVB Süß- und Dauerbackwaren und stellte v. a. Rationalisierungsmittel und Sondermaschinen her. Der Export wurde eingestellt und von anderen Betrieben übernommen. 1972 erfolgte dann die Überführung in Volkseigentum. Als VEB "Ratiobau" trug er zur Rationalisierung dieser Branche bei.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde 1982 im Verwaltungsarchiv des VEB Forschung und Rationalisierung (vorher VEB Forschung und Rationalisierung für die Süß- und Dauerbackwarenindustrie) ermittelt und unbearbeitet ins Staatsarchiv Leipzig übernommen. 1984 erfolgte auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze, Potsdam 1964, die Bearbeitung. Nach deren Abschluss umfasste der Bestand 62 Bde = 1 lfm Archivgut. Die innere Ordnung der Akteneinheiten wurde in der Regel belassen. Loses Schriftgut wurde nach sachlicher Zusammengehörigkeit zu Akteneinheiten formiert. Dem Bestand zugeordnet wurden einige wenige Dokumente aus der Zeit von vor 1945, um sachliche Zusammenhänge z. B. bei Grundstücksangelegenheiten, Finanzen, Patentsachen, nicht verloren gehen zu lassen. Um das Hineinwachsen in sozialistische Produktionsverhältnisse, die weitere Entwicklung als volkseigener Betrieb anzudeuten, wurden auch Unterlagen aus der Zeit bis 1975, v. a. Leitungsprotokolle, im Bestand belassen. In Anlehnung an die Gliederung des Rahmenarchivgutverzeichnisses Industrie 1949 – 1975, Potsdam. 1982, entstand die innere Ordnung des Bestandes. Die Ordnung erfolgte primär sachlich. Innerhalb der Sachzusammenhänge chronologisch.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält neben Angaben zu den Rechtsverhältnissen und der Aufnahme und Weiterführung der staatlichen Beteiligung, die Protokolle der Gesellschafterversammlungen und die Geschäftsberichte von 1958 - 1970. Die Beziehungen v. a. der Anleitung und Kontrolle, zum Bezirkswirtschaftsrat und zur VVB Süß- und Dauerbackwarenindustrie spiegeln sich wider, über das laufende Betriebsgeschehen, die täglichen Probleme und die Erfolge geben die Anweisungen, innerbetriebliche Bekanntmachungen, die Niederschriften von Beratungen mit der BGL, den Brigadieren sowie die Protokolle der Leitungssitzungen Auskunft. Lehrverträge und Informationen über Grundstücksangelegenheiten reichen bis in die Zeit von vor 1945. zurück. Der Gliederungspunkt Arbeit enthält Unterlagen über Lohn, Prämie, Betriebskollektivverträge und den Wettbewerb. Hier finden sich auch Ausführungen von Rechenschaftslegungen anlässlich gesellschaftlicher Höhepunkte. Planungsunterlagen sind aus der Zeit von 1962 - 1973 enthalten.

Mit 24 Bänden ist der Gliederungspunkt über Rechnungsführung und Finanzen der umfangreichste. Bilanzen, Unterlagen zu Preisen, Steuern, Inventuren und auch über Kredite geben Einblick in den ökonomischen Sektor des Betriebes. 5 Bde informieren mit Reiseberichten, Notizen über Absprachen mit Kunden, Verhandlungen mit Außenhandelsorganen, Bemerkungen zu den Abnehmerländern über den relativ hohen Exportanteil des kleinen Unternehmens. Informationen zu Patentangelegenheiten, der Entwicklung und Herstellung von Maschinen und der Nutzung freier Kapazitäten sind in geringen Umfang enthalten. Komplettiert wird der Bestand durch Bonbonmuster und eigene Prospekte sowie Prospekten von Fremdfirmen, auch aus der Zeit von vor 1945.


R. Franke

Januar 1984
Rechtsverhältnisse.- Staatliche Beteiligung.- Enteignung.- Gesellschafterversammlungen.- Geschäftsberichte.- Erzeugnisgruppenarbeit.- Soziale Betreuung der Arbeiter und Angestellten.- Prospekte.- Bonbonpapiermuster.
Die Firma Hanns & Römer, Maschinenfabrik, Leipzig wurde 1907 von Arthur Hanns und Eugen Römer zur Herstellung von Maschinen für die Süßwarenindustrie gegründet. Mit der Aufnahme der staatlichen Beteiligung erfolgte 1957 die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft. Das Unternehmen firmierte danach als Hanns & Römer KG, Bonbonmaschinenfabrik. 1972 wurde die Firma verstaatlicht und in VEB Ratiobau Leipzig umbenannt.
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