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Beständeübersicht

Bestand

12884 Karten, Risse, Bilder

DatierungUm 1500 - 2012
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)9,90

Bestand enthält auch 1379 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Beschorner, Hans: Risse und Karten in den Archiven. In: Archivstudien : Zum 70. Geburtstag von Woldemar Lippert. Dresden, 1931, S. 20 - 35

Brichzin, Hans: Die Kartenbestände in den Staats-, Kreis- und Stadtarchiven der DDR. In: Archivmitteilungen. Jg. 29. 1979, S. 105 - 109

Wunderlich, Herbert: Kursächsische Feldmeßkunst, artilleristische Richtverfahren und Ballistik im 16. und 17. Jahrhundert : Beiträge zur Geschichte der praktischen Mathematik, der Physik und des Artilleriewesens in der Renaissance unter Zugrundelegung von Instrumenten, Karten, Hand- und Druckschriften des Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salons Dresden. Berlin, 1977 (Veröffentlichungen des Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salons. 7)

Stams, Marianne ; Stams, Werner: Die große topographischen Landesaufnahme von Sachsen 1780 bis 1811 und ihre Folgekarten. In: Sächsische Heimatblätter. Jg. 27. 1981, S. 197 - 212

Brichzin, Hans: Kursachsens älteste Karten : Ausstellung ausgewählter Originale des Staatsarchivs Dresden aus dem 16. und 17. Jahrhundert im Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger. Dresden, 1986

Stams, Werner: Artikel "Sachsen und Thüringen". In: Kretschmer, Ingrid (Bearb.) ; Dörflinger, Johannes (Bearb.); Wawrik, Franz (Bearb.): Lexikon zur Geschichte der Kartographie von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Bd. 2: Die Kartographie und ihre Randgebiete. C/2. Wien, 1986, S. 692 - 697

Bönisch, Fritz ; Brichzin, Hans ; Schillinger, Klaus ; Stams, Werner: Kursächsische Kartographie bis zum Dreißigjährigen Krieg. Bd. 1: Die Anfänge des Kartenwesens. Berlin, 1990 (Veröffentlichungen des Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salons. 8)

Brückner, Jörg: Die zweite kursächsische Landesaufnahme unter Adam Friedrich Zürner 1679 - 1742. Berlin, 1993. - Magisterarbeit an der Humboldt-Universität, Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl Archivwissenschaften; maschinenschriftliches Manuskript

Brunner, Hans: Historische Landesvermessungen in Sachsen. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. 1. 1996, S. 2 - 13

Bönisch, Fritz: Die erste kursächsische Landesaufnahme ausgeführt von Matthias Öder und Balthasar Zimmermann von 1586 bis in die Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges. Leipzig, Dresden, 2002 (Atlas zur Geschichte und Landeskunde von Sachsen. Beiheft zu den Karten H. 4.1 und H. 2)

Brunner, Hans: Wie Sachsen vermessen wurde : Die Meilenblätter und die kursächsische Landesvermessung von 1780 bis 1825 : Eine Geschichte der topographischen Kartographie in Sachsen. Dresden, 2002 (Dresdner Kartographische Schriften)
Bildstreitkarten.- Topographische Karten.- Karten einzelner Kreise, Ämter, Herrschaften und anderer Verwaltungseinheiten.- Grenzkarten.- Flurkarten und Katasterkarten.- Stadtpläne.- Forstkarten.- Wasserbaukarten (Flüsse, Flößen, Kanäle).- Straßenkarten.- Bergmännisches Risswerk, geologische Karten.- Militärische Karten (Kriegszüge, Manöver).- Sonstige thematische Karten und Risse (u. a. Bistümer, Erzbistümer, Konsistorien, Parochien, Brücken, Gärten, Gebirge, Meere, Meeresteile, Küsten, Wiesen, Weinberge).- Geschichtskarten.- Aufrisse und Grundrisse von Gebäuden und Parkanlagen.- Festungspläne (u. a. Dresden, Leipzig, Königstein, Torgau).- Entwurfszeichnungen für Mobiliar und Gebäudeausstattungen.- Technische Zeichnungen.- Druckplatten aus Kupfer.

Räumliche Schwerpunkte sind: Kurfürstentum und Königreich Sachsen inklusive der 1815 abgetretenen Gebiete, Freistaat Sachsen seit 1919, Bezirk Dresden seit 1952, Freistaat Sachsen seit 1990 sowie einzelne Orte, v. a. Dresden.- Deutschland.- Mansfeld, Grafschaft.- Niederlausitz.- Oberlausitz.- Österreich (darin u. a. Böhmen).- Preußen (darin u. a.: Brandenburg, Sachsen-Anhalt).- Reichskreise.- Reußische Herrschaften.- Schlesien.- Schönburgische Besitzungen.- Schwarzburg-Rudolstadt.- Sondershausen.- Stolberg, Grafschaft.- Thüringen.- Tschechoslowakei ab 1919, Tschechien.- Warschau, Herzogtum.

Zahlreiche Karten des Bestands 12884 Karten und Risse sind im Rahmen des "Kartenforums" der Deutschen Fotothek (www.deutschefotothek.de) online einsehbar. Das "Kartenforum" ist ein von der Deutschen Fotothek (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek) betreutes, von der DFG gefördertes Informationsportal von Bibliotheken, Museen und Archiven. Gegenwärtig werden dort rund 20.000 der wichtigsten, hochauflösend digitalisierten kartographischen Quellen - insbesondere zur Geschichte und Landeskunde Sachsens - aus den Sammlungen der beteiligten Partner angeboten.

Aus dem Bestand 12884 Karten und Risse finden sich im "Kartenforum" unter anderem die Ergebnisse der drei großen historischen sächsischen Landesaufnahmen :

- die Manuskriptkarten der ersten sächsischen Landesaufnahme von 1586-1634 ("Ur-Öder" 1:13.333; "Öder-Zimmermann" 1:53.333)
- die beiden Fassungen von Adam Friedrich Zürners handschriftlichem "Atlas Augusteus" (um 1730)
- das "Dresdner Exemplar" der sogenannten "Meilenblätter" 1:12.000 (Landesaufnahme durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee, 1780-1824).
Die ältesten Hinweise auf eine Karten- und Rissüberlieferung in der kursächsischen Verwaltung datieren aus der Zeit um 1556 und beziehen sich auf eine Karten- und Büchersammlung, die Kurfürst August auf Schloss Annaburg verwahrte und die nach seinem Tod (1586) nach Dresden gelangte. Auch die um 1560 begründete kurfürstliche Kunstkammer umfasste von Anfang an Karten. Um 1600 ist eine Plankammer im Dresdner Hauptzeughaus nachweisbar, deren Kernbestand sich aus den Landesaufnahmen und Vermessungsarbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelte. Spätestens seit der Wende zum 18. Jahrhundert begann sich auch in den Behörden und Behördenarchiven eine Karten- und Rissüberlieferung auszubilden. 1806 gilt als Gründungsjahr der Militärplankammer, eine Kameralvermessungsbehörde entstand 1814, im gleichen Jahr wurde die Finanzplankammer beim Finanzarchiv eingerichtet. Seit 1835 entstanden Karten und Pläne in großem Umfang auch bei den Katasterbehörden; hinzu trat eine spezielle Forstvermessungsanstalt. Teile dieser Überlieferung - vor allem der Kartenbestand des Geheimen Archivs - wurden bereits 1834 in das Hauptstaatsarchiv übernommen und dort zunächst als Abteilung XI "Landkarten, topographische Blätter, Zeichnungen, Siegel und Bildwerke" aufgestellt. Größeren Zuwachs erhielt der Karten- und Rissbestand in Form von Abgaben des Generalstabs (1856), der Finanzplankammer (1888), des Domänenvermessungsbüros (1899), des Zentralbüros für Steuervermessung (1910, 1914), der Straßen- und Wasserbauämter (1911), des Bergamts Freiberg, der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, der Landbauämter und des Ingenieurkorps (alle 1918), des Oberhofmarschallamtes (1921), des Kriegsarchivs (1925), des Landesvermessungsamtes und der Landesregierung Sachsen (1952).

Der Bestand 12884 Karten und Risse ist ein Mischbestand, der neben Unterlagen aus Registraturgut auch umfangreiches Sammlungsgut umfasst. Zuwachs erhält er nach wie vor durch einzelne Erwerbungen von Sammlungsgut, vor allem durch die laufende Übernahme der gedruckten amtlichen Kartenwerke sächsischer Staatsbehörden. Neu zugehende archivische Karten, die aus behördlichem Registraturzusammenhang stammen, werden dem Bestand des jeweiligen Registraturbildners zugewiesen. Umfangreichere Kartenüberlieferung für die Zeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts findet sich damit vor allem bei den Kataster- und Forstbehörden. Ältere Karten und Risse aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert werden insbesondere auch in den Beständen 10006 Oberhofmarschallamt, 11345 Ingenieurkorps sowie 11373 Kartensammlung des Kriegsarchivs verwahrt; hingewiesen sei auch auf die um 1900 gefertigten Flurkrokiskopien im Bestand 13403 Sächsische Flurnamenstelle.

Der Bestand "Karten und Risse" enthält sowohl Karten und großmaßstäbige Pläne wie auch eine umfangreiche Überlieferung von architektonischen Grund- und Aufrissen vor allem des 16. bis 19. Jahrhunderts. Bei der Kartenüberlieferung handelt es sich überwiegend um Manuskriptkarten, u. a. um frühe Bildstreitkarten und andere zentralperspektivische Darstellungen, ferner die Zeugnisse der drei großen sächsischen Landesaufnahmen (Matthias Öder und Balthasar Zimmermann, seit 1586; Adam Friedrich Zürner und Mitarbeiter, seit 1712; Landesaufnahme durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee, sogenannte Meilenblätter, seit 1780), dazu zahllose, vielfach großmaßstäbige Arbeiten von Landmessern des 17. und 18. Jahrhunderts, die teils größere Gebiete, teils lokale Befunde betreffen. Einen weiteren wichtigen Komplex bilden handschriftliche Flurkarten der Katastervermessungen seit 1835, soweit sie nicht den Beständen der Katasterämter zugewiesen sind. Bereits aus dem 16. Jahrhundert, schwerpunktmäßig aus dem 18. Jahrhundert, sind zahlreiche Produkte der Verlagskartographie überliefert, darunter etwa Peter Schencks Atlas Saxonicus Novus. Zu diesen treten gedruckte Karten und Kartenwerke des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter viele Stadtpläne. Weiter umfasst der Bestand die amtlichen topographischen und thematischen Kartenwerke seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (u. a. Oberreitscher Atlas, Äquidistantenkarte, Messtischblätter u. a. kleinmaßstäbigere Kartenwerke, topographische Karten der DDR, topographische und thematische Karten des Freistaats Sachsen seit 1990). Vom allen Blättern des Oberreitschen Atlas und von ausgewählten Blättern der Messtischblätter sind die originalen Druckvorlagen (Druckplatten) überliefert.

Eine erste Ordnung der Karten und Risse führte der Archivar Johannes Falke zwischen 1863 und 1865 durch. Ab 1906 wurde der Bestand - zusammen mit der Bildüberlieferung (jetzt Bestand 13410 Bilder) - durch Hans Beschorner systematisch neu erschlossen. Das damals angelegte Findmittel weist auch Karten und Risse in anderen Beständen nach und dient somit für die ältere Überlieferung des Hauptstaatsarchivs zugleich als übergreifendes Karten- und Rissinventar. Es verfügt über eine geographisch-systematische Gliederung, die laufend fortgeschrieben wird.
  • 1906, Nachträge bis 2005 | Findkartei
  • 2005, Nachträge bis 2011 | Findbuch / Datenbank
  • 2013; 2014 | elektronisches Findmittel
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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