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Beständeübersicht

Bestand

22369 Verlagsanstalt des Leipziger Messamts GmbH

Datierung1921 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,27
Geschichte der Verlagsanstalt des Leipziger Messamts

Die "Verlagsanstalt des Leipziger Messamts GmbH" wurde am 1. September 1920 gegründet.[01] Sie war eine dem Messeamt angegliederte Gesellschaft, die sich die Verwertung von Verlagswerken mit Bezug auf die Leipziger Messe zum Ziel gesetzt hatte und zu diesem Zweck eine eigene Druckerei unterhielt. Zunächst fungierte Dr. Raimund Köhler, Vorsitzender des Messeamtes, als Geschäftsführer. Er wurde 1923 von Hans Derlien abgelöst.[02] Zur Leitung der verschiedenen Abteilungen wurden Stellvertreter eingesetzt. Sie waren unter anderem verantwortlich für die Herstellung von Zeitungen und Druckschriften für Messezwecke, darunter auch das "Amtliche Leipziger Mess-Adressbuch" und die Leipziger "Wirtschafts- und Export-Zeitung" (W.E.Z).[03] Letztere erreichte hohe Auflagezahlen, wurde wöchentlich abwechselnd in deutscher, englischer, spanischer und französischer Sprache veröffentlicht und war somit eine der bedeutendsten Wirtschaftszeitungen, die als Beispiel für internationale Industriewerbung dienen kann. Die W.E.Z. brachte deutsche Fabrikanten mit ausländischen Verbrauchern und Handelsvertretern in Verbindung. Gleichzeitig sammelte die Verlagsanstalt wirtschaftliche Daten und Unterlagen.[04] Mit der Unterstellung des Messeamtes unter das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Jahr 1934 erfolgte auch die Gleichschaltung der Verlagsgesellschaft, die sich nun unter der Bezeichnung Reichsmesseamts-Verlag GmbH in der Reichskulturkammer organisierte.

1941 wurde die Verlagsanstalt in "Reichsmesseamts-Verlag GmbH" umbenannt, im März 1946 für kurze Zeit in "Leipziger Messeamts-Verlag GmbH". Nach der Umwandlung des Leipziger Messeamtes in einen VEB am 30. November 1950 wurde selbigem die Verlagsanstalt, welche seit Juni 1946 "Wirtschaftswerbung des Leipziger Messeamtes GmbH"[05] firmierte, angegliedert. Auf Ersuchen des Ministeriums des Inneren des Landes Sachsen erfolgte im Oktober 1951 die Löschung des Unternehmens aus dem Handelsregister der Stadt Leipzig.[06]


Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Der nur zwölf Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand "Verlagsanstalt des Leipziger Messeamtes GmbH" gehört zu den Messebeständen des Staatsarchivs Leipzig und befand sich vor 1993 im Staatsarchiv. Während der Vorbereitung des Umzugs des Staatsarchivs an den Standort in Paunsdorf 1994/95 war der Bestand nicht auffindbar. Im Jahr 2014 wurde er im Unternehmensarchiv der Leipziger Messe GmbH ermittelt und an das Staatsarchiv übergeben. Im Anschluss wurde er von U. verzeichnet; die Geschichte der Verlagsanstalt wurde durch die Praktikantin Nadja Weigel recherchiert und dargestellt.

T. Kluttig

März 2015




[01] Satzung der Verlagsanstalt vom 16. Mai 1929, in: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20982 Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG, Nr. 320, sowie Satzung vom 2. Juli 1931, in: StA-L, 20202 Leipziger Messeamt (I), Nr. 1, Bl. 69,
[02] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig Nr. 21192 (HR-Nummer 19638).
[03] StA-L, 20982 Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG, Nr. 320.
[04] Zur W.E.Z.: StA-L, 20982 Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG, Nr. 320.
[05] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 283, Bd. 1, Bl. 48, Handelsregisterakte.
[06] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 283, Bd. 2, Handelsregisterakte.

Bilanzen.- Monatsberichte.
Die Verlagsanstalt des Leipziger Messamts GmbH wurde im September 1920 gegründet. Sie war eine dem Messeamt angegliederte Gesellschaft, die sich die Verwertung von Verlagswerken mit Bezug auf die Leipziger Messe zum Ziel gesetzt hatte und zu diesem Zweck eine eigene Druckerei unterhielt. Mit der Unterstellung des Messeamtes unter das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Jahr 1934 erfolgte auch die Gleichschaltung der Verlagsgesellschaft, die sich nun unter der Bezeichnung Reichsmesseamts-Verlag GmbH in der Reichskulturkammer organisierte. 1941 wurde die Verlagsanstalt in Reichsmesseamts-Verlag GmbH umbenannt. Nach der Umwandlung des Leipziger Messeamtes in einen VEB im November 1950 wurde selbigem die Verlagsanstalt angegliedert. Im Oktober 1951 wurde das Unternehmen im Handelsregister der Stadt Leipzig gelöscht.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
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