Beständeübersicht
Bestand
10707 Sächsisches Hauptstaatsarchiv
Datierung | 1834 - 2006 |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 157,71 |
Zur Geschichte des Hauptstaatsarchivs Dresden
In der Folge der Staatsreform von 1831 wurde am 26. April 1834 das Hauptstaatsarchiv Dresden als zentrales staatliches Archiv für das Königreich Sachsen gegründet. Seine Wurzeln reichen zurück bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts, als sich in der markmeißnischen Kanzlei ein Urkundendepot herauszubilden begann. Ein Auslesearchiv für die wertvollsten Urkunden ist bereits 1330 greifbar. 1478 entstand das älteste bekannte Inventar des landesherrlichen Archivs, das sich parallel zur Entwicklung eines geregelten Geschäftsgangs in der Kanzlei ausbildete. In ihm ging mit der Übernahme der Kurwürde durch die Wettiner (1423) auch die Überlieferung der askanischen Herzöge von Sachsen auf. Bei der Leipziger Teilung 1485 wurden die Archivbestände weitgehend zwischen Ernestinern und Albertinern geteilt, während ein "unteilbarer Rest" zur gemeinsamen Verwaltung im Wittenberger Schloss verwahrt wurde, bis er 1802 ebenfalls den Archiven in Dresden, Weimar und Gotha zugewiesen wurde. Nach 1547 führte die Archivbildung im albertinischen Kursachsen schrittweise zur Herausbildung großer zentraler Behördenarchive, unter denen das unter Johann Friedrich Reinhardt 1702 neu konstituierte Archiv des Geheimes Rats (Geheimen Konsiliums), das so genannte "Geheime Archiv", ferner das Geheime Kabinettsarchiv, das Geheime Finanzarchiv und das Archiv der Landesregierung besonders hervortraten.
Das 1834 neu errichtete Hauptstaatsarchiv vereinte diese und andere Behördenarchive sukzessive, doch erst mit der Übernahme des zunächst selbständig gebliebenen Finanzarchivs in den Jahren zwischen 1873 und 1888 sowie der schrittweisen Integration des sächsischen Kriegsarchivs in den Jahren nach 1918 war die Konzeption eines zentralen sächsischen Staatsarchivs endgültig erfüllt. Es dauerte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, bis auch die Registraturen anderer nach dem Verwaltungsumbau von 1831 aufgelöster Behörden in das Archiv übernommen worden waren.
Für die Unterlagen aus der Zeit bis 1831 wurden bei Gründung des Hauptstaatsarchivs im Rahmen einer ersten Systematisierung durch den Geheimen Archivar und ersten Vorstand des Hauptstaatsarchivs Ferdinand August Meißner 17 Bestandsabteilungen gebildet. Die großen ehemaligen Behördenarchive lebten so vorerst als selbständige Archivkörper in ihnen fort:
I Originalurkunden, II Wittenberger Archiv, III Archiv des Geheimen Rates, Geheimes Archiv, IV/V, Archiv des Geheimen Kabinetts (Kabinettsarchiv), VI Albertinische Nebenlinien, VII Archiv des Geheimen Konsiliums, VIII Archiv der Landesregierung, IX Archive aufgelöster Behörden, X A) Stiftsregierung (Stift - Meißnische Regierung) zu Wurzen; B) Oberhofgericht; C) Verschiedene Behörden u.a. Stiftsregierung Zeitz, 1815 sächsisch gebliebene Orte betr.; Gotha-Altenburgische Akten betr. Borna; Konsistorium Leipzig; Leipziger Schöppenstuhl), XI Landkarten, topographische Blätter, Zeichnungen, Siegel, Stempel und Bildwerke, XII Depositen, XIII Gesetzgebungssachen, XIV Diplomatarien und Abschriften, XV Archivarische Ausarbeitungen, XVI Archivsachen und archivarische Hilfsmittel, XVII Archivbibliothek.
Später hinzugekommene Bestände verlangten nach Fortschreibung dieser Ordnung, die bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts angepasst wurde. [01]
Auch stießen die Räumlichkeiten des Archivs immer wieder an die Grenzen ihrer Kapazitäten.
Bis 1888 war das Hauptstaatsarchiv im so genannten Ballhaus untergebracht – ein bereits 1664 rückseitig an das Dresdner Schloss angebauter Flügel, der vor seiner Umnutzung dem Hof als Spielstätte für das im 17. und 18. Jahrhundert beliebte Ballspiel diente. Als schon bald auch das eigens für die museale und archivische Nutzung umgebaute alte Zeughaus (heute Albertinum) zu klein wurde, ließ der sächsische Staat von 1912 bis 1915 einen modernen Archivzweckbau in der jetzigen Archivstraße errichten. Neben dem inzwischen denkmalgeschützten Bau wurde 2006-2008 ein Magazinneubau errichtet. Nach einer mehrjährigen Umbau- und Rekonstruktionsphase wird auch der historische Baubestand im Jahr 2011 wieder vollständig nutzbar sein.
Bis 1933 bestand das Hauptstaatsarchiv als einziges staatliches Archiv in Sachsen. Die sich in der Weimarer Republik abzeichnende Tendenz einer schnellen Zunahme des zu sichernden und von den Behörden zu übernehmenden Archivgutes führte zum Gedanken einer möglichen Regionalisierung. Sie begann in Sachsen durch Verwaltungsentscheidung der Staatsregierung bei Auflösung der Kreishauptmannschaft Bautzen 1932 mit der Errichtung des "Zweigarchivs für die Oberlausitz" auf der Bautzener Ortenburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Aktenmassen der aufgelösten sächsischen Behörden, der Ministerien, Kreishauptmannschaften, Amtshauptmannschaften, der Justiz- und Finanzbehörden und anderer staatlicher Verwaltungseinrichtungen, dazu die Grundherrschaftsarchive in Vollzug der "Bodenreform" in das Dresdner Archiv. Um nicht alle Magazinreserven in Dresden aufzubrauchen, wurden Außenstellen für die Aufnahme der lokalen staatlichen Überlieferung geschaffen.
Am 1. August 1949 wurde das Sächsische Landesarchiv für die Oberlausitz in Bautzen [wieder-]eröffnet (seit 1965 Historisches Staatsarchiv Bautzen, ab 1976 Außenstelle Bautzen). Am 15. Oktober 1951 folgte das Landesarchiv Glauchau (seit 1965 Außenstelle, später Archivdepot, nach 1990 bis zur Auflösung Ende 1994 dem Staatsarchiv Chemnitz unterstellt). Das Landesarchiv Altenburg zählte durch die Verwaltungsreform von 1952 bis 1965 zu den nachgeordneten Archiven des Landeshauptarchivs Dresden, 1965 wurde es wieder dem Staatsarchiv Weimar unterstellt.
Am 1. Januar 1954 wurde das Landesarchiv Leipzig gebildet und dem Sprengel des Landeshauptarchivs Dresden zugeordnet (seit 1965 Staatsarchiv Leipzig). 1968 wurde das Bergarchiv Freiberg von der Bergakademie Freiberg an das staatliche Archivwesen der DDR übergeben und als Historisches Staatsarchiv Freiberg (seit 1976 Außenstelle Freiberg) dem Staatsarchiv Dresden unterstellt. Schließlich wurde 1986 in Karl-Marx Stadt eine Außenstelle des Staatsarchivs als künftiges Staatsarchiv Karl-Marx- Stadt mit bescheidener Ausstattung eröffnet.
Diese Archivorganisation blieb über den 3. Oktober 1990 hinaus erhalten. Dagegen änderten sich die Behördenbezeichnungen mehrfach. 1949/52 wurde das Hauptstaatsarchiv Dresden als "Landeshauptarchiv Dresden", ab 1965 als "Staatsarchiv Dresden" der Staatlichen Archivverwaltung der DDR unterstellt.
Nach der Wiederbegründung des Freistaates Sachsen wurden die staatlichen sächsischen Archive dem Sächsischen Staatsministerium des Innern nachgeordnet. 1993 erfolgte die Rückbenennung des Staatsarchivs Dresden in "Sächsisches Hauptstaatsarchiv". Zum 1. Januar 2005 wurde es mit den Staatsarchiven in Chemnitz, Freiberg und Leipzig sowie dem Referat Archivwesen zum "Sächsischen Staatsarchiv" zusammengefasst, das Staatsfilialarchiv Bautzen bildet seit 2000 mit dem Stadtarchiv Bautzen einen Archivverbund. Seit 2007 wird das Hauptstaatsarchiv nunmehr als Abteilung 2 des Sächsischen Staatsarchivs geführt. Es gliedert sich in die Referate: 21 - Zentrale Dienste, 22 - Älteres und Neueres Archivgut sowie 23 - Neuestes Archivgut.
Die Zuständigkeit des Hauptstaatsarchivs Dresden erstreckt sich heute auf die Überlieferung der Ministerien des Freistaates Sachsen sowie der Gerichte, Behörden und öffentlichen Stellen im Direktionsbezirk Dresden und ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger.
Vorstände, Archivdirektoren und Leiter 18. - 21. Jahrhundert
(vom Geheimen Archiv bis zum Hauptstaatsarchiv/ Landeshauptarchiv/ Staatsarchiv, Lebensdaten sind, soweit ermittelbar, in Klammern hinter dem Namen angegeben)
Johann Friedrich Reinhardt (1648 – 1721): Kammer- und Bergrat, Geheimer Archivar 1702 – 1718
Michael Heinrich Griebner (1682 – 1734): Rechtswissenschaftler, Hofrat, Geheimer Archivar 1718 – 1726
Adam Friedrich von Glafey (1692 – 1753): Hof- und Justizrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1725, Geheimer Archivar und Vorstand 1726 – 1753
Georg Leberecht von Wilcke (? – 1761): Hofrat, Geheimer Archivar 1753 – 1761
Christian Gotthelf Gutschmid (1721 – 1798): Geheimer Assistenzrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1759, Geheimer Archivar 1762 – 1765
Karl Rudolph Gräfe (?- 1804): Hofrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1764 als 2. Geheimer Archivar, dann 1. Geheimer Archivar bis Juni 1794
Karl Gottlob Günther (1752 – 1832): Hofrat, 1806 – 1819 Geheimer Legationsrat, 1818 formulierte er in einem Gutachten die Vereinigung der zwei großen sächsischen Behördenarchive zu einem Hauptstaatsarchiv
Ferdinand August Meißner (1778 – 1855): Geheimer Regierungsrat, Direktor des Geheimen Archivs und des Geheimen Kabinettsarchivs seit 1833, 1843 – 1836 Vorstand
Friedrich Wilhelm Tittmann (1836 – 1848 ): Geheimer Archivar und Vorstand 1836 – 1848
Karl von Weber (1806 – 1879): Geheimer Archivar und Direktor 1849 – 1879
Caesar Dietrich von Witzleben (1823 – 1882 ): Geheimer Archivar und Direktor 1880 – 1882
Paul Hassel (1838 – 1906 ): Direktor 1882 – 1906
Otto Posse (1847 – 1921): Direktor 1906 – 1919
Woldemar Lippert (1861 – 1937 ): Direktor 1919 – 1928
Hans Beschorner (1872 – 1956 ): Direktor 1928 – 1936
Hellmut Kretzschmar (1893 – 1965): Direktor 1937-1958
Horst Schlechte (1909 – 1986): Direktor 1959-1974
Reiner Groß (1937): Direktor 1974 – 1994
Guntram Martin (1952): Amtierender Direktor seit 1994 : Archivleiter seit 1997
Bestandsgeschichte und -inhalt
Der Bestand umfasst die Geschäftsakten der Behörde seit ihrer Gründung sowie ihrer Vorgängerbehörden als zusammengefasster Bestand. Diese eigene "Hausüberlieferung" wurde sehr lange Zeit als Altregistratur und damit internes Arbeitsmittel betrachtet. Weder in Übersicht der Bestände von 1922 [02] noch in der Beständeübersicht von 1955 [03] findet sich ein Hinweis auf eine solche Überlieferung. Erst in der 1994 herausgegebenen Beständeübersicht [04] wird ein Bestand "Sächsisches Hauptstaatsarchiv" erwähnt.
Offiziell ging diese Altregistratur erst im März 2005, d.h. 171 Jahre nach Gründung der Behörde, formal an das Archiv über. Insgesamt umfassten die Unterlagen rund 290 lfm und waren von 1834 bis zum Jahr 1995 entstanden. Wegen der Archivalien aus den Vorgängerbehörden reicht die Entstehungszeit zahlreicher Unterlagen jedoch wesentlich weiter zurück. Die Geschichte des Bestandes ist sehr speziell und auch sehr vielschichtig, da hier Archivare selbst in die Überlieferungsbildung eingegriffen haben.
Im Bestand wurden drei größere Registraturschichten/Überlieferungsschichten festgestellt:
a) Überlieferungsschicht vor 1834 – 1885
Bei dieser ältesten Registraturschicht kann noch nicht von einer geplanten Registratur gesprochen werden. Die Akten waren mit "Lokat"- Signaturen gekennzeichnet, da sie in Lokaten (Aktenfächern) abgelegt wurden.
In dieser Überlieferungsschicht traten zahlreiche Fremd- oder Vorprovenienzen und damit Archivgut zu Tage, dessen Entstehung weit vor das Gründungsjahr des Hauptstaatsarchivs reicht, darunter das älteste Archivrepertorium von 1437 [05] , das aus der Geheimen Kanzlei stammt. Insbesondere für das 18. Jahrhundert ist eine Zunahme der Überlieferungsdichte festzustellen. Die Vorprovenienzen wurden vermutlich bei der allmählichen Zusammenführung der ehemals eigenständigen Behördenarchive und den schrittweise erfolgten Übernahmerevisionen nach 1834 als Sammlung von Informationen und Nachweisen zu den Beständen und zur Archivgeschichte zusammengetragen.
Neben der Geheimen Kanzlei sind in dieser Registraturschicht folgende Vor- und Fremdprovenienzen enthalten: Geheimes Archiv, Geheimes Konsilium, Geheime Kammerkanzlei, Geheime Kriegskanzlei, Geheime Reichskanzlei, Geheime Finanzkanzlei und Landesregierung.
Unter den bei Gründung des Hauptstaatsarchivs 1834 gebildeten 17 Bestandsabteilungen befinden sich neben den Abteilungen der Vorgängerbehörden als Abteilung XV. Archivarische Ausarbeitungen" und als XVI. Abteilung "Archivsachen und archivarische Hilfsmittel". Die "Archivarischen Ausarbeitungen" umfassen Gutachten zu Grenz-, Hoheits- und anderen Sachen mit Abschriften aus dem Archivgut. Zu den "Archivarischen Hilfsmitteln" wurden Repertorien, Register und Verzeichnisse zu Beständen, Unterlagen zu Verfassung und Geschichte des Archivs gezählt. Wann genau diese letztgenannten "Abteilungen" und damit die Vorprovenienzen zu den Geschäftsakten geordnet wurden, lässt sich nur annähernd feststellen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts waren sie nachweislich separiert. Des Weiteren wurden Bestallungen und Ernennungen von Archivbeamten und anderer Archivmitarbeiter hinzugefügt sowie Unterlagen über Revisionen des Archivgutes, über Verlegung der Archivstandorte oder Auslagerungen. Einverleibt wurden Unterlagen zur Archivbenutzung und Auskunftserteilung sowie Akten zu Archivgutzu- und -abgängen. Diese älteste Überlieferungsschicht umfasst ca. 850 Aktenbände.
b) Registraturschicht 1886 – 1985
Unter dem aus Preußen stammenden Direktor Paul Hassel wurde 1886 ein erstes Ordnungsschema für die Registratur des Hauses eingeführt. Dieser Aktenplan diente im Hauptstaatsarchiv fast 100 Jahre kontinuierlich als Gliederungsprinzip der Registratur. Die zweite Registraturschicht bildet den Hauptteil der Überlieferung des derzeitigen Bestandes.
Ab 1882 setzte auch die Bildung und Überlieferung von Personalakten ein, die später – etwa in den 1920er Jahren – bei Übernahme der Akten der Staatskanzlei durch die dort geführten Personalakten der Archivmitarbeiter angereichert wurden. Diese waren zugleich die einzigen Fremdprovenienzen in der zweiten Registraturschicht, betreffende Akten wurden wieder provenienzgerecht zurückgeordnet.
Die Überlieferung der Personalakten ist sehr differenziert. Eine geschlossene Überlieferung ist im Bestand nicht vorhanden, je nach Entstehungszeit befanden sich Personalakten der Archivmitarbeiter bei den jeweils für Personalverwaltung zuständigen vorgesetzten Dienststellen. Dies betrifft insbesondere die Personalakten aus der Zeit von 1965 - 1990, die in der Überlieferung der Staatlichen Archivverwaltung im Bundesarchiv vorhanden sind.
Von 1933 an sind entsprechend der allmählich wachsenden Zahl von Außenstellen Unterlagen zu diesen Stellen überliefert – zum Staatlichen Zweigarchiv Bautzen, später zu den Landesarchiven Glauchau, Leipzig, Altenburg sowie zum Historischen Staatsarchiv Freiberg.
Da der Aktenplan von 1886 selbst nach 1945 trotz der gesellschaftlichen Umgestaltung beibehalten blieb, wurden Akten und Bandreihen in der Registratur oft sehr lange geführt und umfassen mitunter mehr als 100 Bände.
c) Registraturschicht 1986 – 1996
Mit Einführung des zentralen Aktenplans der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (StAV) vom 1. Januar 1986 wurden komplett neue Geschäftsakten angelegt. Dieser Aktenplan überdauerte die politische Wende und die erneute Gründung des Freistaates Sachsen um einige Jahre. In Erwartung eines einheitlichen Aktenplans für die Behörden des Freistaates wurden lediglich einzelne Positionen des StAV-Aktenplanes geändert bzw. ergänzt. Die Überlieferung zu den Außenstellen setzte sich mit Bautzen, Freiberg und der neuen Außenstelle Chemnitz sowie dem Depot Kamenz fort.
Diese dritte Registraturschicht endete 1996 mit der Einführung des Landeseinheitlichen Aktenplanes (LEAP) in allen sächsischen Staatsarchiven. Hier erfolgte wiederum ein klarer Registraturschnitt mit der Neuanlegung von Akten.
Insgesamt handelt es sich um eine geschlossene Behördenüberlieferung die im Rahmen der sächsischen Verwaltungsbehörden ihresgleichen sucht.
Alle Bereiche archivarischer Tätigkeit spiegeln sich im Bestand wieder, von Allgemeiner Verwaltung, Personal, Bausachen bis zu Bewertung, Übernahme, Tektonik, Erschließung, Benutzung, Öffentlichkeitsarbeit einschließlich Veröffentlichungen (z.B. Codex diplomaticus Saxoniae regiae und eigene Schriftenreihe), Bestandserhaltung, Beziehungen zu anderen Archiven bis zu Sonderaufgabengebieten wie beispielweise verschiedenste Gutachterfunktionen.
Bestandsbearbeitung
Die Erschließung des Bestandes erfolgte seit 2006 unter wechselndem Personaleinsatz (Frau Malek, Herr Dr. Crabus, Herr Dr. Sartor, Herr Dr. Berwinkel, Frau Krüger) bis 2009, redaktionelle Arbeiten folgten 2010.
Bei der Übernahme des Bestandes erfolgte eine erste Bewertung. Dies betraf die umfangreiche Aktengruppe zur Archivbenutzung (112lfm), die so genannten "Benutzerakten" der zweiten und dritten Registraturschicht. Hier wurde eine exemplarische Auswahl getroffen. Mit Hilfe des Buchstabenmodells OTGR wurden die Akten von Benutzern mit entsprechendem Nachnamen für die dauernde Aufbewahrung ausgewählt. Kassiert wurden von diesen gleichförmigen Akten etwa 70 lfm. Aufbewahrt werden die Akten ausländischer Benutzer von ca. 1928 – 1995, zu denen zeitweise auch die Benutzer aus der BRD (gesonderte Akten ab 1968) und Westberlin (ab 1957) zählten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Aufbewahrung von Benutzungsunterlagen der unmittelbaren Wende- und Nachwendezeit um 1990 gelegt. In dieser Zeit stiegen die Benutzerzahlen insbesondere im Hinblick auf die Regelung von Vermögensfragen rasant an.
Neben Benutzerakten wurden im Rahmen der Übernahme noch Haushaltsunterlagen im Umfang von 20 lfm kassiert. Für die Erschließung blieben nach Kassation, teilweiser Neuverpackung und anschließender Neuvermessung von 290 lfm noch 156 lfm Geschäftsakten übrig.
Nach dem "Bär`schen Prinzip" wurden die Akten verzeichnet und neu signiert, dabei alte Archivsignaturen und Registratursignaturen festgehalten. Die Aktentitel wurden geprüft und konnten bei der überwiegenden Anzahl der Akten beibehalten werden. In einigen notwendigen Fällen erfolgte eine vorsichtige Modernisierung, nur in Ausnahmefällen eine Neubildung des Titels. Je nach Inhalt wurde eine große Anzahl von Akten erweitert verzeichnet. Im Rahmen der Erschließung erfolgte die Feinbewertung. Der Einzelbewertung unterzogen wurden die ca. 400 als Personalakten deklarierten Unterlagen. Ein Teil davon erwies sich als Nebenakten und wurde bis auf wenige Ausnahmen kassiert, eine Auslese erfolgte bei den übrigen Personalakten, die jetzt 143 Akten umfassen. Insgesamt wurden im Rahmen der Erschließung 28 lfm kassiert.
Die Arbeiten am Bestand waren von Anfang an so konzipiert, die Hausüberlieferung mit ihrer über viele Jahrzehnte, teilweise sogar über Jahrhunderte gewachsener Komplexität als zusammengefassten Bestand zu erhalten. Einzig die überwiegend aus dem Bestand 10701 Staatskanzlei entnommenen Personalakten wurden in diesen Bestand wieder zurückgeführt. Selbstverständlich erfolgte im Rahmen der Erschließung die Erfassung aller Provenienzen, so dass nach einer Neuverzeichnung der Herkunftsbestände dort eine virtuelle Bestandsrekonstruktion erfolgen kann.
Keiner der seit Gründung des Hauptstaatsarchivs angewandten Aktenpläne erwies sich als tauglich für die innere Ordnung des Bestandes. Wegen der Langlebigkeit der Aktenpläne selbst über gesellschaftliche Umgestaltungen hinweg und langer Laufzeiten der Akten wurde eine Gliederung nach Zeiteinschnitten verworfen. Deshalb wurde ein neues aufgabenbezogenes Gliederungsschema angewandt.
Im Zuge der Erschließung erfolgte die technische Bearbeitung der Unterlagen, neben sachgerechter Verpackung wurden Metallteile entfernt. Thermokopien aus den 1970er und 1980er Jahren wurden aufwändig in größeren Umfängen aus Erhaltungsgründen umkopiert. Der Erhaltungszustand der Akten war insgesamt zufrieden stellend, meist alterungsbedingte Schadensbilder wurden im Rahmen der Erschließung erfasst.
Verweis auf andere Bestände bzw. Archive
Im Hauptstaatsarchiv:
10005 Hof- und Zentralverwaltung (Wittenberger Archiv)
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
10025 Geheimes Konsilium
10026 Geheimes Kabinett
10036 Finanzarchiv
10079 Landesregierung
10697 Gesamtministerium
10701 Staatskanzlei
19116 Personalakten sächsischer Behörden, Teil Reichsstatthalter
11377 Landesregierung Sachsen, Ministerpräsident
11376 Landesregierung Sachsen, Ministerium des Innern
11379 Archivinspektion Sachsen
12652 Personennachlass Hans Oskar Beschorner
12718 Personennachlass Hellmut Kretzschmar
12754 Personennachlass Otto Adalbert Posse
12772 Personennachlass Horst Schlechte
12815 Personennachlass Gerhard Schmidt
10710 Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae
11798 Löser Bauunternehmung KG Dresden (Baupläne zum Archivzweckbau von 1912 – 1915)
In fremden Archiven:
Bundesarchiv Berlin:
DO 1 Ministerium des Innern, Staatliche Archivverwaltung
Hinweise auf Benutzungsbeschränkungen:
Schutzfrist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1 SächsArchivG; Schutzfrist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG
Literaturhinweise
Lippert, Woldemar: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv – Sein Werden und Wesen. Dresden 1922
Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955
Förster, Bärbel; Groß, Reiner; Merchel, Michael: Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und seiner Außenstellen Bautzen, Chemnitz und Freiberg. Hrg. von der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. 2 Bd. Leipzig 1994
Ludwig, Jörg: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden in der Zeit des Nationalsozialismus und der Sowjetischen Besatzungszone (1933-1949), in:
Der Archivar. Beibd. 7: Archive und Herrschaft Siegburg 2002 S.52-68
Richter, Claudia: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden 1933-1939. Aspekte der Geschichte, Diplomarbeit FH Potsdam 1999
Scheller, Veit : Die Entwicklung des Hauptstaatsarchivs Dresden zwischen 1945 und 1950, Diplomarbeit HUB 1995.
Malek, Regina: Überlieferung und Erschließung archivischer Geschäftsakten des 16 - 20. Jahrhunderts - das Beispiel des Hauptstaatsarchivs Dresden, in: Archivische Facharbeit in historischer Perspektive, Hrg. Sächsisches Staatsarchiv, Dresden 2010, S. 80-85
Martin, Guntram: Konservierung, Restaurierung, Reproduktionstechnik- Otto Posse und das Hauptstaatsarchiv Dresden, in: Ebenda, S. 146-151
Wiegand, Peter: Auf dem Weg zum "Jedermannrecht"- Zur normativen Entwicklung der wissenschaftlichen Archivbenutzung in Deutschland bis 1945, in: Ebenda, S. 103-112
[01] Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955 (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Nr. 1).
[02] Lippert, Woldemar: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv, Dresden 1930.
[03] Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955 (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Nr. 1).
[04] Bärbel Förster/ Reiner Groß/ Michael Merchel (Hrg.): Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und seiner Außenstellen Bautzen, Chemnitz und Freiberg, Band 1 Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs, Leipzig 1994.
[05] Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 10707 Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Nr. 185.
In der Folge der Staatsreform von 1831 wurde am 26. April 1834 das Hauptstaatsarchiv Dresden als zentrales staatliches Archiv für das Königreich Sachsen gegründet. Seine Wurzeln reichen zurück bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts, als sich in der markmeißnischen Kanzlei ein Urkundendepot herauszubilden begann. Ein Auslesearchiv für die wertvollsten Urkunden ist bereits 1330 greifbar. 1478 entstand das älteste bekannte Inventar des landesherrlichen Archivs, das sich parallel zur Entwicklung eines geregelten Geschäftsgangs in der Kanzlei ausbildete. In ihm ging mit der Übernahme der Kurwürde durch die Wettiner (1423) auch die Überlieferung der askanischen Herzöge von Sachsen auf. Bei der Leipziger Teilung 1485 wurden die Archivbestände weitgehend zwischen Ernestinern und Albertinern geteilt, während ein "unteilbarer Rest" zur gemeinsamen Verwaltung im Wittenberger Schloss verwahrt wurde, bis er 1802 ebenfalls den Archiven in Dresden, Weimar und Gotha zugewiesen wurde. Nach 1547 führte die Archivbildung im albertinischen Kursachsen schrittweise zur Herausbildung großer zentraler Behördenarchive, unter denen das unter Johann Friedrich Reinhardt 1702 neu konstituierte Archiv des Geheimes Rats (Geheimen Konsiliums), das so genannte "Geheime Archiv", ferner das Geheime Kabinettsarchiv, das Geheime Finanzarchiv und das Archiv der Landesregierung besonders hervortraten.
Das 1834 neu errichtete Hauptstaatsarchiv vereinte diese und andere Behördenarchive sukzessive, doch erst mit der Übernahme des zunächst selbständig gebliebenen Finanzarchivs in den Jahren zwischen 1873 und 1888 sowie der schrittweisen Integration des sächsischen Kriegsarchivs in den Jahren nach 1918 war die Konzeption eines zentralen sächsischen Staatsarchivs endgültig erfüllt. Es dauerte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, bis auch die Registraturen anderer nach dem Verwaltungsumbau von 1831 aufgelöster Behörden in das Archiv übernommen worden waren.
Für die Unterlagen aus der Zeit bis 1831 wurden bei Gründung des Hauptstaatsarchivs im Rahmen einer ersten Systematisierung durch den Geheimen Archivar und ersten Vorstand des Hauptstaatsarchivs Ferdinand August Meißner 17 Bestandsabteilungen gebildet. Die großen ehemaligen Behördenarchive lebten so vorerst als selbständige Archivkörper in ihnen fort:
I Originalurkunden, II Wittenberger Archiv, III Archiv des Geheimen Rates, Geheimes Archiv, IV/V, Archiv des Geheimen Kabinetts (Kabinettsarchiv), VI Albertinische Nebenlinien, VII Archiv des Geheimen Konsiliums, VIII Archiv der Landesregierung, IX Archive aufgelöster Behörden, X A) Stiftsregierung (Stift - Meißnische Regierung) zu Wurzen; B) Oberhofgericht; C) Verschiedene Behörden u.a. Stiftsregierung Zeitz, 1815 sächsisch gebliebene Orte betr.; Gotha-Altenburgische Akten betr. Borna; Konsistorium Leipzig; Leipziger Schöppenstuhl), XI Landkarten, topographische Blätter, Zeichnungen, Siegel, Stempel und Bildwerke, XII Depositen, XIII Gesetzgebungssachen, XIV Diplomatarien und Abschriften, XV Archivarische Ausarbeitungen, XVI Archivsachen und archivarische Hilfsmittel, XVII Archivbibliothek.
Später hinzugekommene Bestände verlangten nach Fortschreibung dieser Ordnung, die bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts angepasst wurde. [01]
Auch stießen die Räumlichkeiten des Archivs immer wieder an die Grenzen ihrer Kapazitäten.
Bis 1888 war das Hauptstaatsarchiv im so genannten Ballhaus untergebracht – ein bereits 1664 rückseitig an das Dresdner Schloss angebauter Flügel, der vor seiner Umnutzung dem Hof als Spielstätte für das im 17. und 18. Jahrhundert beliebte Ballspiel diente. Als schon bald auch das eigens für die museale und archivische Nutzung umgebaute alte Zeughaus (heute Albertinum) zu klein wurde, ließ der sächsische Staat von 1912 bis 1915 einen modernen Archivzweckbau in der jetzigen Archivstraße errichten. Neben dem inzwischen denkmalgeschützten Bau wurde 2006-2008 ein Magazinneubau errichtet. Nach einer mehrjährigen Umbau- und Rekonstruktionsphase wird auch der historische Baubestand im Jahr 2011 wieder vollständig nutzbar sein.
Bis 1933 bestand das Hauptstaatsarchiv als einziges staatliches Archiv in Sachsen. Die sich in der Weimarer Republik abzeichnende Tendenz einer schnellen Zunahme des zu sichernden und von den Behörden zu übernehmenden Archivgutes führte zum Gedanken einer möglichen Regionalisierung. Sie begann in Sachsen durch Verwaltungsentscheidung der Staatsregierung bei Auflösung der Kreishauptmannschaft Bautzen 1932 mit der Errichtung des "Zweigarchivs für die Oberlausitz" auf der Bautzener Ortenburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Aktenmassen der aufgelösten sächsischen Behörden, der Ministerien, Kreishauptmannschaften, Amtshauptmannschaften, der Justiz- und Finanzbehörden und anderer staatlicher Verwaltungseinrichtungen, dazu die Grundherrschaftsarchive in Vollzug der "Bodenreform" in das Dresdner Archiv. Um nicht alle Magazinreserven in Dresden aufzubrauchen, wurden Außenstellen für die Aufnahme der lokalen staatlichen Überlieferung geschaffen.
Am 1. August 1949 wurde das Sächsische Landesarchiv für die Oberlausitz in Bautzen [wieder-]eröffnet (seit 1965 Historisches Staatsarchiv Bautzen, ab 1976 Außenstelle Bautzen). Am 15. Oktober 1951 folgte das Landesarchiv Glauchau (seit 1965 Außenstelle, später Archivdepot, nach 1990 bis zur Auflösung Ende 1994 dem Staatsarchiv Chemnitz unterstellt). Das Landesarchiv Altenburg zählte durch die Verwaltungsreform von 1952 bis 1965 zu den nachgeordneten Archiven des Landeshauptarchivs Dresden, 1965 wurde es wieder dem Staatsarchiv Weimar unterstellt.
Am 1. Januar 1954 wurde das Landesarchiv Leipzig gebildet und dem Sprengel des Landeshauptarchivs Dresden zugeordnet (seit 1965 Staatsarchiv Leipzig). 1968 wurde das Bergarchiv Freiberg von der Bergakademie Freiberg an das staatliche Archivwesen der DDR übergeben und als Historisches Staatsarchiv Freiberg (seit 1976 Außenstelle Freiberg) dem Staatsarchiv Dresden unterstellt. Schließlich wurde 1986 in Karl-Marx Stadt eine Außenstelle des Staatsarchivs als künftiges Staatsarchiv Karl-Marx- Stadt mit bescheidener Ausstattung eröffnet.
Diese Archivorganisation blieb über den 3. Oktober 1990 hinaus erhalten. Dagegen änderten sich die Behördenbezeichnungen mehrfach. 1949/52 wurde das Hauptstaatsarchiv Dresden als "Landeshauptarchiv Dresden", ab 1965 als "Staatsarchiv Dresden" der Staatlichen Archivverwaltung der DDR unterstellt.
Nach der Wiederbegründung des Freistaates Sachsen wurden die staatlichen sächsischen Archive dem Sächsischen Staatsministerium des Innern nachgeordnet. 1993 erfolgte die Rückbenennung des Staatsarchivs Dresden in "Sächsisches Hauptstaatsarchiv". Zum 1. Januar 2005 wurde es mit den Staatsarchiven in Chemnitz, Freiberg und Leipzig sowie dem Referat Archivwesen zum "Sächsischen Staatsarchiv" zusammengefasst, das Staatsfilialarchiv Bautzen bildet seit 2000 mit dem Stadtarchiv Bautzen einen Archivverbund. Seit 2007 wird das Hauptstaatsarchiv nunmehr als Abteilung 2 des Sächsischen Staatsarchivs geführt. Es gliedert sich in die Referate: 21 - Zentrale Dienste, 22 - Älteres und Neueres Archivgut sowie 23 - Neuestes Archivgut.
Die Zuständigkeit des Hauptstaatsarchivs Dresden erstreckt sich heute auf die Überlieferung der Ministerien des Freistaates Sachsen sowie der Gerichte, Behörden und öffentlichen Stellen im Direktionsbezirk Dresden und ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger.
Vorstände, Archivdirektoren und Leiter 18. - 21. Jahrhundert
(vom Geheimen Archiv bis zum Hauptstaatsarchiv/ Landeshauptarchiv/ Staatsarchiv, Lebensdaten sind, soweit ermittelbar, in Klammern hinter dem Namen angegeben)
Johann Friedrich Reinhardt (1648 – 1721): Kammer- und Bergrat, Geheimer Archivar 1702 – 1718
Michael Heinrich Griebner (1682 – 1734): Rechtswissenschaftler, Hofrat, Geheimer Archivar 1718 – 1726
Adam Friedrich von Glafey (1692 – 1753): Hof- und Justizrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1725, Geheimer Archivar und Vorstand 1726 – 1753
Georg Leberecht von Wilcke (? – 1761): Hofrat, Geheimer Archivar 1753 – 1761
Christian Gotthelf Gutschmid (1721 – 1798): Geheimer Assistenzrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1759, Geheimer Archivar 1762 – 1765
Karl Rudolph Gräfe (?- 1804): Hofrat, eingetreten ins Geheime Archiv 1764 als 2. Geheimer Archivar, dann 1. Geheimer Archivar bis Juni 1794
Karl Gottlob Günther (1752 – 1832): Hofrat, 1806 – 1819 Geheimer Legationsrat, 1818 formulierte er in einem Gutachten die Vereinigung der zwei großen sächsischen Behördenarchive zu einem Hauptstaatsarchiv
Ferdinand August Meißner (1778 – 1855): Geheimer Regierungsrat, Direktor des Geheimen Archivs und des Geheimen Kabinettsarchivs seit 1833, 1843 – 1836 Vorstand
Friedrich Wilhelm Tittmann (1836 – 1848 ): Geheimer Archivar und Vorstand 1836 – 1848
Karl von Weber (1806 – 1879): Geheimer Archivar und Direktor 1849 – 1879
Caesar Dietrich von Witzleben (1823 – 1882 ): Geheimer Archivar und Direktor 1880 – 1882
Paul Hassel (1838 – 1906 ): Direktor 1882 – 1906
Otto Posse (1847 – 1921): Direktor 1906 – 1919
Woldemar Lippert (1861 – 1937 ): Direktor 1919 – 1928
Hans Beschorner (1872 – 1956 ): Direktor 1928 – 1936
Hellmut Kretzschmar (1893 – 1965): Direktor 1937-1958
Horst Schlechte (1909 – 1986): Direktor 1959-1974
Reiner Groß (1937): Direktor 1974 – 1994
Guntram Martin (1952): Amtierender Direktor seit 1994 : Archivleiter seit 1997
Bestandsgeschichte und -inhalt
Der Bestand umfasst die Geschäftsakten der Behörde seit ihrer Gründung sowie ihrer Vorgängerbehörden als zusammengefasster Bestand. Diese eigene "Hausüberlieferung" wurde sehr lange Zeit als Altregistratur und damit internes Arbeitsmittel betrachtet. Weder in Übersicht der Bestände von 1922 [02] noch in der Beständeübersicht von 1955 [03] findet sich ein Hinweis auf eine solche Überlieferung. Erst in der 1994 herausgegebenen Beständeübersicht [04] wird ein Bestand "Sächsisches Hauptstaatsarchiv" erwähnt.
Offiziell ging diese Altregistratur erst im März 2005, d.h. 171 Jahre nach Gründung der Behörde, formal an das Archiv über. Insgesamt umfassten die Unterlagen rund 290 lfm und waren von 1834 bis zum Jahr 1995 entstanden. Wegen der Archivalien aus den Vorgängerbehörden reicht die Entstehungszeit zahlreicher Unterlagen jedoch wesentlich weiter zurück. Die Geschichte des Bestandes ist sehr speziell und auch sehr vielschichtig, da hier Archivare selbst in die Überlieferungsbildung eingegriffen haben.
Im Bestand wurden drei größere Registraturschichten/Überlieferungsschichten festgestellt:
a) Überlieferungsschicht vor 1834 – 1885
Bei dieser ältesten Registraturschicht kann noch nicht von einer geplanten Registratur gesprochen werden. Die Akten waren mit "Lokat"- Signaturen gekennzeichnet, da sie in Lokaten (Aktenfächern) abgelegt wurden.
In dieser Überlieferungsschicht traten zahlreiche Fremd- oder Vorprovenienzen und damit Archivgut zu Tage, dessen Entstehung weit vor das Gründungsjahr des Hauptstaatsarchivs reicht, darunter das älteste Archivrepertorium von 1437 [05] , das aus der Geheimen Kanzlei stammt. Insbesondere für das 18. Jahrhundert ist eine Zunahme der Überlieferungsdichte festzustellen. Die Vorprovenienzen wurden vermutlich bei der allmählichen Zusammenführung der ehemals eigenständigen Behördenarchive und den schrittweise erfolgten Übernahmerevisionen nach 1834 als Sammlung von Informationen und Nachweisen zu den Beständen und zur Archivgeschichte zusammengetragen.
Neben der Geheimen Kanzlei sind in dieser Registraturschicht folgende Vor- und Fremdprovenienzen enthalten: Geheimes Archiv, Geheimes Konsilium, Geheime Kammerkanzlei, Geheime Kriegskanzlei, Geheime Reichskanzlei, Geheime Finanzkanzlei und Landesregierung.
Unter den bei Gründung des Hauptstaatsarchivs 1834 gebildeten 17 Bestandsabteilungen befinden sich neben den Abteilungen der Vorgängerbehörden als Abteilung XV. Archivarische Ausarbeitungen" und als XVI. Abteilung "Archivsachen und archivarische Hilfsmittel". Die "Archivarischen Ausarbeitungen" umfassen Gutachten zu Grenz-, Hoheits- und anderen Sachen mit Abschriften aus dem Archivgut. Zu den "Archivarischen Hilfsmitteln" wurden Repertorien, Register und Verzeichnisse zu Beständen, Unterlagen zu Verfassung und Geschichte des Archivs gezählt. Wann genau diese letztgenannten "Abteilungen" und damit die Vorprovenienzen zu den Geschäftsakten geordnet wurden, lässt sich nur annähernd feststellen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts waren sie nachweislich separiert. Des Weiteren wurden Bestallungen und Ernennungen von Archivbeamten und anderer Archivmitarbeiter hinzugefügt sowie Unterlagen über Revisionen des Archivgutes, über Verlegung der Archivstandorte oder Auslagerungen. Einverleibt wurden Unterlagen zur Archivbenutzung und Auskunftserteilung sowie Akten zu Archivgutzu- und -abgängen. Diese älteste Überlieferungsschicht umfasst ca. 850 Aktenbände.
b) Registraturschicht 1886 – 1985
Unter dem aus Preußen stammenden Direktor Paul Hassel wurde 1886 ein erstes Ordnungsschema für die Registratur des Hauses eingeführt. Dieser Aktenplan diente im Hauptstaatsarchiv fast 100 Jahre kontinuierlich als Gliederungsprinzip der Registratur. Die zweite Registraturschicht bildet den Hauptteil der Überlieferung des derzeitigen Bestandes.
Ab 1882 setzte auch die Bildung und Überlieferung von Personalakten ein, die später – etwa in den 1920er Jahren – bei Übernahme der Akten der Staatskanzlei durch die dort geführten Personalakten der Archivmitarbeiter angereichert wurden. Diese waren zugleich die einzigen Fremdprovenienzen in der zweiten Registraturschicht, betreffende Akten wurden wieder provenienzgerecht zurückgeordnet.
Die Überlieferung der Personalakten ist sehr differenziert. Eine geschlossene Überlieferung ist im Bestand nicht vorhanden, je nach Entstehungszeit befanden sich Personalakten der Archivmitarbeiter bei den jeweils für Personalverwaltung zuständigen vorgesetzten Dienststellen. Dies betrifft insbesondere die Personalakten aus der Zeit von 1965 - 1990, die in der Überlieferung der Staatlichen Archivverwaltung im Bundesarchiv vorhanden sind.
Von 1933 an sind entsprechend der allmählich wachsenden Zahl von Außenstellen Unterlagen zu diesen Stellen überliefert – zum Staatlichen Zweigarchiv Bautzen, später zu den Landesarchiven Glauchau, Leipzig, Altenburg sowie zum Historischen Staatsarchiv Freiberg.
Da der Aktenplan von 1886 selbst nach 1945 trotz der gesellschaftlichen Umgestaltung beibehalten blieb, wurden Akten und Bandreihen in der Registratur oft sehr lange geführt und umfassen mitunter mehr als 100 Bände.
c) Registraturschicht 1986 – 1996
Mit Einführung des zentralen Aktenplans der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (StAV) vom 1. Januar 1986 wurden komplett neue Geschäftsakten angelegt. Dieser Aktenplan überdauerte die politische Wende und die erneute Gründung des Freistaates Sachsen um einige Jahre. In Erwartung eines einheitlichen Aktenplans für die Behörden des Freistaates wurden lediglich einzelne Positionen des StAV-Aktenplanes geändert bzw. ergänzt. Die Überlieferung zu den Außenstellen setzte sich mit Bautzen, Freiberg und der neuen Außenstelle Chemnitz sowie dem Depot Kamenz fort.
Diese dritte Registraturschicht endete 1996 mit der Einführung des Landeseinheitlichen Aktenplanes (LEAP) in allen sächsischen Staatsarchiven. Hier erfolgte wiederum ein klarer Registraturschnitt mit der Neuanlegung von Akten.
Insgesamt handelt es sich um eine geschlossene Behördenüberlieferung die im Rahmen der sächsischen Verwaltungsbehörden ihresgleichen sucht.
Alle Bereiche archivarischer Tätigkeit spiegeln sich im Bestand wieder, von Allgemeiner Verwaltung, Personal, Bausachen bis zu Bewertung, Übernahme, Tektonik, Erschließung, Benutzung, Öffentlichkeitsarbeit einschließlich Veröffentlichungen (z.B. Codex diplomaticus Saxoniae regiae und eigene Schriftenreihe), Bestandserhaltung, Beziehungen zu anderen Archiven bis zu Sonderaufgabengebieten wie beispielweise verschiedenste Gutachterfunktionen.
Bestandsbearbeitung
Die Erschließung des Bestandes erfolgte seit 2006 unter wechselndem Personaleinsatz (Frau Malek, Herr Dr. Crabus, Herr Dr. Sartor, Herr Dr. Berwinkel, Frau Krüger) bis 2009, redaktionelle Arbeiten folgten 2010.
Bei der Übernahme des Bestandes erfolgte eine erste Bewertung. Dies betraf die umfangreiche Aktengruppe zur Archivbenutzung (112lfm), die so genannten "Benutzerakten" der zweiten und dritten Registraturschicht. Hier wurde eine exemplarische Auswahl getroffen. Mit Hilfe des Buchstabenmodells OTGR wurden die Akten von Benutzern mit entsprechendem Nachnamen für die dauernde Aufbewahrung ausgewählt. Kassiert wurden von diesen gleichförmigen Akten etwa 70 lfm. Aufbewahrt werden die Akten ausländischer Benutzer von ca. 1928 – 1995, zu denen zeitweise auch die Benutzer aus der BRD (gesonderte Akten ab 1968) und Westberlin (ab 1957) zählten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Aufbewahrung von Benutzungsunterlagen der unmittelbaren Wende- und Nachwendezeit um 1990 gelegt. In dieser Zeit stiegen die Benutzerzahlen insbesondere im Hinblick auf die Regelung von Vermögensfragen rasant an.
Neben Benutzerakten wurden im Rahmen der Übernahme noch Haushaltsunterlagen im Umfang von 20 lfm kassiert. Für die Erschließung blieben nach Kassation, teilweiser Neuverpackung und anschließender Neuvermessung von 290 lfm noch 156 lfm Geschäftsakten übrig.
Nach dem "Bär`schen Prinzip" wurden die Akten verzeichnet und neu signiert, dabei alte Archivsignaturen und Registratursignaturen festgehalten. Die Aktentitel wurden geprüft und konnten bei der überwiegenden Anzahl der Akten beibehalten werden. In einigen notwendigen Fällen erfolgte eine vorsichtige Modernisierung, nur in Ausnahmefällen eine Neubildung des Titels. Je nach Inhalt wurde eine große Anzahl von Akten erweitert verzeichnet. Im Rahmen der Erschließung erfolgte die Feinbewertung. Der Einzelbewertung unterzogen wurden die ca. 400 als Personalakten deklarierten Unterlagen. Ein Teil davon erwies sich als Nebenakten und wurde bis auf wenige Ausnahmen kassiert, eine Auslese erfolgte bei den übrigen Personalakten, die jetzt 143 Akten umfassen. Insgesamt wurden im Rahmen der Erschließung 28 lfm kassiert.
Die Arbeiten am Bestand waren von Anfang an so konzipiert, die Hausüberlieferung mit ihrer über viele Jahrzehnte, teilweise sogar über Jahrhunderte gewachsener Komplexität als zusammengefassten Bestand zu erhalten. Einzig die überwiegend aus dem Bestand 10701 Staatskanzlei entnommenen Personalakten wurden in diesen Bestand wieder zurückgeführt. Selbstverständlich erfolgte im Rahmen der Erschließung die Erfassung aller Provenienzen, so dass nach einer Neuverzeichnung der Herkunftsbestände dort eine virtuelle Bestandsrekonstruktion erfolgen kann.
Keiner der seit Gründung des Hauptstaatsarchivs angewandten Aktenpläne erwies sich als tauglich für die innere Ordnung des Bestandes. Wegen der Langlebigkeit der Aktenpläne selbst über gesellschaftliche Umgestaltungen hinweg und langer Laufzeiten der Akten wurde eine Gliederung nach Zeiteinschnitten verworfen. Deshalb wurde ein neues aufgabenbezogenes Gliederungsschema angewandt.
Im Zuge der Erschließung erfolgte die technische Bearbeitung der Unterlagen, neben sachgerechter Verpackung wurden Metallteile entfernt. Thermokopien aus den 1970er und 1980er Jahren wurden aufwändig in größeren Umfängen aus Erhaltungsgründen umkopiert. Der Erhaltungszustand der Akten war insgesamt zufrieden stellend, meist alterungsbedingte Schadensbilder wurden im Rahmen der Erschließung erfasst.
Verweis auf andere Bestände bzw. Archive
Im Hauptstaatsarchiv:
10005 Hof- und Zentralverwaltung (Wittenberger Archiv)
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
10025 Geheimes Konsilium
10026 Geheimes Kabinett
10036 Finanzarchiv
10079 Landesregierung
10697 Gesamtministerium
10701 Staatskanzlei
19116 Personalakten sächsischer Behörden, Teil Reichsstatthalter
11377 Landesregierung Sachsen, Ministerpräsident
11376 Landesregierung Sachsen, Ministerium des Innern
11379 Archivinspektion Sachsen
12652 Personennachlass Hans Oskar Beschorner
12718 Personennachlass Hellmut Kretzschmar
12754 Personennachlass Otto Adalbert Posse
12772 Personennachlass Horst Schlechte
12815 Personennachlass Gerhard Schmidt
10710 Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae
11798 Löser Bauunternehmung KG Dresden (Baupläne zum Archivzweckbau von 1912 – 1915)
In fremden Archiven:
Bundesarchiv Berlin:
DO 1 Ministerium des Innern, Staatliche Archivverwaltung
Hinweise auf Benutzungsbeschränkungen:
Schutzfrist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1 SächsArchivG; Schutzfrist gemäß § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG
Literaturhinweise
Lippert, Woldemar: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv – Sein Werden und Wesen. Dresden 1922
Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955
Förster, Bärbel; Groß, Reiner; Merchel, Michael: Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und seiner Außenstellen Bautzen, Chemnitz und Freiberg. Hrg. von der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. 2 Bd. Leipzig 1994
Ludwig, Jörg: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden in der Zeit des Nationalsozialismus und der Sowjetischen Besatzungszone (1933-1949), in:
Der Archivar. Beibd. 7: Archive und Herrschaft Siegburg 2002 S.52-68
Richter, Claudia: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden 1933-1939. Aspekte der Geschichte, Diplomarbeit FH Potsdam 1999
Scheller, Veit : Die Entwicklung des Hauptstaatsarchivs Dresden zwischen 1945 und 1950, Diplomarbeit HUB 1995.
Malek, Regina: Überlieferung und Erschließung archivischer Geschäftsakten des 16 - 20. Jahrhunderts - das Beispiel des Hauptstaatsarchivs Dresden, in: Archivische Facharbeit in historischer Perspektive, Hrg. Sächsisches Staatsarchiv, Dresden 2010, S. 80-85
Martin, Guntram: Konservierung, Restaurierung, Reproduktionstechnik- Otto Posse und das Hauptstaatsarchiv Dresden, in: Ebenda, S. 146-151
Wiegand, Peter: Auf dem Weg zum "Jedermannrecht"- Zur normativen Entwicklung der wissenschaftlichen Archivbenutzung in Deutschland bis 1945, in: Ebenda, S. 103-112
[01] Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955 (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Nr. 1).
[02] Lippert, Woldemar: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv, Dresden 1930.
[03] Kretzschmar, Hellmut: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig 1955 (Schriftenreihe des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Nr. 1).
[04] Bärbel Förster/ Reiner Groß/ Michael Merchel (Hrg.): Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und seiner Außenstellen Bautzen, Chemnitz und Freiberg, Band 1 Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs, Leipzig 1994.
[05] Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 10707 Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Nr. 185.
Lippert, Woldemar: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv : Sein Werden und Wesen. Dresden, 1930
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Koch, H.: Der Neubau des Königlich Sächsischen Hauptstaatsarchivs in Dresden. In: Zeitschrift für Bauwesen. Jg. 66. 1916, H. 10 - 12
Beschorner, Hans: Das Sächsische Hauptstaatsarchiv zu Dresden. Dresden, 1932
Beschorner, Hans: Die Gründung des Sächsischen Hauptstaatsarchivs vor hundert Jahren. Dresden, 1934
Beschorner, Hans: Hundert Jahre Sächsisches Hauptstaatsarchiv. In: Archivalische Zeitschrift. Bd. 44. 1936
Groß, Reiner: Archive in Dresden : Das Sächsische Hauptstaatsarchiv. In: Der Archivar. Jg. 47. 1994, H. 3, Sp. 447 - 452
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Scheller, Veit: Die Entwicklung des Sächsischen Hauptstaatsarchivs Dresden zwischen 1945 und 1950. Coswig, 1995. - Diplomarbeit Humboldt-Universität Berlin, Institut für Geschichtswissenschaft, Lehrstuhl Archivwissenschaft; maschinenschriftlich
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Verfassung und Einrichtung.- Personalangelegenheiten.- Etatwesen und Kassenwesen.- Bibliothek.- Dienstgebäude.- Benutzung der Archivbestände.- Anbietung und Übernahme.- Bewertung und Kassation.- Deposita.- Publikationstätigkeit.- Archivpflege und Archivpflegerorganisation.- Chronik.- Fotoalbum.
Durch Verordnung vom 26.04.1834 wurde das Hauptstaatsarchiv des Königreichs Sachsen eingerichtet. Es entstand aus der Vereinigung des Geheimen Archivs und des Kabinettsarchivs mit den Behördenarchiven der nach 1831 aufgelösten zentralen Behörden. 1873 wurde das Finanzarchiv angegliedert. Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelte es sich zum Zentralarchiv des sächsischen Staates. Als solches bestand es bis 1952. Die 1932 beginnende und nach 1949 verstärkt fortgesetzte Regionalisierung im sächsischen Archivwesen führte zu einer dezentralisierten Unterbringung des staatlichen Archivguts auch in weiteren, neu eingerichteten Landesarchiven. 1945 in Sächsisches Landeshauptarchiv und 1965 in Staatsarchiv Dresden umbenannt, führte das Dresdner Haus seit Juni 1993 wiederum die Bezeichnung Sächsisches Hauptstaatsarchiv. Seit 01.01.2005 ist es Dienststelle des Sächsischen Staatsarchivs.
Weitere Angaben siehe 2. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945, 3. Land Sachsen 1945 - 1952, 4. Bezirke der DDR 1952 - 1990 und 5. Freistaat Sachsen seit 1990
Weitere Angaben siehe 2. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945, 3. Land Sachsen 1945 - 1952, 4. Bezirke der DDR 1952 - 1990 und 5. Freistaat Sachsen seit 1990
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