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Beständeübersicht

Bestand

10349 Grundherrschaft Lauenstein

Datierung1462 - 1948
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)52,95

Bestand enthält auch 200 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Bestandsgeschichte und Verzeichnung
Der heutige Bestand Grundherrschaft Lauenstein gelangte in zwei Teilen ins Hauptstaatsarchiv Dresden. Ein Teil befand sich im Jahr 1945 noch auf dem Rittergut Lauenstein [01] und gelangte vermutlich im Zuge der Bodenreform ins Hauptstaatsarchiv. Aus diesen Akten wurde der Bestand Gutsarchiv Lauenstein gebildet. Der zweite Teil existierte nur in Form einer Findkartei. Die dazugehörigen Akten befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856", die vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferung der Grundherrschaften, Stadtgerichte, Landgerichte bis 1856, Königlichen Gerichte und verschiedene andere Bestandssplitter enthielt.
Diese Lagerungsgemeinschaft entstand durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden, also vor allem die der Ämter und Grundherrschaften. Diese Ablieferungen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht gelagert und verzeichnet. Die Herauslösung und provenienzgerechte Lagerung der Akten der eigentlichen Amtsgerichte ist seit 1986 abgeschlossen. Die Akten der Ämter, Grundherrschaften, Stadtgerichte, Königlichen Gerichte usw. verblieben hingegen in der Lagerungsgemeinschaft. Die Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte nur in den Findkarteien.
Ziel war es, nun auch diesen Komplex aufzulösen und die Akten nach ihrer Provenienz zu lagern. Dazu wurden die Akten des Bestandes Grundherrschaft Lauenstein zunächst nach der vorhandenen Findkartei aus der Lagerungsgemeinschaft herausgelöst. Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich allerdings nicht um eine Neuerschließung, sondern um eine Erschließungsverbesserung durch Konversion der vorhandenen Findkartei einschließlich Revision und ggf. Ergänzung/Korrektur der Aktentitel.
Die Gerichtsbücher der Grundherrschaften befinden sich zusammen mit den Gerichtsbüchern anderer Provenienzen in einer weiteren Lagerungsgemeinschaft, deren Entstehung ebenfalls auf die Ablieferungen der Amtsgerichte zurückzuführen ist. Die gesonderte Lagerung kam durch das von den Akten abweichende Format der Gerichtsbücher zustande. Diese Lagerung soll erhalten bleiben, da die Benutzung jahrzehntelang nach den bestehenden Signaturen erfolgte und die vorhandenen Mikrofilme der Gerichtsbücher auch nach diesen Signaturen zu bestellen sind. Außerdem sprechen die genannten lagerungstechnischen Gründe weiterhin für die Erhaltung des jetzigen Zustandes. Verzeichnet sind die Gerichtsbücher im Bestand 12613 Gerichtsbücher. Dieser enthält auch diejenigen der Proveniez Grundherrschaft Lauenstein. Im Hauptstaatsarchiv Dresden sind sie aus Bestandserhaltungsgründen nur über Mikrofilme benutzbar.


Literatur
Barsch, Wolfgang: Bergbau, Aufbereitung und Schmelzwesen in der Grundherrschaft Lauenstein unter Bergmeister Friedrich Gottlieb Richter, 1. Hälfte 18. Jahrhundert (Akten u. Berichte vom sächsischen Bergbau), Kleinvoigsberg 1998. [U 527p] [02]

Blaschke, Karlheinz: Grundzüge und Probleme einer sächsischen Agrarverfassungsgeschichte. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 82, 1965. [Ka 88]

Blaschke, Karlheinz (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (Neuausgabe), bearbeitet von Susanne Baudisch und Karlheinz Blaschke. Bd. 1, Leipzig 2006, S. 407-408. [R 201b]

Buettner, Max Julius: Chronik der alten Bergstadt Lauenstein nebst einer Geschichte der Burg u. ihrer Besitzer u. d. Beschreibung des Gotteshauses. Festschrift zum 300. Gedächtnistage des Festes der Kirchenweihe v. Jahre 1602, Lauenstein, Leipzig, 1902. [AA 765c]

Eichler, Ernst (Hrsg.); Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.); Walther, Hans (Hrsg.); Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001, Bd. 1, S. 563. [R 215]

Flügel, Axel: Bürgerliche Rittergüter. Sozialer Wandel und politische Reform in Kursachsen (1680 - 1844). Göttingen, 2000. [X 1956 c]

Groß, Reiner: Die bürgerliche Agrarreform in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Untersuchung zum Problem des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus in der Landwirtschaft. Weimar, 1968 (Schriftenreihe des Staatsarchivs Dresden, Bd. 8). [U 365 dI]

Groß, Reiner; Wilde, Manfred (Mitarbeit); Blaschke, Karlheinz (ein Beitrag): Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform. Dresden, 2004 (Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen, Beiheft zur Karte B II 1). [R 959]

Hofmann, H. L.: Die Rittergüter des Königreichs Sachsen. Ein Abriss ihrer Geschichte und rechtlichen Stellung nebst topographischen und statistischen Nachrichten über sämtliche Rittergüter. Dresden, 1901. [X 1955]

Samuel, J. (Hrsg.); Haenel, Oswald (Hrsg.); Adam, C. Bruno (Hrsg.); Gurlitt, Cornelius (Hrsg.): Sächsische Herrensitze und Schlösser. Dargestellt in Ansichten, Grundrissen, Situationsplänen und einem erläuternden Text. Dresden, 1885. [Vk 631]

Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau 1818, Bd. 5, S. 392-394. [R 200]

Schwineköper, Berent; Staatliche Archivverwaltung im Staatssekretariat für Innere Angelegenheiten (Hrsg.): Das "Gutsarchiv" als Archivtypus. In: Archivar und Historiker. Studien zur Archiv- und Geschichtswissenschaft. Zum 65. Geburtstag von Heinrich Otto Meisner. Berlin, 1956 (Schriftenreihe der staatlichen Archivverwaltung, Nr. 7). [La 183]

Wilde, Manfred; Andrian-Werburg, Klaus, Freiherr v. (Hrsg. im Auftrag der Stiftung Deutsches Adelsarchiv): Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen. Ihre verfassungsrechtliche Stellung, ihre Siedlungsgeschichte und ihre Inhaber. Limburg, 1997 (Aus dem Deutschen Adelsarchiv, Bd. 12). [X 1956]


[01] 10707 Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Nr. 3452, 3453.
[02] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen im Hauptstaatsarchiv Dresden.

Büttner, Max Julius: Chronik der alten Bergstadt Lauenstein nebst einer Geschichte der Burg und ihrer Besitzer und der Beschreibung des Gotteshauses. Lauenstein, 1902
Gerichtsarchiv.- Lehnssachen.- Nachlassangelegenheiten und Erbangelegenheiten.- Konzessionen.- Abgaben, Dienste und Zinse.- Gutswirtschaft.- Familienangelegenheiten von Bünau.
Für Lauenstein, östlich von Altenberg gelegen, wurde erstmals 1241 ein Herrensitz erwähnt. Der Ort wurde in einem Verzeichnis von Burgen genannt, die 1289 von den Meißner Markgrafen an die Könige von Böhmen abgetreten werden sollten. Das altschriftsässige Rittergut fand 1551 Erwähnung. Die Herrschaft übte Erb- und Obergerichtsbarkeit aus.

Nachweislich zählte Lauenstein seit 1696 zum Bezirk des Amtes Pirna. Seit 1856 unterstand es dem Gerichtsamt Lauenstein und ab 1875 der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.

Lehnsherrschaft und Besitz wechselten nach 1289 mehrfach. Erst mit dem Vertrag von Eger 1459 ging Lauenstein endgültig an Sachsen über. Im Jahr 1464 verkaufte Friedrich von Sachsen Lauenstein an den Freiberger Ratsherrn Hanns Münzer. Danach erwarb es 1494 Stephan Allenbeck. Im Jahr 1517 kaufte Rudolf von Bünau die Grundherrschaft. Im Besitz dieser Familie verblieb Lauenstein bis 1823. Im Anschluss war der Geheimrat Graf von Hohenthal-Dölkau Herr auf Lauenstein. Um 1860 besaß es dessen Sohn Carl von Hohenthal-Püchau.

Weitere Angaben siehe 6. Herrschaften.
  • 2006, 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2021 | Elektronisches Findmittel
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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