Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

11349 Kriegsamtstelle Dresden

Datierung1892 - 1921
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)100,00
Kriegsamtstelle Dresden
Die Errichtung der Kriegsamtsstellen resultierte aus der Mobilmachung der Wirtschaft für den Krieg im Zuge des Hindenburg-Programms, das die Ausrichtung aller Ressourcen auf Kriegsgüter vornahm und seine rechtliche Grundlage in dem Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst erhielt. Alle nicht zur Armee eingezogenen Männer im Alter zwischen 17. und 60 Lebensjahr, waren verpflichtet, in einem Rüstungs- oder kriegswichtigen Betrieb zu arbeiten. Das Anfang November 1916 gegründete Kriegsamt in Berlin sollte die dazu erforderlichen Maßnahmen steuern, und zwar mit Hilfe der Kriegsamtstellen. Die Kriegsamtstelle Dresden wurde am 21.12.1916 gegründet. Das Personal war aus den dann aufzulösenden Industrieabteilungen der Feldzeugmeisterei zu rekrutieren. Gefordert wurde die Unabhängigkeit der Kriegsamtsstellen, was aber nicht durchgesetzt werden konnte, so dass sie seit dem 9. Februar 1917 den Generalkommandos unterstellt wurden. [01] Das Gebiet des XII. Armeekorps und damit auch der Kriegsamtsstelle Dresden bestand aus den Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden sowie den zur Kreishauptmannschaft Chemnitz gehörigen Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg, das des 1899 errichteten XIX. Armeekorps aus den Kreishauptmannschaften Chemnitz, Leipzig und Zwickau [02] .
Trotz der Unterstellung unter die stellvertretenden Generalkommandos gab es Aufgaben, die im Auftrag des Kriegsamts auszuführen waren, und zwar die aus dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst resultierenden Angelegenheiten, Frauenarbeit und Frauenfürsorge, Förderung der Produktion von Rüstungsgütern sowie Verkehrsangelegenheiten. Als Organ des Generalkommandos war sie zuständig für die Sicherstellung von Arbeitskräften, Rohstoffbewirtschaftung, Ernährung der kriegswirtschaftlich tätigen Bevölkerung sowie Ein- und Ausfuhr. [03] Nach der Novemberrevolution 1918 erfolgte Mitte Dezember die Kommandoübergabe des stellvertretenden Generalkommandos an den kommandierenden General Krug von Nidda, womit der stellvertretende Generalkommandant seines Auftrags entbunden war. Dessen ungeachtet arbeiteten die Kriegsamtsstellen bis mindestens Juli 1919 weiter, [04] vor allem auf dem Gebiet der Demobilisierung der Betriebe und der Umstellung auf Friedenswirtschaft.

Bestandsverzeichnung
Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR um 1960 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde beibehalten und basiert weitgehend auf der Sachgebietsgliederung der Kriegsamtstelle. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert.


[01] Mertens, Peter, Zivil-militärische Zusammenarbeit während des Ersten Weltkriegs. Die "Nebenregierungen" der Militärbefehlshaber im Königreich Sachsen (Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 11), Leipzig 2004S. 219-220.
[02] Ebd., S. 120.
[03] Ebd., S. 220
[04] Ebd., S. 393.
Einsatz von Arbeitskräften für kommunale Betriebe und Ämter.- Wirtschaftliche Lage in Deutschland.- Revisionen in Fabriken.- Sprengstofffabrikation.- Heereslieferanten.- Stilllegung von Betrieben.- Zentralarbeitsnachweis.- Presseangelegenheiten.- Transportwesen.- Brennstoffversorgung.- Landwirtschaft.- Volksernährung.- Volksküchen.- Unruhen und Streiks.- Frauenmeldestelle.- Demobilmachung.- Austausch deutscher Kriegsgefangener.- Hilfsdienstpflicht.- Archivkommando.
Die am 21.12.1916 gegründete Kriegsamtstelle entstand aus der Industrieabteilung der Feldzeugmeisterei. Als selbständige militärische Einrichtung war sie dem Stellvertretenden Generalkommando unterstellt. Im Februar 1917 wurde sie eingegliedert. Die Aufgabe der vier Abteilungen der Kriegsamtstelle bestand in der Organisation der Kriegswirtschaft im Bereich des Stellvertretenden Generalkommandos. Als Organ des Kriegsamtes oblagen ihr v. a. Maßnahmen auf Grund des Gesetzes über den Vaterländischen Hilfsdienst, Frauenarbeit und Frauenfürsorge sowie Förderung der Produktion zum Zwecke der Waffen-, Munitions- und sonstigen Kriegsmaterialbeschaffung. Als Organ des Generalkommandos war sie zuständig für die Sicherungstellung von Arbeitskräften, Rohstoffbewirtschaftung sowie Ein- und Ausfuhr.

Weitere Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
  • um 1964, Retrokonversion 2012 | Findbuch / Datenbank
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang