Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

13621 Gaswerk Klotzsche

Datierung1904 - 1936
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)0,60
Firmengeschichte

Nach 2jähriger Planung beschließt der Gemeinderat Klotzsche im Jahr 1903 die Errichtung eines Gaswerkes auf dem Gelände des 1899 errichteten gemeindeeigenen Wasserwerkes. Bereits am 18. Februar 1905 konnte die Anlage geprüft und am 13. April des Jahres in Betrieb genommen werden. Ab 1909 firmierte die Gasanstalt als Gas- und Wasserwerk Klotzsche, ab 1913 kam auch die Elektrizitätsversorgung dazu. Ab 1942 wurden die Versorgungsunternehmen mit dem Namen Stadtwerke Klotzsche bezeichnet.
Da Gas günstiger als Elektrizität war und die Gemeinde die Straßenbeleuchtung sicherstellen musste, lag für die Gemeinde Klotzsche die Errichtung einer eigenen Gasanstalt nahe. Dazu kam der Nutzen für Privathaushalte. Im November 1904 hatten 107 Bürger Klotzsches Interesse an einem Gasanschluss bekundet, bereits im Mai 1905 war die Anzahl auf 200 gestiegen. Die Attraktivität eines Gasanschlusses wurde auch dadurch gesteigert, dass die Gasanstalt den Kunden vom Gaskocher, Lampen bis zum Plätteisen die benötigten Geräte leihweise zur Verfügung stellte. Die Kosten konnten für den Verbraucher durch die Verwendung von Münzautomaten in Grenzen gehalten werden.
Auch benachbarte Gemeinden wurden von der Gasanstalt Klotzsche versorgt. Hellerau, Lausa, Friedersdorf, Weixdorf und Gomlitz (ab 1910). Die Verhandlungen mit der Gemeinde Langebrück über eine Versorgung durch das Gaswerk in Klotzsche blieben dagegen ergebnislos und Langebrück errichtete ein eigenes Gaswerk.
Die starke Verbrauchszunahme machte bereits vor dem 1. Weltkrieg eine Erweiterung der Gasanstalt um eine zweite Produktionsanlage nötig. Auch Räume für die Arbeiter und Hallen für die Lagerung von Kohlen wurden später errichtet.
Das Geschäft der Gasanstalt bestand nicht allein im Vertrieb von Gas an Privatkunden und zur Straßenbeleuchtung, sondern auch in der Gas- und Kokserzeugung. Das Gas wurde aus Kohle bzw. Koks hergestellt. Dazu wurde die zerkleinerte Kohle bzw. Koks in Retortenöfen im Ofenhaus unter Luftabschluss erhitzt und das entweichende Rohgas gereinigt. Die dabei anfallenden giftigen Stoffe Teer und Ammoniak konnten gewinnbringend verkauft werden. Die Gefahren für die Umwelt wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gesehen, als undichte Teer- und Ammoniakbehälter das zu Trinkwassergewinnung dienende Grundwasser zu verschmutzen drohten. Kurz nach Errichtung des Gaswerks erhielt es eine eigene Kläranlage.
Bis in die 20er Jahre hinein wurden Anträge auf Nutzung von elektrischer Energie abgelehnt, um unliebsame Konkurrenz zu verhindern.
Ab 1915 wurden bis zu Beginn der 1920er Jahre vergeblich mehrere Versuche unternommen, für das Gaswerk einen eigenen Anschluss an eine Nebenstrecke der Eisenbahnstrecke Dresden-Königsbrück einzurichten.
Das Gaswerk überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt und wurde 1950 stillgelegt.
Bau und Erweiterung des Gaswerks.- Technische Aufsicht über das Gaswerk.- Gasrohrnetz.- Versorgung der Gemeinden Friedersdorf, Gomlitz, Langebrück, Lausa und Weixdorf mit Gas.- Straßenbeleuchtung.- Betriebsberichte.
Nach zweijähriger Planung beschloss der Gemeinderat Klotzsche im Jahr 1903 die Errichtung eines Gaswerkes. Bereits 1905 konnte die Anlage in Betrieb genommen werden. Seit 1909 firmierte das Gaswerk als Gas- und Wasserwerk Klotzsche. Die Versorgungsunternehmen wurden ab 1942 als Stadtwerke Klotzsche bezeichnet. Das Geschäft des Gaswerkes bestand nicht allein im Vertrieb von Gas an Privatkunden und zur Straßenbeleuchtung, sondern auch in der Gas- und Kokserzeugung. Das Gas wurde aus Kohle bzw. Koks hergestellt. Das Gaswerk überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt, wurde aber 1950 stillgelegt.
  • 1960 | Abgabeverzeichnis
  • 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang