Beständeübersicht
Bestand
Geschichte der Bauverwalterei Döbeln
Die Bildung der sächsischen Bauverwaltereien erfolgte durch die "Verordnung, die Staatsbauverwaltung betreffend" [01] vom 16. Februar 1865. Die Bauverwalterei Döbeln nahm ihre Tätigkeit am 1. April 1865 in Döbeln auf. Sie war Nachfolgebehörde des per "Verordnung, die Aufhebung der Rentämter, die Errichtung von Bauverwalterstellen und Forstrentämtern und die Verwaltung der Intraden betreffend" [02] vom 21. Februar 1865 aufgelösten Rentamts Döbeln. Zum Bauverwalter wurde Ernst August Lehmann ernannt. Die Bauverwalterei Döbeln war zunächst für das Gebiet der Älteren Amtshauptmannschaft Döbeln zuständig. Im Zuge der 1873 beschlossenen sächsischen Verwaltungsreform wurde am 4. Dezember 1874 die "Bekanntmachung, die Abgrenzung der Landbaubezirke und der Bauverwaltereien betreffend" veröffentlicht. [03] Nunmehr war die Bauverwalterei Döbeln für das Territorium der Amtshauptmannschaft Döbeln verantwortlich. Seit 1875 blieb die Bauverwalterei in Döbeln unbesetzt, deren Verwaltung übernahm die Bauverwalterei Rochlitz. 1892 wurden die Geschäfte der Bauverwalterei Döbeln dauerhaft dem Bezirkssteuerinspektor des Steuerbezirks Döbeln übertragen. Zunächst übernahm Friedrich Wilhelm Thier diese Funktion, ab 1896 folgte Friedrich Ernst August Burkhardt und nach kurzer Vakanz 1905 E. M. Krätzschmar.
Durch das "Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung" vom 10.09.1919 [04] wurde die Bezirkssteuereinnahme Döbeln aufgelöst, Nachfolgebehörde war das Finanzamt Döbeln.
Die Bauverwaltereien waren dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums zugeordnet. In Straßen- und Wasserbauverwaltungsangelegenheiten hatten sie den Anordnungen der Älteren Amtshauptmannschaften Folge zu leisten, im Bereich Rechnungswesen agierten sie unabhängig und waren dem Finanzministerium direkt unterstellt.
Konkret war die Bauverwalterei Döbeln für die wirtschaftlichen Geld-, Kassen-, und Rechnungsangelegenheiten in den Bereichen Straßen-, Wasser- und Hochbau im o. g. Zuständigkeitsbereich verantwortlich. Das umfasste die Kassen-, Buch- und Rechnungsführung, die Zahlungen an Lieferanten, Bauunternehmer und Arbeitskräfte, das Beschaffen von Baumaterialien und die Lagerung der Baugeräte. Außerdem erhob die Bauverwalterei Pachtgelder für staatliche Grundstücke und Teiche, regelte auch deren Verkauf und verwaltete die so genannten Intraden.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
1999 kamen die Unterlagen der Bauverwalterei Döbeln im Zuge einer Bestandsbereinigung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Der zehn Akteneinheiten umfassende Bestand war durch ein Abgabeverzeichnis des Finanzamtes Döbeln für das Hauptstaatsarchiv Dresden von 1928 und eine Findkartei von 1970 erschlossen.
Die Klassifikation orientiert sich am überlieferten Schriftgut und der Klassifikation des Landbauamtes Leipzig.
Im Zuge der Erschließung wurden fortlaufende Archivsignaturen vergeben, Titel gebildet und diese wenn nötig durch Enthält-Vermerke erläutert. Neben diesen grundlegenden Verzeichnungselementen wurden auch die Registratursignaturen aufgenommen, um die frühere Bearbeitung bzw. die Zuordnung der Akte innerhalb der Registraturordnung rekonstruieren zu können.
Der Bestand enthält nach Zuordnung dreier weiterer Akteneinheiten nunmehr 13 Akten und umfasst 0,4 lfm. Die Unterlagen betreffen den Zeitraum 1846 – 1921.
Überlieferungsschwerpunkte
Die meisten Unterlagen betreffen den Bau und die Unterhaltung der Gerichtsgebäude. Zu beachten ist, dass die Unterlagen vor allem die finanztechnische Seite der Bauvorhaben beleuchten und nur wenig zum Bau an sich aussagen. In den Akten sind zahlreiche Kostenvoranschläge, Rechnungen über Baumaterial und Mobiliar, Lohnabrechnungen und Quittungen enthalten. Eine Besonderheit in der Überlieferung stellt die Mitverwaltung der Bauverwalterei Döbeln durch die Bauverwalterei Rochlitz seit 1875 dar. Die Akten beider Bauverwaltereien wurden aber weiter separat geführt. Angelegenheiten der Bauverwalterei Döbeln wurden immer mit "Bauverwalterei Döbeln in Rochlitz" unterzeichnet.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:
20005 Ältere Amtshauptmannschaften (1703 – 1875)
20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln (1831 – 1953)
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:
10851 Ministerium der Finanzen (1831 – 1945)
Katrin Heil
September 2008
Verzeichnis der Bauverwalter (bzw. Bezirkssteuerinspektoren)
(1865 – 1874) Ernst August Lehmann
(1892 – 1895) Friedrich Wilhelm Thier
(1896 – 1902) Friedrich Ernst August Burkhardt
(1905 – 1919?) E. M. Krätzschmar
[01] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 77.
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 84.
[03] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1874, S. 450.
[04] Reichs-Gesetzblatt, 1919, Bd. III, S. 1591.
20179 Bauverwalterei Döbeln
Datierung | 1846 - 1921 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,90 |
Geschichte der Bauverwalterei Döbeln
Die Bildung der sächsischen Bauverwaltereien erfolgte durch die "Verordnung, die Staatsbauverwaltung betreffend" [01] vom 16. Februar 1865. Die Bauverwalterei Döbeln nahm ihre Tätigkeit am 1. April 1865 in Döbeln auf. Sie war Nachfolgebehörde des per "Verordnung, die Aufhebung der Rentämter, die Errichtung von Bauverwalterstellen und Forstrentämtern und die Verwaltung der Intraden betreffend" [02] vom 21. Februar 1865 aufgelösten Rentamts Döbeln. Zum Bauverwalter wurde Ernst August Lehmann ernannt. Die Bauverwalterei Döbeln war zunächst für das Gebiet der Älteren Amtshauptmannschaft Döbeln zuständig. Im Zuge der 1873 beschlossenen sächsischen Verwaltungsreform wurde am 4. Dezember 1874 die "Bekanntmachung, die Abgrenzung der Landbaubezirke und der Bauverwaltereien betreffend" veröffentlicht. [03] Nunmehr war die Bauverwalterei Döbeln für das Territorium der Amtshauptmannschaft Döbeln verantwortlich. Seit 1875 blieb die Bauverwalterei in Döbeln unbesetzt, deren Verwaltung übernahm die Bauverwalterei Rochlitz. 1892 wurden die Geschäfte der Bauverwalterei Döbeln dauerhaft dem Bezirkssteuerinspektor des Steuerbezirks Döbeln übertragen. Zunächst übernahm Friedrich Wilhelm Thier diese Funktion, ab 1896 folgte Friedrich Ernst August Burkhardt und nach kurzer Vakanz 1905 E. M. Krätzschmar.
Durch das "Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung" vom 10.09.1919 [04] wurde die Bezirkssteuereinnahme Döbeln aufgelöst, Nachfolgebehörde war das Finanzamt Döbeln.
Die Bauverwaltereien waren dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums zugeordnet. In Straßen- und Wasserbauverwaltungsangelegenheiten hatten sie den Anordnungen der Älteren Amtshauptmannschaften Folge zu leisten, im Bereich Rechnungswesen agierten sie unabhängig und waren dem Finanzministerium direkt unterstellt.
Konkret war die Bauverwalterei Döbeln für die wirtschaftlichen Geld-, Kassen-, und Rechnungsangelegenheiten in den Bereichen Straßen-, Wasser- und Hochbau im o. g. Zuständigkeitsbereich verantwortlich. Das umfasste die Kassen-, Buch- und Rechnungsführung, die Zahlungen an Lieferanten, Bauunternehmer und Arbeitskräfte, das Beschaffen von Baumaterialien und die Lagerung der Baugeräte. Außerdem erhob die Bauverwalterei Pachtgelder für staatliche Grundstücke und Teiche, regelte auch deren Verkauf und verwaltete die so genannten Intraden.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
1999 kamen die Unterlagen der Bauverwalterei Döbeln im Zuge einer Bestandsbereinigung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Der zehn Akteneinheiten umfassende Bestand war durch ein Abgabeverzeichnis des Finanzamtes Döbeln für das Hauptstaatsarchiv Dresden von 1928 und eine Findkartei von 1970 erschlossen.
Die Klassifikation orientiert sich am überlieferten Schriftgut und der Klassifikation des Landbauamtes Leipzig.
Im Zuge der Erschließung wurden fortlaufende Archivsignaturen vergeben, Titel gebildet und diese wenn nötig durch Enthält-Vermerke erläutert. Neben diesen grundlegenden Verzeichnungselementen wurden auch die Registratursignaturen aufgenommen, um die frühere Bearbeitung bzw. die Zuordnung der Akte innerhalb der Registraturordnung rekonstruieren zu können.
Der Bestand enthält nach Zuordnung dreier weiterer Akteneinheiten nunmehr 13 Akten und umfasst 0,4 lfm. Die Unterlagen betreffen den Zeitraum 1846 – 1921.
Überlieferungsschwerpunkte
Die meisten Unterlagen betreffen den Bau und die Unterhaltung der Gerichtsgebäude. Zu beachten ist, dass die Unterlagen vor allem die finanztechnische Seite der Bauvorhaben beleuchten und nur wenig zum Bau an sich aussagen. In den Akten sind zahlreiche Kostenvoranschläge, Rechnungen über Baumaterial und Mobiliar, Lohnabrechnungen und Quittungen enthalten. Eine Besonderheit in der Überlieferung stellt die Mitverwaltung der Bauverwalterei Döbeln durch die Bauverwalterei Rochlitz seit 1875 dar. Die Akten beider Bauverwaltereien wurden aber weiter separat geführt. Angelegenheiten der Bauverwalterei Döbeln wurden immer mit "Bauverwalterei Döbeln in Rochlitz" unterzeichnet.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:
20005 Ältere Amtshauptmannschaften (1703 – 1875)
20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln (1831 – 1953)
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:
10851 Ministerium der Finanzen (1831 – 1945)
Katrin Heil
September 2008
Verzeichnis der Bauverwalter (bzw. Bezirkssteuerinspektoren)
(1865 – 1874) Ernst August Lehmann
(1892 – 1895) Friedrich Wilhelm Thier
(1896 – 1902) Friedrich Ernst August Burkhardt
(1905 – 1919?) E. M. Krätzschmar
[01] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 77.
[02] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 84.
[03] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1874, S. 450.
[04] Reichs-Gesetzblatt, 1919, Bd. III, S. 1591.
Organisation.- Bauliche Veränderungen an öffentlichen Gebäuden.- Straßenbau und Wasserleitungsbau.- Wasserbau und Brückenbau.- Ablösungen.
Die Bauverwalterei Döbeln nahm ihre Tätigkeit am 1. April 1865 für den Zuständigkeitsbereich der Älteren Amtshauptmannschaft Döbeln auf. Die Bauverwalterei übernahm die Verwaltung der Einkünfte und der nutzbaren Rechte des Staates vom aufgelösten Rentamt Leisnig. Nach 1874 erledigte die Bauverwalterei Rochlitz zeitweise die Aufgaben der Bauverwalterei Döbeln mit. 1924 erfolgte die Umbenennung in Baukasse Döbeln.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.5 Hochbauverwaltung.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.5 Hochbauverwaltung.
- 2008 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5