Beständeübersicht
Bestand
13435 Nachlass Rudolf Forberger
Datierung | 1933 - 2005 |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 3,72 |
Einleitung
Kurzbiografie
Rudolf Forberger wurde am 13. April 1910 in Carlsfeld im Erzgebirge als zweiter Sohn von Otto Forberger und seiner Ehefrau Helena geboren. Sein Vater war in Carlsfeld Bahnhofsvorsteher. Die Schule besuchte er bis Ostern 1921 in Carlsfeld und in Eibenstock. 1921 zog die Familie Forberger wegen der Versetzung von Otto Forberger nach Dresden. Dort besuchte er ab Oktober 1921 die Oberrealschule in Dresden-Neustadt. 1929 schloss er die Schule mit dem Reifezeugnis ab. 1924 erkrankte er an spinaler Kinderlähmung. Infolgedessen blieb sein rechter Arm vollständig gelähmt, den linken konnte er nur noch teilweise bewegen. Ab dem Sommersemester 1929 studierte er an der Technischen Hochschule Dresden Wirtschaftswissenschaften. In Verbindung mit dem Hauptfach studierte er noch Allgemeine Maschinenlehre, mechanische und chemische Technologie, Betriebswissenschaften, Fabrikorganisation sowie Krafterzeugung. Im Wintersemester 1932/33 schloss er sein Studium als Diplomvolkswirt ab. Von 1934 bis 1942 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Girozentrale Sachsen in Dresden. 1940 promovierte Rudolf Forberger zum Dr. rer. pol. an der Technischen Hochschule Dresden. Im folgenden Jahr erhielt er einen Lehrauftrag bei der Sächsischen Gemeindeverwaltung- und Sparkassenschule Dresden. Von 1942 bis 1945 war er als Angestellter bei der Bauindustrie in Dresden beschäftigt. 1946 wurde er bei den Vereinigten Ingenieurbau-Betrieben GmbH angestellt, wo er bis 1948 arbeitete. Danach setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort. Er war ab 1949 Habilitationsaspirant an der Technischen Hochschule Dresden. 1951 wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin, weil sein Fach ab 1951 nicht mehr an der Technischen Hochschule Dresden gelehrt wurde. Seine Habilitation schloss er 1955 erfolgreich ab und erwarb damit den akademischen Grad des Dr. rer. oec. habil. Im selben Jahr wurde er Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsgeschichte bei der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Dort arbeitete er unter der Leitung von Jürgen Kuczynski. Seit November 1963 war er als Dozent für das Fachgebiet Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens an der Bergakademie Freiberg tätig. 1967 wurde er zum Professor für dieses Fachgebiet an derselben Einrichtung ernannt. Daneben wurde er 1975 ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. 1976 wurde er dort Mitglied der Historischen Kommission.
1955 heiratete er Ursula Claus. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne, Jens und Ludwig Forberger, hervor. [01] Seine Frau unterstützte ihn bei seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Am 18. Dezember 1997 verstarb Rudolf Forberger in Dresden.
Seinen Schwerpunkt in der Forschung legte Rudolf Forberger auf die sächsische Wirtschaftsgeschichte. 1958 erschien seine Veröffentlichung "Die Manufaktur in Sachsen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts". Im Anschluss arbeitete er an seine Forschungen zur Geschichte des sächsischen Manufakturwesens vom 19. Jahrhundert bis 1861. Als Ergebnis dessen liegen 2 Bände unter dem Titel "Industrielle Revolution in Sachsen 1800 bis 1861" vor. Den ersten Halbband des ersten Bands, erschienen 1982, hatte er der Revolution der Produktivkräfte in Sachsen von 1800 bis 1830 gewidmet. Der zweite Halbband gibt eine Übersicht zur Fabrikentwicklung. Der erste Halbband des zweiten Bandes zum Thema der Revolution der industriellen Produktivkräfte wurde 1994 fertig gestellt und 1999 veröffentlicht. Der zweite Halbband des zweiten Bandes, wieder mit einem Überblick über die Fabrikentwicklung, wurde nach Rudolf Forbergers Tod von Ursula Forberger fertig gestellt. Daneben hat er noch andere Beiträge zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte veröffentlicht.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte er sich ehrenamtlich. So war er Mitglied bei der Gesellschaft für Heimatgeschichte und bei der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund. Dabei hat er sich besonders für die Erhaltung und Betreuung von technischen Denkmälern eingesetzt. Bei den "Sächsischen Heimatblättern" war er über mehrere Jahre als Redaktionsbeirat tätig. [02] Bestandsgeschichte
7 Jahre nach dem Tod von Prof. Dr. Forberger übergab seine Witwe, Frau Ursula Forberger, dem Hauptsstaatsarchiv Dresden den Nachlass ihres Mannes als Schenkung. Der Schenkungsvertrag wurde im Juli 2004 unterzeichnet. Die Übernahme der von Frau Forberger schon vorgeordneten Unterlagen erfolgte am 28. Juni 2004. In einer zweiten Abgabe wurde die umfangreiche Positivsammlung übernommen.
Im Nachlass enthalten sind unter anderem Briefe, Positive und Negative, Manuskripte, Urkunden, Bücher, Sonderdrucke und wissenschaftliche Ausarbeitungen. Der Nachlass hat einen Umfang von 4,17 lfm, einschließlich 916 Positive und 368 Negative.
Die Zuordnung zu den Klassifikationspunkten erfolgte konsequent nach den Vorgaben aus dem Verzeichnis von Prof. Dr. Rudolf Forberger.
Unter den ersten Klassifikationspunkt "Korrespondenz" fällt sämtliche Korrespondenz, sowohl inländische als auch ausländische, mit Wissenschaftlern und Institutionen. Auch private Korrespondenz, soweit diese einzuordnen ist, ist hier enthalten. Hiervon ausgenommen sind jedoch die Briefwechsel mit der Bergakademie Freiberg, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Akademie der Wissenschaften der DDR. Diese sind in den einzelnen Unterpunkten des zweiten Klassifikationspunktes "Wissenschaftliche Tätigkeit" zu finden. Ebenso verhält es sich mit der Korrespondenz zum Denkmalschutz. Die Unterlagen zur Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin finden sich unter dem Klassifikationspunkt "Akademie der Wissenschaften der DDR".
Die Provenienz der Bilder konnte nicht immer angegeben werden, da nicht zu allen Bildern die Herkunft nachvollziehbar war. Auch bei den Sonderdrucken fehlen teilweise die Angaben zur Herkunft und zum Veröffentlichungsdatum.
Die Titel zu den Positiven und Negativen wurden aus dem Verzeichnis von Prof. Dr. Forberger übernommen und nicht modernisiert.
Einige Unterlagen stammen nicht nur von Prof. Dr. Rudolf Forberger, sondern von seiner Frau. Dies betrifft vor allem die Korrespondenz. Die Dokumente von Ursula Forberger sind nicht gesondert eingeordnet worden, sondern befinden sich thematisch übereinstimmend bei denen von Rudolf Forberger.
Korrespondierende Bestände:
10024 Geheimes Archiv
10036 Finanzarchiv
10078 Landes-Ökonomie-, Manufaktur- und Kommerziendeputation
10736 Ministerium des Innern
11168 Ministerium für Wirtschaft
[01] 13435 Personennachlass Prof. Dr. Rudolf Forberger Nr. 32.
[02] Groß, Reiner "Nachruf zu Rudolf Forberger", aus: Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Jahrbuch 1997-1998, Leipzig (1999), S. 387-391.
Kurzbiografie
Rudolf Forberger wurde am 13. April 1910 in Carlsfeld im Erzgebirge als zweiter Sohn von Otto Forberger und seiner Ehefrau Helena geboren. Sein Vater war in Carlsfeld Bahnhofsvorsteher. Die Schule besuchte er bis Ostern 1921 in Carlsfeld und in Eibenstock. 1921 zog die Familie Forberger wegen der Versetzung von Otto Forberger nach Dresden. Dort besuchte er ab Oktober 1921 die Oberrealschule in Dresden-Neustadt. 1929 schloss er die Schule mit dem Reifezeugnis ab. 1924 erkrankte er an spinaler Kinderlähmung. Infolgedessen blieb sein rechter Arm vollständig gelähmt, den linken konnte er nur noch teilweise bewegen. Ab dem Sommersemester 1929 studierte er an der Technischen Hochschule Dresden Wirtschaftswissenschaften. In Verbindung mit dem Hauptfach studierte er noch Allgemeine Maschinenlehre, mechanische und chemische Technologie, Betriebswissenschaften, Fabrikorganisation sowie Krafterzeugung. Im Wintersemester 1932/33 schloss er sein Studium als Diplomvolkswirt ab. Von 1934 bis 1942 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Girozentrale Sachsen in Dresden. 1940 promovierte Rudolf Forberger zum Dr. rer. pol. an der Technischen Hochschule Dresden. Im folgenden Jahr erhielt er einen Lehrauftrag bei der Sächsischen Gemeindeverwaltung- und Sparkassenschule Dresden. Von 1942 bis 1945 war er als Angestellter bei der Bauindustrie in Dresden beschäftigt. 1946 wurde er bei den Vereinigten Ingenieurbau-Betrieben GmbH angestellt, wo er bis 1948 arbeitete. Danach setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort. Er war ab 1949 Habilitationsaspirant an der Technischen Hochschule Dresden. 1951 wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin, weil sein Fach ab 1951 nicht mehr an der Technischen Hochschule Dresden gelehrt wurde. Seine Habilitation schloss er 1955 erfolgreich ab und erwarb damit den akademischen Grad des Dr. rer. oec. habil. Im selben Jahr wurde er Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsgeschichte bei der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Dort arbeitete er unter der Leitung von Jürgen Kuczynski. Seit November 1963 war er als Dozent für das Fachgebiet Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens an der Bergakademie Freiberg tätig. 1967 wurde er zum Professor für dieses Fachgebiet an derselben Einrichtung ernannt. Daneben wurde er 1975 ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. 1976 wurde er dort Mitglied der Historischen Kommission.
1955 heiratete er Ursula Claus. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne, Jens und Ludwig Forberger, hervor. [01] Seine Frau unterstützte ihn bei seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Am 18. Dezember 1997 verstarb Rudolf Forberger in Dresden.
Seinen Schwerpunkt in der Forschung legte Rudolf Forberger auf die sächsische Wirtschaftsgeschichte. 1958 erschien seine Veröffentlichung "Die Manufaktur in Sachsen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts". Im Anschluss arbeitete er an seine Forschungen zur Geschichte des sächsischen Manufakturwesens vom 19. Jahrhundert bis 1861. Als Ergebnis dessen liegen 2 Bände unter dem Titel "Industrielle Revolution in Sachsen 1800 bis 1861" vor. Den ersten Halbband des ersten Bands, erschienen 1982, hatte er der Revolution der Produktivkräfte in Sachsen von 1800 bis 1830 gewidmet. Der zweite Halbband gibt eine Übersicht zur Fabrikentwicklung. Der erste Halbband des zweiten Bandes zum Thema der Revolution der industriellen Produktivkräfte wurde 1994 fertig gestellt und 1999 veröffentlicht. Der zweite Halbband des zweiten Bandes, wieder mit einem Überblick über die Fabrikentwicklung, wurde nach Rudolf Forbergers Tod von Ursula Forberger fertig gestellt. Daneben hat er noch andere Beiträge zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte veröffentlicht.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte er sich ehrenamtlich. So war er Mitglied bei der Gesellschaft für Heimatgeschichte und bei der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund. Dabei hat er sich besonders für die Erhaltung und Betreuung von technischen Denkmälern eingesetzt. Bei den "Sächsischen Heimatblättern" war er über mehrere Jahre als Redaktionsbeirat tätig. [02] Bestandsgeschichte
7 Jahre nach dem Tod von Prof. Dr. Forberger übergab seine Witwe, Frau Ursula Forberger, dem Hauptsstaatsarchiv Dresden den Nachlass ihres Mannes als Schenkung. Der Schenkungsvertrag wurde im Juli 2004 unterzeichnet. Die Übernahme der von Frau Forberger schon vorgeordneten Unterlagen erfolgte am 28. Juni 2004. In einer zweiten Abgabe wurde die umfangreiche Positivsammlung übernommen.
Im Nachlass enthalten sind unter anderem Briefe, Positive und Negative, Manuskripte, Urkunden, Bücher, Sonderdrucke und wissenschaftliche Ausarbeitungen. Der Nachlass hat einen Umfang von 4,17 lfm, einschließlich 916 Positive und 368 Negative.
Die Zuordnung zu den Klassifikationspunkten erfolgte konsequent nach den Vorgaben aus dem Verzeichnis von Prof. Dr. Rudolf Forberger.
Unter den ersten Klassifikationspunkt "Korrespondenz" fällt sämtliche Korrespondenz, sowohl inländische als auch ausländische, mit Wissenschaftlern und Institutionen. Auch private Korrespondenz, soweit diese einzuordnen ist, ist hier enthalten. Hiervon ausgenommen sind jedoch die Briefwechsel mit der Bergakademie Freiberg, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Akademie der Wissenschaften der DDR. Diese sind in den einzelnen Unterpunkten des zweiten Klassifikationspunktes "Wissenschaftliche Tätigkeit" zu finden. Ebenso verhält es sich mit der Korrespondenz zum Denkmalschutz. Die Unterlagen zur Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin finden sich unter dem Klassifikationspunkt "Akademie der Wissenschaften der DDR".
Die Provenienz der Bilder konnte nicht immer angegeben werden, da nicht zu allen Bildern die Herkunft nachvollziehbar war. Auch bei den Sonderdrucken fehlen teilweise die Angaben zur Herkunft und zum Veröffentlichungsdatum.
Die Titel zu den Positiven und Negativen wurden aus dem Verzeichnis von Prof. Dr. Forberger übernommen und nicht modernisiert.
Einige Unterlagen stammen nicht nur von Prof. Dr. Rudolf Forberger, sondern von seiner Frau. Dies betrifft vor allem die Korrespondenz. Die Dokumente von Ursula Forberger sind nicht gesondert eingeordnet worden, sondern befinden sich thematisch übereinstimmend bei denen von Rudolf Forberger.
Korrespondierende Bestände:
10024 Geheimes Archiv
10036 Finanzarchiv
10078 Landes-Ökonomie-, Manufaktur- und Kommerziendeputation
10736 Ministerium des Innern
11168 Ministerium für Wirtschaft
[01] 13435 Personennachlass Prof. Dr. Rudolf Forberger Nr. 32.
[02] Groß, Reiner "Nachruf zu Rudolf Forberger", aus: Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Jahrbuch 1997-1998, Leipzig (1999), S. 387-391.
Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Bd. 85. 1998, H. 4. - Nachruf
Forberger, Rudolf: Die Manufaktur in Sachsen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
Forberger, Rudolf: Industrielle Revolution in Sachsen 1800 bis 1861
Forberger, Rudolf: Die Manufaktur in Sachsen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
Forberger, Rudolf: Industrielle Revolution in Sachsen 1800 bis 1861
Briefe.- Fotos (Positive und Negative).- Manuskripte.- Urkunden.- Bücher.- Sonderdrucke.- wissenschaftliche Ausarbeitungen.
Rudolf Forberger wurde am 13. April 1910 in Carlsfeld geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er in Dresden. 1940 promovierte Rudolf Forberger zum Dr. rer. pol. an der Technischen Hochschule Dresden. Im folgenden Jahr erhielt er einen Lehrauftrag bei der Sächsischen Gemeindeverwaltung- und Sparkassenschule Dresden. Er war ab 1949 Habilitationsaspirant an der Technischen Hochschule Dresden. 1951 wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Habilitation schloss er 1955 erfolgreich ab und erwarb damit den akademischen Grad des Dr. rer. oec. habil. Seit November 1963 war er als Dozent für das Fachgebiet Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens an der Bergakademie Freiberg tätig. 1967 wurde er zum Professor für dieses Fachgebiet an derselben Einrichtung ernannt. Daneben wurde er 1975 ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. 1976 wurde er dort Mitglied der Historischen Kommission. Am 18. Dezember 1997 verstarb Rudolf Forberger in Dresden.
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