Beständeübersicht
Bestand
20032 Gendarmerieposten Penig
| Datierung | 1931 - 1937 |
|---|---|
| Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
| Umfang (nur lfm) | 0,99 |
Geschichte des Gendarmeriepostens Penig
Die Landgendarmerie war für die Führung der polizeilichen Aufsicht auf dem Lande und in den Städten, mit Ausnahme von Chemnitz, Dresden und Leipzig, verantwortlich, wobei die eigentliche Lokalpolizei bei den Ortspolizeibehörden verblieb. Rechtliche Grundlage waren die Generale vom 7. April 1820 sowie die "Verordnung, das Landgendarmeriecorps betreffend" vom 13. September 1879. Mit dieser wurde die seit 15. September 1874 bestehende "Instruction für die Landgendarmerie" abgeändert.
Vorgesetzte Dienstbehörde war die jeweilige Amtshauptmannschaft, für den Gendarmerieposten Penig war dies die Amtshauptmannschaft Rochlitz. Dort war zunächst ein Obergendarm, später ein Gendarmerieinspektor Dienstvorgesetzter. Aufsichtsbehörde war die Kreishauptmannschaft Leipzig in Form eines Kreisobergendarms, später eines Gendarmeriemajors.
Die Hauptaufgabe der Landgendarmerie bestand in der Sorge um die öffentliche Sicherheit, Ermittlung begangener Verbrechen, deren Verhütung sowie das Eingreifen in Unglücksfälle im Distrikt dar. Dem 10. Gendarmeriebezirk Penig stand ein Gendarmiekommissar vor. Leitende zuständige Beamte waren in den 1930er Jahren der Gendarmeriekommissar Hörstwitz sowie die Gendarmeriehauptwachtmeister Geißler und Trommer, deren Schriftgut in die Ablagen A, B und C unterteilt ist. Die Hauptwachtmeister mussten ihre Berichte vom Kommissar stets mitzeichnen lassen.
Im Juni 1945 traten Revierdienststellen der Deutschen Volkspolizei (DVP) die Nachfolge der Gendarmerieposten an.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand 20032 Gendarmerieposten Penig wurde 1963 mit den Unterlagen der Amtshauptmannschaft Rochlitz ins Staatsarchiv Leipzig übernommen. Das Schriftgut zur Landgendarmerie sollte laut "Archivplan für die Amtshauptmannschaften"[01] von 1874 meist zur Kassation freigegeben werden.[02] Ausschlaggebend für den Erhalt von Gendarmerieakten war vermutlich die Überlieferung zum antifaschistischer Widerstandskampf. Die Verzeichnung in einem Findbuch erfolgte im Jahr 1999, eine Überarbeitung 2014
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand 20032 Gendarmerieposten Penig enthält überwiegend maschinengeschriebene Ermittlungsberichte und Meldungen zu Straftaten. Statistische Angaben zur Häufigkeit von angezeigten Kriminaldelikten und zu festgenommenen Personen liefern Monats- und Jahresberichte.
Der Bestand umfasst 36 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1931 bis 1937. Einen Schwerpunkt der Erschließung nehmen die politischen Auseinandersetzungen am Ende der Weimarer Republik zwischen Ortsgruppen der KPD, NSDAP und SPD ein, in welche der Polizeiposten eingreifen musste. Auch Maßnahmen gegen Bibelforscher, Auflösung von Vereinen, Beschlagnahmung von Waffen und Verbreitung von Flugschriften sind erfasst. Alle anderen Berichte beschäftigen sich mit allgemeiner Kriminalität wie z. B. Einbruch, Diebstahl und Betrug, aber auch mit Zivilsachen wie z. B. Vermögensverhältnisse einzelner Personen
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig
20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz
20031 Polizeipräsidium Leipzig
Hauptstaatsarchiv Dresden
10736 Ministerium des Inneren
Robert Köhler
Dezember 2014
[01] Siehe StAL, Bestandsakte Amtshauptmannschaften (allgemein) 20025-20030.
[02] Vgl. Schmidt, Gerhard: Bestandsabgrenzung und Wertermittlung bei den Beständen der sächsischen Amtshauptmannschaften, S. 53. In: StAL, Bestandsakte Amtshauptmannschaften (allgemein) 20025-20030.
Die Landgendarmerie war für die Führung der polizeilichen Aufsicht auf dem Lande und in den Städten, mit Ausnahme von Chemnitz, Dresden und Leipzig, verantwortlich, wobei die eigentliche Lokalpolizei bei den Ortspolizeibehörden verblieb. Rechtliche Grundlage waren die Generale vom 7. April 1820 sowie die "Verordnung, das Landgendarmeriecorps betreffend" vom 13. September 1879. Mit dieser wurde die seit 15. September 1874 bestehende "Instruction für die Landgendarmerie" abgeändert.
Vorgesetzte Dienstbehörde war die jeweilige Amtshauptmannschaft, für den Gendarmerieposten Penig war dies die Amtshauptmannschaft Rochlitz. Dort war zunächst ein Obergendarm, später ein Gendarmerieinspektor Dienstvorgesetzter. Aufsichtsbehörde war die Kreishauptmannschaft Leipzig in Form eines Kreisobergendarms, später eines Gendarmeriemajors.
Die Hauptaufgabe der Landgendarmerie bestand in der Sorge um die öffentliche Sicherheit, Ermittlung begangener Verbrechen, deren Verhütung sowie das Eingreifen in Unglücksfälle im Distrikt dar. Dem 10. Gendarmeriebezirk Penig stand ein Gendarmiekommissar vor. Leitende zuständige Beamte waren in den 1930er Jahren der Gendarmeriekommissar Hörstwitz sowie die Gendarmeriehauptwachtmeister Geißler und Trommer, deren Schriftgut in die Ablagen A, B und C unterteilt ist. Die Hauptwachtmeister mussten ihre Berichte vom Kommissar stets mitzeichnen lassen.
Im Juni 1945 traten Revierdienststellen der Deutschen Volkspolizei (DVP) die Nachfolge der Gendarmerieposten an.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand 20032 Gendarmerieposten Penig wurde 1963 mit den Unterlagen der Amtshauptmannschaft Rochlitz ins Staatsarchiv Leipzig übernommen. Das Schriftgut zur Landgendarmerie sollte laut "Archivplan für die Amtshauptmannschaften"[01] von 1874 meist zur Kassation freigegeben werden.[02] Ausschlaggebend für den Erhalt von Gendarmerieakten war vermutlich die Überlieferung zum antifaschistischer Widerstandskampf. Die Verzeichnung in einem Findbuch erfolgte im Jahr 1999, eine Überarbeitung 2014
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand 20032 Gendarmerieposten Penig enthält überwiegend maschinengeschriebene Ermittlungsberichte und Meldungen zu Straftaten. Statistische Angaben zur Häufigkeit von angezeigten Kriminaldelikten und zu festgenommenen Personen liefern Monats- und Jahresberichte.
Der Bestand umfasst 36 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1931 bis 1937. Einen Schwerpunkt der Erschließung nehmen die politischen Auseinandersetzungen am Ende der Weimarer Republik zwischen Ortsgruppen der KPD, NSDAP und SPD ein, in welche der Polizeiposten eingreifen musste. Auch Maßnahmen gegen Bibelforscher, Auflösung von Vereinen, Beschlagnahmung von Waffen und Verbreitung von Flugschriften sind erfasst. Alle anderen Berichte beschäftigen sich mit allgemeiner Kriminalität wie z. B. Einbruch, Diebstahl und Betrug, aber auch mit Zivilsachen wie z. B. Vermögensverhältnisse einzelner Personen
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig
20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz
20031 Polizeipräsidium Leipzig
Hauptstaatsarchiv Dresden
10736 Ministerium des Inneren
Robert Köhler
Dezember 2014
[01] Siehe StAL, Bestandsakte Amtshauptmannschaften (allgemein) 20025-20030.
[02] Vgl. Schmidt, Gerhard: Bestandsabgrenzung und Wertermittlung bei den Beständen der sächsischen Amtshauptmannschaften, S. 53. In: StAL, Bestandsakte Amtshauptmannschaften (allgemein) 20025-20030.
Ermittlungsberichte.- Meldungen zu Straftaten.
Die Landgendarmerie war für die Führung der polizeilichen Aufsicht auf dem Lande und in den Städten, mit Ausnahme von Chemnitz, Dresden und Leipzig, verantwortlich, wobei die eigentliche Lokalpolizei bei den Ortspolizeibehörden verblieb. Hauptaufgabe stellte die Sorge für die öffentliche Sicherheit, Ermittlung begangener Verbrechen, deren Verhütung sowie das Eingreifen in Unglücksfällen im Distrikt dar. Vorgesetzte Dienstbehörde war die jeweilige Amtshauptmannschaft. Für den Gendarmerieposten Penig war dies die Amtshauptmannschaft Rochlitz.
Weitere Angaben siehe 2.3.3.4 Polizeibehörden.
Weitere Angaben siehe 2.3.3.4 Polizeibehörden.
- 2014 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
