Beständeübersicht
Bestand
10004 Kopiale
Datierung | 1347 - 1713 |
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Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 140,90 |
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Die Neufassung des noch von Johann Friedrich Reinhardt stammenden Verzeichnisses der Kopialbücher war besonders dringlich geworden, seitdem die 1703 - 1730 von G. L. Cramer angefertigte Extrakte aus den Kopialbüchern, d. h. des einzigen sie voll erschließende Ort- und Personenregister, im Februar 1945 durch Kriegseinwirkung verloren gegangen ist.
Da ein Ersatz für die Cramerschen Extrakte zur Zeit nicht geschaffen werden kann, ergab sich die Notwendigkeit, die Neuverzeichnung so durchzuführen, dass sie den Benutzer, wenn auch nicht auf jede Einzelerwähnung, so doch auf bestimmte Herkunftsgruppen hinführt. Es wurde deshalb der Versuch unternommen, die Kopiale provenienzmäßig zu gliedern.
Für die Zeit zwischen 1349 und 1485, das heißt für die Epoche vor der Differenzierung der Landesbehörden, heben sich naturgemäß lediglich die Kanzleien der hauptsächlichen Landesteile, der Mark Meißen und der Landgrafschaft Thüringen heraus. Im Zeitraum von 1485 - 1547 beginnen sich jedoch die späteren Behörden bereits deutlich abzuzeichnen. Teil A [jetzt 2.1. - E. Leisering] enthält die Urkundenausgänge ("Documenta") in Justizangelegenheiten, das heißt aus dem Bereich der späteren Landesregierung, während Teil B [jetzt 2.2. - E. Leisering] ("Missiven") in den Meißnischen und Thüringischen Missivenbüchern zwar ebenfalls Justiz und innere Angelegenheiten, also wiederum Ausgänge der späteren Landesregierung, umfasst, in den Missivenbüchern für auswärtige Angelegenheiten aber bereits das Ressort der dem späteren Geheimen Rat vorbehaltenen Gegenstände erkennen lässt. Die Abschnitte C [jetzt 2.3. - E. Leisering] Kreiskopiale der Landesregierung, D [jetzt 2.4. - E. Leisering] Kanzleiregister der Geheimen Rates, E [jetzt 2.4. - E. Leisering] Finanzbehörden und F Geheime Kammerkanzlei spiegeln den Behördenaufbau, wie er sich für die Zeit nach 1547 darstellt. Die Kopialbücher der zuletzt genannten Kammerkanzlei, die im Wesentlichen die Resolution in Gnadensachen und in persönlichen Angelegenheiten des Fürsten enthalten, sind bereits in den lückenhaft erhaltenen Reisekopialen der Herzöge Georg und Moritz sowie den Missivenbüchern Herzog Heinrichs und seiner Witwe Katharina (Abschnitt B [jetzt 2.2.10. - E. Leisering]) vorgebildet.
Als Ersatz für die fehlenden Register können die Quartblätter herangezogen werden. Außerdem enthält ein sehr beträchtlicher Teil der Kopialbücher meist zu Beginn des Bandes eingeheftete zeitgenössische, in anderen Fällen auch später angefertigte Orts- und Personenregister. Ihr Vorhandensein oder Fehlen ist im nachfolgenden Verzeichnis jeweils unter "e" [jetzt unter "Darin" - E. Leisering] vermerkt. Angesichts der bereits weitgehend in die wissenschaftliche Literatur übergegangenen Zitate ist die bisherige Nummerierung der Kopialbücher beibehalten worden, obwohl die große Zahl der 1857 an Preußen abgegebenen Kopialbücher aus der fortlaufenden Reihe der Nummern ausfällt.
Mai 1951
Horst Schlechte
Das 1951 von Horst Schlechte erarbeitete Findbuch wurde 2013 von Frau Christin Schliter retrokonvertiert. Die redaktionelle Endbearbeitung wurde im Februar 2014 von mir vorgenommen. Die von Horst Schlechte vorgenommene Klassifikation des Bestandes nach Provenienzen wurde mit geringen Modifikationen übernommen. Die in der jetzigen Retrokonversion abweichenden Bezeichnungen für die verschiedenen in der Findbucheinleitung Schlechtes erwähnten Klassifikationsgruppen wurden dort in eckigen Klammern ergänzt. Die Verzeichnungsangaben Schlechtes wurden mit geringfügigen Korrekturen übernommen. Wo es notwendig erschien, wurden von mir Ergänzungen angebracht, ohne diese besonders zu kennzeichnen. Durchgehend aktualisiert wurden die Benutzerfilmsignaturen. Mit einbezogen in das Findbuch sind jetzt die 1857 an Preußen abgegebenen Kreiskopiale der Landesregierung, die 1972 im Zuge einer Bestandsabgrenzung aus dem Staatsarchiv Magdeburg nach Dresden zurückgelangten. Die von Horst Schlechte abschließend erwähnten Lücken in der Nummerierung sind damit bis auf wenige Ausnahmen wieder aufgefüllt. Lücken weist die Zählung noch für die Nummern 235, 238, 239, 240, 243, 244, 245, 248, 252, 253, 255, 257, 1296, 1297 und 1298 auf. Es handelt sich um 1857 an Preußen abgegebene Kopiale, über deren Verbleib bisher nichts festgestellt werden konnte. Nähere Angaben zu diesen Stücken sind im Altrepertorium von 1835 enthalten. Die frühere Nummer 1295 befindet sich jetzt als Nummer 56 im Bestand 10003 Diplomatarien und Abschriften. Nummer 1299 befand sich zeitweilig ebenfalls im Bestand 10003 Diplomatarien und Abschriften und hat nach ihrer Rückführung in den Bestand 10004 Kopiale die neue Nummer 1329 erhalten. Die ursprüngliche Nummer dieses Stückes ist somit ebenfalls nicht belegt.
Abschließend sei noch auf die zur sonst im Sächsischen Staatsarchiv üblichen Vorgehensweise abweichende Datierung hingewiesen. Da bei Kopialbüchern für den Benutzer die Datierungen der darin enthaltenen Abschriften am wesentlichsten sind, wurde danach, nicht aber nach der Entstehungszeit der Abschriften datiert.
Februar 2014
Eckhart Leisering
Da ein Ersatz für die Cramerschen Extrakte zur Zeit nicht geschaffen werden kann, ergab sich die Notwendigkeit, die Neuverzeichnung so durchzuführen, dass sie den Benutzer, wenn auch nicht auf jede Einzelerwähnung, so doch auf bestimmte Herkunftsgruppen hinführt. Es wurde deshalb der Versuch unternommen, die Kopiale provenienzmäßig zu gliedern.
Für die Zeit zwischen 1349 und 1485, das heißt für die Epoche vor der Differenzierung der Landesbehörden, heben sich naturgemäß lediglich die Kanzleien der hauptsächlichen Landesteile, der Mark Meißen und der Landgrafschaft Thüringen heraus. Im Zeitraum von 1485 - 1547 beginnen sich jedoch die späteren Behörden bereits deutlich abzuzeichnen. Teil A [jetzt 2.1. - E. Leisering] enthält die Urkundenausgänge ("Documenta") in Justizangelegenheiten, das heißt aus dem Bereich der späteren Landesregierung, während Teil B [jetzt 2.2. - E. Leisering] ("Missiven") in den Meißnischen und Thüringischen Missivenbüchern zwar ebenfalls Justiz und innere Angelegenheiten, also wiederum Ausgänge der späteren Landesregierung, umfasst, in den Missivenbüchern für auswärtige Angelegenheiten aber bereits das Ressort der dem späteren Geheimen Rat vorbehaltenen Gegenstände erkennen lässt. Die Abschnitte C [jetzt 2.3. - E. Leisering] Kreiskopiale der Landesregierung, D [jetzt 2.4. - E. Leisering] Kanzleiregister der Geheimen Rates, E [jetzt 2.4. - E. Leisering] Finanzbehörden und F Geheime Kammerkanzlei spiegeln den Behördenaufbau, wie er sich für die Zeit nach 1547 darstellt. Die Kopialbücher der zuletzt genannten Kammerkanzlei, die im Wesentlichen die Resolution in Gnadensachen und in persönlichen Angelegenheiten des Fürsten enthalten, sind bereits in den lückenhaft erhaltenen Reisekopialen der Herzöge Georg und Moritz sowie den Missivenbüchern Herzog Heinrichs und seiner Witwe Katharina (Abschnitt B [jetzt 2.2.10. - E. Leisering]) vorgebildet.
Als Ersatz für die fehlenden Register können die Quartblätter herangezogen werden. Außerdem enthält ein sehr beträchtlicher Teil der Kopialbücher meist zu Beginn des Bandes eingeheftete zeitgenössische, in anderen Fällen auch später angefertigte Orts- und Personenregister. Ihr Vorhandensein oder Fehlen ist im nachfolgenden Verzeichnis jeweils unter "e" [jetzt unter "Darin" - E. Leisering] vermerkt. Angesichts der bereits weitgehend in die wissenschaftliche Literatur übergegangenen Zitate ist die bisherige Nummerierung der Kopialbücher beibehalten worden, obwohl die große Zahl der 1857 an Preußen abgegebenen Kopialbücher aus der fortlaufenden Reihe der Nummern ausfällt.
Mai 1951
Horst Schlechte
Das 1951 von Horst Schlechte erarbeitete Findbuch wurde 2013 von Frau Christin Schliter retrokonvertiert. Die redaktionelle Endbearbeitung wurde im Februar 2014 von mir vorgenommen. Die von Horst Schlechte vorgenommene Klassifikation des Bestandes nach Provenienzen wurde mit geringen Modifikationen übernommen. Die in der jetzigen Retrokonversion abweichenden Bezeichnungen für die verschiedenen in der Findbucheinleitung Schlechtes erwähnten Klassifikationsgruppen wurden dort in eckigen Klammern ergänzt. Die Verzeichnungsangaben Schlechtes wurden mit geringfügigen Korrekturen übernommen. Wo es notwendig erschien, wurden von mir Ergänzungen angebracht, ohne diese besonders zu kennzeichnen. Durchgehend aktualisiert wurden die Benutzerfilmsignaturen. Mit einbezogen in das Findbuch sind jetzt die 1857 an Preußen abgegebenen Kreiskopiale der Landesregierung, die 1972 im Zuge einer Bestandsabgrenzung aus dem Staatsarchiv Magdeburg nach Dresden zurückgelangten. Die von Horst Schlechte abschließend erwähnten Lücken in der Nummerierung sind damit bis auf wenige Ausnahmen wieder aufgefüllt. Lücken weist die Zählung noch für die Nummern 235, 238, 239, 240, 243, 244, 245, 248, 252, 253, 255, 257, 1296, 1297 und 1298 auf. Es handelt sich um 1857 an Preußen abgegebene Kopiale, über deren Verbleib bisher nichts festgestellt werden konnte. Nähere Angaben zu diesen Stücken sind im Altrepertorium von 1835 enthalten. Die frühere Nummer 1295 befindet sich jetzt als Nummer 56 im Bestand 10003 Diplomatarien und Abschriften. Nummer 1299 befand sich zeitweilig ebenfalls im Bestand 10003 Diplomatarien und Abschriften und hat nach ihrer Rückführung in den Bestand 10004 Kopiale die neue Nummer 1329 erhalten. Die ursprüngliche Nummer dieses Stückes ist somit ebenfalls nicht belegt.
Abschließend sei noch auf die zur sonst im Sächsischen Staatsarchiv üblichen Vorgehensweise abweichende Datierung hingewiesen. Da bei Kopialbüchern für den Benutzer die Datierungen der darin enthaltenen Abschriften am wesentlichsten sind, wurde danach, nicht aber nach der Entstehungszeit der Abschriften datiert.
Februar 2014
Eckhart Leisering
Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig, 1955, S. 47 - 51 (H. Schieckel) (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden. Bd. 1)
Blaschke, Karlheinz: Kanzleiwesen und Territorialstaatsbildung im wettinischen Herrschaftsbereich bis 1485. In: Archiv für Diplomatik. Bd. 30. 1984, S. 282 - 302
Goldfriedrich, Rolf: Die Geschäftstagebücher der kursächsischen Kanzlei im 15. Jh. Leipzig, 1930
Lippert, Woldemar: Die deutschen Lehnbücher. Leipzig, 1903
Lippert, Woldemar: Studien über die wettinische Kanzlei und ihre ältesten Register im XIV. Jahrhundert. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 24. 1903, S. 1 - 42 und Bd. 25. 1904, S. 209 - 230
Battré, Herta: Wesen und Bedeutung der Lehnbücher des späteren Mittelalters. 1953. - ungedruckt
Kobuch, Manfred: Die Lehnsherrschaft der Burggrafen von Leisnig. 1958, S. 62 - 73. - ungedruckt
Blaschke, Karlheinz: Kanzleiwesen und Territorialstaatsbildung im wettinischen Herrschaftsbereich bis 1485. In: Archiv für Diplomatik. Bd. 30. 1984, S. 282 - 302
Goldfriedrich, Rolf: Die Geschäftstagebücher der kursächsischen Kanzlei im 15. Jh. Leipzig, 1930
Lippert, Woldemar: Die deutschen Lehnbücher. Leipzig, 1903
Lippert, Woldemar: Studien über die wettinische Kanzlei und ihre ältesten Register im XIV. Jahrhundert. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 24. 1903, S. 1 - 42 und Bd. 25. 1904, S. 209 - 230
Battré, Herta: Wesen und Bedeutung der Lehnbücher des späteren Mittelalters. 1953. - ungedruckt
Kobuch, Manfred: Die Lehnsherrschaft der Burggrafen von Leisnig. 1958, S. 62 - 73. - ungedruckt
1. Markmeißnische Kanzleiregister 1347 - 1485.- 2. Landgräflich-thüringische Kanzleiregister 1381 - 1485.- 3. Albertinische Kanzleiregister nach 1485: Urkundenregister der Hofkanzlei und späteren Landesregierung; Missivenbücher (Briefregister) der Hofkanzlei und späteren Landesregierung (u. a. auswärtige Angelegenheiten, meißnische Angelegenheiten, thüringische Angelegenheiten); Register der Kreisexpeditionen der Landesregierung; Missivenbücher des Hofrates / Geheimen Rates; Kanzleiregister der Finanzbehörden; Register der Geheimen Kammerkanzlei.- 4. Kopiale verschiedener Herkunft, u. a. Reichskanzlei Kaiser Karl IV.; Burggrafen von Leisnig; Deutschordensballei Thüringen; Domstifte Naumburg-Zeitz, Merseburg, Meißen; verschiedene Klöster im Kurfürstentum Sachsen.
Die Kopialüberlieferung setzt nach der inneren Festigung des wettinischen Landesfürstentums und der Ausbildung einer mit ständigem Personal besetzten Kanzlei unter dem Protonotar Konrad von Wallhausen um die Mitte des 14. Jahrhunderts ein. Überwiegend bilden die Kopialbücher den schriftlichen Niederschlag der Beurkundungs- und Verwaltungstätigkeit der mittelalterlichen Kanzlei der Wettiner, doch sind in diesen Bestand auch einzelne Kopialbücher aus anderen Kanzleien eingegangen. In der Zeit des Übergangs zur modernen Behördenorganisation seit den Kurfürsten Moritz und August hielten die Behörden an der Gewohnheit des mittelalterlichen Kanzleiregisters teilweise fest. So führte beispielsweise die Landesregierung die Kreiskopiale bis ins 19. Jahrhundert fort. Die außergewöhnlich dichte Kopialüberlieferung des Hauptstaatsarchivs stellt eine wichtige Ergänzung der Urkundenbestände dar (siehe u. a. 10001 Ältere Urkunden). Die Kopiale gehörten ab 1834 zunächst zur III. Abteilung des Hauptstaatsarchivs.
Weitere Angaben siehe 1. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum / Königreich Sachsen bis 1831
Weitere Angaben siehe 1. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum / Königreich Sachsen bis 1831
- 1835, 1972, 2014 | Findbuch / Datenbank
- 19. Jh. mit Nachtrag 2000 | Repertorien und Register zu einzelnen Kopialbüchern
- 2014 | Findbuch / Datenbank
- 2024-10-29 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
- um 1900 | Findkartei für Nr. 35, 36 und 1323
- um 1960 | Findkartei für Nr. 1301-1314
- um 1995 | Findkartei für Nr. 25 (nur Bl. 1-15)