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Beständeübersicht

Bestand

10037 Rentkammer

Datierung1566 - 1831
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)68,69
Die Rentkammer gehörte zu den wichtigen, vor 1831 bestandenen Zentralkassen in Sachsen. Ihr war die Aufgabe übertragen, den richtigen Eingang der fürstlichen Einkünfte und ordentlichen Ausgaben zu verwalten. In Band 31 S. 625 des Universal-Lexikons von Zedler (1742) ist hierzu folgende Eintrag zu finden: "Renterey oder Rentkammer, Renthaus werden diejenigen Collegia genannt, in denen über die Fürstlichen Einkünfte und Ausgaben Rechnung geführt wird." Ein Kammer- bzw. Rentkammer-Meister besorgte die Geschäfte und stellte u. a. die Jahresrechnungen auf.
Die Rentkammerrechnungen über Einnahmen umfassen die Jahre 1571-1831. Durch die kriegsbedingte Auslagerung der Rechnungen nach Kittlitz bei Löbau während des II. Weltkrieges sind einige Lücken im Bestand entstanden (Kriegsverluste).

Die Jahresrechnungen wurden von folgenden Kammer- bzw. Rentkammer-Meistern angelegt:
1566/1567 Hans Harrer
1571/1572 Georg Hermann
1600 ff. Marcus Röligk vorher Georg Unwirdt
1640 ff. Georg Reichbrot
1650 Heinrich Braune
1661 Tobias Berger
1690 Gottfried Mierisch
1700-1726 Johann Seddin
1727-1730 Christian Gottlob Kanitzky
1731-1737 Johann Georg Behr
1738 Gottfried Füssel (Rentkammer-Kassierer)
1739-1749 Gottfried Philipp Wiedemann
1750-1779 Hieronimus Segnitz
1780-1793 Christoph Heinrich Heymann
1794 ff. Johann Friedrich Körner
1817 ff. Christian Leberecht Kost (Rentkammer-Kassierer).

In den Rechnungen über Einnahmen sind u. a. eingetragen die Einkünfte aus Holz-, Floß-, Bergwerks-, Hütten-, Post-, Garten- und Vorwerks-Nutzungen, ferner aus Ämtern (Amtsgelder), Gütern, Vorwerken, Herrschaften (z.B. Hoyerswerda, Grafschaften Mansfeld, Stollberg 1796), Stiftern, dem Markgraftum Ober- und Niederlausitz, der Hofapotheke, dem Hof-Brauhaus und Hof-Fischgarten in Dresden, weiterhin Gleits-, Hufen-, Kautions-, Privilegien- und Strafgelder, Steuern (Fleischsteuer) usw.
In den ausgangsrechnungen finden sich Kautionen, Deposita, Monatsbesoldungen, Dienst- und Quartiergelder sowie Tatgelder am Hof, Kosten für den Hofstaat, Kunst-, Handwerks- und insbesondere Goldschmiedsarbeiten.




Haug, Heinrich: Die Ämter-, Kammerguts- und Rentkammerrechnungen des Hauptstaatsarchivs zu Dresden. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 20. Dresden, 1899, S. 72 - 104

Kaiser, Lisa: Der sächsische Staatsmann Hans von Bernstein : Untersuchungen zur Landesverwaltung des 16. Jahrhunderts. Dresden, 1944, Kap. IV, S. 1 - 62

Löbe, Ernst: Die oberste Finanzkontrolle des Königreichs Sachsen in ihrer organischen Entwicklung von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. In: Finanzarchiv. Jg. 2. 1885, Bd. 2, S. 2

Schirmer, Uwe: Die Finanzen der Kurfürsten und Herzöge von Sachsen zwischen 1485 und 1547. In: Landesgeschichte als Herausforderung und Programm : Karlheinz Blaschke zum 70. Geburtstag. Stuttgart, 1997, S. 264 - 268
Rechnungen über Einnahmen u. a. aus Wäldern, Flößerei, Bergwerken, Post, Vorwerken, Ämtern, Herrschaften.- Rechnungen über Ausgaben, u. a. für Kautionen, Deposita, Besoldungen, Handwerker, Hofstaat, Goldschmiedearbeiten.
Die 1487 geschaffene Rentkammer war die zentrale Einnahmekasse. In ihr wurden u. a. die in den Ämtern erwirtschafteten Überschüsse eingezahlt. Neben der Rentkammer bestanden weitere Kassen. Zum 01.11.1814 wurden die Hauptkasse, Rentkammer, Generalakzishauptkasse und Generalkriegskasse in der Finanzhauptkasse zusammengefasst.

Weitere Angaben siehe 1.5.4 Finanzen
  • 1962, Nachtrag 2018 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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