Bestandsgeschichte

Die Schatullenrechnungen des Kurfürsten-Königs aus den Jahren 1705-1718 wurden vornehmlich von dem Geheimen Kämmerer Georg Peter Steinhäuser geführt. Sie bestehen aus den eigentlichen Rechnungen und den dazugehörigen Belegen. Die Rechnungen wurden dem damals neu begründeten und zur Zeit der Entstehung dieser Rechnungen auch noch so bezeichneten Oberrechnungskollegium zur Prüfung eingereicht und dort zu den Akten genommen. Von einer seiner Nachfolgebehörden gelangten sie wahrscheinlich in das Finanzarchiv und von dort in das Sächsische Hauptstaatsarchiv. Hier waren sie längere Zeit in den Locaten 13008a und 13009a-b eingelagert. Der Verbleib der Schatullenkassenrechungen des Kurfürsten Friedrich August I. aus den Jahren 1719-1733 ist nach bisherigen Feststellungen unbekannt. Die Signaturen der Rechnungen entsprechen ihrer ursprünglichen Zählung.


Zur Bedeutung des Bestandes

Unter den zahlreichen dem Kursächsischen Oberrechnungskollegium, der späteren Oberrechnungsdeputation, zur Prüfung eingesandten Rechnungen ragen die Schatullenkassenrechnungen des Kurfürsten-Königs Friedrich August I. (August II. von Polen) durch ihre große Bedeutung hervor, die sie vor allem für die kunstgeschichtliche Forschung besitzen. Die Finanzierung königlicher Bauten in Polen und Sachsen, der Ankauf von Gemälden und anderen Kunstgegenständen usw. finden sich darin dokumentiert. Sie sind nur für ein Drittel der Regierungsjahre Augusts des Starken überliefert und umfassen 17 Bände und einen Abschriftenband.

Im Hinblick auf den inhaltlichen Reichtum und ihre rege Benutzung für die Erforschung der Barockkunst in Sachsen und Polen wurden die Schatullenkassenrechnungen, Teilbestand der Oberrechnungsdeputation, deshalb gesondert verzeichnwet und vorrangig zugänglich gemacht.

Vötsch, Jochen: Von Haushaltlöchern und Schuldenmanagement : Ein Blick auf die "kreative" Kassenführung zur Zeit Augusts des Starken. In: Dresdener Kunstblätter. 2. 2001, S. 57 - 65

Schatullenkassenrechnungen des Kurfürsten Friedrich August I.

Die Schatullkassenrechnungen sind Rechnungen über die Mittel, die zur persönlichen Disposition des Kurfürsten Friedrich August I. standen. Sie wurden hauptsächlich von dem Geheimen Kämmerer Georg Peter Steinhäuser geführt und bestehen aus den eigentlichen Rechnungen sowie den dazugehörigen Belegen.

Weitere Angaben siehe 1.5.4 Finanzen