Beständeübersicht
Bestand
13851 Nachlass Robert Burg
Datierung | 1911 - 1965 |
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Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 0,22 |
Robert Burg, eigentl. Bartl, wirkte als Bariton nahezu 30 Jahre an der Königlichen Hofoper/Sächsischen Staatsoper Dresden. Er gehörte zu den Protagonisten der Verdi-Renaissance in den 1920er-Jahren und trat von 1933 bis 1942 als Wagner-Interpret bei den Bayreuther Festspielen auf. Er verfügte über ein außergewöhnlich vielseitiges Repertoire. Besonders seine Interpretation dämonischer Figuren machte ihn überregional bekannt.
Burg stammte aus Prag, wo er am 29.3.1890 geboren wurde. Er wuchs in einem musischen Elternhaus auf; seine Mutter war Pianistin. In seiner Heimatstadt studierte Robert Burg Mathematik, nahm aber nebenher Gesangsunterricht bei Hans Pokorny (Bariton des Deutschen Theaters). 1914 debütierte er als Valentin in Charles Gounods "Margarethe" in Aussig (tschech. Ústi nad Labem). Nach einigen Rollen am Deutschen Theater Prag wurde er 1915 vom Augsburger Stadttheater verpflichtet. Bereits nach einer Spielzeit engagierte ihn die Dresdner Hofoper (seit 1918 Staatsoper), deren Mitglied er bis 1944 blieb. Seine bedeutendsten Rollen waren die Titelpartien in Verdis "Falstaff" und Mussorgskijs "Boris Godunow". Burg wirkte in mehreren Dresdner Uraufführungen mit: am 14.1.1918 als Titelfigur in Jan Brandt-Buys "Der Eroberer", am 24.1.1921 als Mnorgis in Joseph Gustav Mraczeks "Ikdar", am 21.5.1925 in Ferruccio Busonis "Doktor Faust", am 9.11.1926 in der Titelpartie von Paul Hindemiths "Cardillac" und am 11.11.1930 als Jimmy in Mark Lothars "Lord Spleen". Daneben gastierte er in Berlin, Wien, München, Budapest, Amsterdam, Zürich und Prag, trat mit Liederabenden aber auch in sächsischen Städten wie Zittau, Görlitz, Plauen und Annaberg auf.
Nach Kriegsende gab Robert Burg bereits im Juli 1945 wieder Konzertabende im zerstörten Dresden und seiner Umgebung. Er starb am Vorabend seines 32-jährigen Bühnenjubiläums am 9.2.1946 unmittelbar nach einem Liederabend in Radebeul in der Künstlergarderobe.
Der Nachlass Robert Burg umfasst im Kern drei Bände mit Theaterkritiken der lokalen und überregionalen Presse sämtlicher Inszenierungen, in denen er über 30 Jahre hinweg mitwirkte. Außerdem erhalten sind Fotos in verschiedenen Rollen sowie Grammophon-Platten mit eigenen, aber auch Aufnahmen anderer Künstler aus den 1920- und 1930-er Jahren.
Burg blieb unverheiratet und hatte auch keine Kinder. Seine Unterlagen wurden nach seinem Tod von seiner ehemaligen Haushälterin Margarete Schaller verwahrt, die 87-jährig 1988 in Dresden starb. Auch sie starb kinderlos, so dass der Künstlernachlass von ihrer Großnichte Karin Matzke übernommen wurde, die ab 1990 an der Semperoper tätig war. Nach ihrem Tod 2003 gelangten die Unterlagen an ihre Tochter Judith Matzke, die sie 2013 dem Hauptstaatsarchiv Dresden als Schenkung überließ.
Burg stammte aus Prag, wo er am 29.3.1890 geboren wurde. Er wuchs in einem musischen Elternhaus auf; seine Mutter war Pianistin. In seiner Heimatstadt studierte Robert Burg Mathematik, nahm aber nebenher Gesangsunterricht bei Hans Pokorny (Bariton des Deutschen Theaters). 1914 debütierte er als Valentin in Charles Gounods "Margarethe" in Aussig (tschech. Ústi nad Labem). Nach einigen Rollen am Deutschen Theater Prag wurde er 1915 vom Augsburger Stadttheater verpflichtet. Bereits nach einer Spielzeit engagierte ihn die Dresdner Hofoper (seit 1918 Staatsoper), deren Mitglied er bis 1944 blieb. Seine bedeutendsten Rollen waren die Titelpartien in Verdis "Falstaff" und Mussorgskijs "Boris Godunow". Burg wirkte in mehreren Dresdner Uraufführungen mit: am 14.1.1918 als Titelfigur in Jan Brandt-Buys "Der Eroberer", am 24.1.1921 als Mnorgis in Joseph Gustav Mraczeks "Ikdar", am 21.5.1925 in Ferruccio Busonis "Doktor Faust", am 9.11.1926 in der Titelpartie von Paul Hindemiths "Cardillac" und am 11.11.1930 als Jimmy in Mark Lothars "Lord Spleen". Daneben gastierte er in Berlin, Wien, München, Budapest, Amsterdam, Zürich und Prag, trat mit Liederabenden aber auch in sächsischen Städten wie Zittau, Görlitz, Plauen und Annaberg auf.
Nach Kriegsende gab Robert Burg bereits im Juli 1945 wieder Konzertabende im zerstörten Dresden und seiner Umgebung. Er starb am Vorabend seines 32-jährigen Bühnenjubiläums am 9.2.1946 unmittelbar nach einem Liederabend in Radebeul in der Künstlergarderobe.
Der Nachlass Robert Burg umfasst im Kern drei Bände mit Theaterkritiken der lokalen und überregionalen Presse sämtlicher Inszenierungen, in denen er über 30 Jahre hinweg mitwirkte. Außerdem erhalten sind Fotos in verschiedenen Rollen sowie Grammophon-Platten mit eigenen, aber auch Aufnahmen anderer Künstler aus den 1920- und 1930-er Jahren.
Burg blieb unverheiratet und hatte auch keine Kinder. Seine Unterlagen wurden nach seinem Tod von seiner ehemaligen Haushälterin Margarete Schaller verwahrt, die 87-jährig 1988 in Dresden starb. Auch sie starb kinderlos, so dass der Künstlernachlass von ihrer Großnichte Karin Matzke übernommen wurde, die ab 1990 an der Semperoper tätig war. Nach ihrem Tod 2003 gelangten die Unterlagen an ihre Tochter Judith Matzke, die sie 2013 dem Hauptstaatsarchiv Dresden als Schenkung überließ.
Florestan, Robert Burg, in: Salonblatt 12/1917, Nr. 36, S. 820.
Mit siebenundzwanzig Jahren ..., in: Dresdener Rundschau 26/1917, Nr. 51, S. 1f.
Robert Burg †, in: Sächsische Volkszeitung 2/1946, Nr. 35, S. 5
Burg, in: Sächsisches Tageblatt 2/1947, Nr. 1, S. 3.
H. Böhm, Gedenken an Robert Burg, in: Die Union 15/1960, Nr. 90, S. 6
H. Seeger, Robert Burg, in: Opernglas 6/1989/1990.
W. Killy u.a. (Hgg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, München 1999, S. 235.
K. J. Kutsch/L. Riemens (Hgg.), Großes Sängerlexikon, Berlin 2000, S. 3362f.
J. Matzke, Burg (eigentl. Bartl), Robert, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky, Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/
Mit siebenundzwanzig Jahren ..., in: Dresdener Rundschau 26/1917, Nr. 51, S. 1f.
Robert Burg †, in: Sächsische Volkszeitung 2/1946, Nr. 35, S. 5
Burg, in: Sächsisches Tageblatt 2/1947, Nr. 1, S. 3.
H. Böhm, Gedenken an Robert Burg, in: Die Union 15/1960, Nr. 90, S. 6
H. Seeger, Robert Burg, in: Opernglas 6/1989/1990.
W. Killy u.a. (Hgg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, München 1999, S. 235.
K. J. Kutsch/L. Riemens (Hgg.), Großes Sängerlexikon, Berlin 2000, S. 3362f.
J. Matzke, Burg (eigentl. Bartl), Robert, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky, Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/
Theaterkritiken der Presse.- Fotos.- AV-Medien.
Robert Burg, eigentlich Bartl, wurde am 29.03.1890 in Prag geboren. Er studierte Mathematik, nahm aber nebenher Gesangsunterricht. 1914 debütierte er als Valentin in Charles Gounods "Margarethe" in Aussig (Ústi nad Labem). Nach einigen Rollen am Deutschen Theater Prag wurde er 1915 vom Augsburger Stadttheater verpflichtet. Bereits nach einer Spielzeit engagierte ihn die Dresdner Hofoper, an der er nahezu 30 Jahre als Bariton wirkte. Daneben gastierte er in Berlin, Wien, München, Budapest, Amsterdam, Zürich und Prag, trat mit Liederabenden aber auch in sächsischen Städten wie Zittau, Görlitz, Plauen und Annaberg auf. Er starb am Vorabend seines 32-jährigen Bühnenjubiläums am 9.2.1946 unmittelbar nach einem Liederabend in Radebeul in der Künstlergarderobe.
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- 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5