Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

12561 Nachlass Johann, König von Sachsen

Datierung1813 - 1903 und o. D.
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)8,50
Vorbemerkungen
Der Nachlass König Johanns setzt sich aus folgenden Abgaben zusammen:
I. "Schriften aus dem Nachlasse König Johanns", die am 20. Januar 1875 von dem königlichen Hausministerium mit einem besonderen, von dem Oberhofmeister von Minckwitz angefertigten Verzeichnis an das Hauptstaatsarchiv gelangten, am 25. September 1882 mit einem neuen, von Archivrat Dr. Posse stammenden Verzeichnis an das Hausministerium zurückgegeben, am 5. Dezember 1902 aber erneut an das Hauptstaatsarchiv zu dauernder Aufbewahrung abgeliefert wurden.
II. Abgabe vom 26. Juli 1902 ("Aus dem Nachlasse König Alberts").
III. Abgabe Metzsch vom 15. November 1902.
IV. 15 aus dem Nachlass König Alberts abgegebenen Mappen.
V. Auf König Johann bezügliche Schriftstücke, die bisher in dem kleinen Sekretenschrank des Direktorialzimmers im Hauptstaatsarchiv aufbewahrt wurden.
VI. Abgabe vom 28. April 1889, über die die von Dr. Hassel angefertigte Registrande IV 10c Nachlass des Königs Johann von Sachsen vorhanden ist.
VII. Das im königlichen Schloss verwahrte "Privatarchiv", das Sommer 1902 von Dr. Beschorner im Hauptstaatsarchiv neu geordnet und dann an das königliche Kämmereramt zurückgegeben wurde.
September 1905, Dr. Beschorner
Bei der Einrichtung des "Hausarchivs" in dem neuen Archivgebäude wurden die in den beiden Registranden IV 10c und 10k verzeichneten, bisher getrennt liegenden Sachen vereinigt und durchnummeriert.
Mai 1920, Dr. Beschorner


Sachsen, Johann Georg, Herzog zu (Hrsg.) ; Ermisch, Hubert (Mitw.): Briefwechsel zwischen König Johann von Sachsen und den Königen Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. von Preußen. Leipzig : Quelle & Meyer, 1911

Kretzschmar, Hellmut (Hrsg.): Lebenserinnerungen des Königs Johann von Sachsen : Eigene Aufzeichnungen des Königs über die Jahre 1801 bis 1854. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1958 (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts. Bd. 42)

Kretzschmar, Hellmut: Die Zeit König Johanns von Sachsen 1854 - 1873 : Mit Briefen und Dokumenten. Berlin : Akademie Verlag, 1960 (Berichte über die Verhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philosophisch-historische Klasse. Bd. 105, H. 4)

Sachsen, Albert, Prinz von, Herzog zu: Die Albertinischen Wettiner : Geschichte des Sächsischen Könighauses 1763 - 1932. 2. Aufl. Gräfelfing : Albrecht, 1991, S. 141 - 243 (Schriftenreihe des König Friedrich August-Instituts zur Sächsischen Geschichts- und Kulturforschung e. V. Bd. 1)

Matzerath, Joseph (Hrsg.): Der sächsische König und der Dresdner Maiaufstand. Köln, Weimar : Böhlau, 1999 (Martin, Guntram (Hrsg.) ; Matzerath, Josef (Hrsg.) ; Rogge, Jörg (Hrsg.): Quellen und Materialien zur Geschichte der Wettiner. Bd. 1)

Fellmann, Walter: Sachsens Könige 1806 bis 1918. München, Berlin : Koehler & Amelang, 2000, S. 127 - 154

John, Uwe (Red.) ; Sächsische Schlösserverwaltung (Hrsg.) ; Staatlicher Schlossbetrieb Schloss Weesenstein (Hrsg.): König Johann von Sachsen : Zwischen zwei Welten. Halle / Saale : Stekovics, 2001. - Ausstellungskatalog

D

Dietrich
Kroll, Frank-Lothar (Hrsg.): Die Herrscher Sachsens : Markgrafen, Kurfürsten, Könige 1089 - 1918. München : Beck, 2004, S. 263 - 278

Dietrich, Andrea (Zsarb.) ; Müller, Winfried (Hrsg.) ; Schattkowsky, Martina (Hrsg.) ; Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. (Hrsg.): Zwischen Tradition und Modernität : König Johann von Sachsen 1801 - 1873. Leipzig : Leipziger Universitätsverlag GmbH, 2004 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde. Bd. 8)
Briefwechsel mit der Familie.- Briefwechsel mit Fürstinnen und Fürsten von Baden, Bayern, Belgien, Frankreich, Genua, Großbritannien, Hannover, Hessen, Hohenzollern-Siegmaringen, Holstein-Sonderburg-Augustenburg, Italien, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Nassau, Neapel, Niederlande, Österreich, Oldenburg, Portugal, Preußen, Reuss, Russland, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sardinien, Schleswig-Holstein, Schwarzburg, Toskana, Württemberg und dem Heiligen Stuhl.- Briefwechsel mit Staatsbeamten, Personen des Hofstaates und Privatpersonen, insbesondere Außenminister Friedrich Ferdinand von Beust, Leibarzt Carl Gustav Carus, Kabinettsminister Detlev Graf von Einsiedel, Kriegsminister Georg Friedrich Alfred von Fabrice, Innenminister Johann Paul Freiherr von Falkenstein, Innenminister Richard Freiherr von Friesen, Kultusminister Karl Friedrich Wilhelm von Gerber, Justizminister Julius Traugott Jakob von Könneritz, Oberappellationsgerichtspräsident Dr. Friedrich Albert von Langenn, Innenminister Bernhard August von Lindenau, Beichtvater Ignaz Bernhard Mauermann, Oberhofmeister Carl von Miltitz, Innenminister Hermann von Nostitz-Wallwitz, Kriegsminister Bernhard von Rabenhorst, Justizminister Dr. Robert Schneider sowie Finanzminister, Außenminister und Minister des Königlichen Hauses Heinrich Anton von Zeschau.- Außenpolitik.- Thronreden und andere Reden.- Verfassungssachen, Verwaltungssachen und Gesetzgebungssachen.- Besetzung Sachsens und Wiener Kongress, 1813 - 1815.- Maiaufstand 1849.- Militärsachen.- Familienangelegenheiten.- Testamentarische Bestimmungen.- Ausbildung von Prinz Albert von Sachsen.- Lebenserinnerungen, 1801 - 1855.- Tagebücher.- Reisejournale.- Dichtungen.- Juristische Studien.- Gebete, religiöse und moralische Betrachtungen.- Charakteristik des Großherzogs Leopold II. von Toskana.- Mäßigkeitsvereine.- Adressen, Gesuche und Glückwünsche.- Diplome.- Krankheit.- Kommission zur Errichtung eines Denkmals für König Friedrich August II. von Sachsen.- Nachlassverzeichnisse.
Der Sohn von Prinz Maximilian von Sachsen und Prinzessin Caroline von Parma wurde 1801 in Dresden geboren. Nach Abschluss der militärischen Ausbildung unternahm der an Sprachen, Wissenschaft und Bildung interessierte Prinz 1821 / 1822 eine Reise nach Italien, in deren Folge er sich intensiv mit Dantes Göttlicher Komödie beschäftigte. Unter dem Pseudonym Philalethes erschien bis 1849 die vollständige Übersetzung des Werkes. Er befasste sich mit Staats- und Rechtswissenschaften sowie Geschichte und fand sein Tätigkeitsfeld auf dem Gebiet der Staatsverwaltung, vor allem im Staatsrat, der 1. Kammer des Landtages und im Geheimen Finanzkollegium. 1830 übernahm er außerdem den Vorsitz im Sächsischen Altertumsverein. Die von Frankreich angebotene erbliche griechische Königskrone lehnte Johann ab. Trotz konservativer Grundhaltung arbeitete er aktiv an der Gestaltung der sächsischen Verfassung von 1831 mit und unterstützte die Durchführung liberaler Reformen. Nach dem tödlichen Unfall seines älteren Bruders König Friedrich August II. gelangte Johann 1854 an die Regierung. Der Frage einer Einigung der deutschen Länder zu einem Bundesstaat stand König Johann aufgeschlossen gegenüber. Er beschäftigte sich mit der Reform des Deutschen Bundes und strebte einen deutschen Bundesstaat unter Einschluss Österreichs an. 1866 stand er an der Spitze der sächsischen Truppen im Deutschen Krieg und ging nach der Niederlage bei Königgrätz vorübergehend ins Exil. 1867 trat Sachsen dem unter preußischer Führung gegründeten Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Kaiserreich bei. Vermählt war Johann mit Amalie, Tochter von König Maximilian I. Joseph von Bayern. Nach seinem Tod 1873 in Pillnitz folgten die Söhne Albert und Georg nacheinander in der Regierung des Landes.

Weitere Angaben siehe 12.1 Fürstennachlässe
  • 1905 | Findbuch
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang