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Beständeübersicht

Bestand

20936 VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung Leipzig

Datierung1978 - 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,25
Geschichte des VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung Leipzig

Das VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung Leipzig wurde als Rechtsnachfolger der VVB Leder und Kunstleder per 1. Januar 1979 gebildet. Es unterstand dem Ministerium für Leichtindustrie. Die Verantwortung, die Stellung und die Aufgaben der Kombinate sind in den Verordnungen über die Bildung und Rechtsstellung der volkseigenen Kombinate vom 16. Oktober 1968,[01] über die volkseigenen Kombinate, Kombinatsbetriebe und volkseigenen Betriebe vom 8. November 1979 sowie dem Beschluss über die Verwirklichung des ökonomischen Sozialismus bei der Bildung der volkseigenen Kombinate in Industrie und Bauwesen und die Gestaltung der Beziehungen zwischen den volkseigenen Kombinaten und ihren Betrieben für 1969/1970 vom 21. Mai 1969 festgelegt worden.[02]
Die wesentlichen Aufgaben, Rechte und Pflichten sind im Statut des VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung verankert, das am 13. Dezember 1978 verabschiedet und am 16. April 1979 vom Minister für Leichtindustrie bestätigt wurde. Festgelegt worden war, dass das neue Kombinat für die Produktion von Kunstleder, Fußbodenbelag, PVC-Weichfolie, zugerichteten Pelzfellen, Pelzkonfektion und spezieller Ledersortimente, sowie die Bereitstellung dieser Erzeugnisse für die weiterverarbeitende Industrie, den gesellschaftlichen Bedarf, den Export und die Bevölkerung voll verantwortlich ist.
Am Gründungstag umfasste das Kombinat 37 ökonomisch und juristisch selbständige Betriebe und Einrichtungen. Da im Kombinat fünf eigene, sehr voneinander abweichende Erzeugnislinien vorhanden waren, wurden fünf Leitbetriebe geschaffen:


für Kunstleder
VEB Vogtländische Kunstlederfabrik Tannenbergsthal
für PVC-Weichfolie
VEB Cowaplastwerke Coswig
für Fußbodenbelag
VEB Plastbelag Dessau
für Leder
VEB Lederwerk "August Apfelbaum" Neustadt-Glewe
für Rauchwaren
VEB Brühlpelz Leipzig



Am 1. Januar 1981 kam ein sechster Leitbetrieb für den Bereich Forschung / Entwicklung / Rationalisierung mit dem Forschungsinstitut für Leder- und Kunstledertechnologie hinzu.
Folgende Betriebe gehörten zum Kombinat:

VEB Freitaler Lederfabrik,
VEB Lederfabrik Ostritz,
VEB Neukirchner Lederfabrik,
VEB Coswiger Lederwerk,
VEB Lederfabrik Zug,
VEB Lederfabrik Crimmitschau,
VEB Lederfabrik Hainichen,
VEB Lederwerke Weida,
VEB Lederwerke Neustadt/Orla,
VEB Lederwerke "Einheit" Pößneck,
VEB Lederfabrik Hirschberg,
VEB Lederfabrik Langensalza,
VEB Lederfabrik Stadtilm,
VEB Lederfabrik Kirchhain,
VEB Lederwerk Guben,
VEB Lederwerk Wolmirstedt,
VEB Lederfabrik "Solidarität" Berlin,
VEB Lederfabrik Neustadt-Glewe,
VEB Cowaplast-Werke Coswig,
VEB Linoleumwerk Kohlmühle,
VEB Vogtländische Kunstlederfabrik Tannenbergsthal,
VEB Vogtländische Wachstuchfabrik Treuen,
VEB Lederfabrik Siebenlehn,
VEE Zweenfurter Kunstleder- und Wachstuchfabrik,
VEB Zentrales Maschinenreparaturwerk der Lederindustrie Leipzig,
VEB Zentrales Projektierungsbüro der Leder-, Schuh- und Rauchwarenindustrie Borsdorf, Deutsches Lederinstitut Freiberg,
VEB Edelpelz Leipzig,
VEB Sachsenpelz Leipzig,
VEB Stadtpelz Leipzig.

Im Januar 1980 fand die erste Kombinatskonferenz statt, am 24. Mai 1984 die zweite. 1990 wurde das VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung in den Nachfolger Kunstleder, Pelze, Leder-Center Leipzig umgewandelt.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde 1990 aus dem Verwaltungsarchiv des ehemaligen VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung ins Staatsarchiv Leipzig übernommen und 1992 im Rahmen der Ausbildung durch A. Buchheim geordnet, bewertet und verzeichnet. Zur Kassation kam vor allem Mehrfachüberlieferung, der Endumfang betrug etwa 6 lfm. Im Ergebnis stand ein maschinenschriftliches Findbuch mit Einleitung (Signaturen 1-120).
Nachdem diese Verzeichnung in das Archivprogramm AUGIAS überführt werden konnte, wurde sie 2005 durch die Erschließung von 1 lfm Unterlagen, die in einer späteren Übernahme in das Staatsarchiv Leipzig gelangt waren, ergänzt (Signaturen Nr. 121 – 156). 2010 übergab die Rhenus Office Systems GmbH Unterlagen, darunter 0,3 lfm mit der Provenienz Kombinat Kunstleder- und Pelzverarbeitung Leipzig, z. B. Geschäftsberichte. Diese wurden 2016 verzeichnet und nun ebenfalls in das Findbuch eingearbeitet (Signaturen 157 ff.). Zur Onlinestellung erfolgte eine redaktionelle Gesamtüberarbeitung des Findbuches und der Einleitung. Nach der Neuverpackung beläuft sich der Gesamtumfang des Bestandes auf 6,2 lfm.

Überlieferungsschwerpunkte

Hervorzuheben ist neben der Reihe der Geschäftsberichte und Korrespondenz mit dem Ministerium für Leichtindustrie, die Überlieferung zur SED im Kombinat bis 1990 einschließlich von Fotos.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

20934 VVB Leder und Kunstleder Leipzig
20933 VVB Industriezweigleitung Leder, Kunstleder, Pelz, Leipzig
20935 VVB (Z) Pelz Leipzig

VEB Edelpelz Leipzig-Schkeuditz
22376 VEB Stadtpelz Leipzig
22394 Kunststoffe, Leder, Pelze AG im Aufbau, Leipzig

A. Buchheim / Dolores Herrmann

1992 / Juli 2016


[01] Gesetzblatt der DDR, 1968/II, S. 963.
[02] Gesetzblatt der DDR, 1979/I, S. 293 und 405 sowie 1969/II, S. 293.
Leitung.- Jahresabschlüsse und Finanzen.- SED-Grundorganisation.
Das Kombinat wurde als Nachfolgeeinrichtung der VVB Leder und Kunstleder mit Wirkung vom 1. Januar 1979 gebildet. Es unterstand dem Ministerium für Leichtindustrie und umfaßte etwa 40 Betriebe aus der gesamten DDR für die Erzeugnislinien Kunstleder, PVC-Weichfolie, Fußbodenbelag, Leder und Rauchwaren. Leitbetrieb für den Bereich Rauchwaren war der VEB Brühlpelz Leipzig. 1990 erfolgte die Umwandlung in die KLP-Center-GmbH im Aufbau (Kunststoffe, Leder, Pelze).
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
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