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Beständeübersicht

Bestand

13855 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Dresden

Datierung1950 - 1991
Benutzung im Hauptstaatsarchiv Dresden
Umfang (nur lfm)6,50
Vorwort

1. Allgemeines

Der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb (StFB) Dresden wurde mit Wirkung vom 01.01.1952 aus mehreren Forstämtern (Vorgängerbestände siehe in der Tektonikgruppe 2.3.5.2 Forstverwaltung) gebildet. Zunächst bewirtschaftete dieser nur den volkseigenen Forst, ab 1958 auch den privaten und genossenschaftlichen Wald. Der StFB Dresden untergliederte sich in drei bis vier Oberförstereien zu denen jeweils mehrere Reviere angehörten. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Strukturveränderungen der Oberförstereien, wo hingegen die Reviereinteilung weitestgehend gleich blieb. Anfangs gliederte sich der StFB Dresden in die Oberförstereien Dresdner Heide, Meißen und Moritzburg. Mit Auflösung gehörten zum StFB Dresden die Oberförstereien Dresdner Heide, Großenhain, Moritzburg und Radeburg. Kernaufgaben des StFB Dresden waren das Nutzen der Wälder nach planwirtschaftlichen Vorgaben und die Steigerung der Holzproduktion. Von 1991 bis 1993 arbeitete zur Sicherung der Waldbewirtschaftung und zur Errichtung neuer Strukturen (Nachfolgebestände siehe in der Tektonikgruppe 5.3.8.3 Forstwirtschaft) einschließlich der Abwicklung der StFB eine sogenannte "Überleitungsgruppe" in Sachsen.

2. Bestandsbearbeitung

Die Bearbeitung des Bestandes erfolgte im Rahmen des Praktikums von Sebastian Müller (Geschichtsstudent der TU Dresden) von März bis April 2018. Es wurde mithilfe der Archivsoftware AUGIAS der Bestand voll erschlossen. Es fand keine technische Bearbeitung statt und auch auf eine Klassifikation wurde vorerst verzichtet. Nach dem Bär'schen Prinzip erhielten die Archivalien einen den Inhalt beschreibenden Aktentitel, den Entstehungszeitraum und eine endgültige Archivsignatur. Im Enthält-Vermerk wurde die grobe innere Struktur der Akten erfasst. Durch die Neubewertung des Bestandes und die anschließende Kassation von nicht archivwürdigen Akten verringerte sich der Bestand von 8,8 lfm auf 6,5 lfm.

3. Schwerpunkte des Bestandes

Ein wesentlicher Hauptbestandteil dieses Bestandes bilden die Unterlagen zur planwirtschaftlichen Organisation der Produktion. So enthält der Bestand viele Unterlagen zu Staatlichen Planauflagen, auf deren Grundlage die Produktionsplanung (Holzeinschlag, Holzverarbeitung, Harzgewinnung) abgeleitet wurde. Bei der Planung und Aufzeichnung des Holzeinschlages und der Harzgewinnung und der daraus resultierenden Walderneuerung und Waldpflege ist eine erhebliche Anzahl an Unterlagen entstanden. Neben den Listen zur Planung und Dokumentation enthält der Bestand auch eine große Anzahl von internem Schriftwechsel zwischen der Leitung und den Ober- und Revierförstereien. Vor allem aus der Oberförsterei Meißen und dessen Revier Zella sind viele Akten erhalten.

Ein weiterer Hauptbestandteil sind die betriebs- und volkswirtschaftlichen Abrechnungen, die jedes Jahr angefertigt wurden. So existiert für die Jahre 1958 bis 1970 und 1976 bis 1990 jeweils ein Kontrollbericht, der die betriebswirtschaftlichen Kerndaten zusammenfasst. In der Jahresanalyse (von 1958 bis 1970 in der Akte des Kontrollberichtes enthalten) bzw. ab 1975 im Jahresbericht werden die Ergebnisse in Textform zusammengefasst.

Neben diesen beiden großen Unterlagengruppen gibt es weitere kleine thematische Gruppen. Dazu gehören die Unterlagen zum Bau von Wohnungen, die im Auftrag des StFB Dresden gebaut wurden, aber auch der Bau von Versorgungsleitungen, Wohnkomplexen, Autobahnen, Brücken, die durch Gebiete des StFB gebaut werden sollten und wo der StFB eine Zustimmung erteilen sollte. Dementsprechend sind viele Besprechungs- und Besichtigungsprotokolle vorhanden. Auch existiert eine große Anzahl von Verträgen und Karten zum Erwerb oder Abgabe von Grund- und Flurstücken.

Weitere kleine Bestandteile sind Unterlagen zu Arbeitskräften (Beratungsprotokolle, Regelungen, Lohnaufstellungen, Schulungen, Arbeits- und Brandschutzordnungen, zusätzliches Arbeiten im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW), sozialistische Wettbewerbe zur Steigerung der Holzproduktion), zum Forstschutz (Schädlingsbekämpfung, Ordnungen, Dokumentation von Waldbränden, Saatgutgewinnung) und zu Normen und Normerfüllung, Inventuren, Straf- und Diebstahlsmeldungen, Lieferungen, Bestellungen, Krediten, zum Bank- und Zahlungsverkehr, zum Fuhrpark und Hinweise zu EDV-Programmen. Auch sind in den Akten Besprechungs- und Beratungsprotokolle im Zusammenhang mit der Produktion und Richtlinien zum Einsatz, Benutzung und Reparatur von Hilfsmitteln in der Produktion vorhanden.



4. Literatur

Fleischer, Manfred: Wald und Forstwirtschaft im Dresdner Raum (1945-1991): ein Beitrag zur Geschichte des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Dresden, Remagen-Oberwinter 2013.
Leitung.- Produktion.- Planung.- Investitionen.- Holzeinschlag.- Kontrollberichte.- Revierüberprüfungen.- Forstschutz.- Waldbrandberichte.
Mit Wirkung vom 01.01.1952 erfolgte die Bildung der Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe (StFB). Diese Betriebe bewirtschafteten zunächst nur den volkseigenen Forst, ab 1958 auch den privaten und genossenschaftlichen Wald. Die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe untergliederten sich in Oberförstereien und Reviere. Dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Dresden gehörten die Oberförstereien Dresdner Heide, Großenhain, Moritzburg und Radeburg an. Wichtige Aufgaben der Forstwirtschaftsbetriebe waren, die Wälder im volkswirtschaftlichen Interesse planmäßig zu nutzen und die Holzproduktion zu steigern. Von 1991 bis 1993 arbeitete zur Sicherung der Waldbewirtschaftung und zur Errichtung neuer Strukturen einschließlich der Abwicklung der StFB eine sogenannte "Überleitungsgruppe" in Sachsen.
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