1. Behördengeschichte
Auf Anordnung des Vorsitzenden des Volkswirtschaftsrates der DDR vom 30. Juni 1965 mit Wirkung zum 1. Juli 1965 wurde die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen mit Sitz in Karl-Marx-Stadt gegründet.[01]
Die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen war juristische Person und arbeitete nach dem Prinzip der wirtschaftlichen Rechnungsführung. Der Struktur- und Stellenplan der VVB mussten vom Leiter der Abteilung Chemieanlagen des Volkswirtschaftsrates bestätigt werden. Als bilanzierendes Organ war die VVB für den gesamten Plast- und Elastverarbeitungsmaschinenbau zuständig.[02]
Durch die Verfügung Nr. 15/69 des Ministers für Schwermaschinen- und Anlagenbau vom 13. November 1969 wurde die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt zum 31. Dezember 1969 aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde der VEB Plast- und Elastverarbeitungskombinat Karl-Marx-Stadt.[03]

Übergeordnete Verwaltungsorgane: [04]
1965: Volkswirtschaftsrat, Abt. Chemieanlagen
1969: Ministerrat der DDR, Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau

Leitung(en) der VVB: [05]
1969:
Generaldirektor: [06] Werner Bräutigam (ab 1967)
Stellvertreter und Direktor für Ökonomie: Gottfried Lorenz
Stellvertreter und Direktor für Absatz: Günter Bochmann
Stellvertreter und Direktor für Technik: Hugo Krebs
Amt. Direktor für Produktion und Materialwirtschaft: Werner Czarnowsky


2. Bestandsgeschichte
Das Archivgut der VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt, wurde 1984 vom VEB Erste Maschinenfabrik Karl-Marx-Stadt (Kombinat Textima) dem Staatsarchiv Dresden (heute Hauptstaatsarchiv Dresden) zusammen mit einem maschinenschriftlichen Abgabeverzeichnis als Findhilfsmittel übergeben.[07] Im Zuge der Provenienzenabgrenzungen gelangte der Bestand ins Staatsarchiv Chemnitz.
Im Rahmen eines Werkvertrages erfolgte durch Frau Nicola Sandig 2009 die Konvertierung des Abgabeverzeichnisses nach dem Archivprogramm "Augias 7.4". Die vorgefundene Klassifikation des Bestandes wurde beibehalten. Eine Überprüfung der tatsächlichen Akteninhalte fand nicht statt.
Der Bestand umfasst 23,00 lfm, mit 487 Akteneinheiten und einer Laufzeit von 1960 - 1975.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält allgemeine Bilanzierungs- und Planungsunterlagen zur VVB und der ihr unterstellten Betriebe. Außerdem finden sich Informationen zu Leipziger Messen, zum sozialistischen Wettbewerb, zum Export-Import (internationale Zusammenarbeit), der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau, zu Reiseberichten, Anweisungen, Verfügungen, Direktiven und Protokollen. Des Weiteren umfasst die Überlieferung Unterlagen zur Gründung bzw. Auflösung der VVB als auch zur Bildung des VEB Plast- und Elastverarbeitungskombinat Karl-Marx-Stadt, sowie dem Neubau Technikum.
Der Bestand VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt, bedarf langfristig einer vollständigen Erschließungsüberarbeitung. Die in Augias übernommen Angaben zu Aktentitel, Enthält-Vermerken und Laufzeiten aus dem Abgabenverzeichnis von 1984 sind - nach durchgeführten Stichproben - entweder in ihren Formulierungen zu knapp bemessen oder falsch.


4. Betriebsliste[08]
* VEB Erste Maschinenfabrik Karl-Marx-Stadt (von VVB Chemieanlagen)
* VEB Maschinenbaukombinat Freital (vom Wirtschaftsrat des Bezirkes Dresden)
* VEB Werkzeugbau Doberschau (vom Wirtschaftsrat des Bezirkes Dresden)
* VEB Modell- und Formenbau Dessau (vom Wirtschaftsrat des Bezirkes Halle)
* VEB Pressenwerk Freital (von VVB Werkzeugmaschinen)
* VEB Werkzeugmaschinenfabrik Johanngeorgenstadt (von VVB Werkzeugmaschinen)
* VEB Plastmaschinenwerk Wiehe/Unstrut (von VVB Werkzeugmaschinen)


5. Abkürzungen (unvollständig)
A|-----||-----|Direktor für Arbeit/Direktionsbereich
Abt.|-----||-----|Abteilung
AG|-----||-----|Aktiengesellschaft
AG|-----||-----|Arbeitsgruppe
AHU|-----||-----|Außenhandelsunternehmen
BfE|-----||-----|Büro für Erfindungswesen
BKV|-----||-----|Betriebskollektivvertrag
BPO|-----||-----|Betriebsparteiorganisation
BRD|-----||-----|Bundesrepublik Deutschland
BWR|-----||-----|Bezirkswirtschaftsrat
CA|-----||-----|Chemieanlagen(bau)
CAEI|-----||-----|Chemieanlagen-Export-Import GmbH, Berlin ("AHU CAEI”)
CSA|-----||-----|Kanadischer Standard (Canadian Standards Association)
CSSR|-----||-----|Tschechoslowakei
DDR|-----||-----|Deutsche Demokratische Republik
DTSB|-----||-----|Deutscher Turn- und Sportbund
Ermafa|-----||-----|Erste Maschinenfabrik
FDGB|-----||-----|Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ|-----||-----|Freie Deutsche Jugend
F/E|-----||-----|Forschung und Entwicklung
G|-----||-----|Gütekontrolle
GD|-----||-----|Generaldirektor
GSO|-----||-----|Grundsatzordnung
GWK|-----||-----|Gewerkschaftskomitee
HA|-----||-----|Hauptabteilung
HD|-----||-----|Hauptdirektor
HV|-----||-----|Hauptverwaltung
IbF|-----||-----|Industriebankfiliale
IPR|-----||-----|Industriepreisreform
K|-----||-----|Kaufmännischer Direktor/Direktionsbereich
KA|-----||-----|Absatz (kaufmännische Abteilung)
KIB|-----||-----|Konstruktions- und Ingenieurbüro
KuAS/Y|-----|Maschinentyp; Erzeugnisprodukt
KW|-----||-----|kapitalistisches Wirtschaftsgebiet
LFM|-----||-----|Leipziger Frühjahrsmesse
LHM|-----||-----|Leipziger Herbstmesse
M 16/17|-----|Versorgungsbilanz für Material und Ausrüstungen, Vordruck M 16/17
MDN|-----||-----|Mark der Deutschen Notenbank
MFD|-----||-----|Modell- und Formenbau Dessau
MKF|-----||-----|Maschinenbaukombinat Freital
MMM|-----||-----|Messe der Meister von Morgen
MfSAB|-----|Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau [MSAB]
Ö/ÖD|-----||-----|ökonomischer Direktor/Direktionsbereich
PEM|-----||-----|Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen
PGH|-----||-----|Produktionsgenossenschaft des Handwerks
PMW|-----||-----|Plastmaschinenwerk Wiehe
PNT|-----||-----|Plan Neue Technik
PVM|-----||-----|Plastverarbeitungsmaschinen
PWF|-----||-----|Pressenwerk Freital
RGW|-----||-----|Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (sozialistischer Wirtschaftsblock)
SED|-----||-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SU|-----||-----|Sowjetunion
SW|-----||-----|sozialistisches Wirtschaftsgebiet
T|-----||-----|Technischer Direktor/Direktionsbereich
TKO|-----||-----|Technische Kontrollorganisation
TÖF|-----||-----|Technisch-ökonomische Forderungen
TV|-----||-----|Haupttechnologie
UdSSR|-----|Union der sozialistischen Sowjetrepubliken
VD|-----||-----|vertrauliche Dienstsache/n
VEB|-----||-----|volkseigener Betrieb
VM|-----||-----|Valutamark
VVB|-----||-----|Vereinigung volkseigener Betriebe; Verwaltung volkseigener Betriebe
VWR|-----||-----|Volkswirtschaftsrat
WB|-----||-----|Wirtschaftbereich
Wedo|-----||-----|Werkzeugbau Doberschau
Wema|-----||-----|Werkzeugmaschinenfabrik
WMW|-----||-----|Werkzeugmaschinen und Werkzeuge
WÖL|-----||-----|(Abtlg.)
WRB|-----||-----|Wirtschaftsrat des Bezirkes
WTK|-----||-----|Wissenschaftlich-Technische Konzeption
WTZ|-----||-----|Wissenschaftlich-Technisches Zentrum
ZK|-----||-----|Zentralkomitee



[01] Gesetzblatt der DDR, Jg. 1965, Teil III, S. 95. Staatsarchiv Chemnitz, 30921 VVB Plast- und Elastverar-beitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt, Nr. 140.
[02] GBl. der DDR, 1965, Teil III, S. 95.
[03] StAC, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6277.
[04] StAC, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6208. StAC, 30921, Nr. 140. GBl. der DDR, 1965, Teil III, S. 95.
[05] StAC, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6208. StAC, 30921, Nr. 140.
[06] Für das Jahr 1965 ist als Generaldirektor der VVB ein Herr Palm nachweisbar. Als kommissarischer Generaldirektor war 1966 Werner Czarnowsky eingesetzt gewesen, der zugleich die Funktion des Direktors für Produktion und Materialwirtschaft innehatte. Vgl. dazu auch: StAC, 30921, Nrn. 36 und 364.
[07] Vgl. Übergabeprotokoll in Bestandsakte zum Bestand 30921 VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt.
[08] GBl. der DDR, 1965, Teil III, S. 95. StAC, 30921, Nrn. 140 und 172.

Analysen.- Bilanzen.- Eingaben.- Erzeugnisgruppenarbeit.- Export und Import.- Gesellschaftlicher Rat.- Kombinatsbildung.- Leipziger Messe.- Neubau Technikum.- Neuererwesen.- Organisationsanweisungen und Protokolle der Arbeitsbesprechungen des Generaldirektors.- Planung.- Personal.- Preise.- Reiseberichte.- RGW.- SED und BGL.- Wettbewerb.- Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schwermaschinen- und Anlagenbau sowie den Betrieben der VVB.

Auf Anordnung des Vorsitzenden des Volkswirtschaftsrates der DDR vom 30. Juni 1965 mit Wirkung zum 1. Juli 1965 wurde die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen mit Sitz in Karl-Marx-Stadt gegründet.
Die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen war juristische Person und arbeitete nach dem Prinzip der wirtschaftlichen Rechnungsführung. Der Struktur- und Stellenplan der VVB mussten vom Leiter der Abteilung Chemieanlagen des Volkswirtschaftsrates bestätigt werden. Als bilanzierendes Organ war die VVB für den gesamten Plast- und Elastverarbeitungsmaschinenbau zuständig. Durch die Verfügung Nr. 15/69 des Ministers für Schwermaschinen- und Anlagenbau vom 13. November 1969 wurde die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt, zum 31. Dezember 1969 aufgelöst. Rechtsnachfolger war vom 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 1978 der VEB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinenkombinat Karl-Marx-Stadt.