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Beständeübersicht

Bestand

13302 VEB Geodäsie und Kartographie Dresden

Datierung1948 - 1993
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)10,95
Hinweise zur Benutzung der Luftbildaufnahmen

Im Bestand 13302 VEB Geodäsie und Kartographie, Dresden sind ca. 14.000 Luftbilder überliefert. [01] Sie wurden in den achtziger Jahren durch die damalige Interflug (Agrarflug) für landwirtschaftliche Nutzungsfragen erstellt. Es sind Schwarz-Weiß-Negative [02] in der Größe 23 x 23 cm im Maßstab von ca. 1:16.000. Sie wurden bei sieben Überfliegungen der damaligen sächsischen Bezirke aufgenommen. Der Bezirk Dresden wurde 1982, 1987/88 und 1990, der Bezirk Leipzig 1983 und 1988/89 und der Bezirk Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) 1983 und 1988 überflogen. [03] Die Überlieferung ist unvollständig, sowohl ganze Filme als auch einzelne Aufnahmen fehlen. Im weiteren Sinne militärische Anlagen sind unkenntlich gemacht worden oder die Fotos wurden entfernt.

Um sich vor allem in dünn besiedelten Gebieten zu orientieren, sind genaue Ortskenntnisse sinnvoll. Außerdem ist trotz Fehlern und Ungenauigkeiten ein Rückgriff auf die Bildmittenübersichten (im Benutzersaal analog als Teil des Findbuches und digital vorhanden) unverzichtbar. Zur Unterstützung ist ausgewähltes Kartenmaterial im Benutzer-PC einsehbar. Benutzungen aufgrund von Koordinaten, Flurstücknummern oder Adressen sind nicht möglich.

Es ist weiterhin zu berücksichtigen, dass sich das Aussehen von Flächen durch Aufforstungen und Rodungen, Straßenbau, neue Gewerbe- und Wohngebiete usw. stark verändert hat. Flussläufe, Talsperren und Seen (mit Ausnahme von Tagebaugebieten!) bieten eine Orientierung.


Anleitung zur Benutzung

Zunächst ist zu ermitteln, in welchem damaligen Bezirk sich das gesuchte Grundstück befindet und welcher Zeitraum gewünscht wird. Anschließend ist anhand der Angaben zu den überflogenen Regionen der entsprechende Film zu ermitteln. Die Luftbilder jeder Überfliegung sind in einer Liste erfasst. Die Überlieferung ist nicht vollständig, nur die vorhandenen Filme und Aufnahmen sind aufgeführt. Es ist zu berücksichtigen, dass die Gebiete der damaligen Bezirke und nicht das des heutigen Freistaates überflogen und fotografiert wurden. [04]

Die Reihenfolge der Aufnahmen eines Films geht meist in West/Ost-Richtung und von Nord nach Süd. Größere Abweichungen sind im Bemerkungsfeld der Listen verzeichnet. Eine Nachbearbeitung der Aufnahmen ist nicht erfolgt. Abweichende Maßstäbe und Aufnahmewinkel sind ggf. zu beachten. Die geografischen Angaben geben grob das Gebiet der Überfliegungen wieder. Größere Orte (z.B. heutige oder ehemalige Kreisstädte) sind explizit mit den jeweiligen Bildnummern erwähnt. Es ist dennoch vor der Bestellung eine Prüfung anhand der Filme notwendig.

Beispiel:

Sie suchen ein Luftbild von Penig aus der 1. Hälfte der 1980er Jahre. Ihre Nachforschungen haben ergeben, dass sich der Ort im früheren Bezirk Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) befindet. Im Inhaltsverzeichnis sehen Sie, dass wir über Luftbilder des Bezirkes Karl-Marx-Stadt aus dem Jahr 1983 verfügen. Sie ermitteln anhand der Bildmittenübersicht, dass Penig 1983 überflogen wurde und notieren sich Film- und Bildnummer. Im Luftbildverzeichnis Karl-Marx-Stadt 1983 ist aus dem Film 549/83 die ermittelte Aufnahme Nr. 63 verzeichnet. Sie können das Bild nun bestellen und mittels einer Leuchtplatte im Lesesaal betrachten.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Aufnahmen keine rechtliche Bedeutung haben. Sie dienen lediglich zur Information und haben keinen Beweiswert.



Lutz Sartor (Stand Mai 2013)



[01] Bis 2013 waren sie dem Bestand 13085 Landesvermessungsamt Sachsen zugeordnet.
[02] Die wenigen Positive (Kontaktabzüge) werden im Bemerkungsfeld der Listen ausgewiesen.
[03] Über Luftbilder aus der Zeit vor 1980 verfügt das Bundesarchiv, für die Zeit seit 1991 der Staatsbetrieb Geobasisinformationsdienst und Vermessung, Dresden.
[04] Lediglich das Gebiet des Bezirkes Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) blieb durch die Gründung des Freistaates Sachsen territorial unverändert als Regierungsbezirk Chemnitz erhalten. Die Kreise Altenburg und Schmölln des ehemaligem Bezirkes Leipzig wurden Teile des Territoriums des Freistaates Thüringen. Der Kreis Hoyerswerda des Bezirkes Cottbus kam nicht zum Land Brandenburg, sondern zum Regierungsbezirk Dresden des Freistaates Sachsen.
Technische Universität Dresden (Hrsg.): Geodäsie im Wandel : Einhundertfünfzig Jahre Geodätisches Institut : Festschrift. Dresden, 2002 (Schriftenreihe des Geodätischen Instituts. H. 1)

Landesvermessungsamt Sachsen (Hrsg.): Die Vermessung Sachsens : 200 Jahre Vermessungsverwaltung. Chemnitz, 2006, S. 19 ff.
Personalakten ausgeschiedener Mitarbeiter.- Organisation.- Produktionspläne und Jahrespläne.- Vermessungstechnische Unterlagen.- Luftbilder.
1971 wurden der VEB Topographischer Dienst Dresden und der VEB Ingenieurvermessungswesen Dresden zum VEB Geodäsie und Kartographie Betrieb Dresden zusammengeführt. Er war ein Teil des VEB Kombinat Geodäsie und Kartographie mit Sitz in Berlin und unterstand der Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen im Ministerium des Innern der DDR. Ab 1974 hieß der Zweigbetrieb nur noch VEB Geodäsie und Kartographie Dresden. Auf Grund eines Ministerratsbeschlusses wurde der VEB 1990 in den Staatsbetrieb Geodäsie und Kartographie Dresden umgewandelt und bis zur Bildung der Landesvermessungsämter der Verwaltung Vermessung und Kartenwesen im Ministerium des Innern der DDR unterstellt.
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  • 2006 | Abgabeverzeichnis 2 für 10,35 lfm
  • 2012 | Abgabeverzeichnis 3
  • 2024-10-29 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
  • o. D. | Abgabeverzeichnis 1
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