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Beständeübersicht

Bestand

12593 Nachlass Freiherren von Hausen

Datierung17. - 21. Jh.
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)5,10

Bestand enthält auch 64 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Die Adelsfamilie von Hausen wird im Saarland 1304 im Lehnbrief Herzogs Theobald von Lothringen für Nicolaus von Hausen erstmals urkundlich erwähnt. Das Saarland verließ diese Familie mit Beginn der Französischen Revolution. Die Familie zerstreute sich nach Frankreich und Deutschland. Der französische Zweig starb mit dem ledigen Karl Franz Anton von Hausen im Jahre 1887 aus. Die erste deutsche Generation der Hausens ist im Rheingau nachweisbar, es folgt mit Nikolaus von Hausen die Generation zu Wallerfangen und mit Johann Adam von Hausen die Generation zu Rehlingen. Die lothringische Linie des Barons Ferdinand von Hausen ist nur im 17./18. Jahrhundert nachweisbar. Aus der Rehlinger Linie stammen die Nachfahren des Philipp Walram von Hausen und Adrian von Hausen.
Angehörige des deutschen Zweiges sind in München, Wolfratshausen, Tegernsee, Schwelm, Gevelsberg, Bad Oldesloe, Gnissau bei Kiel und in Sachsen nachweisbar.
Die sächsische Linie
Mit Lothar Franz Freiherr von Hausen (geb. 8. Oktober 1749, gest. 24. Mai 1795) aus der Rehlinger Linie begann der Stamm der sächsischen Familie. Der triersche Grenadierhauptmann Lothar Franz Freiherr von Hausen fiel bei der Verteidigung der Festung Ehrenbreitstein am 24. Mai 1795. Seine Witwe, Catharina von Hausen, (geborene von Cerrini, geb. 7. September 1745, gest. 30. Dezember 1819) ging mit den drei Söhnen Karl Heinrich Xaver (geb. 3. Dezember 1777, gest. 19. Mai 1849), Clemens Wenzeslaus (geb. 6. April 1782, gest. 21. Oktober 1846) und Heinrich Karl Ferdinand Friedrich (geb. 26. Januar 1786, gest. 2. Januar 1844) in ihre Geburtsstadt Dresden zurück.

Die sächsische Adels- und Freiherrenfamilie von Hausen war eine ausgesprochene Offiziersfamilie. Alle Söhne, Enkelsöhne und Urenkelsöhne der jeweils männlichen Nachkommen traten in sächsische Militärdienste. In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten dem Familienverband sechs Generäle an, darunter der sächsische Kriegsminister Generaloberst Max Clemens Lothar Freiherr von Hausen (geb. 17. Dezember 1846, gest. 19. März 1922).
Seit 1883 bestand ein Familienverband der Freiherren von Hausen. Nach den Statuten verfolgte dieser folgende Zwecke:
" 1. Das Familienbewusstsein in allen Gliedern der Familie zu wecken und zu befestigen.
2. Das Gefühl für Ehre und Pflicht in allen Familienangehörigen zu erhalten.
3. Die zeit- und standesgemäße Erziehung der Kinder zu sichern und zu erleichtern.
4. Hilfsbedürftigen Gliedern der Familie beiderlei Geschlechts Unterstützungen zu gewähren.
5. Alle Angelegenheiten in die Hand zu nehmen, welche den Gesamtinteressen der Familie dienen."

Der Verband hielt alljährlich in Dresden einen Familientag ab. Die Geschäfte des Familienverbandes wurden durch den Familienvorstand geführt. Dieser bestand aus dem Vorsitzenden (Senior), dem Beisitzer (Stellvertreter des Seniors), dem Kassierer und dem Archivar. Der letztere führte bei den Familientagen das Protokoll.

1883 errichtete Carl Heinrich Freiherr von Hausen eine Stiftung, die zur Unterstützung bedürftiger Familienmitglieder verwendet werden sollte.

Die Berechtigung zur Weiterführung des Freiherrentitels für die Mitglieder des Familienverbandes wurde mit Bescheid vom 19. Juni 1894 erteilt. Auf dieser Grundlage konnte im Februar 1905 der Eintrag im Sächsischen Adelsbuch erfolgen. Die Familie wurde als "Deutscher Uradel im Freiherrenstand" eingetragen. Die Führung des Barontitels wurde wegen des fehlenden Nachweises (Patent vom 6. August 1773, erteilt durch König Ludwig XV. von Frankreich) verwehrt.

Im Familienarchiv wurden alle auf die Geschichte der Familie bezüglichen, vom Familien-verband und einzelnen Mitgliedern gesammelten Schriftstücke, Drucksachen und Gegenstände, insbesondere auch Personaldokumente aufgenommen.
Der vorliegende Bestand umfasst eine umfangreiche Familiengeschichte mit Beilagen und Verzeichnissen, Stamm- und Ahnentafeln der Familie von Hausen und anderer mit ihr verwandter Adelsfamilien, Korrespondenz zwischen den Familienmitglieder, Personenstandsurkunden, Erinnerungen, Fotoalben, Siegel, Orden, Petschaften und Stempel sowie Literatur über und von der Familie.

Die erste Abgabe an das Sächsische Hauptstaatsarchiv wurde am 19. Oktober 1920 durch den Archivar und Senior des Familienverbandes, Kriegsminister a. D. Max Clemens Lothar Freiherr von Hausen als Depositum an das Sächsische Hauptstaatsarchiv veranlasst. Diese Abgabe enthielt ausschließlich das Archiv des Familienverbandes und ist von dem Personennachlass 12693 Max Clemens Lothar Freiherr von Hausen zu unterscheiden.

Die Unterlagen der Abgabe von 1920 wurden 1970/71 durch Dr. Gerhard Schmidt, unter Mitwirkung von Marie-Elisabeth Hoch, geb. von Hausen, mit Titelbildung vorläufig erfasst. Weitere Abgaben erfolgten 1986 durch Frau Marie-Elisabeth Hoch, geb. von Hausen (geb. 31. Juli 1896, gest. 30. August 1988). Frau Hoch gab 58 eigenhändig verfasste Tagebücher und fünf Tagebücher ihrer Mutter, Frau Margarethe von Hausen, geb. von Göphardt (geb. 5. Juni 1866, gest. 28. Dezember 1919), mit der Auflage, die 58 selbst verfassten Tagebücher bis 31. Dezember 1996 für die öffentliche Benutzung zu sperren, ab. Mit Archivvertrag vom 26. März 2004 wurde die Sperrfrist bis zum 31. Dezember 2029 verlängert. Die Tagebücher dürfen nur nach schriftlicher Genehmigung des Bevollmächtigten, Herrn Hans-Bernhard Hoch, vorgelegt werden.
Am 9. Oktober 2015 und 10. August 2020 erfolgten weitere Abgaben durch Herrn Lotar Freiherr von Hausen. Ergänzt wurde der Bestand mit Unterlagen aus dem Nachlass des Familienseniors Heinrich Clemens Theobald Freiherr von Hausen (geb. 16. September 1875, gest. 16. September 1958).

Verweis auf andere Bestände

10024 - Geheimer Rat
10712 - Ordenskanzlei
11162 - Sächsische Stiftung für Familienforschung
11371 - Genealogische Sammlung Nr. 4409, 4410
11254 - Gouvernement Dresden
11248 - Sächsisches Kriegsministerium
11237 - Geheimes Kriegsratskollegium
11326 - Kriegsgerichte der Infanterieformationen bis 1867
12693 - Personennachlass MAX Clemens Lothar Freiherr von Hausen
12880 - Siegel
12881 - Genealogica

Hinweise auf Benutzungseinschränkungen

Nr. 108 bis 170 bis zum 31.12.2029 nur nach schriftlicher Genehmigung des Bevollmächtigten der Familien Freiherren von Hausen und Hoch.
Nr. 217 bis 248 Orden nur nach Rücksprache mit Bestandsreferenten.
Literatur

Hausen, Clemens Freiherr von; Auszugsweise Beiträge zur Familiengeschichte der Freiherren von Hausen, Dresden, 1895.

Müller, Guido; Geschichte und Genealogie der Familie von Hausen, Saarlouis, 1994 in: Veröffentlichung der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V., 7. Sonderband.

Brabant, Dr. Arthur; Generaloberst Max Freiherr von Hausen, Ein deutscher Soldat, Dresden, 1926.
Hausen, C. von: Auszugsweise Beiträge zur Familiengeschichte der Freiherrn von Hausen. Dresden, 1895
Familiengeschichte.- Stammtafeln - Familienverband und Familienstiftung.- Tagebücher, Personenstandurkunden, Lebensläufe.- Fotografien und Bilder.- Dokumente zu Erich von Hausen (1895 - 1902), Max Clemens von Hausen (1846 - 1922), Erich Clemens von Hausen (1856 - 1911).- Militaria.- Siegelsammlung.- Orden.- Tagebücher von Maria Elisabeth Hoch, geb. von Hausen und Margaretha von Hausen, geb. Göphardt.
Vorfahren der Freiherren von Hausen sind bereits im Mittelalter in Lothringen nachweisbar, von wo aus die Familie nach Sachsen kam. Aus dem sächsischen Zweig gingen hauptsächlich Offiziere hervor. In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten ihr sechs Generäle an, darunter der sächsische Kriegsminister Max Clemens Lothar Freiherr von Hausen (1846 - 1922). Er war Generaloberst der 3. Armee im Ersten Weltkrieg und befehligte 1914 die sächsischen Truppen in der Marneschlacht. Depositum lt. Vertrag vom 26.03.2004.
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