Der Bestand 10712 Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae umfasst Geschäftsakten und Arbeitsmaterial der an diesem auf Beschluss des sächsischen Landtages von 1860 initiierten und seit 1864 begonnenen Edititionsvorhaben beteiligten Historiker, dazu auch ältere Vorarbeiten, die vermutlich von Traugott Märcker stammen. Auf Grund der engen Verbindung der Editionsprojekte mit dem Personal des Hauptstaatsarchivs wurden Geschäftsakten und die wissenschaftlichen Ausarbeitungen der beteiligten Personen immer im Archivgebäude aufbewahrt, von einer geordneten, systematischen Registraturbildung kann jedoch keine Rede sein. Dieses so zusammen gekommene Material bildet die Grundlage des Bestandes; eine Art "Ablieferungspflicht" der beteiligten Forscher hat es offensichtlich nicht gegeben, so dass auch die Nachlässe der entsprechenden Personen Material zum CDSR enthalten können. Dies ist besonders bei den im Hauptstaatsarchiv verwahrten Nachlässen von Elisabeth Boer (Bestand 12657) und Hans Beschorner (Bestand 12652) gegeben. Weitere Verbindungen finden sich in den Beständen 10697 Gesamtministerium und 10707 Sächsisches Hauptstaatsarchiv.

Hinzuweisen ist darauf, dass sich unter den Arbeitsmaterialien auch begonnene, jedoch nicht zum Druck gekommene Vorhaben in unterschiedlichen Entstehungsstufen befinden. Dazu gehört als besonders hervorzuhebendes Beispiel das Urkundenbuch der Stadt Zwickau und ihrer Klöster, zu dem die Vorarbeiten von Kunz von Kaufungen geleistet wurden.

Das vorliegende Findmittel dient ausschliesslich dem Zweck, der Forschung einen ersten, eher summarischen Zugriff auf das verwahrte Material zu ermöglichen, es bietet ggf. eine Basis für das Wiederaufgreifen einzelner Editionsvorhaben und Ansätze für methodische Fragen. Soweit es zu ermitteln war, ermöglicht der Index einen selektiven Zugriff nach Orten und Personen.

Auf eine Instititutionengeschichte des CDSR kann vor dem Hintergrund jüngster, erschöpfender Darstellungen verzichtet werden. Genannt sei: Matthias Werner: 'Zur Ehre Sachsens' - Geschichte, Stand und Perspektiven des Codex Diplomaticus Saxoniae. In: Tom Graber (Hrsg.): Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland (Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd.12), Leipzig 2005.

Gersdorf, E. G.: Vorbericht. In: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen. Bd.1. Leipzig, 1864, S. V - XIV (CDSR Hauptteil 2, Bd.1)

Reißig, B.: Der gegenwärtige Stand der Arbeit am Codex diplomaticus Saxoniae. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 60 (1939) S. 132 - 139

Werner, Matthias: "Zur Ehre Sachsens". Geschichte, Stand und Perspektiven des Codex diplomaticus Saxoniae, in: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland, hrsg. von Tom Graber (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12), Leipzig 2005, S. 261 - 302

Korrespondenz.- Materialsammlungen zu einzelnen Bänden.

1860 wurde durch die sächsische Staatsregierung ein Editionsunternehmen zur Herausgabe urkundlicher Quellen zur älteren sächsischen Geschichte begründet. Die Leitung des Vorhabens lag seit 1875 in den Händen von Archivaren des Sächsischen Hauptstaatsarchivs. Der erste Band des Urkundenwerkes erschien 1864. Die weiteren Arbeiten gingen nach 1945 auf die Historische Kommission bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften über.

Weitere Angaben siehe 2. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945