Beständeübersicht
Bestand
20120 Amtsgericht Frohburg
Datierung | 1869 - 1952 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 7,90 |
Geschichte des Amtsgerichts Frohburg
Das südlich von Borna gelegene Frohburg gehörte zum Amtsbezirk Borna. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Gerichtsorganisation in Sachsen im Jahre 1856 wurden auf unterster Ebene Gerichtsämter geschaffen. Das Gerichtsamt Frohburg ist am 01. Oktober 1856 eröffnet worden und erhielt die Gerichtsbarkeit über die Rittergüter Frohburg, Kleineschefeld, Wolftitz, Gnandstein, Sahlis, Rüdigsdorf, Benndorf und Nenkersdorf.[01] Nach Vereinheitlichung der deutschen Gerichtsorganisation, die 1879 in Sachsen umgesetzt wurde, trat an die Stelle des Gerichtsamts Frohburg das Amtsgericht Frohburg. Es war dem Landgericht Leipzig unterstellt. Seine territoriale Zuständigkeit erstreckte sich neben der Stadt Frohburg auf 22 Landgemeinden und Städte.[02]
Die im Jahre 1879 geschaffene Gerichtsorganisation sowie die damit verbundenen Strukturen blieben im Wesentlichen bis zum Jahr 1952 bestehen - mit der Einschränkung, dass 1943 das Amtsgericht Frohburg stillgelegt wurde. Dessen Geschäfte nahm das Amtsgericht Borna wahr.[03] Im Juli 1945 hatte die Sowjetische Militärregierung Gerichtsgebäude und Gefängnis in Beschlag genommen, eine Kommandantur errichtet sowie Teile der Besatzungstruppen im Gefängnis einquartiert.[04]
1952 änderten sich Zuständigkeiten und Aufgabenstellung der Justizbehörden grundsätzlich. Frohburg sowie die Stadt- und Landgemeinden im ehemaligen Amtsgerichtsbezirk wurden dem neu gebildeten Kreis Geithain zugewiesen. Es entstand das Kreisgericht Geithain mit Sitz in Bad Lausick.[05]
Das alte Gerichtsamtshaus, das am 1. Oktober 1856 eröffnet worden war, stand in der alten Amtsgasse. Erst 1894 entstanden im massiven Ziegelrohbau ein neues Dienstgebäude des Amtsgerichtes und ein Gerichtsgefängnis in der Altenburger Str. 132.[06] Erster Amtsrichter beim Amtsgericht Frohburg im Jahre 1879 war Heinrich Ludwig Wagner. Insgesamt zählte das Amtsgericht 4 Justizbeamte einschließlich Gefängnisleiter. Noch 1945 weist die Personalliste 4 Beschäftigte aus.[07]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Erste Teile des Bestandes kamen in den Jahren 1956 - 1958 entsprechend festgelegter Zuständigkeiten vom Landeshauptarchiv Dresden (heute: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden) in das Leipziger Archiv. Darüber hinaus weisen die Zugangsbücher des Staatsarchivs Leipzig noch weitere Zugänge aus.[08] Der letzte große Zuwachs an Justizschriftgut erfolgte im Jahr 1992 aus dem Archiv des Nachlassgerichtes Borna, das nach 1990 zuständigkeitshalber die Unterlagen des ehemaligen Kreisgerichts Geithain übernommen hatte. Die schriftliche Überlieferung entstammt der Tätigkeit des Amtsgerichtes Frohburg und erstreckte sich über die Jahre 1869 bis 1943/1944. Ab 2006 übernahm das Staatsarchiv Leipzig vom Amtsgericht Leipzig alle bis zu diesem Zeitpunkt geschlossen Registerakten. Für den vorliegenden Bestand waren das die ersten Handels- und Genossenschaftsregisterakten.
In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Bearbeitung der Bestandsgruppe Amtsgerichte, dabei wurde eine Findkartei mit neuer innere Ordnung erstellt. Ab Mitte 1997 erfolgte die komplette Bearbeitung der Justizbestände des 19./20. Jahrhunderts mit dem Ziel, u. a. die Bestandsgruppen Gerichtsämter und Königliche Bezirksgerichte wiederherzustellen. Im Zusammenhang mit der Bestandsbildung war vorgesehen, Archivgut der Vorprovenienzen aus dem bisherigen Bestand herauszulösen.
Der Bestand Amtsgericht Frohburg zählt innerhalb der Bestandsgruppe Amtsgerichte zu den kleinsten Archivgutbeständen. Ursprünglich mit 1,5 lfm Umfang wuchs er nur durch die 1992 erfolgte Übernahme aus dem Nachlassgericht Borna auf 7,0 lfm an. Für diese Testaments- und Nachlasssachen war eine Neuordnung vorzunehmen, wobei sich hier eine Gruppenverzeichnung als ausreichend erwies. 2013 erfolgte im Rahmen der Ausbildung von Fachangestellten für Medien- und Information die Einarbeitung der Registerakten. Dabei handelte es sich um ca. 0,3 lfm Akten, der seit 2006 angebotenen Registerakten des Registergerichts Leipzig. Im Zuge der Erschließung wurde der Klassifikationspunkt 04.06. Register, der neuen, seit 2009 gültigen Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs angepasst und redaktionell überarbeitet. Es wurden alle Registerakten, die bis 1952 im damaligen Amtsgericht entstanden sind und eine Registernummer des alten Gerichts führten, bis zur endgültigen Schließung der Akten aufgenommen. Bei der Erschließung ist im Feld "Datierung Findbuch" die Laufzeit nach 1952 in einer Klammer ergänzt worden. Somit geht die Laufzeit des Bestandes weit über die Existenz des Amtsgerichts Frohburg hinaus.
Vor der Online-Stellung sind alle Aktentitel nochmals hinsichtlich vorhandener Schutzfristen datenschutzrechtlich überprüft worden, um gegebenenfalls Aktentitel bis zum Ablauf der Schutzfrist zu sperren.
Der vorliegende Bestand hat nun einen Umfang von 7,9 lfm und umfasst den Zeitraum 1869 bis 1952 (vereinzelt bis 2006).
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung von Justizschriftgut aus dem ehemaligen Amtsgericht Frohburg ist nur fragmentarisch. Der Bestand beinhaltet fast ausschließlich Testaments- und Nachlasssachen sowie Testamentsprotokolle, ab 1879. Zu erwähnen wäre noch die verhältnismäßig geschlossene Überlieferung von Vereinsregisterakten.
Die bruchstückhafte Überlieferung lässt Verluste infolge Vernachlässigungen oder Kassationen vermuten. Darüber hinaus sind Aktenabgaben zu berücksichtigen, deren Gründe in den veränderten Gerichtsstrukturen nach 1943/1944 liegen. Es ist nicht mehr nachzuvollziehen, ob und in welchem Umfang Verluste an Justizschriftgut sowohl beim Amtsgericht Borna, das nach 1943/1944 die Geschäfte des stillgelegten Gerichtes in Frohburg wahrnahm, als auch nach der Kreisreform im Jahre 1952 im Kreisgericht Geithain aufgetreten sind.
Wesentliche Änderungen zu den v. g. Schwerpunkten sind bei der Überlieferung durch Nachverzeichnungen, abgesehen von den Registerakten, nicht entstanden.
Bei Benutzung des Bestandes Amtsgericht Frohburg sollten die im Findbuch ausgewiesenen weiterführenden Bestände im Staatsarchiv Leipzig Berücksichtigung finden.
Hinweis für die Benutzung
Das gedruckte Findbuch enthält folgende Register: Personen-, Orts-, Firmen-, Vereins- und Genossenschaftsregister. Die Zahlen geben die Indexnummern im Findbuch an.
Die für die Bestandsgruppe Amtsgerichte erarbeitete Klassifikation ist zur Vereinfachung der Recherche im vorliegenden Findbuch komplett ausgedruckt worden - ohne Berücksichtigung, ob die Klassifikationsgruppe durch Akten belegt ist. In diesem Fall erscheint im Inhaltsverzeichnis ein diesbezüglicher Vermerk "entfällt”.
Der Bestand enthält einige personenbezogene Unterlagen, deren Schutzfristen im Einzelfall erst 2052 enden. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der Online-Version des Findbuches nicht sichtbar.
Verweis auf korrespondierende Bestände
20005 Ältere Amtshauptmannschaften
20006 Amt Borna
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20058 Königliches Landgericht Borna
20067 Königliches Gericht Kohren
20079 Königliches Bezirksgericht Borna
20084 Gerichtsamt Borna
20089 Gerichtsamt Frohburg
20090 Gerichtsamt Geithain
20114 Landgericht Leipzig
20115 Amtsgericht Bad Lausick
20116 Amtsgericht Borna
20121 Amtsgericht Geithain
20130 Amtsgericht Pegau
20134 Amtsgericht Rötha
20383 Rittergut Frohburg
20536 Rittergut Sahlis mit RüdigsdorfLiteraturverzeichnis[09]
- Gesetz- und Verordnungsblätter für das Königreich Sachsen, 1856, 1879
- Staatshandbücher für das Königreich Sachsen, 1880/1881, 1914, 1927
- Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 1814, hrsg. von August Schumann, Zwickau, Verlag Gebr. Schumann
- Blaschke, Karlheinz, Sächsische Verwaltungsgeschichte, Lehrbrief, Potsdam 1958
- Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. von Karlheinz Blaschke, Leipzig 1957
- Chronik der Stadt Borna mit Berücksichtigung der umliegenden Ortschaften, hrsg. von Robert Wolfram, Selbstverlag, Borna 1859 und 1886 (neu bearb.)
- Heimatblätter Bornaer Pflege, Heft 4, hrsg. vom Bezirkslehrerverein Borna und Groitzsch-Pegau, o. O., o. V., o. J.
- Reich, Heinz und Reich, Helga, 750 Jahre Stadt Frohburg, Hrsg. Rat der Stadt Frohburg 1983
- Grundmann, Wolfgang, Kulturhistorische Wanderungen durch die Elsteraue, Heimat geschichtliche Blätter des Kreises Borna, Heft 2, Borna 1989
- Adressbuch der Städte Frohburg und Kohren, Verlag Arthur Berthold, Frohburg 1925
- Burgen, Schlösser und allerhand im Kohrener Land, Hrsg. Heimatforscher Görner, Kohren 1924
Evelyn Kretzschmar, 1999
Judith Ganz, 2023
[01] Vgl. 750 Jahre Frohburg" a.a.O. (Frohburg erhielt im Jahre 1834 die Selbstverwaltung).
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1879, S. 235, 252.
[03] Vgl. SächsHStAD, 11018 Ministerium der Justiz, Nr. 243.
[04] Ebenda. Zustandsbericht des Amtsgerichtes Borna über das "StG" Frohburg.
[05] GVOBI. Land Sachsen, 1952, S. 325-340 und Gbl. Nr. 146, 1952, S. 1057 ff., Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit betreffend.
[06] Vgl. SächsHStAD, 11018 Ministerium der Justiz, Nr. 1599. Das Grundstücksverzeichnis wurde aufgestellt nach dem Stand v. 01. Apr. 1935.
[07] Vgl. Pkt. 4 (Überlieferungsschwerpunkte)
[08] Vgl. SächsStAL, 22030 Staatsarchiv Leipzig, Nr. 68 Zu- und Abgangsbuch.
[09] Vgl. Bibliographische Angaben in: Findbucheinleitung zu den Amtsgerichtsbeständen im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig von V. Jäger, 1999.
Das südlich von Borna gelegene Frohburg gehörte zum Amtsbezirk Borna. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Gerichtsorganisation in Sachsen im Jahre 1856 wurden auf unterster Ebene Gerichtsämter geschaffen. Das Gerichtsamt Frohburg ist am 01. Oktober 1856 eröffnet worden und erhielt die Gerichtsbarkeit über die Rittergüter Frohburg, Kleineschefeld, Wolftitz, Gnandstein, Sahlis, Rüdigsdorf, Benndorf und Nenkersdorf.[01] Nach Vereinheitlichung der deutschen Gerichtsorganisation, die 1879 in Sachsen umgesetzt wurde, trat an die Stelle des Gerichtsamts Frohburg das Amtsgericht Frohburg. Es war dem Landgericht Leipzig unterstellt. Seine territoriale Zuständigkeit erstreckte sich neben der Stadt Frohburg auf 22 Landgemeinden und Städte.[02]
Die im Jahre 1879 geschaffene Gerichtsorganisation sowie die damit verbundenen Strukturen blieben im Wesentlichen bis zum Jahr 1952 bestehen - mit der Einschränkung, dass 1943 das Amtsgericht Frohburg stillgelegt wurde. Dessen Geschäfte nahm das Amtsgericht Borna wahr.[03] Im Juli 1945 hatte die Sowjetische Militärregierung Gerichtsgebäude und Gefängnis in Beschlag genommen, eine Kommandantur errichtet sowie Teile der Besatzungstruppen im Gefängnis einquartiert.[04]
1952 änderten sich Zuständigkeiten und Aufgabenstellung der Justizbehörden grundsätzlich. Frohburg sowie die Stadt- und Landgemeinden im ehemaligen Amtsgerichtsbezirk wurden dem neu gebildeten Kreis Geithain zugewiesen. Es entstand das Kreisgericht Geithain mit Sitz in Bad Lausick.[05]
Das alte Gerichtsamtshaus, das am 1. Oktober 1856 eröffnet worden war, stand in der alten Amtsgasse. Erst 1894 entstanden im massiven Ziegelrohbau ein neues Dienstgebäude des Amtsgerichtes und ein Gerichtsgefängnis in der Altenburger Str. 132.[06] Erster Amtsrichter beim Amtsgericht Frohburg im Jahre 1879 war Heinrich Ludwig Wagner. Insgesamt zählte das Amtsgericht 4 Justizbeamte einschließlich Gefängnisleiter. Noch 1945 weist die Personalliste 4 Beschäftigte aus.[07]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Erste Teile des Bestandes kamen in den Jahren 1956 - 1958 entsprechend festgelegter Zuständigkeiten vom Landeshauptarchiv Dresden (heute: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden) in das Leipziger Archiv. Darüber hinaus weisen die Zugangsbücher des Staatsarchivs Leipzig noch weitere Zugänge aus.[08] Der letzte große Zuwachs an Justizschriftgut erfolgte im Jahr 1992 aus dem Archiv des Nachlassgerichtes Borna, das nach 1990 zuständigkeitshalber die Unterlagen des ehemaligen Kreisgerichts Geithain übernommen hatte. Die schriftliche Überlieferung entstammt der Tätigkeit des Amtsgerichtes Frohburg und erstreckte sich über die Jahre 1869 bis 1943/1944. Ab 2006 übernahm das Staatsarchiv Leipzig vom Amtsgericht Leipzig alle bis zu diesem Zeitpunkt geschlossen Registerakten. Für den vorliegenden Bestand waren das die ersten Handels- und Genossenschaftsregisterakten.
In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Bearbeitung der Bestandsgruppe Amtsgerichte, dabei wurde eine Findkartei mit neuer innere Ordnung erstellt. Ab Mitte 1997 erfolgte die komplette Bearbeitung der Justizbestände des 19./20. Jahrhunderts mit dem Ziel, u. a. die Bestandsgruppen Gerichtsämter und Königliche Bezirksgerichte wiederherzustellen. Im Zusammenhang mit der Bestandsbildung war vorgesehen, Archivgut der Vorprovenienzen aus dem bisherigen Bestand herauszulösen.
Der Bestand Amtsgericht Frohburg zählt innerhalb der Bestandsgruppe Amtsgerichte zu den kleinsten Archivgutbeständen. Ursprünglich mit 1,5 lfm Umfang wuchs er nur durch die 1992 erfolgte Übernahme aus dem Nachlassgericht Borna auf 7,0 lfm an. Für diese Testaments- und Nachlasssachen war eine Neuordnung vorzunehmen, wobei sich hier eine Gruppenverzeichnung als ausreichend erwies. 2013 erfolgte im Rahmen der Ausbildung von Fachangestellten für Medien- und Information die Einarbeitung der Registerakten. Dabei handelte es sich um ca. 0,3 lfm Akten, der seit 2006 angebotenen Registerakten des Registergerichts Leipzig. Im Zuge der Erschließung wurde der Klassifikationspunkt 04.06. Register, der neuen, seit 2009 gültigen Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs angepasst und redaktionell überarbeitet. Es wurden alle Registerakten, die bis 1952 im damaligen Amtsgericht entstanden sind und eine Registernummer des alten Gerichts führten, bis zur endgültigen Schließung der Akten aufgenommen. Bei der Erschließung ist im Feld "Datierung Findbuch" die Laufzeit nach 1952 in einer Klammer ergänzt worden. Somit geht die Laufzeit des Bestandes weit über die Existenz des Amtsgerichts Frohburg hinaus.
Vor der Online-Stellung sind alle Aktentitel nochmals hinsichtlich vorhandener Schutzfristen datenschutzrechtlich überprüft worden, um gegebenenfalls Aktentitel bis zum Ablauf der Schutzfrist zu sperren.
Der vorliegende Bestand hat nun einen Umfang von 7,9 lfm und umfasst den Zeitraum 1869 bis 1952 (vereinzelt bis 2006).
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung von Justizschriftgut aus dem ehemaligen Amtsgericht Frohburg ist nur fragmentarisch. Der Bestand beinhaltet fast ausschließlich Testaments- und Nachlasssachen sowie Testamentsprotokolle, ab 1879. Zu erwähnen wäre noch die verhältnismäßig geschlossene Überlieferung von Vereinsregisterakten.
Die bruchstückhafte Überlieferung lässt Verluste infolge Vernachlässigungen oder Kassationen vermuten. Darüber hinaus sind Aktenabgaben zu berücksichtigen, deren Gründe in den veränderten Gerichtsstrukturen nach 1943/1944 liegen. Es ist nicht mehr nachzuvollziehen, ob und in welchem Umfang Verluste an Justizschriftgut sowohl beim Amtsgericht Borna, das nach 1943/1944 die Geschäfte des stillgelegten Gerichtes in Frohburg wahrnahm, als auch nach der Kreisreform im Jahre 1952 im Kreisgericht Geithain aufgetreten sind.
Wesentliche Änderungen zu den v. g. Schwerpunkten sind bei der Überlieferung durch Nachverzeichnungen, abgesehen von den Registerakten, nicht entstanden.
Bei Benutzung des Bestandes Amtsgericht Frohburg sollten die im Findbuch ausgewiesenen weiterführenden Bestände im Staatsarchiv Leipzig Berücksichtigung finden.
Hinweis für die Benutzung
Das gedruckte Findbuch enthält folgende Register: Personen-, Orts-, Firmen-, Vereins- und Genossenschaftsregister. Die Zahlen geben die Indexnummern im Findbuch an.
Die für die Bestandsgruppe Amtsgerichte erarbeitete Klassifikation ist zur Vereinfachung der Recherche im vorliegenden Findbuch komplett ausgedruckt worden - ohne Berücksichtigung, ob die Klassifikationsgruppe durch Akten belegt ist. In diesem Fall erscheint im Inhaltsverzeichnis ein diesbezüglicher Vermerk "entfällt”.
Der Bestand enthält einige personenbezogene Unterlagen, deren Schutzfristen im Einzelfall erst 2052 enden. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der Online-Version des Findbuches nicht sichtbar.
Verweis auf korrespondierende Bestände
20005 Ältere Amtshauptmannschaften
20006 Amt Borna
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20058 Königliches Landgericht Borna
20067 Königliches Gericht Kohren
20079 Königliches Bezirksgericht Borna
20084 Gerichtsamt Borna
20089 Gerichtsamt Frohburg
20090 Gerichtsamt Geithain
20114 Landgericht Leipzig
20115 Amtsgericht Bad Lausick
20116 Amtsgericht Borna
20121 Amtsgericht Geithain
20130 Amtsgericht Pegau
20134 Amtsgericht Rötha
20383 Rittergut Frohburg
20536 Rittergut Sahlis mit RüdigsdorfLiteraturverzeichnis[09]
- Gesetz- und Verordnungsblätter für das Königreich Sachsen, 1856, 1879
- Staatshandbücher für das Königreich Sachsen, 1880/1881, 1914, 1927
- Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 1814, hrsg. von August Schumann, Zwickau, Verlag Gebr. Schumann
- Blaschke, Karlheinz, Sächsische Verwaltungsgeschichte, Lehrbrief, Potsdam 1958
- Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. von Karlheinz Blaschke, Leipzig 1957
- Chronik der Stadt Borna mit Berücksichtigung der umliegenden Ortschaften, hrsg. von Robert Wolfram, Selbstverlag, Borna 1859 und 1886 (neu bearb.)
- Heimatblätter Bornaer Pflege, Heft 4, hrsg. vom Bezirkslehrerverein Borna und Groitzsch-Pegau, o. O., o. V., o. J.
- Reich, Heinz und Reich, Helga, 750 Jahre Stadt Frohburg, Hrsg. Rat der Stadt Frohburg 1983
- Grundmann, Wolfgang, Kulturhistorische Wanderungen durch die Elsteraue, Heimat geschichtliche Blätter des Kreises Borna, Heft 2, Borna 1989
- Adressbuch der Städte Frohburg und Kohren, Verlag Arthur Berthold, Frohburg 1925
- Burgen, Schlösser und allerhand im Kohrener Land, Hrsg. Heimatforscher Görner, Kohren 1924
Evelyn Kretzschmar, 1999
Judith Ganz, 2023
[01] Vgl. 750 Jahre Frohburg" a.a.O. (Frohburg erhielt im Jahre 1834 die Selbstverwaltung).
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1879, S. 235, 252.
[03] Vgl. SächsHStAD, 11018 Ministerium der Justiz, Nr. 243.
[04] Ebenda. Zustandsbericht des Amtsgerichtes Borna über das "StG" Frohburg.
[05] GVOBI. Land Sachsen, 1952, S. 325-340 und Gbl. Nr. 146, 1952, S. 1057 ff., Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit betreffend.
[06] Vgl. SächsHStAD, 11018 Ministerium der Justiz, Nr. 1599. Das Grundstücksverzeichnis wurde aufgestellt nach dem Stand v. 01. Apr. 1935.
[07] Vgl. Pkt. 4 (Überlieferungsschwerpunkte)
[08] Vgl. SächsStAL, 22030 Staatsarchiv Leipzig, Nr. 68 Zu- und Abgangsbuch.
[09] Vgl. Bibliographische Angaben in: Findbucheinleitung zu den Amtsgerichtsbeständen im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig von V. Jäger, 1999.
Freiwillige Gerichtsbarkeit.
1879 entstand aus dem Gerichtsamt Frohburg das Amtsgericht Frohburg. Der geographische Einzugsbereich des Amtsgerichts erstreckte sich auf die Stadt Frohburg und 22 Landgemeinden. 1943 wurde das Amtsgericht Frohburg stillgelegt. Die Geschäfte übernahm das Amtsgericht Borna.
Weitere Angaben siehe 2.3.4.2.7 Amtsgerichte.
Weitere Angaben siehe 2.3.4.2.7 Amtsgerichte.
- 2024 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5