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Beständeübersicht

Bestand

10003 Diplomatarien und Abschriften

DatierungAbschriften von Urkunden und Verträgen des 10. bis 19. Jh.
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)14,00
Bei der Ordnung und Verzeichnung des Geheimen Archivs durch Reinhardt wurde auch eine Sammlung von Abschriften wichtiger Urkunden und Verträge angelegt, die sich sowohl aus älteren Abschriftensammlungen der Geheimen Kanzlei bzw. der Geheimen Kammerkanzlei als auch aus den Urkundenabschriften von Archivaren und Historikern zusammensetzte. Diese Sammlungen waren entweder allgemeiner Art oder jeweils für einen bestimmten Betreff zusammengestellt.
Vielfach lagen die den Abschriften zugrundeliegenden Originale im Geheimen Archiv, es wurden aber auch Abschriften in auswärtigen Archiven angefertigt (z.B. in Wittenberg, Weimar, Meißen, Merseburg, Naumburg und Zeitz) oder durch dortige Archivare beglaubigte Abschriften besorgt (z.B. in Wien und München). Vereinzelt wurden Originalurkunden ohne Siegel, ja sogar ein altes Kopialbuch der Abteilung einverleibt. Abgesehen von einigen Urkundeabschriften des 15. Jahrhunderts aus dem Wittenberger Archiv beginnen die Abschriften mit dem 16. Jahrhundert.
Zugänge erfuhr die Abteilung später vor allem durch die Aufnahme der Nachlässe von Horn, Witschel, Miller und der Brüder Reinhard sowie durch Stücke aus dem Oberhofgerichtsarchiv.

Die Herkunft der Abschriften ist, soweit feststellbar, in der Spalte "Alte Bezeichnung" mit angegeben, die Zeit der Abfassung in Klammern in der Spalte "Jahr".

Es stammen

aus der Geheimen Kanzlei bzw. Geheimen Kammerkanzlei
Nr. 14, 16-18, 28, 37?, 38?. Ferner vermutlich die den Stempel des Gesamtministeriums tragenden Nr. 47b und 70

aus dem Geheimen Archiv
Nr. 56, 83 sowie die jetzt zu den Kopialen genommene frühere Nr. 64

aus dem Wittenberger Archiv
Stücke aus Kapsel 97

aus dem Oberhofgerichtsarchiv
Stücke aus Kapsel 137a

aus Sammlungen von Archivaren und Historikern
Abschriften von

Albinus (Nr. 50a-50c)

Horn (Nr. 85a, 85b?, 85c)

Glafey (Nr. 15a)

Griebner (Nr. 24, 36, 40, 75, Stücke in Kapsel 152 und 153)

Miller (Nr. 64b-64s, weitere Stücke aus Millers Nachlass, und zwar durchweg ältere Abschriften mindestens vom 16. Jahrhundert an, liegen noch in der III. Abteilung, verzeichnet in den Registranden Klöster und Stifte bei den entsprechenden Klöstern

Witschel (Nr. 59-63)

Reinhardt und Weck (Nr. 5-13)

Gebr. Reinhard (Nr. 51-55e)

Der während des 2. Weltkrieges nach Schloss Schieritz ausgelagerte Bestand hat dort beträchtliche Verluste erlitten, sodass von den gebundenen Bänden (bis Nr. 085e des Bestands) jetzt noch 86% (Stand 3.10.68), von den Kapseln mit Loseblattablage (ab Nr. 086 des Bestandes) höchstens die Hälfte (Stand 16.01.1954) vorhanden sind. Manche Kapseln enthalten nur noch wenige Blätter. Da keine ältere Gesamtübersicht vorliegt, mussten die Titel der fehlenden Bände oder Kapseln vielfach rekonstruiert werden.
Die Signatur der Abschriften von Urkunden aus dem Bestand 10001 Ältere Urkunden des Hauptstaatsarchivs Dresden ist auf den entsprechenden Regesten vermerkt, während auf den Abschriften die Nummer aus dem Bestand 10001 Ältere Urkunden angegeben ist.

Ein wesentlicher Teil der Abschriften (vornehmlich diejenigen aus den gebundenen Bänden bis Nr. 085a) ist einzeln verzeichnet in einer 1857 angelegten Registrande nach dem Reinhardtschen System (16 Bände), die sich bei den Findmitteln zum Bestand befindet und im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden eingesehen werden kann.


Bearbeiter: Harald Schieckel, Dresden, 16.1.1954 (mit Ergänzungen und Aktualisierungen von Manfred Kobuch, 1968, und Eckhart Leisering, 2018)
Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig, 1955, S. 37 - 46 (H. Schieckel) (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden. Bd. 1)
Akzissachen (mit Sachen-Weißenfels).- Auswärtige Sachen.- Barby.- Bestallungen.- Böhmen.- Bündnisse.- Erbämter.- Erbeinigungen.- Friedensschlüsse.- Geleitssachen.- Grafen und Herren.- Grenzsachen.- Hanau.- Henneberg.- Irrungen.- Jülich und Berg.- Klöster und Stifte.- Kriegssachen.- Landgrafschaft Thüringen.- Landtag.- Lausitz.- Lehnssachen.- Magdeburg (Erzstift).- Mansfeld.- Meißen (Stift).- Merseburg (Stift).- Naumburg (Stift).- Ordenssachen (Deutschordensballei Thüringen).- Orte.- Polen.- Privilegien.- Querfurt.- Religionssachen.- Schönburg.- Schulden.- Schwarzburg.- Stolberg.- Testamente.- Treffurt.- Universität Leipzig.- Vermählungen.- Verträge.- Zeitz (Sachsen-Zeitz).
Bei der Ordnung und Verzeichnung des Geheimen Archivs durch Johann Friedrich Reinhardt (1698 - 1721) wurde eine Sammlung von Abschriften wichtiger Urkunden und Verträge angelegt, die sich sowohl aus älteren Abschriftensammlungen der Geheimen Kanzlei als auch aus den Urkundenabschriften von Archivaren und Historikern zusammensetzte. Vielfach befanden sich die den Akten zu Grunde liegenden Originale in den Archiven zu Dresden. Es wurden aber auch Kopien in auswärtigen Archiven, z. B. München, Wien, Wittenberg, Weimar, Meißen, Merseburg, Naumburg und Zeitz angefertigt. Die ältesten Abschriften stammen aus dem 17. Jahrhundert. Zugänge erfuhr die Sammlung später vor allem durch Unterlagen aus Nachlässen von Archivaren und Verwaltungsbeamten sowie durch Dokumente aus dem Oberhofgericht. Von 1834 bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts bildeten die Diplomatarien und Abschriften die XIV. Abteilung des Hauptstaatsarchivs.

Weitere Angaben siehe 1. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum / Königreich Sachsen bis 1831
  • 1857/1954 | Findbuch, 17 Bde
  • 2019 | Elektronisches Findmittel
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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