Beständeübersicht
Bestand
13183 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48
Datierung | 1873 - 1921 |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 57,20 |
4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48
Das 4. Sächsische Feldartillerie-Regiment Nr. 48 ist am 1.10.1899 zusammen mit den Feldartillerie-Regimentern Nr. 68 und Nr. 77 aufgestellt worden. Damit erfüllte auch das Königreich Sachsen einen Teil der Forderungen nach zahlenmäßiger Verstärkung vor allem der Artillerie und der Infanterie; denn im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hatte es sich gezeigt, dass die Artillerie den Anforderungen des modernen Krieges nicht mehr gewachsen war.
Folgende Aufstellung[01] zeigt die Verstärkung der gesamten deutschen Feldartillerie bereits zu Friedenszeiten:
1875 = 300 Batterien
1882 = 340 Batterien= Vermehrung um 40 Batterien
1888 = 364 Batterien= Vermehrung um 24 Batterien
1890 = 434 Batterien= Vermehrung um 70 Batterien
1893 = 494 Batterien= Vermehrung um 60 Batterien
1902 = 574 Batterien= Vermehrung um 80 Batterien
1912 = 616 Batterien= Vermehrung um 42 Batterien
1913/14 = 633 Batterien = Vermehrung um 17 Batterien
Bei diesem Aufrüsten wurde auch die sächsische Artillerie verstärkt und mit neuen Waffen und Geräten ausgestattet.Geschichte des Regiments
1899
Am 1.10.1899 ist das 4. Sächsische Feldartillerie-Regiment aufgestellt worden. Zur Bildung des Regiments wurden Teile des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12 verwendet.[02] So wurde die 1. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 12 zur 1. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 48, die 8./12 zur 5./48, die 9./12 zur 6./48 und die 1. reitende Batterie/12 zur 3./48.
1901
Bereits am 1.10.1901 gab das Regiment die 6. Batterie mit der Mannschaft und Ausrüstung ab, die bei der Bildung des Feldartillerie-Regiments Nr. 64 dort als 2. Batterie verwendet wurde. Dafür ist eine neue 6. Batterie gebildet worden.
1914
Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurde das Regiment infolge des Mobilmachungsbefehls vom 1. August 1914 mobil gemacht. Es gliederte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt:
Regimentsstab
I. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 210, dann Nr. 959)
II. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 211)
III.
Zur I. Abteilung gehörten die Batterien Ne. 1, 2 und 3, zur II. Abteilung die Batterien Nr. 4, 5 und 6.
1916
Am 24.12.1916 erfolgte gemäß Verfügung des sächsischen Kriegsministeriums vom 22.12.1916 – Nr. 3159 I. M. – die Aufstellung der III. Abteilung und der Batterien Nr. 7, 8 und 9 und der leichten Munitionskolonne (später Nr. 891). Den Abteilungsstab und die 9. Batterie stellte die 2. Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 12 und die 8. Batterie die 2. Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 28 auf. Die leichte Munitionskolonne wurde im Feld aufgestellt.
Ersatztruppenteil für das Feldartillerie-Regiment Nr. 48 war die 2. Ersatzabteilung des Regiments in Dresden. Diese sollte als Stamm von Neuformationen dienen und den Abgang an Offizieren, Mannschaften, Pferden und Material decken, welcher im Laufe des Feldzuges bei den von ihrem Regiment aufgestellten Feldtruppen und besonderen Formationen eintrat.Unterstellung
Das Regiment wurde am 1.10.1899 zusammen mit den Feldartillerie-Regimentern Nr. 12 und Nr. 28 der 23. Feldartillerie-Brigade dem XII. Armeekorps unterstellt.[03]Waffenfarben
Das Tuch des Waffenrockes und die Mütze waren grün, der Rock war mit schwedischen Ärmelaufschlägen versehen, der Helm aus Leder mit Schuppenketten und Aufsatzkugel und schwarzem Haarbusch, Beschläge aus Aluminiumbronze, Lederzeug schwarz, Artilleriesäbel, auf der Schulterklappe die Regimentsnummer und darüber eine platzende Granate.[04]Bewaffnung
Bei der Aufstellung des Regiments wurde es mit dem von der Firma Krupp hergestellten Standardgeschütz Feldkanone 96 mit einem Kaliber von 7,7 cm ausgerüstet. Aus dieser Kanone entwickelte man die Feldkanone 96n/A (neuer Art) mit Rohrrücklauf und Schutzschild. Die Umbewaffnung der Feldartillerie mit dieser Kanone begann 1905 und endete 1908.[05]
Daneben wurde noch die leichte Feldhaubitze 98 mit einem Kaliber 10,5 cm entwickelt und bei der im Jahre 1899 beginnenden Neuorganisation der Feldartillerie eingeführt.[06] Dieses Geschütz erhielt ebenfalls Rohrrücklauf und Schutzschild. Seine Einführung als leichte Feldhaubitze 98.09 erfolgte im Jahre 1909. Die Umbewaffnung begann 1910 und endete 1912.Kommandeure[07]
1899 – 1901 Oberstleutnant von Sydlitz
1901 – 1902 Oberstleutnant von Larisch
1902 – 1905 Oberstleutnant Richter
1905 – 1909 Oberst Brunner
1909 – 1911 Major Baeßler
1911 – 1915 Oberstleutnant Dammüller
1915 – 1917 Oberstleutnant Buchheim
1917 – 1918 Major Wagner, KurtGarnisonen
1899 – 1919 Dresden[08]Einsatz im Weltkrieg
23.8.1914 – 24.8.1914:Schlacht bei Dinant, iIm Besonderen: Gefecht bei Dinant 23.8.1914
25.8.1914 – 27.8.1914: Eingreifen der 3. Armee in den Kampf der 2. Armee bei Namur in Richtung Mettet-Philippeville und anschließende Verfolgung in südwestlicher und südlicher Richtung bis an die Sormone.
28.8.1914 – 30.8.1914:Schlacht an der Maas und Verfolgung bis an die Aisne, im Besonderen: Gefecht bei Novion-Porcien am 29.8.1914; Gefecht bei Rethel am 30.8.1914
31.8.1914 – 5.9.1914: Schlacht an der Aisne und Verfolgung bis über die Marne; |-----|Im Besonderen: Gefecht bei Mènil-Annelles am 31.8.1914, Gefecht bei Pauvres am 1.9.1914 Nachtgefecht bei Livry am 3./4.9.1914, II./48, 4., 5. und g. Batterie
6.9.1914 – 11.9.1914 Schlacht an der Marne
15.9.1914 – 2.10.1916 Schlacht an der Aisne und Stellungskrieg, im Besonderen:
Schlacht bei Juvincourt, La Ville-aux-Bois und Craonne vom 15.9.1914 bis 22.9.1914
Gefecht am Bois de Beau Marais am 26./27.9.1914
Gefecht am Bois de La Lisette am 10.5.1915
Erstürmung des Berges bei La Ville aux Bois am 10.3.1916
Kampf um den Berg bei La Ville aux Bois am 25.4.1916
5.10.1916 Schlacht an der Somme
27.11.1916 – 26.12.1916 Kämpfe an der Somme
28.12.1916 – 24.2.1917 Als Heeresartillerie zur Verfügung der Obersten Heeresleitung im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
1.3.1917 – 14.4.1917 Unterbringung und Ausbildung an der Ostfront im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Linsingen
16.4.1917 – 15.6.1917 Stellungskämpfe zwischen Krewno-Smorgon-Narotsch-See-Tweretsch
17.6.1917 – 21.6.1917 Verlegung zum Kriegsgebiet der Heeresgruppe Woyrsch
23.6.1917 – 28.6.1917 Verlegung nach Galizien in das Kriegsgebiet der Kaiserlich-Deutschen-Südarmee
29.6.1917 – 3.7.1917 Schlacht bei Brzezany ohne I./48 1., 3. und 5. Batterie
29.6.1917 – 3.7.1917 Schlacht bei Koniuchy, I./48 1., 3. und 5. Batterie
4.7.1917 – 20.7.1917 Stellungskämpfe zwischen Narajowka und Zlota Lipa
21.7.1917 – 30.7.1917 Verfolgungskämpfe in Ostgalizien, im Besonderen: Gefecht bei Tarylcze-Iwankow am 29./30. 7. 1917
31.7.1917 – 2.8.1917 Kämpfe um den Zbrucz
3.8.1917 – 10.8.1917 Stellungskämpfe am Zbrucz
13.8.1917 – 7.12.1917 Stellungskämpfe zwischen Zbrucz und Sereth
8.12.1917 – 22.2.1918 Aufenthalt im Kriegsgebiet (Chorostkow und Budzanow) während der Waffenruhe und des Waffenstillstandes
26.2.1918 – 28.2.1918 Verladung und Transport zur Westfront
1.3.1918 – 10.3.1918 Unterbringung im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
15.3.1918 – 20.3.1918 Stellungskämpfe zwischen St. Quentien und der Oise
21.3.1918 – 9.4.1918 Große Schlacht in Frankreich, im Besonderen: Durchbruchsschlacht bei La Fère am 21./22.3.1918
Sturm auf die Höhen von Amigny am 6.4.1918
Kämpfe im Niederwald von Coucy und an der unteren Ailette am 7.4.1918
Sturm auf Coucy le Château und Verfolgung bis zum Oise-Aisne-Kanal am 8./9.4.1918
10.4.1918 – 25.5.1918 Stellungskämpfe nördlich der Ailette
27.5.1918 – 13.6.1918 Schlacht bei Soissons und Reims, im Besonderen:
Verfolgungskämpfe zwischen Oise und Aise vom 28.5. bis 1.6.1918
Angriffskämpfe westlich von Soissons vom 2.6. bis 13.6. 1918
14.6.1918 – 30.6.1918 Stellungskämpfe zwischen Oise und Marne
1.7.1918 – 4.7.1918 Stellungskämpfe zwischen Oise-Aisne und Marne
5.7.1918 – 17.7.1918 Stellungskämpfe westlich von Soissons
18.7.1918 – 25.7.1918 Kämpfe zwischen Soissons und Reims
26.7.1918 – 1.8.1918 Bewegungskämpfe zwischen Marne und Vesle
1.8.1918 – 20.8.1918 Ruhezeit hinter der 9. Armee
21.8.1918 – 30.9.1918 Kämpfe zwischen Somme und Oise
9.10.1918 – 11.10.1918 Schlacht zwischen Cambrai und St. Quentien
9.10.1918 – 11.10.1918 Kämpfe in und vor der Hermannsstellung
12.10.1918 – 19.10.1918 Ablösung vom Kampfgebiet und Verlegung in das Etappengebiet
19.10.1918 – 21.10.1918 Bahntransport
22.10.1918 – 4.11.1918 Stellungskämpfe in der Ebene von Woevre
5.11.1918 – 11.11.1918Schlacht an der Champagne und an der Maas, m Besonderen: Kampfhandlungen zwischen Maas und Beaumont
11.11.1918 – 19.12.1918 Räumung des besetzten Gebietes und Rückmarsch in die HeimatRückmarsch nach Dresden
Am 11.11.1918 um 10 Uhr vormittags erhielt das Regiment den Divisionsbefehl[09] zum sofortigen Rückmarsch. Der größte Teil der Munition wurde zurückgelassen und, soweit möglich, vernichtet.
Der Rückmarsch erfolgte auf den befohlenen Straßen an Longwy vorbei, durch Luxemburg, Trier, den Hunsrück, Kreuznach, Mainz, nördlich von Frankfurt durch das Maintal. In der Gegend von Schweinfurt trennte sich das Regiment von der 241. Infanteriedivision, die dort auf die Verladung wartete. Das Regiment marschierte in größeren Tagesstrecken als bisher weiter und erreichte um den 16.12.1918 herum Hof. Am 18.12.1918 wurde es in Herlesgrün und Plauen verladen. Die Eisenbahnzüge trafen am 19. und 20. Dezember 1918 in Dresden-Neustadt ein. Das Regiment bezog wieder die Kaserne in Dresden, in der es bis zum Ausbruch des Krieges untergebracht gewesen war.
Am 21.12.1918 begann die Demobilmachung. Die Jahrgänge bis 1895 wurden noch vor Weihnachten entlassen. Das Regiment wurde am 31.3.1919 infolge der Heeresverminderung aufgelöst. Ein Teil der Offiziere und Mannschaften wurde in die 7. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiments 4 in Dresden eingegliedert. Diese Batterie führte die Tradition des Regiments fort.
(Potsdam, den 22. Dezember 1964, Walter Einer)Bestandsverzeichnung
Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR im Jahr 1964 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel und Auslassungen bei der Einleitung vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde im Wesentlichen beibehalten und basiert weitgehend auf der Gliederung des Regiments. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert. Eine Konkordanz zu den alten Signaturen befindet sich am Ende des Findbuchs
Literatur
Das sächsische Heer, seine Kommando-, Justiz- und Verwaltungsbehörden 1831-1921. Übersicht über die Quellenbestände des Militärarchivs der Deutschen Demokratischen Republik , Potsdam 1974 [La 2492][10]
Fischer, Arnold; Wagner, Heinz: Das 4. Kgl. Sächs. Feldartillerie-Regiment Nr. 48, Teil 1 Von der Mobilmachung bis zum 24. Februar 1917, Teil 2 Vom 24. Februar 1917 bis zum 31. März 1919 (Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Sächsische Armee, H. 74), Dresden 1934. [Sa 1877b]
Kretschmar, A. von: Geschichte der kurfürstlich und königlich sächsischen Feld-Artillerie von ihrer Errichtung bis zur Gegenwart 1620-1878, 2 Bände, Berlin 1876-1879. [Sa 1926]
Ranglisten der Königlich Sächsischen Armee, 1900 – 1913. [Sa 1510].
Reichsarchiv: Der Weltkrieg 1914 – 1918, Kriegsausrüstung und Kriegswirtschaft, Anlagen zum 1. Band, Berlin 1930. [Pa 1901]
Verlohren, Heinrich August: Stammregister und Chronik der kur- und königlich sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des 20. Jh., Leipzig 1910. [9.409]
[01] Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914 – 1918, Kriegsausrüstung und Kriegswirtschaft, Berlin 1930, Anlagen zum 1. Band, S. 451 ff.
[02] Siedler, Georg, Das Königlich Sächsische 2. Feldartillerieregiment Nr. 28, Dresden 1928, S. 220.
[03] Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1900.
[04] Verlohren, Heinrich August, Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee, Leipzig 1910, S. 61.
[05] Reichsarchiv, a. a. O., 1. Band, S. 236.
[06] Ebenda, S. 238 ff.
[07] Ranglisten, a. a. O., Jahre 1900 – 1914.
[08] Ebenda.
[09] Wagner, Heinz, Das 4. Königlich Sächsische Feldartillerieregiment Nr. 48, Dresden 1934, II. Teil, S. 304 ff.
[10] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen des Hauptstaatsarchivs Dresden.
Das 4. Sächsische Feldartillerie-Regiment Nr. 48 ist am 1.10.1899 zusammen mit den Feldartillerie-Regimentern Nr. 68 und Nr. 77 aufgestellt worden. Damit erfüllte auch das Königreich Sachsen einen Teil der Forderungen nach zahlenmäßiger Verstärkung vor allem der Artillerie und der Infanterie; denn im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hatte es sich gezeigt, dass die Artillerie den Anforderungen des modernen Krieges nicht mehr gewachsen war.
Folgende Aufstellung[01] zeigt die Verstärkung der gesamten deutschen Feldartillerie bereits zu Friedenszeiten:
1875 = 300 Batterien
1882 = 340 Batterien= Vermehrung um 40 Batterien
1888 = 364 Batterien= Vermehrung um 24 Batterien
1890 = 434 Batterien= Vermehrung um 70 Batterien
1893 = 494 Batterien= Vermehrung um 60 Batterien
1902 = 574 Batterien= Vermehrung um 80 Batterien
1912 = 616 Batterien= Vermehrung um 42 Batterien
1913/14 = 633 Batterien = Vermehrung um 17 Batterien
Bei diesem Aufrüsten wurde auch die sächsische Artillerie verstärkt und mit neuen Waffen und Geräten ausgestattet.Geschichte des Regiments
1899
Am 1.10.1899 ist das 4. Sächsische Feldartillerie-Regiment aufgestellt worden. Zur Bildung des Regiments wurden Teile des 1. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 12 verwendet.[02] So wurde die 1. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 12 zur 1. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 48, die 8./12 zur 5./48, die 9./12 zur 6./48 und die 1. reitende Batterie/12 zur 3./48.
1901
Bereits am 1.10.1901 gab das Regiment die 6. Batterie mit der Mannschaft und Ausrüstung ab, die bei der Bildung des Feldartillerie-Regiments Nr. 64 dort als 2. Batterie verwendet wurde. Dafür ist eine neue 6. Batterie gebildet worden.
1914
Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurde das Regiment infolge des Mobilmachungsbefehls vom 1. August 1914 mobil gemacht. Es gliederte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt:
Regimentsstab
I. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 210, dann Nr. 959)
II. Abteilung mit leichter Munitionskolonne (später Nr. 211)
III.
Zur I. Abteilung gehörten die Batterien Ne. 1, 2 und 3, zur II. Abteilung die Batterien Nr. 4, 5 und 6.
1916
Am 24.12.1916 erfolgte gemäß Verfügung des sächsischen Kriegsministeriums vom 22.12.1916 – Nr. 3159 I. M. – die Aufstellung der III. Abteilung und der Batterien Nr. 7, 8 und 9 und der leichten Munitionskolonne (später Nr. 891). Den Abteilungsstab und die 9. Batterie stellte die 2. Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 12 und die 8. Batterie die 2. Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 28 auf. Die leichte Munitionskolonne wurde im Feld aufgestellt.
Ersatztruppenteil für das Feldartillerie-Regiment Nr. 48 war die 2. Ersatzabteilung des Regiments in Dresden. Diese sollte als Stamm von Neuformationen dienen und den Abgang an Offizieren, Mannschaften, Pferden und Material decken, welcher im Laufe des Feldzuges bei den von ihrem Regiment aufgestellten Feldtruppen und besonderen Formationen eintrat.Unterstellung
Das Regiment wurde am 1.10.1899 zusammen mit den Feldartillerie-Regimentern Nr. 12 und Nr. 28 der 23. Feldartillerie-Brigade dem XII. Armeekorps unterstellt.[03]Waffenfarben
Das Tuch des Waffenrockes und die Mütze waren grün, der Rock war mit schwedischen Ärmelaufschlägen versehen, der Helm aus Leder mit Schuppenketten und Aufsatzkugel und schwarzem Haarbusch, Beschläge aus Aluminiumbronze, Lederzeug schwarz, Artilleriesäbel, auf der Schulterklappe die Regimentsnummer und darüber eine platzende Granate.[04]Bewaffnung
Bei der Aufstellung des Regiments wurde es mit dem von der Firma Krupp hergestellten Standardgeschütz Feldkanone 96 mit einem Kaliber von 7,7 cm ausgerüstet. Aus dieser Kanone entwickelte man die Feldkanone 96n/A (neuer Art) mit Rohrrücklauf und Schutzschild. Die Umbewaffnung der Feldartillerie mit dieser Kanone begann 1905 und endete 1908.[05]
Daneben wurde noch die leichte Feldhaubitze 98 mit einem Kaliber 10,5 cm entwickelt und bei der im Jahre 1899 beginnenden Neuorganisation der Feldartillerie eingeführt.[06] Dieses Geschütz erhielt ebenfalls Rohrrücklauf und Schutzschild. Seine Einführung als leichte Feldhaubitze 98.09 erfolgte im Jahre 1909. Die Umbewaffnung begann 1910 und endete 1912.Kommandeure[07]
1899 – 1901 Oberstleutnant von Sydlitz
1901 – 1902 Oberstleutnant von Larisch
1902 – 1905 Oberstleutnant Richter
1905 – 1909 Oberst Brunner
1909 – 1911 Major Baeßler
1911 – 1915 Oberstleutnant Dammüller
1915 – 1917 Oberstleutnant Buchheim
1917 – 1918 Major Wagner, KurtGarnisonen
1899 – 1919 Dresden[08]Einsatz im Weltkrieg
23.8.1914 – 24.8.1914:Schlacht bei Dinant, iIm Besonderen: Gefecht bei Dinant 23.8.1914
25.8.1914 – 27.8.1914: Eingreifen der 3. Armee in den Kampf der 2. Armee bei Namur in Richtung Mettet-Philippeville und anschließende Verfolgung in südwestlicher und südlicher Richtung bis an die Sormone.
28.8.1914 – 30.8.1914:Schlacht an der Maas und Verfolgung bis an die Aisne, im Besonderen: Gefecht bei Novion-Porcien am 29.8.1914; Gefecht bei Rethel am 30.8.1914
31.8.1914 – 5.9.1914: Schlacht an der Aisne und Verfolgung bis über die Marne; |-----|Im Besonderen: Gefecht bei Mènil-Annelles am 31.8.1914, Gefecht bei Pauvres am 1.9.1914 Nachtgefecht bei Livry am 3./4.9.1914, II./48, 4., 5. und g. Batterie
6.9.1914 – 11.9.1914 Schlacht an der Marne
15.9.1914 – 2.10.1916 Schlacht an der Aisne und Stellungskrieg, im Besonderen:
Schlacht bei Juvincourt, La Ville-aux-Bois und Craonne vom 15.9.1914 bis 22.9.1914
Gefecht am Bois de Beau Marais am 26./27.9.1914
Gefecht am Bois de La Lisette am 10.5.1915
Erstürmung des Berges bei La Ville aux Bois am 10.3.1916
Kampf um den Berg bei La Ville aux Bois am 25.4.1916
5.10.1916 Schlacht an der Somme
27.11.1916 – 26.12.1916 Kämpfe an der Somme
28.12.1916 – 24.2.1917 Als Heeresartillerie zur Verfügung der Obersten Heeresleitung im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
1.3.1917 – 14.4.1917 Unterbringung und Ausbildung an der Ostfront im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Linsingen
16.4.1917 – 15.6.1917 Stellungskämpfe zwischen Krewno-Smorgon-Narotsch-See-Tweretsch
17.6.1917 – 21.6.1917 Verlegung zum Kriegsgebiet der Heeresgruppe Woyrsch
23.6.1917 – 28.6.1917 Verlegung nach Galizien in das Kriegsgebiet der Kaiserlich-Deutschen-Südarmee
29.6.1917 – 3.7.1917 Schlacht bei Brzezany ohne I./48 1., 3. und 5. Batterie
29.6.1917 – 3.7.1917 Schlacht bei Koniuchy, I./48 1., 3. und 5. Batterie
4.7.1917 – 20.7.1917 Stellungskämpfe zwischen Narajowka und Zlota Lipa
21.7.1917 – 30.7.1917 Verfolgungskämpfe in Ostgalizien, im Besonderen: Gefecht bei Tarylcze-Iwankow am 29./30. 7. 1917
31.7.1917 – 2.8.1917 Kämpfe um den Zbrucz
3.8.1917 – 10.8.1917 Stellungskämpfe am Zbrucz
13.8.1917 – 7.12.1917 Stellungskämpfe zwischen Zbrucz und Sereth
8.12.1917 – 22.2.1918 Aufenthalt im Kriegsgebiet (Chorostkow und Budzanow) während der Waffenruhe und des Waffenstillstandes
26.2.1918 – 28.2.1918 Verladung und Transport zur Westfront
1.3.1918 – 10.3.1918 Unterbringung im Kriegsgebiet der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
15.3.1918 – 20.3.1918 Stellungskämpfe zwischen St. Quentien und der Oise
21.3.1918 – 9.4.1918 Große Schlacht in Frankreich, im Besonderen: Durchbruchsschlacht bei La Fère am 21./22.3.1918
Sturm auf die Höhen von Amigny am 6.4.1918
Kämpfe im Niederwald von Coucy und an der unteren Ailette am 7.4.1918
Sturm auf Coucy le Château und Verfolgung bis zum Oise-Aisne-Kanal am 8./9.4.1918
10.4.1918 – 25.5.1918 Stellungskämpfe nördlich der Ailette
27.5.1918 – 13.6.1918 Schlacht bei Soissons und Reims, im Besonderen:
Verfolgungskämpfe zwischen Oise und Aise vom 28.5. bis 1.6.1918
Angriffskämpfe westlich von Soissons vom 2.6. bis 13.6. 1918
14.6.1918 – 30.6.1918 Stellungskämpfe zwischen Oise und Marne
1.7.1918 – 4.7.1918 Stellungskämpfe zwischen Oise-Aisne und Marne
5.7.1918 – 17.7.1918 Stellungskämpfe westlich von Soissons
18.7.1918 – 25.7.1918 Kämpfe zwischen Soissons und Reims
26.7.1918 – 1.8.1918 Bewegungskämpfe zwischen Marne und Vesle
1.8.1918 – 20.8.1918 Ruhezeit hinter der 9. Armee
21.8.1918 – 30.9.1918 Kämpfe zwischen Somme und Oise
9.10.1918 – 11.10.1918 Schlacht zwischen Cambrai und St. Quentien
9.10.1918 – 11.10.1918 Kämpfe in und vor der Hermannsstellung
12.10.1918 – 19.10.1918 Ablösung vom Kampfgebiet und Verlegung in das Etappengebiet
19.10.1918 – 21.10.1918 Bahntransport
22.10.1918 – 4.11.1918 Stellungskämpfe in der Ebene von Woevre
5.11.1918 – 11.11.1918Schlacht an der Champagne und an der Maas, m Besonderen: Kampfhandlungen zwischen Maas und Beaumont
11.11.1918 – 19.12.1918 Räumung des besetzten Gebietes und Rückmarsch in die HeimatRückmarsch nach Dresden
Am 11.11.1918 um 10 Uhr vormittags erhielt das Regiment den Divisionsbefehl[09] zum sofortigen Rückmarsch. Der größte Teil der Munition wurde zurückgelassen und, soweit möglich, vernichtet.
Der Rückmarsch erfolgte auf den befohlenen Straßen an Longwy vorbei, durch Luxemburg, Trier, den Hunsrück, Kreuznach, Mainz, nördlich von Frankfurt durch das Maintal. In der Gegend von Schweinfurt trennte sich das Regiment von der 241. Infanteriedivision, die dort auf die Verladung wartete. Das Regiment marschierte in größeren Tagesstrecken als bisher weiter und erreichte um den 16.12.1918 herum Hof. Am 18.12.1918 wurde es in Herlesgrün und Plauen verladen. Die Eisenbahnzüge trafen am 19. und 20. Dezember 1918 in Dresden-Neustadt ein. Das Regiment bezog wieder die Kaserne in Dresden, in der es bis zum Ausbruch des Krieges untergebracht gewesen war.
Am 21.12.1918 begann die Demobilmachung. Die Jahrgänge bis 1895 wurden noch vor Weihnachten entlassen. Das Regiment wurde am 31.3.1919 infolge der Heeresverminderung aufgelöst. Ein Teil der Offiziere und Mannschaften wurde in die 7. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiments 4 in Dresden eingegliedert. Diese Batterie führte die Tradition des Regiments fort.
(Potsdam, den 22. Dezember 1964, Walter Einer)Bestandsverzeichnung
Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR im Jahr 1964 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel und Auslassungen bei der Einleitung vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde im Wesentlichen beibehalten und basiert weitgehend auf der Gliederung des Regiments. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert. Eine Konkordanz zu den alten Signaturen befindet sich am Ende des Findbuchs
Literatur
Das sächsische Heer, seine Kommando-, Justiz- und Verwaltungsbehörden 1831-1921. Übersicht über die Quellenbestände des Militärarchivs der Deutschen Demokratischen Republik , Potsdam 1974 [La 2492][10]
Fischer, Arnold; Wagner, Heinz: Das 4. Kgl. Sächs. Feldartillerie-Regiment Nr. 48, Teil 1 Von der Mobilmachung bis zum 24. Februar 1917, Teil 2 Vom 24. Februar 1917 bis zum 31. März 1919 (Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Sächsische Armee, H. 74), Dresden 1934. [Sa 1877b]
Kretschmar, A. von: Geschichte der kurfürstlich und königlich sächsischen Feld-Artillerie von ihrer Errichtung bis zur Gegenwart 1620-1878, 2 Bände, Berlin 1876-1879. [Sa 1926]
Ranglisten der Königlich Sächsischen Armee, 1900 – 1913. [Sa 1510].
Reichsarchiv: Der Weltkrieg 1914 – 1918, Kriegsausrüstung und Kriegswirtschaft, Anlagen zum 1. Band, Berlin 1930. [Pa 1901]
Verlohren, Heinrich August: Stammregister und Chronik der kur- und königlich sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des 20. Jh., Leipzig 1910. [9.409]
[01] Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914 – 1918, Kriegsausrüstung und Kriegswirtschaft, Berlin 1930, Anlagen zum 1. Band, S. 451 ff.
[02] Siedler, Georg, Das Königlich Sächsische 2. Feldartillerieregiment Nr. 28, Dresden 1928, S. 220.
[03] Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1900.
[04] Verlohren, Heinrich August, Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee, Leipzig 1910, S. 61.
[05] Reichsarchiv, a. a. O., 1. Band, S. 236.
[06] Ebenda, S. 238 ff.
[07] Ranglisten, a. a. O., Jahre 1900 – 1914.
[08] Ebenda.
[09] Wagner, Heinz, Das 4. Königlich Sächsische Feldartillerieregiment Nr. 48, Dresden 1934, II. Teil, S. 304 ff.
[10] Bei den in eckigen Klammern stehenden Angaben handelt es sich um die Bibliothekssignaturen des Hauptstaatsarchivs Dresden.
Mobilmachung.- Personalangelegenheiten.- Ranglisten und Stärkenachweisungen.- Befehle, Verfügungen und Kommandoangelegenheiten.- Sanitätswesen.- Kirchenwesen.- Gerichtswesen.- Bekleidung, Ausrüstung, Waffen und Munition.- Orden.- Militärmusik.- Garnisonswesen.- Pferde.
Das Regiment wurde im Rahmen der Heeresverstärkung am 01.10.1899 zusammen mit den Feldartillerieregimentern Nr. 68 und Nr. 77 aufgestellt. Während des Weltkriegs wurde es verstärkt. Eingesetzt war es zunächst an der Westfront, seit 1917 an der Ostfront. Demobilisiert wurde es 1919; das Restpersonal trat in das Reichswehrartillerieregiment Nr. 4 über.
Weitere Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee
Weitere Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee
- 1964, 2014 | Findbuch / Datenbank
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