Beständeübersicht
Bestand
13068 Einarmigenschule Dresden
Datierung | 1915 - 1943 (um 1960) |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 0,90 |
Geschichte der Einarmigenschule Dresden
Auf Grund der neuen Dimensionen der Kriegsführung im Ersten Weltkrieg war die Zahl der Kriegshinterbliebenen und Kriegsversehrten Ende 1914 rapide angestiegen, so dass die Versorgungsgesetze aus der Vorkriegszeit bei weitem nicht mehr ausreichten. Trotzdem weigerte sich das Deutsche Reich als kriegsführende Instanz, zur Lösung dieser Aufgabe vor der siegreichen Beendigung des Krieges beizutragen, da während des Krieges keine weiteren finanziellen Lasten übernommen werden sollten. Da auch das Kriegsende in die Ferne rückte, entstand ein "Aufgabenvakuum", welches zunächst von kleineren öffentlichen und privaten Wohltätigkeitsvereinen ausgefüllt wurde. In Sachsen nahm die Stiftung "Heimatdank", die eine konservativ-patriarchalische und doch auf Funktionalität und Massenwirksamkeit zielende Fürsorgepolitik im Sinne des vormodernen Modells der "Hilfe von Mensch zu Mensch" betrieb, ihre landesweite Tätigkeit auf. Sie lehnte sich in ihrer Organisationsstruktur eng an die innere Verwaltung des Landes an. [01] Das bedeutete, dass eine Kriegsopferhilfe "ohne den von Konservativen und Nationalliberalen befürchteten Rechtsanspruch auf Hilfe" zugelassen wurde, wobei die gesamte Privatwohltätigkeit einbezogen, der staatliche Führungsanspruch aber nicht aufgegeben wurde. In Sachsen gelang es durch dieses Konzept früher als in den anderen Bundesstaaten, die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge zusammenzufassen und zu vereinheitlichen. Dennoch dauerte es lange, bis die imposante Organisationsstruktur des Vereins aufgebaut und auch funktionstüchtig war, 1916 funktionierte sie in der Praxis noch kaum flächendeckend. [02]
In das Umfeld des Vereinswesens der Stiftung "Heimatdank" gehörte auch die Einrichtung der Einarmigenschule in Laubegast/Dresden. So wurde in Ostsachsen der "Arbeitsausschuss für Kriegsverletztenfürsorge in den Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen" gebildet, an dessen Spitze ein Mitglied des Landesvereins des Roten Kreuzes in Sachsen, der am Vitzthumschen Gymnasium in Dresden tätige Studienrat Prof. Dr. Koepert, stand. Auf
Initiative dieses Vereins und vor allem Koeperts, der schon im Februar 1915 auf einer Sitzung im Ministerium des Innern "über die seitens des Landesausschusses des Roten Kreuzes geplante Vereinigung der einarmigen Kriegsverstümmelten in einer Privatpflegestätte" berichtete und auf eine Zuweisung aus Staatsmitteln hoffte, [03] wurde auch eine Aus- und Weiterbildungsstätte für Einarmige und Handverletzte geschaffen. [04] Vorbild war eine ähnliche Einrichtung, die im Spätherbst 1914 in Wien im Reservespital Akademisches Gymnasium eröffnet worden war. [05]
Als die Einarmigenschule am 15. März 1915 in Laubegast eröffnet worden war, zählte sie zu den ersten derartigen Einrichtungen in Deutschland. [06] Sie war auf Anordnung des Sanitätsamtes des XII. Armeekorps im Invalidenheim der Königlich Sächsischen Staaatseisenbahn untergebracht, dass zu dieser Zeit als Lazarett diente. Das Sanitätsamt des XII. Armeekorps hatte auch die ersten 18 Verwundeten zur Ausbildung an die Schule überwiesen. [07]
Zunächst sah das Konzept für die Schule vor, dass der Unterricht für die kriegsverletzten Männer, die zuerst auch eine Unterweisung in alltäglichen Dingen wie Ankleiden, Waschen, Essen usw. benötigten, durch einen Lehrer vorgenommen werden sollte, der ebenfalls eine Hand oder einen Arm verloren hatte. Dazu wurde der in Borstendorf/Erzgebirge ansässige Sägewerksbesitzer Robert Melzer eingestellt. Neben diesem sogenannten "Behelfsunterricht" bot die Schule Kurse für linkshändiges Schreiben, Maschineschreiben und Holzarbeiten. An einigen Wochentagen erteilte der Dresdner Kaufmann Lätsch Stenographieunterricht. [08]
Schon kurze Zeit nach der Gründung der Einrichtung machten sich Unzulänglichkeiten bemerkbar, die sich aus dem abgelegenen Standort ergaben. Nicht nur die räumliche Unterbringung im Erholungsheim der Sächsischen Staatseisenbahn in Laubegast wurde als ungünstig angesehen, sondern vor allem auch die "militärische Form der Schulzucht". Auch sei es zu "Unzuträglichkeiten" zwischen Lazarettverwaltung und Sanitätspersonal gekommen, die die Bemühungen der Einrichtung störten.
Auf Veranlassung Koeperts übersiedelte die Schule schließlich nach Dresden. Die Einrichtung wurde zum 1. August 1915 als Einarmigen-Schule zu Dresden im Gebäude der Städtischen Gewerbeschule zu Dresden, Dürerstraße 45, neu eröffnet. Die Unterbringung der Kriegsversehrten erfolgte jetzt im Reservelazarett III. [09] Gleichzeitig sollte auch das Lehrpersonal um einen besonders auf heilpädagogischen Gebiet erfahrenen und methodisch geschulten Berufspädagogen erweitert werden. Als "erster militärischer Lehrer" wurde deshalb Curt Beyer (*7. Juli 1887 in Lauter/Erzgebirge, + 12. Mai 1968 in Dresden-Loschwitz) angestellt. Curt Beyer war verantwortlich für die Durchführung des von Koepert entworfenen Organisationsplans und für die Aufstellung eines Lehrplanes.
Die Schule stellte sich folgende Aufgaben: [10]
- psychologische Betreuung, Seelsorge,
- Anleitung, den Alltag allein zu bewältigen ("Behelfsunterricht"),
- Schreibübungen für die verbliebene Hand,
- Stärkung des Armes und der Fingerfertigkeit: Ermöglichung manueller Tätigkeit im
erlernten oder verwandten Berufen (Gymnastik und Handübungsklassen),
- Fachausbildung zu Kontorhilfskräften, wo ein Berufswechsel nötig war (Lehrkontor),
- Sammlung, Prüfung und Beurteilung aller für Handverletzte und Einarmige
geschaffenen Hilfsmittel,
- Vermittlung von Arbeitsstellen und Weiterbildungsmöglichkeiten,
- Austausch und Verbreitung der in der Praxis gewonnenen Erfahrungen mit ähnlichen
Einrichtungen.
Der Lehrplan sah vor, dass zunächst die von Curt Beyer geleitete Allgemeine Abteilung durchlaufen werden musste, die als Vorbereitungsklasse diente. Dazu gehörten Arm-, Hand- und Fingergelenkübungen (Papierfaltarbeiten) und Schönschreiben für Links- und Rechtshänder. Je nach Bedarf fand wöchentlich oder vierzehntägig der sogenannte "Behelfsunterricht" statt. Insgesamt dauerte die Ausbildung in der Allgemeinen Abteilung 4-8 Wochen. [11] Nach Abschluss der Allgemeinen Abteilung konnten die Schüler eine Fortbildungsklasse absolvieren, in der kaufmännischer, gewerblicher und bürgerlicher Schriftverkehr gelehrt wurde mit dem Ziel, eine Steigerung der Schreibfertigkeit zu erreichen. Curt Beyer gab ebenfalls Unterricht für diese Fortbildungsklasse I, für die ein Lehrkontor, das erste seiner Art in Deutschland, eingerichtet worden war. Die Idee zu diesem Lehrkontor ging auf Koepert zurück. Es sollte Kriegsversehrten, denen eine Rückkehr in ihren Beruf nicht möglich sein würde, den Berufswechsel erleichtern, indem hier eine Ausbildungsmöglichkeit zur Kontorhilfskraft geboten wurde. Nach Abschluss der Ausbildung im Lehrkontor konnten Interessenten in der Fortbildungsklasse II Unterricht erhalten. Dazu zählte Formularkunde, Buchhaltungswesen, Versicherungswesen sowie bürgerliches und kaufmännisches Rechnen, wofür die Mitbenutzung der Lehrmittel der Städtischen Gewerbeschule gestattet war. [12]
Für alle Absolventen erfolgte Nachmittagsunterricht in drei Handübungsklassen (A, B und C) mit dem therapeutischen Zweck, zur Kräftigung des verbliebenen Arms beizutragen. Die Handübungsklasse A unter der Leitung Curt Beyers beschäftigte sich mit Papier-, Karton- und Papparbeiten sowie der Tonbearbeitung. Der Bestand enthält fünf in diesem Unterricht entstandene Arbeiten. In den Klassen B und C konnten sich die Absolventen in Holz- bzw. Metallbearbeitung unterrichten lassen, wobei zur Fertigung von Metallgegenständen der Umgang mit Werkzeugmaschinen geübt wurde. Die hergestellten Gegenstände wurden auf Wohltätigkeitsveranstaltungen verkauft. Der Erlös kam den Schülern zu gute. Daneben wurden Führungen, Ausflüge, Vorträge und Unterhaltungsnachmittage gestaltet und die Möglichkeit geschaffen, Nebenkurse an der Tierärztlichen Hochschule in Dresden und an der Gartenbauschule in Laubegast zu besuchen. [13]
Ende 1917 zog die Einarmigenschule eine positive Bilanz ihrer bisherigen Tätigkeit: Bis Ende des Jahres hatten rund 600 einarmige und handverletzte Kriegsversehrte in der Regel aus Sachsen aber auch aus den restlichen Landesteilen die Ausbildung durchlaufen. Die Schulleitung wusste alle bisherigen Schüler in Arbeit und sah besonders das Lehrkontor als großen Erfolg an, da die rund 300 Absolventen in allen Teilen Deutschlands gute Anstellungen als Kontorhilfskräfte hätten; ein weiterer Teil arbeitete wieder in Militärwerkstätten und auch in kriegswichtigen Betrieben. Die Schule hatte auch die Ausbildung von Lehrkräften für andere Einarmigenschulen übernommen. Zudem hatten sich zahlreiche Besucher für die Schule interessiert, darunter neben Privatleuten vor allem Militärärzte, Lehrer, Berufsberater, Industrielle usw. mit Interesse für die Kriegsbeschädigtenfürsorge. Auch Angehörige des sächsischen Königshauses und König Friedrich August III. förderte durch Spenden die Schule. [14]
Diese positive Bilanz täuscht aber über die tatsächliche schlechte Lage der Kriegsversehrten hinweg. Noch bis über das Jahr 1916 hinaus waren sich alle Fürsorgeexperten und Verwaltungsfachleute einig, dass es keine besondere Gruppe "Kriegsbeschädigte" geben
sollte – alle Kriegsteilnehmer, ob verwundert oder nicht, sollten in ihr frühres Lebens- und
Berufsumfeld reintegriert werden. [15] Die sich rapide verschlechternde wirtschaftliche Entwicklung nach Kriegsende machte das aber unmöglich, so dass sich die Situation, in der sich die Kriegsopfer befanden, dramatisch verschlechterte, was zu wütenden Protesten mit Übergriffen und auch mit Todesopfern führte. [16] Träger der Proteste waren die nach 1916 gebildeten Selbstorganisationen, die über die Selbstdefinition als Kriegsteilnehmer und die erlittene Körperbehinderung Ansprüche an den Staat ableiteten. [17] Von den Gewerkschaften und solchen Vereinen wie "Heimatdank" wurde die Selbstorganisation strikt abgelehnt, konnte jedoch nicht gestoppt werden. Da das politisch weit gestreute Spektrum der Kriegsopferverbände aber zum "Spiegelbild der in ihrer politischen Kultur tief zerklüfteten Weimarer Republik" wurden, blieben ihre Erfolge begrenzt. [18]
Bestandsgeschichte und –inhalt
Der Bestand Einarmigenschule Dresden wurde 1970 von Leopold Beyer, dem Sohn des ersten militärischen Lehrers Curt Beyer, dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden als Personennachlass seines Vaters übergeben. Bei der Sichtung des Nachlasses stellte sich jedoch heraus, dass es sich ausschließlich um Unterlagen handelt, die – im Zusammenhang mit der Tätigkeit Curt Beyers – an der Einarmigenschule zu Dresden entstanden waren. Dazu gehören v.a. Fotos, aber auch Proben von Schönschreibübungen, einige im Unterricht Beyers gefertigte Papierkästchen und Spanschachteln, das Gästebuch und ein handgeschriebener Kalender (für den Unterricht) von 1916. Da persönliche Dokumente und private Aufzeichnungen völlig fehlten, wurde der Bestand nicht als Nachlass verzeichnet, sondern als Bestand Einarmigenschule Dresden.
Der Bestand umfasst einen Zeitraum von 1915 bis 1943 (um 1960), wobei der Schwerpunkt der Überlieferungen auf der Zeit zwischen 1915 und 1918 liegt.
Der Bestand, der einen Umfang von ca. 0,17 lfm aufweist, befand sich in einem ungeordneten und unerschlossenen Zustand. Die einzelnen Akteneinheiten wiesen keine älteren Registratur- bzw.
Der Inhalt des Bestandes Einarmigenschule Dresden gibt einen Einblick in die Kriegsbeschädigtenfürsorge im Ersten Weltkrieg, ein Thema, das in der Literatur bisher nur am Rande Beachtung gefunden hat. Die Unterlagen und vor allem die Fotos lassen dabei die zeitgenössische Sicht auf die Kriegsbeschädigten und die Kriegsbeschädigtenfürsorge deutlich werden. Mittels schulmäßig angelegtem Unterricht versuchte man, die Soldaten, die ihre Gesundheit geopfert hatten, wieder für das Berufsleben "fit" zu machen und verlangte dabei Disziplin und Engagement von Menschen, die gerade solche traumatischen Erfahrungen gemacht hatten, dass ihnen die Rückkehr ins Zivilleben äußerste Schwierigkeiten bereitete.
Literaturhinweise
Dörschel, Max: Soziale Kriegerfürsorge in Sachsen, Dresden 1926.
Frie, Ewald: Wohlfahrtsstaat und Provinz. Fürsorgepolitik des Provinzialverbandes
Westfalen und des Landes Sachsen 1880 – 1930 [= Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster (Hrsg.), Forschungen zur Regionalgeschichte; Bd. 8], Paderborn 1993, hier v.a. S. 159 ff.
Frie, Ewald: Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914 – 1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580.
Grill, Alfred: Das Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment 241 im Weltkriege 1914 – 1918. Kriegserinnerungen eines Truppenarztes, Dresden 1922.
Sachsen in großer Zeit. Hrsg.: Johann Edmund Hottenroth, Leipzig 1926, hier besonders die S. 36-84 und 258-323. Verweise auf andere Bestände im eigenen Archiv und fremden Archiven
Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden:
SächsHStA, 11168 Ministerium für Wirtschaft. Bearb. v. M. Satlow, Findbuch (1953).
SächsHStA, 11348 Stellvertretendes Generalkommando des XII. Armeekorps. Bearb. v. Militärarchiv der DDR, Findbuch (um 1964).
Sächsisches Staatsarchiv Leipzig:
SächsStAL, Gemeinnützige Siedlervereinigung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen Leipzig-Stötteritz e.V., 1921 – 1941.
[01] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg.Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 566 f. Vgl. auch SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 392, Bl. 283.
[02] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 567 f.
[03] SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 22 ff.
[04] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigenschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 1 und 2.
[05] SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 42.
[06] Auch in Chemnitz gab es seit dem 15. Juni 1915 eine solche Einrichtung. Ebd., Bl. 186.
[07] Ebd., Bl. 116.
[08] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigenschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 3.
[09] SächsHStADD, Ministerium der Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 121.
[10] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 5.
[11] Ebd., S. 6 und 7.
[12] Ebd., S. 9 und 10.
[13] Ebd., S. 10-13.
[14] Ebd., S. 14.
[15] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang
Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 570.
[16] Ebd., S 563.
[17] Reichsbund Zu diesen Organisationen gehörte z.B. der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen. Ebd. S. 564 und 571.
[18] Ebd., S 572-576.
Auf Grund der neuen Dimensionen der Kriegsführung im Ersten Weltkrieg war die Zahl der Kriegshinterbliebenen und Kriegsversehrten Ende 1914 rapide angestiegen, so dass die Versorgungsgesetze aus der Vorkriegszeit bei weitem nicht mehr ausreichten. Trotzdem weigerte sich das Deutsche Reich als kriegsführende Instanz, zur Lösung dieser Aufgabe vor der siegreichen Beendigung des Krieges beizutragen, da während des Krieges keine weiteren finanziellen Lasten übernommen werden sollten. Da auch das Kriegsende in die Ferne rückte, entstand ein "Aufgabenvakuum", welches zunächst von kleineren öffentlichen und privaten Wohltätigkeitsvereinen ausgefüllt wurde. In Sachsen nahm die Stiftung "Heimatdank", die eine konservativ-patriarchalische und doch auf Funktionalität und Massenwirksamkeit zielende Fürsorgepolitik im Sinne des vormodernen Modells der "Hilfe von Mensch zu Mensch" betrieb, ihre landesweite Tätigkeit auf. Sie lehnte sich in ihrer Organisationsstruktur eng an die innere Verwaltung des Landes an. [01] Das bedeutete, dass eine Kriegsopferhilfe "ohne den von Konservativen und Nationalliberalen befürchteten Rechtsanspruch auf Hilfe" zugelassen wurde, wobei die gesamte Privatwohltätigkeit einbezogen, der staatliche Führungsanspruch aber nicht aufgegeben wurde. In Sachsen gelang es durch dieses Konzept früher als in den anderen Bundesstaaten, die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge zusammenzufassen und zu vereinheitlichen. Dennoch dauerte es lange, bis die imposante Organisationsstruktur des Vereins aufgebaut und auch funktionstüchtig war, 1916 funktionierte sie in der Praxis noch kaum flächendeckend. [02]
In das Umfeld des Vereinswesens der Stiftung "Heimatdank" gehörte auch die Einrichtung der Einarmigenschule in Laubegast/Dresden. So wurde in Ostsachsen der "Arbeitsausschuss für Kriegsverletztenfürsorge in den Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen" gebildet, an dessen Spitze ein Mitglied des Landesvereins des Roten Kreuzes in Sachsen, der am Vitzthumschen Gymnasium in Dresden tätige Studienrat Prof. Dr. Koepert, stand. Auf
Initiative dieses Vereins und vor allem Koeperts, der schon im Februar 1915 auf einer Sitzung im Ministerium des Innern "über die seitens des Landesausschusses des Roten Kreuzes geplante Vereinigung der einarmigen Kriegsverstümmelten in einer Privatpflegestätte" berichtete und auf eine Zuweisung aus Staatsmitteln hoffte, [03] wurde auch eine Aus- und Weiterbildungsstätte für Einarmige und Handverletzte geschaffen. [04] Vorbild war eine ähnliche Einrichtung, die im Spätherbst 1914 in Wien im Reservespital Akademisches Gymnasium eröffnet worden war. [05]
Als die Einarmigenschule am 15. März 1915 in Laubegast eröffnet worden war, zählte sie zu den ersten derartigen Einrichtungen in Deutschland. [06] Sie war auf Anordnung des Sanitätsamtes des XII. Armeekorps im Invalidenheim der Königlich Sächsischen Staaatseisenbahn untergebracht, dass zu dieser Zeit als Lazarett diente. Das Sanitätsamt des XII. Armeekorps hatte auch die ersten 18 Verwundeten zur Ausbildung an die Schule überwiesen. [07]
Zunächst sah das Konzept für die Schule vor, dass der Unterricht für die kriegsverletzten Männer, die zuerst auch eine Unterweisung in alltäglichen Dingen wie Ankleiden, Waschen, Essen usw. benötigten, durch einen Lehrer vorgenommen werden sollte, der ebenfalls eine Hand oder einen Arm verloren hatte. Dazu wurde der in Borstendorf/Erzgebirge ansässige Sägewerksbesitzer Robert Melzer eingestellt. Neben diesem sogenannten "Behelfsunterricht" bot die Schule Kurse für linkshändiges Schreiben, Maschineschreiben und Holzarbeiten. An einigen Wochentagen erteilte der Dresdner Kaufmann Lätsch Stenographieunterricht. [08]
Schon kurze Zeit nach der Gründung der Einrichtung machten sich Unzulänglichkeiten bemerkbar, die sich aus dem abgelegenen Standort ergaben. Nicht nur die räumliche Unterbringung im Erholungsheim der Sächsischen Staatseisenbahn in Laubegast wurde als ungünstig angesehen, sondern vor allem auch die "militärische Form der Schulzucht". Auch sei es zu "Unzuträglichkeiten" zwischen Lazarettverwaltung und Sanitätspersonal gekommen, die die Bemühungen der Einrichtung störten.
Auf Veranlassung Koeperts übersiedelte die Schule schließlich nach Dresden. Die Einrichtung wurde zum 1. August 1915 als Einarmigen-Schule zu Dresden im Gebäude der Städtischen Gewerbeschule zu Dresden, Dürerstraße 45, neu eröffnet. Die Unterbringung der Kriegsversehrten erfolgte jetzt im Reservelazarett III. [09] Gleichzeitig sollte auch das Lehrpersonal um einen besonders auf heilpädagogischen Gebiet erfahrenen und methodisch geschulten Berufspädagogen erweitert werden. Als "erster militärischer Lehrer" wurde deshalb Curt Beyer (*7. Juli 1887 in Lauter/Erzgebirge, + 12. Mai 1968 in Dresden-Loschwitz) angestellt. Curt Beyer war verantwortlich für die Durchführung des von Koepert entworfenen Organisationsplans und für die Aufstellung eines Lehrplanes.
Die Schule stellte sich folgende Aufgaben: [10]
- psychologische Betreuung, Seelsorge,
- Anleitung, den Alltag allein zu bewältigen ("Behelfsunterricht"),
- Schreibübungen für die verbliebene Hand,
- Stärkung des Armes und der Fingerfertigkeit: Ermöglichung manueller Tätigkeit im
erlernten oder verwandten Berufen (Gymnastik und Handübungsklassen),
- Fachausbildung zu Kontorhilfskräften, wo ein Berufswechsel nötig war (Lehrkontor),
- Sammlung, Prüfung und Beurteilung aller für Handverletzte und Einarmige
geschaffenen Hilfsmittel,
- Vermittlung von Arbeitsstellen und Weiterbildungsmöglichkeiten,
- Austausch und Verbreitung der in der Praxis gewonnenen Erfahrungen mit ähnlichen
Einrichtungen.
Der Lehrplan sah vor, dass zunächst die von Curt Beyer geleitete Allgemeine Abteilung durchlaufen werden musste, die als Vorbereitungsklasse diente. Dazu gehörten Arm-, Hand- und Fingergelenkübungen (Papierfaltarbeiten) und Schönschreiben für Links- und Rechtshänder. Je nach Bedarf fand wöchentlich oder vierzehntägig der sogenannte "Behelfsunterricht" statt. Insgesamt dauerte die Ausbildung in der Allgemeinen Abteilung 4-8 Wochen. [11] Nach Abschluss der Allgemeinen Abteilung konnten die Schüler eine Fortbildungsklasse absolvieren, in der kaufmännischer, gewerblicher und bürgerlicher Schriftverkehr gelehrt wurde mit dem Ziel, eine Steigerung der Schreibfertigkeit zu erreichen. Curt Beyer gab ebenfalls Unterricht für diese Fortbildungsklasse I, für die ein Lehrkontor, das erste seiner Art in Deutschland, eingerichtet worden war. Die Idee zu diesem Lehrkontor ging auf Koepert zurück. Es sollte Kriegsversehrten, denen eine Rückkehr in ihren Beruf nicht möglich sein würde, den Berufswechsel erleichtern, indem hier eine Ausbildungsmöglichkeit zur Kontorhilfskraft geboten wurde. Nach Abschluss der Ausbildung im Lehrkontor konnten Interessenten in der Fortbildungsklasse II Unterricht erhalten. Dazu zählte Formularkunde, Buchhaltungswesen, Versicherungswesen sowie bürgerliches und kaufmännisches Rechnen, wofür die Mitbenutzung der Lehrmittel der Städtischen Gewerbeschule gestattet war. [12]
Für alle Absolventen erfolgte Nachmittagsunterricht in drei Handübungsklassen (A, B und C) mit dem therapeutischen Zweck, zur Kräftigung des verbliebenen Arms beizutragen. Die Handübungsklasse A unter der Leitung Curt Beyers beschäftigte sich mit Papier-, Karton- und Papparbeiten sowie der Tonbearbeitung. Der Bestand enthält fünf in diesem Unterricht entstandene Arbeiten. In den Klassen B und C konnten sich die Absolventen in Holz- bzw. Metallbearbeitung unterrichten lassen, wobei zur Fertigung von Metallgegenständen der Umgang mit Werkzeugmaschinen geübt wurde. Die hergestellten Gegenstände wurden auf Wohltätigkeitsveranstaltungen verkauft. Der Erlös kam den Schülern zu gute. Daneben wurden Führungen, Ausflüge, Vorträge und Unterhaltungsnachmittage gestaltet und die Möglichkeit geschaffen, Nebenkurse an der Tierärztlichen Hochschule in Dresden und an der Gartenbauschule in Laubegast zu besuchen. [13]
Ende 1917 zog die Einarmigenschule eine positive Bilanz ihrer bisherigen Tätigkeit: Bis Ende des Jahres hatten rund 600 einarmige und handverletzte Kriegsversehrte in der Regel aus Sachsen aber auch aus den restlichen Landesteilen die Ausbildung durchlaufen. Die Schulleitung wusste alle bisherigen Schüler in Arbeit und sah besonders das Lehrkontor als großen Erfolg an, da die rund 300 Absolventen in allen Teilen Deutschlands gute Anstellungen als Kontorhilfskräfte hätten; ein weiterer Teil arbeitete wieder in Militärwerkstätten und auch in kriegswichtigen Betrieben. Die Schule hatte auch die Ausbildung von Lehrkräften für andere Einarmigenschulen übernommen. Zudem hatten sich zahlreiche Besucher für die Schule interessiert, darunter neben Privatleuten vor allem Militärärzte, Lehrer, Berufsberater, Industrielle usw. mit Interesse für die Kriegsbeschädigtenfürsorge. Auch Angehörige des sächsischen Königshauses und König Friedrich August III. förderte durch Spenden die Schule. [14]
Diese positive Bilanz täuscht aber über die tatsächliche schlechte Lage der Kriegsversehrten hinweg. Noch bis über das Jahr 1916 hinaus waren sich alle Fürsorgeexperten und Verwaltungsfachleute einig, dass es keine besondere Gruppe "Kriegsbeschädigte" geben
sollte – alle Kriegsteilnehmer, ob verwundert oder nicht, sollten in ihr frühres Lebens- und
Berufsumfeld reintegriert werden. [15] Die sich rapide verschlechternde wirtschaftliche Entwicklung nach Kriegsende machte das aber unmöglich, so dass sich die Situation, in der sich die Kriegsopfer befanden, dramatisch verschlechterte, was zu wütenden Protesten mit Übergriffen und auch mit Todesopfern führte. [16] Träger der Proteste waren die nach 1916 gebildeten Selbstorganisationen, die über die Selbstdefinition als Kriegsteilnehmer und die erlittene Körperbehinderung Ansprüche an den Staat ableiteten. [17] Von den Gewerkschaften und solchen Vereinen wie "Heimatdank" wurde die Selbstorganisation strikt abgelehnt, konnte jedoch nicht gestoppt werden. Da das politisch weit gestreute Spektrum der Kriegsopferverbände aber zum "Spiegelbild der in ihrer politischen Kultur tief zerklüfteten Weimarer Republik" wurden, blieben ihre Erfolge begrenzt. [18]
Bestandsgeschichte und –inhalt
Der Bestand Einarmigenschule Dresden wurde 1970 von Leopold Beyer, dem Sohn des ersten militärischen Lehrers Curt Beyer, dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden als Personennachlass seines Vaters übergeben. Bei der Sichtung des Nachlasses stellte sich jedoch heraus, dass es sich ausschließlich um Unterlagen handelt, die – im Zusammenhang mit der Tätigkeit Curt Beyers – an der Einarmigenschule zu Dresden entstanden waren. Dazu gehören v.a. Fotos, aber auch Proben von Schönschreibübungen, einige im Unterricht Beyers gefertigte Papierkästchen und Spanschachteln, das Gästebuch und ein handgeschriebener Kalender (für den Unterricht) von 1916. Da persönliche Dokumente und private Aufzeichnungen völlig fehlten, wurde der Bestand nicht als Nachlass verzeichnet, sondern als Bestand Einarmigenschule Dresden.
Der Bestand umfasst einen Zeitraum von 1915 bis 1943 (um 1960), wobei der Schwerpunkt der Überlieferungen auf der Zeit zwischen 1915 und 1918 liegt.
Der Bestand, der einen Umfang von ca. 0,17 lfm aufweist, befand sich in einem ungeordneten und unerschlossenen Zustand. Die einzelnen Akteneinheiten wiesen keine älteren Registratur- bzw.
Der Inhalt des Bestandes Einarmigenschule Dresden gibt einen Einblick in die Kriegsbeschädigtenfürsorge im Ersten Weltkrieg, ein Thema, das in der Literatur bisher nur am Rande Beachtung gefunden hat. Die Unterlagen und vor allem die Fotos lassen dabei die zeitgenössische Sicht auf die Kriegsbeschädigten und die Kriegsbeschädigtenfürsorge deutlich werden. Mittels schulmäßig angelegtem Unterricht versuchte man, die Soldaten, die ihre Gesundheit geopfert hatten, wieder für das Berufsleben "fit" zu machen und verlangte dabei Disziplin und Engagement von Menschen, die gerade solche traumatischen Erfahrungen gemacht hatten, dass ihnen die Rückkehr ins Zivilleben äußerste Schwierigkeiten bereitete.
Literaturhinweise
Dörschel, Max: Soziale Kriegerfürsorge in Sachsen, Dresden 1926.
Frie, Ewald: Wohlfahrtsstaat und Provinz. Fürsorgepolitik des Provinzialverbandes
Westfalen und des Landes Sachsen 1880 – 1930 [= Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster (Hrsg.), Forschungen zur Regionalgeschichte; Bd. 8], Paderborn 1993, hier v.a. S. 159 ff.
Frie, Ewald: Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914 – 1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580.
Grill, Alfred: Das Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment 241 im Weltkriege 1914 – 1918. Kriegserinnerungen eines Truppenarztes, Dresden 1922.
Sachsen in großer Zeit. Hrsg.: Johann Edmund Hottenroth, Leipzig 1926, hier besonders die S. 36-84 und 258-323. Verweise auf andere Bestände im eigenen Archiv und fremden Archiven
Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden:
SächsHStA, 11168 Ministerium für Wirtschaft. Bearb. v. M. Satlow, Findbuch (1953).
SächsHStA, 11348 Stellvertretendes Generalkommando des XII. Armeekorps. Bearb. v. Militärarchiv der DDR, Findbuch (um 1964).
Sächsisches Staatsarchiv Leipzig:
SächsStAL, Gemeinnützige Siedlervereinigung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen Leipzig-Stötteritz e.V., 1921 – 1941.
[01] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg.Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 566 f. Vgl. auch SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 392, Bl. 283.
[02] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 567 f.
[03] SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 22 ff.
[04] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigenschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 1 und 2.
[05] SächsHStADD, Ministerium für Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 42.
[06] Auch in Chemnitz gab es seit dem 15. Juni 1915 eine solche Einrichtung. Ebd., Bl. 186.
[07] Ebd., Bl. 116.
[08] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigenschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 3.
[09] SächsHStADD, Ministerium der Wirtschaft, Nr. 414, Bl. 121.
[10] Gustav Curt Beyer, Die Einarmigschule zu Dresden, eine Denkschrift, Manuskript [16 S.], Dresden 1917, S. 5.
[11] Ebd., S. 6 und 7.
[12] Ebd., S. 9 und 10.
[13] Ebd., S. 10-13.
[14] Ebd., S. 14.
[15] Ewald Frie, Vorbild oder Spiegelbild? Kriegsbeschädigtenfürsorge in Deutschland 1914-1919, in: Wolfgang
Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg. Wirkung Wahrnehmung Analyse, Weyarn 1997, S. 563-580, S. 570.
[16] Ebd., S 563.
[17] Reichsbund Zu diesen Organisationen gehörte z.B. der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen. Ebd. S. 564 und 571.
[18] Ebd., S 572-576.
Beyer, Gustav Curt: Die Einarmigenschule zu Dresden : Eine Denkschrift. Dresden, 1917. - Als Manuskript gedruckt
Schulgeschichte.- Fotos, Album, Gästebuch.- Arbeiten Einarmiger (Schachteln).
Die Einarmigenschule Dresden wurde am 15.03.1915 in Laubegast eröffnet und zählte zu den ersten Einrichtungen der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge in Deutschland. Ab 01.08.1915 war sie im Gebäude der Städtischen Gewerbeschule in Dresden, Dürerstraße 45, untergebracht. Die Schule hatte vor allem folgende Aufgaben: Psychologische Betreuung und Seelsorge, Schreibübungen für die verbliebene Hand sowie Vermittlung von Arbeitsstellen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Schulgebäude wurde am 13.02.1945 zerstört.
Weitere Angaben siehe 2.3.8 Militär
Weitere Angaben siehe 2.3.8 Militär
- 2001 | Findbuch / elektronisches Findmittel
- 2024-10-29 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5