Beständeübersicht
Bestand
20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln
Datierung | 1831 - 1952 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 14,07 |
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Geschichte des Registraturbildners[01]
Auf Grund der Verordnung des Finanzministeriums vom 15. März 1884[02] über die Zusammenlegung der Straßen- und Wasserbaubehörden der unteren Ebene wurde Döbeln Sitz einer Straßen- und Wasserbauinspektion. Sie war für alle Bauten an Staatsstraßen, für die Regulierung der Gewässer und ihre Beaufsichtigung sowie alle sich daraus ergebenden Bauvorhaben, für die Einhaltung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen auf dem Gebiet des Straßenwesens und des Wasserbaus und für die in diesem Zusammenhang notwendige gutachterliche Tätigkeit zuständig. Der Wirkungsbereich der Behörde erstreckte sich auf das Gebiet der Amtshauptmannschaften Döbeln und Oschatz. Seit 1910 führten die Straßen- und Wasserbauinspektionen die Bezeichnung Straßen- und Wasserbauämter.[03]
Die Behörde war ihren Aufgaben entsprechend zweigeteilt. Die Angelegenheiten des Wasserbaus besorgte ein Baurat, dem technische Kräfte zur Seite standen. Der den Wasserbau betreffende Schriftverkehr wurde in einer besonderen Registrande erfasst.
Im Zuge von Einsparungsmaßnahmen wurde das Straßen- und Wasserbauamt Döbeln 1932 aufgelöst.[04] Seine Funktionen gingen teils an das Straßen- und Wasserbauamt Freiberg, teils an das Straßen- und Wasserbauamt Leipzig über. Ende 1938 wurde das Straßen- und Wasserbauamt Döbeln jedoch wieder für seinen vormaligen Zuständigkeitsbereich eingerichtet.
1946 wurden die Aufgabenbereiche Straßen- und Wasserbau getrennt und ein selbständiges Wasseramt Döbeln als nachgeordnete Behörde der Hauptabteilung im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Landesregierung Sachsen geschaffen. Die Behörde wurde 1952 im Zuge der Verwaltungsreform aufgelöst, ihre Aufgaben wurden von den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde und Wasserwirtschaftsbetrieb Elbe übernommen. Das Straßenbauamt Döbeln ging nach kurzer Zugehörigkeit zur Straßeninspektion Meißen 1951 in der Straßeninspektion Leipzig auf.
Bestandgeschichte und -bearbeitung
Der zuletzt bei der Wasserwirtschaftsdirektion Obere Elbe/Mulde verwahrte Bestand wurde 1959 vom Landeshauptarchiv Dresden übernommen. Offensichtlich handelte es sich aber nur um denjenigen Teil der Akten, der 1952 an den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Obere Elbe abgegeben wurde. Der Verbleib der Akten, die der VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde nach 1952 übernommen hat, konnte nicht ermittelt werden; mit seinem Verlust muss gerechnet werden. 1973 wurde der erhaltene Bestand neu verzeichnet und geordnet, 1974/75 ein Findbuch angefertigt. Der Bestand umfasste zu diesem Zeitpunkt 203 Akteneinheiten (1,15 lfm) aus dem Zeitraum 1842 bis 1952.
1999 erfolgte im Rahmen der Beständeabgrenzung die Übergabe des Bestandes an das Staatsarchiv Leipzig.
In den Jahren 2003 bis 2010 kamen Abgaben des Straßenbauamtes Leipzig und 2008 des Regierungspräsidiums Chemnitz hinzu. Zudem wurden bei der Bearbeitung der weiteren Straßen- und Wasserbaubestände kleinere Provenienzbereinigungen und damit Abgaben an den Bestand 20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln vorgenommen.
2020 erfolgte die Retrokonversion der bis dahin nur analog vorliegenden Findmittel. Im Anschluss musste die Gliederung angepasst und die Titelbildung vereinheitlicht werden.
Der Bestand umfasst nach Abschluss der Bearbeitung 1004 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum 1831 bis 1953.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält zu je ca. einem Drittel Archivalien zur Leitung und Organisation, zur Straßenbauverwaltung und zum Wasserbau.
Das Leitungsschriftgut umfasst u. a. gesetzliche Grundlagen, Unterlagen zu Finanzen, Grundstücken und Gebäuden sowie zum Personal. Insbesondere für die NS-Zeit sind zahlreiche Unterlagen überliefert.
Bau, Nutzung und Instandhaltung von Straßen unterschiedlicher Zuständigkeiten machen mit ca. 400 Archivalien den größten Überlieferungsteil aus. Hier sind insbesondere die "Straßenakten", aber auch die Archivalien zur Elektrifizierung hervorzuheben.
Bei den Archivalien zum Wasserbau handelt es sich zumeist um die bereits 1975 bearbeiteten Archivalien. Sie geben über Flussregulierungen, Mühlen, Wehre und Stauanlagen gute Auskunft. Das Fehlen der Akten, die das Einzugsgebiet der Freiberger Mulde und diese selbst bei und in Döbeln betreffen, ist jedoch ein nicht zu übersehender Mangel.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 20174 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Der Bestand enthält Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich. (b) Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer personenbezogenen Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig:
20173 Talsperrenbauamt Kriebstein
20175 Wasserbauinspektion Leipzig
20176 Wasserkraftbauamt Klosterbuch
20177 Wasserkraftbauamt Wurzen
22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig
22109 VEB Bezirksdirektion des Straßenwesens Leipzig
22183 Straßen- und Wasserbauamt Grimma
Hauptstaatsarchiv Dresden
10851 Ministerium der Finanzen
10736 Ministerium des Innern
11394 Landesregierung Sachsen, Ministerium für Land- und Forstwirtschaft
Literaturhinweise und Quellen
Mosel, Curt von der, Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig, Ausgabe 1912 und 1938.
Haebler, Karl von, Das Wegerecht im Königreich Sachsen, Leipzig, 1913.
Doreen Wustig
Dezember 2021
Abkürzungsverzeichnis
[01] Nach der Einleitung zum Bestand Wasserbauamt Döbeln im Staatsarchiv Dresden, erstellt 1975 durch Herrn Meinert.
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt Sachsen, 1884, Nr. 18, S. 66f.
[03] Gesetz- und Verordnungsblatt Sachsen, 1909, Nr. 99, S. 687.
[04] Gesetzblatt Sachen, 1931, S. 157 und Sächs. Verwaltungsblatt 1932, S. 341.
Auf Grund der Verordnung des Finanzministeriums vom 15. März 1884[02] über die Zusammenlegung der Straßen- und Wasserbaubehörden der unteren Ebene wurde Döbeln Sitz einer Straßen- und Wasserbauinspektion. Sie war für alle Bauten an Staatsstraßen, für die Regulierung der Gewässer und ihre Beaufsichtigung sowie alle sich daraus ergebenden Bauvorhaben, für die Einhaltung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen auf dem Gebiet des Straßenwesens und des Wasserbaus und für die in diesem Zusammenhang notwendige gutachterliche Tätigkeit zuständig. Der Wirkungsbereich der Behörde erstreckte sich auf das Gebiet der Amtshauptmannschaften Döbeln und Oschatz. Seit 1910 führten die Straßen- und Wasserbauinspektionen die Bezeichnung Straßen- und Wasserbauämter.[03]
Die Behörde war ihren Aufgaben entsprechend zweigeteilt. Die Angelegenheiten des Wasserbaus besorgte ein Baurat, dem technische Kräfte zur Seite standen. Der den Wasserbau betreffende Schriftverkehr wurde in einer besonderen Registrande erfasst.
Im Zuge von Einsparungsmaßnahmen wurde das Straßen- und Wasserbauamt Döbeln 1932 aufgelöst.[04] Seine Funktionen gingen teils an das Straßen- und Wasserbauamt Freiberg, teils an das Straßen- und Wasserbauamt Leipzig über. Ende 1938 wurde das Straßen- und Wasserbauamt Döbeln jedoch wieder für seinen vormaligen Zuständigkeitsbereich eingerichtet.
1946 wurden die Aufgabenbereiche Straßen- und Wasserbau getrennt und ein selbständiges Wasseramt Döbeln als nachgeordnete Behörde der Hauptabteilung im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Landesregierung Sachsen geschaffen. Die Behörde wurde 1952 im Zuge der Verwaltungsreform aufgelöst, ihre Aufgaben wurden von den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde und Wasserwirtschaftsbetrieb Elbe übernommen. Das Straßenbauamt Döbeln ging nach kurzer Zugehörigkeit zur Straßeninspektion Meißen 1951 in der Straßeninspektion Leipzig auf.
Bestandgeschichte und -bearbeitung
Der zuletzt bei der Wasserwirtschaftsdirektion Obere Elbe/Mulde verwahrte Bestand wurde 1959 vom Landeshauptarchiv Dresden übernommen. Offensichtlich handelte es sich aber nur um denjenigen Teil der Akten, der 1952 an den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Obere Elbe abgegeben wurde. Der Verbleib der Akten, die der VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde nach 1952 übernommen hat, konnte nicht ermittelt werden; mit seinem Verlust muss gerechnet werden. 1973 wurde der erhaltene Bestand neu verzeichnet und geordnet, 1974/75 ein Findbuch angefertigt. Der Bestand umfasste zu diesem Zeitpunkt 203 Akteneinheiten (1,15 lfm) aus dem Zeitraum 1842 bis 1952.
1999 erfolgte im Rahmen der Beständeabgrenzung die Übergabe des Bestandes an das Staatsarchiv Leipzig.
In den Jahren 2003 bis 2010 kamen Abgaben des Straßenbauamtes Leipzig und 2008 des Regierungspräsidiums Chemnitz hinzu. Zudem wurden bei der Bearbeitung der weiteren Straßen- und Wasserbaubestände kleinere Provenienzbereinigungen und damit Abgaben an den Bestand 20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln vorgenommen.
2020 erfolgte die Retrokonversion der bis dahin nur analog vorliegenden Findmittel. Im Anschluss musste die Gliederung angepasst und die Titelbildung vereinheitlicht werden.
Der Bestand umfasst nach Abschluss der Bearbeitung 1004 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum 1831 bis 1953.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält zu je ca. einem Drittel Archivalien zur Leitung und Organisation, zur Straßenbauverwaltung und zum Wasserbau.
Das Leitungsschriftgut umfasst u. a. gesetzliche Grundlagen, Unterlagen zu Finanzen, Grundstücken und Gebäuden sowie zum Personal. Insbesondere für die NS-Zeit sind zahlreiche Unterlagen überliefert.
Bau, Nutzung und Instandhaltung von Straßen unterschiedlicher Zuständigkeiten machen mit ca. 400 Archivalien den größten Überlieferungsteil aus. Hier sind insbesondere die "Straßenakten", aber auch die Archivalien zur Elektrifizierung hervorzuheben.
Bei den Archivalien zum Wasserbau handelt es sich zumeist um die bereits 1975 bearbeiteten Archivalien. Sie geben über Flussregulierungen, Mühlen, Wehre und Stauanlagen gute Auskunft. Das Fehlen der Akten, die das Einzugsgebiet der Freiberger Mulde und diese selbst bei und in Döbeln betreffen, ist jedoch ein nicht zu übersehender Mangel.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 20174 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Der Bestand enthält Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich. (b) Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer personenbezogenen Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig:
20173 Talsperrenbauamt Kriebstein
20175 Wasserbauinspektion Leipzig
20176 Wasserkraftbauamt Klosterbuch
20177 Wasserkraftbauamt Wurzen
22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig
22109 VEB Bezirksdirektion des Straßenwesens Leipzig
22183 Straßen- und Wasserbauamt Grimma
Hauptstaatsarchiv Dresden
10851 Ministerium der Finanzen
10736 Ministerium des Innern
11394 Landesregierung Sachsen, Ministerium für Land- und Forstwirtschaft
Literaturhinweise und Quellen
Mosel, Curt von der, Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig, Ausgabe 1912 und 1938.
Haebler, Karl von, Das Wegerecht im Königreich Sachsen, Leipzig, 1913.
Doreen Wustig
Dezember 2021
Abkürzungsverzeichnis
[01] Nach der Einleitung zum Bestand Wasserbauamt Döbeln im Staatsarchiv Dresden, erstellt 1975 durch Herrn Meinert.
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt Sachsen, 1884, Nr. 18, S. 66f.
[03] Gesetz- und Verordnungsblatt Sachsen, 1909, Nr. 99, S. 687.
[04] Gesetzblatt Sachen, 1931, S. 157 und Sächs. Verwaltungsblatt 1932, S. 341.
Stauanlagen und Wehre.- Mühlen.- Gewässerregulierungen.- Personal.- Finanzen.- Straßenbau.
1884 wurde die Straßen- und Wasserbauinspektion Döbeln gebildet. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf alle Bauten an Staatsstraßen, die Regulierung und Beaufsichtigung der Gewässer, die Bauvorhaben und die Erstellung von Gutachten im Zuständigkeitsbereich der Amtshauptmannschaften Döbeln und Oschatz. 1910 erfolgte die Umbenennung in Straßen- und Wasserbauamt Döbeln. Im Zuge staatlicher Sparmaßnahmen löste man 1931 das Amt auf. Seine Aufgaben wurden von den Straßen- und Wasserbauämtern Leipzig und Meißen übernommen. Bereits 1938 erfolgte die Wiedereinrichtung mit dem vorherigen Zuständigkeitsbereich, 1946 schließlich die Trennung der Aufgabenbereiche in selbstständige Ämter. Das Wasserbauamt Döbeln ging mit der Verwaltungsreform von 1952 in die VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetriebe Mulde und Obere Elbe über; das Straßenbauamt Döbeln ging nach kurzer Zugehörigkeit zur Straßeninspektion Meißen 1951 in der Straßeninspektion Leipzig auf.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.4 Straßen- und Wasserbauverwaltung.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.4 Straßen- und Wasserbauverwaltung.
- 2021 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5