Beständeübersicht
Bestand
11165 Dr. Schreibersche Vermögensmasse
Datierung | 1862 - 1946 |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 0,40 |
1. Geschichte des Registraturbildners
Die Dr. Schreibersche Vermögensmasse wurde aus dem Nachlass des am 27. August 1888 in Dresden verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Heinrich Theodor Alfred Schreiber gebildet. Schreibers Wunsch, dass zur Verwaltung seines sich bei seinem Tod auf etwa eine halbe Million Mark belaufenden Vermögens eine "Dr. Heinrich Theodor Alfred Schreiber-Stiftung" gegründet werde, blieb unerfüllt, da das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die vom Testamentsvollstrecker beantragte Genehmigung nicht erteilte. Die Vermögensmasse ging im Jahr 1890 in das Eigentum der Stadt Dresden über, die sie nach den umfangreichen und komplizierten testamentarischen Bestimmungen verwalten ließ, die Schreiber ersonnen hatte.
Zur Vermögensmasse gehörten drei Dresdner Wohngrundstücke und festverzinsliche Wertpapiere. Aus den Mieteinnahmen der Häuser Lüttichaustraße 11 und 22 sowie Lindengasse 6 und aus dem Wertpapiererlös wurden nach Abzug der Verwaltungskosten Leibrenten an den im Testament bestimmten Personenkreis, Zuwendungen an das Leipziger Studentencorps Saxonia sowie - in geringerem Umfang - Unterstützungen an hilfsbedürftige Juristen und Stipendien an Studenten gezahlt. Zur Verwaltung der Vermögensmasse wurde ein Verwaltungsrat eingerichtet, den ein Aktor leitete. Von 1937 bis 1945 übte dieses Amt der frühere sächsische Innenminister Friedrich Wilhelm Richter (1878 - 1946) aus.
Bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurden die Immobilien der Vermögensmasse vollständig zerstört. Die Wertpapiere, die bei der Sächsischen Bank und der Landständischen Bank des ehemaligen Sächsischen Markgraftums Oberlausitz deponiert waren, wurden von der Sowjetischen Besatzungsmacht im September 1945 beschlagnahmt, die Bankguthaben verloren ihren Wert. Der Verwaltungsrat nahm seine Tätigkeit nicht wieder auf.
2. Bestandsgeschichte und -inhalt
Der überlieferte Bestand wurde dem Hauptstaatsarchiv Dresden am 1. Juli 1953 vom ehemaligen Direktor des Archivs, Dr. Hans Beschorner, übergeben, der seit Mitte der 1920er-Jahre dem Verwaltungsrat der Dr. Schreiberschen Vermögensmasse angehört hatte. Offenbar handelte es sich dabei nur um einen Teil der Unterlagen. Besonders für die Zeit von 1890 bis Anfang der 1920er-Jahre bestehen größere Überlieferungslücken. Ein auf etwa 20 Akten geschätzter Teil des Bestandes wurde beim Bombenangriff auf Dresden im Februar 1945 vernichtet.
Die Unterlagen informieren über die Zusammensetzung und Tätigkeit des Verwaltungsrates, die Verwendung der Überschüsse der Vermögensmasse und über verschiedene Fragen der Immobilienverwaltung in Dresden in den 1920er-, 1930er- und 1940er-Jahren bis hin zur Genehmigung von Rundfunkantennen und den Kosten von Luftschutzmaßnahmen.
3. Verweis auf andere Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden und in anderen Archiven
Zur Information über Friedrich Wilhelm Richter und das Corps Saxonia wird auf folgende Bestände des Hauptstaatsarchivs Dresden verwiesen: 12823 Personennachlass Friedrich Wilhelm Richter (1878-1946), 12518 Corps Saxonia Leipzig.
Unterlagen zur Rechtsaufsicht der Stadt Dresden über die Dr. Schreibersche Vermögensmasse dürften sich im Stadtarchiv Dresden befinden.
Die Dr. Schreibersche Vermögensmasse wurde aus dem Nachlass des am 27. August 1888 in Dresden verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Heinrich Theodor Alfred Schreiber gebildet. Schreibers Wunsch, dass zur Verwaltung seines sich bei seinem Tod auf etwa eine halbe Million Mark belaufenden Vermögens eine "Dr. Heinrich Theodor Alfred Schreiber-Stiftung" gegründet werde, blieb unerfüllt, da das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die vom Testamentsvollstrecker beantragte Genehmigung nicht erteilte. Die Vermögensmasse ging im Jahr 1890 in das Eigentum der Stadt Dresden über, die sie nach den umfangreichen und komplizierten testamentarischen Bestimmungen verwalten ließ, die Schreiber ersonnen hatte.
Zur Vermögensmasse gehörten drei Dresdner Wohngrundstücke und festverzinsliche Wertpapiere. Aus den Mieteinnahmen der Häuser Lüttichaustraße 11 und 22 sowie Lindengasse 6 und aus dem Wertpapiererlös wurden nach Abzug der Verwaltungskosten Leibrenten an den im Testament bestimmten Personenkreis, Zuwendungen an das Leipziger Studentencorps Saxonia sowie - in geringerem Umfang - Unterstützungen an hilfsbedürftige Juristen und Stipendien an Studenten gezahlt. Zur Verwaltung der Vermögensmasse wurde ein Verwaltungsrat eingerichtet, den ein Aktor leitete. Von 1937 bis 1945 übte dieses Amt der frühere sächsische Innenminister Friedrich Wilhelm Richter (1878 - 1946) aus.
Bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurden die Immobilien der Vermögensmasse vollständig zerstört. Die Wertpapiere, die bei der Sächsischen Bank und der Landständischen Bank des ehemaligen Sächsischen Markgraftums Oberlausitz deponiert waren, wurden von der Sowjetischen Besatzungsmacht im September 1945 beschlagnahmt, die Bankguthaben verloren ihren Wert. Der Verwaltungsrat nahm seine Tätigkeit nicht wieder auf.
2. Bestandsgeschichte und -inhalt
Der überlieferte Bestand wurde dem Hauptstaatsarchiv Dresden am 1. Juli 1953 vom ehemaligen Direktor des Archivs, Dr. Hans Beschorner, übergeben, der seit Mitte der 1920er-Jahre dem Verwaltungsrat der Dr. Schreiberschen Vermögensmasse angehört hatte. Offenbar handelte es sich dabei nur um einen Teil der Unterlagen. Besonders für die Zeit von 1890 bis Anfang der 1920er-Jahre bestehen größere Überlieferungslücken. Ein auf etwa 20 Akten geschätzter Teil des Bestandes wurde beim Bombenangriff auf Dresden im Februar 1945 vernichtet.
Die Unterlagen informieren über die Zusammensetzung und Tätigkeit des Verwaltungsrates, die Verwendung der Überschüsse der Vermögensmasse und über verschiedene Fragen der Immobilienverwaltung in Dresden in den 1920er-, 1930er- und 1940er-Jahren bis hin zur Genehmigung von Rundfunkantennen und den Kosten von Luftschutzmaßnahmen.
3. Verweis auf andere Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden und in anderen Archiven
Zur Information über Friedrich Wilhelm Richter und das Corps Saxonia wird auf folgende Bestände des Hauptstaatsarchivs Dresden verwiesen: 12823 Personennachlass Friedrich Wilhelm Richter (1878-1946), 12518 Corps Saxonia Leipzig.
Unterlagen zur Rechtsaufsicht der Stadt Dresden über die Dr. Schreibersche Vermögensmasse dürften sich im Stadtarchiv Dresden befinden.
Errichtung der Vermögensmasse.- Tätigkeit des Verwaltungsrates.- Vermögensverwaltung.
Die Dr. Schreiber´sche Vermögensmasse wurde aus dem Nachlass des am 27. August 1888 in Dresden verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Heinrich Theodor Alfred Schreiber gebildet und umfasste drei Dresdner Wohngrundstücke sowie festverzinsliche Wertpapiere. Aus den Mieteinnahmen und dem Wertpapiererlös erhielt ein testamentarisch festgelegter Personenkreis Geldzuwendungen. Als die Immobilien im Februar 1945 zerstört und die Wertpapierbestände im September beschlagnahmt wurden, erlosch die Vermögensmasse.
- 2011 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5