Beständeübersicht
Bestand
Zur Geschichte von Kreistag und Landkreisverwaltung Rochlitz nach 1945
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vollzog sich der Um- und Neuaufbau der Verwaltung auf Kreisebene unter maßgeblichem Einfluss der Besatzungsmächte. Zunächst hatten die Amerikaner den gesamten Kreis Rochlitz besetzt und unter Militärverwaltung genommen, zogen sich aber aus dem Gebiet östlich der Zwickauer Mulde in zwei Etappen bis zum 13. Juni zurück. Das Landratsamt hatte für den östlich der Zwickauer Mulde gelegenen flächenmäßig größeren Teil des Kreises aus militärischen Gründen kaum Zugriff. Bereits ab Mitte Mai 1945 war der Landkreis Rochlitz in ein unter amerikanischer Besatzung stehendes westliches und einen unter sowjetischer Besatzung stehendes östliches Gebiet unterteilt. Die Kreisstadt Rochlitz, durch welche die Zwickauer Mulde als Demarkationslinie verlief, besaß kurzzeitig bis zu deren Abzug einen amerikanischen und einen sowjetischen Stadtkommandanten. Mit dem Abzug der Amerikaner aus Sachsen und Thüringen fielen ab 2. Juli 1945 auch die Gebiete westlich der Zwickauer Mulde unter die Kontrolle der sowjetischen Militärverwaltung.
Der Landkreis Rochlitz umfasste im Zeitraum 1945 bis 1952 eine Fläche von 508,5 km² mit einer Einwohnerzahl von 156.833 (30. April 1947) und bestand 1945 aus fünf Städten (Burgstädt, Penig, Rochlitz, Geringswalde, Lunzenau) und 124 Landgemeinden. Bis Januar 1952 verringerte sich die Zahl der Landgemeinden durch Eingemeindungen oder Zusammenlegungen auf 81. Bereits Anfang 1947 wurde im Zuge der "Demokratischen Kreisordnung für das Land Sachsen" die bisherige kreisfreie Stadt Mittweida mit 24.605 Einwohnern und 59 Industriebetrieben in den Landkreis Rochlitz integriert. Der Landkreis Rochlitz war ein Industrie-Agrarkreis, in dem etwa 70 Prozent der berufstätigen Bevölkerung in Industrie und Verwaltung und 30 Prozent in der Landwirtschaft tätig war. Im nördlichen, mittleren und nordwestlichen Teil des Landkreises dominierte mit Ausnahme der Städte Rochlitz und Geringswalde die Landwirtschaft, während im süd- und südöstlichen Teil die Industrie stärkere Anteile innehatte. Möbel- und Textilfabriken sowie die Papierherstellung bildeten einen wirtschaftlichen Schwerpunkt. Zu den größeren Betrieben im Landkreis gehörten unter anderem "Stern-Radio-Rochlitz" sowie einige Firmen des Maschinenbaus und der Nahrungsmittelverarbeitung. Von den insgesamt 364 Industriebetrieben im Kreisgebiet befanden sich 260 in und um Burgstädt. Insgesamt bestanden jedoch nur zehn Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten, während die Klein- und Familienbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten zahlenmäßig dominierten. Die Anzahl der selbständigen landwirtschaftlichen Betriebe betrug im Jahr 1947 im Landkreis Rochlitz 3.331.[01]
In der Landkreisverwaltung erfolgten bis 1952 mehrfach strukturelle und organisatorische Änderungen. Auch die Behördenbezeichnung selbst war in diesem Zeitraum mehrfachen Umbenennungen unterworfen. Sie lautete von Mai 1945 bis April 1946 "Der Landrat", von Mai bis Dezember 1946 "Landratsamt", vom Januar 1947 bis Juli 1951 "Kreisrat" und vom Juli 1951 bis August 1952 "Rat des Landkreises".
Die Eingliederung verschiedener bisher weitgehend selbständiger Ämter auf Kreisebene wie Kreisschulrat, Kreistierarzt und Arbeitsamt mit Sitz in Burgstädt in die Landkreisverwaltung führte zu einem Konzentrationsprozess, der um 1947 weitgehend abgeschlossen war. Der organisatorische und personelle Um- und Neuaufbau der Verwaltung im Landkreis verlief unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen wie überall in der Nachkriegszeit. Die Versorgung der Bevölkerung einschließlich der rund 40.000 Flüchtlinge und Vertriebenen mit Wohnraum, Nahrungsmitteln, Kleidung und Brennstoffen zählte neben der Entnazifizierung, der Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse (Bodenreform, Vermögenssequestrierung und Enteignungen in der Wirtschaft), der Justiz- und Schulreform in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu den Hauptaufgaben der Landkreisverwaltung. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurden zeitweilig tätige Gremien wie die Kreisboden-, Kreissequester- und Kreisentnazifizierungskommission eingerichtet. An der Spitze der Kreisverwaltung stand der Landrat. Ihm unterstanden acht bis zehn Dezernate, die in Ämter oder Abteilungen und diese wiederum in Sachgebiete hierarchisch untergliedert waren. Die Dezernate wurden vom Landrat (Hauptverwaltung sowie bis 1948 auch Land- und Forstwirtschaft) und von Dezernenten (ab 1947 Kreisräte) geleitet. Darüber hinaus kam es im Zeitraum 1945 bis 1952 innerhalb der Dezernate häufiger zu Umstrukturierungen oder Umbenennungen von Leitungs- und Funktionsbereichen.
Um 1947 bestanden im Landkreis Rochlitz folgende Dezernate (mit Ämtern/Abteilungen):
1. Leitungsbereich mit Landrat, Kreistagsbüro und Rechtsabteilung (kein Dezernat im engeren Sinne)
2. Dezernat Hauptverwaltung (Innere Verwaltung) mit Verwaltungsamt, Personalamt, Nachrichtenamt, Wahlamt, Gemeindeabteilung, Statistik und Dolmetscherbüro
3. Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Sozialfürsorge mit Amt für Wirtschaft (mit 6 Sachgebieten) sowie Sozialamt, Jugendamt, Wohnungsamt, Umsiedleramt, Amt für Arbeit und Sozialfürsorge (mit mehreren unterstellten Ämtern/Abteilungen)
4. Dezernat Energie und Verkehr mit Kohlenamt, Abt. Energie und Straßenverkehrsamt
5. Dezernat Finanzen und Steuern mit Haushaltamt, Preisamt, Steueramt
6. Dezernat Hoch- und Tiefbau mit Wasserabteilung, Bauaufsicht, Neubauern
7. Dezernat Gesundheitswesen mit 9 Abteilungen bzw. Sachgebieten
8. Dezernat Handel und Versorgung mit Kreisernährungsamt, Gewerbeabteilung und 10 weiteren Abteilungen bzw. Sachgebieten
9. Dezernat Land- und Forstwirtschaft mit den Abteilungen Acker- und Gartenbau, Tierzucht, Technik, Treibstoff und Düngemittel, Bodenreform, Forstwirtschaft
10. Dezernat Volksbildung mit Schulamt, Kulturamt, Jugendreferat und Frauenausschuss [02]
Bereits im April 1948 wurde das Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Sozialfürsorge in zwei Dezernate aufgeteilt. Daraus entstanden das Dezernat Wirtschaft und Wirtschaftsplanung, dem man das frühere Dezernat Energie und Verkehr zuordnete und das Dezernat Arbeit und Soziale Fürsorge, dem man das frühere Dezernat Gesundheitswesen eingliederte. Außerdem wurde das Dezernat Hoch- und Tiefbau aufgelöst und seine Strukturteile auf andere Dezernate aufgeteilt (Hoch- und Tiefbau zu Arbeit und Soziale Fürsorge, Wasserabteilung zu Landwirtschaft).[03] Diesen Veränderungen der inneren Organisationsstruktur folgten bis 1952 noch weitere, die häufig auf zentrale Anweisungen der sächsischen Landesregierung oder der Deutschen Wirtschaftskommission zurückzuführen waren. So wurde 1948 mit der Einführung der "Normalstrukturpläne" der Organisationsaufbau der Kreise und Gemeinden dem der Landesregierung Sachsen angeglichen und seit Ende 1949 nochmals für die gesamte DDR vereinheitlicht. Im März 1949 zählte die Kreisverwaltung Rochlitz 300 Beschäftigte, darunter 119 Frauen.[04] Nach den Oktoberwahlen von 1950 wurden aus dem Dezernat Hauptverwaltung die Dezernate Inneres und Landrat gebildet.
Die vom Sächsischen Landtag beschlossene "Demokratischen Kreisordnung für das Land Sachsen" vom 16. Januar 1947 bildete für die Kreisverwaltungen auch formal die rechtliche Grundlage für ihre Arbeit und Funktionsweise. Die Stadtkreise und Kreise mit ihren kreisangehörigen Gemeinden fungierten als Gebietskörperschaften mit beschränkten kommunalen Selbstverwaltungsrechten. An Stelle der provisorischen Kreisausschüsse 1945/46 bzw. der Beratenden Versammlungen (ab Mitte 1946) als Vorläufer einer Volksvertretung traten nach den Herbstwahlen 1946 gewählte Kreistage als oberste Beschlussorgane auf Kreisebene. Ihre Kompetenzen waren wie die der Kreisverwaltungen durch Gesetze und Verordnungen der Landesregierung und durch Befehle der Besatzungsmacht eingeschränkt. Die Zahl der Kreistagsitze betrug im Landkreis Rochlitz 52, wovon nach den Wahlen vom Oktober 1946 auf die SED 24, auf die CDU 15, auf die LDPD 11 und auf die VdgB 2 Sitze entfielen.[05] Der Kreistag Rochlitz gab sich eine Geschäftsordnung und bildete ständige Ausschüsse, die entsprechend ihres Aufgabenspektrums zwischen 9 und 23 Mitgliedern hatten. Mitte 1949 bestanden im Kreistag Rochlitz 11 ständige Ausschüsse, von denen fünf durch SED-Abgeordnete geleitet wurden. Einige Kreistagsausschüsse wie der Umsiedlerausschuss, der Wohnungsausschuss und der Kreisgewerbeausschuss waren nicht während der ganzen Legislaturperiode tätig. Ab Januar 1950 wurde der Kreistag um je zwei Vertreter der 1948 gegründeten NDPD und DBD erweitert, bevor nach den "Volkswahlen" mit der Einheitsliste der Nationalen Front im Oktober 1950 auch Massenorganisationen Mandatsträger wurden. Der sich im Februar 1947 konstituierende Kreistag Rochlitz wählte für ein Geschäftsjahr den Vorstand des Kreistages und entsprechend der Fraktionsstärke für die Dauer der Legislaturperiode den Landrat, seine zwei Stellvertreter und fünf Kreisräte. Diese standen jeweils einem Dezernat der Kreisverwaltung vor. Als stärkste Fraktion im Kreistag stellte die SED den Landrat sowie drei Kreisräte.
In den ersten Tagen nach der amerikanischen Besetzung fungierte noch der bisherige Landrat weiter, bevor der amerikanische Kreiskommandant ab 25. April 1945 Herrn Herz als Landrat einsetzte. Von Juli bis Ende 1945 war Richard Geisler (KPD), von Februar 1946 bis August 1948 war Erich Knorr (KPD/SED) Landrat, dem im September 1948 Emil Raschke (SED) und ab Mai 1952 Rudolf Kampfrath (SED) im Amt folgte. Der Landrat war Dienstvorgesetzter für alle Beschäftigten der Kreisverwaltung einschließlich seiner Stellvertreter und Kreisräte. Landrat und Kreisräte waren als ausführendes Organ des Kreistages diesem nach § 27 Kreisordnung verantwortlich.
Die beiden Stellvertretenden Landräte sowie zwei Kreisräte waren ab 1947 jeweils Mandatsträger der CDU und der LDPD. Im Zuge der Entnazifizierung und des Neuaufbaus der Verwaltung versuchte die KPD und seit Frühjahr 1946 die SED mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht zunehmend Leitungs- und Schlüsselpositionen in der Landkreisverwaltung mit ihren Parteigängern zu besetzen. Parteilose und bürgerliche Kräfte wurden schrittweise aus Führungsfunktionen gedrängt oder auf unbedeutendere Positionen umgesetzt. Dies führte ebenso wie die Maßnahmen zur entschädigungslosen Enteignung von größerem Landbesitz und Gewerbebetrieben bereits 1946 zu erheblichen Belastungen der Zusammenarbeit zwischen SED, CDU und LDPD innerhalb des Blocks der "antifaschistisch-demokratischen Parteien" (Kreisblockausschuss). Diese Konflikte spitzten sich auf allen Ebenen weiter zu, als 1948 die SED ihre verfehlten absoluten Mehrheiten in fast allen Land- und Kreistagen durch die Einbeziehung neuer Parteien (NDPD und DBD) und vor allem die weitgehend von der SED beeinflussten und von ihren Mitgliedern dominierten Massenorganisationen wie FDGB, FDJ und DFD kompensieren wollte. Bis dahin waren allerdings in der Sowjetischen Besatzungszone nicht zuletzt durch den Aufbau zentraler Strukturen wie der Deutschen Wirtschaftskommission und den Zentralverwaltungen in Berlin bereits die Weichen für die Errichtung eines zentralistischen Staates unter Führung der SED gestellt.
Im August 1952 erfolgte im Zuge der Abschaffung der Länder und der Bildung von Bezirken eine Neugliederung der Kreise, wonach Rochlitz etwa die Hälfte seines Kreisgebietes an umliegende und zum Teil neu entstandene Kreise (Chemnitz-Land, Geithain, Glauchau, Hainichen) verlor und der verkleinerte Kreis nun dem Bezirk Chemnitz zugeordnet wurde.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der größte Teil der Unterlagen der Landkreisverwaltung und des Kreistages bis zum Stichjahr 1952 wurde in den Jahren 1965 bis 1967 aus dem Kreisarchiv Rochlitz in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Der Umfang der mit sehr unzulänglichen Ablieferungsverzeichnissen übernommenen Unterlagen, die noch weitgehend unbewertet und auch technisch nicht bearbeitet waren, betrug rund 100 lfm. Darunter befanden sich auch zahlreiche Akten aus dem Zeitraum vor 1945, die im Zuge einer Grobordnung und von ersten Erschließungsarbeiten unter anderem dem Bestand Amtshauptmannschaft Rochlitz zugeordnet wurden. In den Jahren 1967 und 1968 erfolgte unter Anleitung von Dr. Heinz Welsch durch mehrere Praktikanten der Fachschule für Archivwesen und in Ausbildung befindliche Archivassistenten des eigenen Archivs die Erschließung einzelner Strukturteile des Bestandes. Weitere 183 Akteneinheiten wurden 1975 vom Kreisarchiv Rochlitz übernommen.
Im Juni 1977 wurde der Bestand "Kreisverwaltung Rochlitz" mit den bis dahin erstellten Findhilfsmitteln zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Dresden abgegeben (der Kreis Rochlitz gehörte seit 1952 zum Bezirk Karl-Marx-Stadt und dieser fiel in den Sprengel des damaligen Staatsarchivs Dresden). Dort erfolgte im 1. Halbjahr 1980 im Rahmen eines Abschlusspraktikums an der Fachschule für Archivwesen eine Neuordnung und Verzeichnung des noch ca. 40 lfm umfassenden Bestandes unter der hier verwendeten Bestandsbezeichnung "Kreistag/Kreisrat Rochlitz (1945-1952)". Dabei wurde eine Gliederung des Bestandes nach dem Ordnungsschema der Bestandsgruppe "Kreistag/Kreisrat 1945-1952" und häufig eine erweiterte Verzeichnung auf DIN A 5-Karteikarten (EDV-vorbereitet) vorgenommen. Infolge vorheriger fehlerhafter oder ungenügender Verzeichnungsangaben, aber auch einer schlechten Aktenbildung in den Nachkriegsjahren, mussten etwa zwei Drittel der Aktentitel neu gebildet, Enthält-Vermerke ergänzt, Datierungen korrigiert, Doppelstücke kassiert (ca. 3 lfm) und Fremdprovenienzen herausgelöst werden (v. a. Nachbarkreise). Der Endumfang des Bestandes betrug nach der Bearbeitung noch 32 lfm. Offensichtlich sind in den Folgejahren noch weitere Unterlagen der Provenienz Kreistag/Kreisrat Rochlitz aufgetaucht, die nach 1990 von Mitarbeitern des Staatsarchivs Dresden in die Gliederungspunkte des Bestandes und in die Findkartei eingearbeitet wurden. Dadurch sind sich auch Änderungen der endgültigen Archivsignaturen erforderlich geworden, und die Anzahl der Akteneinheiten im Bestand erhöhte sich von 1612 auf 1738.
Im Dezember 1999 wurde der Bestand in Umsetzung eines Erlasses des Innenministeriums zur Beständeabgrenzung zwischen den sächsischen Staatsarchiven wieder an das Staatsarchiv Leipzig zurückgeführt. Der bei der Übergabe/Übernahme angegebene Bestandsumfang betrug nun trotz der Erschließungszugänge von 126 Akten nur noch 28,1 lfm. Im Jahr 2000 erfolgte im Staatsarchiv Leipzig die technische Bearbeitung von etwa 45 lfm Vormundschaftsakten aus dem Bestand Amtsgericht Rochlitz, von denen für den Zeitraum bis 1952 dem Bestand Kreistag/Kreisrat Rochlitz 18,8 lfm zugeordnet wurden. Viele der Vormundschaftsakten beginnen bereits lange vor 1945. Die Verzeichnung erfolgte hier kartonweise mit den Anfangsbuchstaben der Nachnamen, die als Untergruppe "Vormundschaftsangelegenheiten" der Hauptgruppe 8 Gesundheits- und Sozialwesen zugeordnet wurden. Im gleichen Jahr ist die aus Dresden übernommene Findkartei redaktionell überarbeitet worden, indem die Bezeichnungen einiger Hauptgruppen, Gruppen und Untergruppen wiederum dem Leipziger Ordnungsmodell der 1960er Jahre, wenn auch nicht durchgängig, angepasst wurde. Dabei erfolgte auch die Umstellung und Kürzung einiger Aktentitel. Ebenfalls 2000 begann hausintern die Konversion der Findkartei in Augias 4.1 einschließlich der Indizierung von Firmen, Institutionen, Personen und Orten, die aber nicht alle Verzeichnungseinheiten abdecken. Außerdem wurde 2001 ein vom Hauptstaatsarchiv Dresden mit übernommener unverzeichneter Rest von etwa 1 lfm verzeichnet, so dass der Bestand nunmehr 47 lfm (kartoniert) mit 1955 Verzeichnungseinheiten (einschließlich 169 Kartons mit Vormundschaftsakten) umfasst. Die über das Jahr 1952 weiter geführten Vormundschaftsakten des Kreisjugendamtes Rochlitz im Umfang von rund 6 lfm (55 Kartons) werden zuständigkeitshalber dem heutigen Kreisarchiv Mittelsachsen, Archivstandort Wechselburg zur Übernahme angeboten. Zwischen 2009 und 2012 wurden redaktionell und inhaltlich notwendige Korrekturen und Ergänzungen bei den Verzeichnungsangaben durchgeführt, die Register überarbeitet bzw. vereinheitlicht, die Findbucheinleitung und ein Abkürzungsverzeichnis erstellt. 2023 wurden aus Dresdener Beständen herausgelöste Personalakten und weitere Unterlagen aus der Personalabteilung in den Bestand eingegliedert.
Überlieferungsschwerpunkte
Trotz einiger Lücken, vor allem für das Jahr 1945, bieten die überlieferten Unterlagen vielfältige Auswertungsmöglichkeiten zur Entwicklung des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945 bis 1952 in seinen damaligen Grenzen. Sie spiegeln die schwierige Nachkriegssituation und die Umstellung von der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene wider. Der Neu- und Umbau der Verwaltungen auf allen Ebenen und in allen Bereichen, die die Organisation und Kontrolle der Versorgung der Bevölkerung einschließlich der zahlreichen "Umsiedler" mit Nahrungsmitteln, Brennstoffen, Wohnraum, Kleidung, Medikamenten und Arbeit bilden einen umfangreichen Schwerpunkt der Überlieferung. Entnazifizierung in Verwaltung, Schule und Wirtschaft sind dabei ebenso dokumentiert wie die Durchführung der Bodenreform, die Vermögenssequestrierungen im Bereich der Banken, Industrie und Teilen des Großhandels, die Erfassung und Beschlagnahme von Reichs- und NS-Vermögen sowie die Enteignung von "Nazi- und Kriegsverbrechern" per Volksentscheid vom 30. Juni 1946 sowie Reparationsleistungen an die Sowjetunion. Weitere Überlieferungs-schwerpunkte bilden die Unterlagen über die Gemeinde- und Kreistagswahlen 1946 und 1950, zu Volksbegehren und Volksentscheiden sowie zur Tätigkeit des seit 1947 bestehenden Kreistages. Relativ gut ist die Kontrolle und Anleitung durch die Landesverwaltung bzw. Landesregierung Sachsen und die sowjetische Militäradministration sowie die Verbindungen zu Parteien und Massenorganisationen dokumentiert. Über die Zeit der amerikanischen Besatzung vom 16. April bis Anfang Juli 1945 sind aussagefähige Dokumente vor allem in Nr.139 enthalten. Besonders umfangreich sind Steuerakten von Betrieben und Privatpersonen, Gewerbeangelegenheiten, Betriebsbögen über bäuerliche Höfe, Vermögenssequestrierungen bzw. Enteignungen, Vormundschaftsakten und Personalangelegenheiten der Lehrer überliefert.
Die Unterlagen des Rates des (Land-)Kreises Rochlitz 1952 bis 1990 befinden sich jetzt im Kreisarchiv Mittweida mit Sitz in Wechselburg.
Hinweise für die Benutzung
Der Bestand Kreistag/Kreisrat Rochlitz weist auf Grund seiner wechselvollen Bestandsgeschichte und einer innerhalb von vier Jahrzehnten erfolgten mehrfachen archivischen Bearbeitung durch verschiedene Archivare bzw. durch Einarbeitung von größeren und kleineren Nachträgen wie die aus dem Bestand 20132 Amtsgericht Rochlitz herausgelösten Vormundschaftsakten, keinen durchgängig homogenen Erschließungszustand auf. Die Vormundschaftsakten sind nicht namentlich, sondern nur nach Anfangsbuchstaben der Nachnamen gruppenweise verzeichnet; d.h. es kann hier nicht in Findbuch oder Datenbank gezielt nach Namen gesucht werden. Ob zu der gesuchten Person Unterlagen vorhanden sind, lässt sich erst nach Durchsicht des entsprechenden Archivkartons feststellen. In der Regel enden die Laufzeiten der Vormundschaftsakten im Jahr 1952, aber oft beginnen sie entgegen der Pauschaldatierung 1945-1952 deutlich vor 1945, was bei der kartonweise erfolgten Gruppenverzeichnung aber nicht einzeln ausgewiesen werden konnte.
Zu beachten ist weiterhin, dass im Findbuch bei Sachakten mit mehreren Bänden (gleiche Aktentitel) der bzw. die Enthält-Vermerke meistens beim Band 1 erscheinen, der dort ausgewiesene Inhalt aber auch in Band 2 oder 3 enthalten sein kann. Auch die Datierung bezieht sich dann meist auf alle Bände, so dass es sich empfiehlt diese mit zu bestellen (außer bei Protokollreihen).
Hinweise für die Benutzung
Einige Akten unterliegen personenbezogenen Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes. Diese sind erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. hundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzbar und erst nach Ablauf der Schutzfrist online recherchierbar.
Literatur (Auswahl)[06]
- Broszat, Martin, Weber, Herrmann (Hrsg.): SBZ Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone 1945-1949. R. Oldenbourg Verlag, München, 1990
- Foitzik, Jan: Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945-1949, Akademie Verlag, Berlin, 1999
- Foitzik, Jan: Inventar der Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945-1949; Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte, Bd.8, K.G. Saur, München, 1995
- Kolditz, Gerald: Entwicklung und Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Staatsorgane des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945-1952. In: Regional-geschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 4/1982, S.21-41
- Koop, Volker: Besetzt. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland. be.bra verlag, Berlin-Brandenburg, 2008
- Piersig, Erhard: Die Kreisverwaltung in der ersten und zweiten Etappe der Periode der antifaschistischen Umwälzung (Mai 1945 bis März 1948) und ihre archivalische Überlieferung. Eine verwaltungsgeschichtliche und quellenkundliche Untersuchung dargestellt an der Organisation und Tätigkeit der nordwestsächsischen Kreisverwaltung Grimma. Staatsexamensarbeit (ms), Berlin 1966
- Thüsing, Andreas: Landesverwaltung und Landesregierung in Sachsen 1945-1952. Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main, 2000
Dr. G. Kolditz
Januar 2012
Abkürzungsverzeichnis
VI
[01] Kolditz, Gerald: Entwicklung und Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Staatsorgane des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945-1952, In: Regionalgeschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 4/1982; S. 21- 41 (Alle Zahlenangaben im ersten Absatz beruhen auf zeitgenössischen statistischen Unterlagen und Akten des Bestandes Kreistag/Kreisrat Rochlitz, welche die wichtigste Quellenggrundlage für den Aufsatz bildeten.)
[02] Vgl. StA-L, 20236 Kreistag/Kreisrat Rochlitz, Nr. 87
[03] Ebenda
[04] Ebenda, Nr. 274
[05] Ebenda, Nr. 18
[06] Die hier ausgewählte Literatur befindet sich ausnahmslos in der Dienstbibliothek des Staatsarchivs Leipzig
20236 Kreistag / Kreisrat Rochlitz
Datierung | (1859 - 1944) 1945 - 1963 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 56,53 |
Bestand enthält auch 41 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte von Kreistag und Landkreisverwaltung Rochlitz nach 1945
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vollzog sich der Um- und Neuaufbau der Verwaltung auf Kreisebene unter maßgeblichem Einfluss der Besatzungsmächte. Zunächst hatten die Amerikaner den gesamten Kreis Rochlitz besetzt und unter Militärverwaltung genommen, zogen sich aber aus dem Gebiet östlich der Zwickauer Mulde in zwei Etappen bis zum 13. Juni zurück. Das Landratsamt hatte für den östlich der Zwickauer Mulde gelegenen flächenmäßig größeren Teil des Kreises aus militärischen Gründen kaum Zugriff. Bereits ab Mitte Mai 1945 war der Landkreis Rochlitz in ein unter amerikanischer Besatzung stehendes westliches und einen unter sowjetischer Besatzung stehendes östliches Gebiet unterteilt. Die Kreisstadt Rochlitz, durch welche die Zwickauer Mulde als Demarkationslinie verlief, besaß kurzzeitig bis zu deren Abzug einen amerikanischen und einen sowjetischen Stadtkommandanten. Mit dem Abzug der Amerikaner aus Sachsen und Thüringen fielen ab 2. Juli 1945 auch die Gebiete westlich der Zwickauer Mulde unter die Kontrolle der sowjetischen Militärverwaltung.
Der Landkreis Rochlitz umfasste im Zeitraum 1945 bis 1952 eine Fläche von 508,5 km² mit einer Einwohnerzahl von 156.833 (30. April 1947) und bestand 1945 aus fünf Städten (Burgstädt, Penig, Rochlitz, Geringswalde, Lunzenau) und 124 Landgemeinden. Bis Januar 1952 verringerte sich die Zahl der Landgemeinden durch Eingemeindungen oder Zusammenlegungen auf 81. Bereits Anfang 1947 wurde im Zuge der "Demokratischen Kreisordnung für das Land Sachsen" die bisherige kreisfreie Stadt Mittweida mit 24.605 Einwohnern und 59 Industriebetrieben in den Landkreis Rochlitz integriert. Der Landkreis Rochlitz war ein Industrie-Agrarkreis, in dem etwa 70 Prozent der berufstätigen Bevölkerung in Industrie und Verwaltung und 30 Prozent in der Landwirtschaft tätig war. Im nördlichen, mittleren und nordwestlichen Teil des Landkreises dominierte mit Ausnahme der Städte Rochlitz und Geringswalde die Landwirtschaft, während im süd- und südöstlichen Teil die Industrie stärkere Anteile innehatte. Möbel- und Textilfabriken sowie die Papierherstellung bildeten einen wirtschaftlichen Schwerpunkt. Zu den größeren Betrieben im Landkreis gehörten unter anderem "Stern-Radio-Rochlitz" sowie einige Firmen des Maschinenbaus und der Nahrungsmittelverarbeitung. Von den insgesamt 364 Industriebetrieben im Kreisgebiet befanden sich 260 in und um Burgstädt. Insgesamt bestanden jedoch nur zehn Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten, während die Klein- und Familienbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten zahlenmäßig dominierten. Die Anzahl der selbständigen landwirtschaftlichen Betriebe betrug im Jahr 1947 im Landkreis Rochlitz 3.331.[01]
In der Landkreisverwaltung erfolgten bis 1952 mehrfach strukturelle und organisatorische Änderungen. Auch die Behördenbezeichnung selbst war in diesem Zeitraum mehrfachen Umbenennungen unterworfen. Sie lautete von Mai 1945 bis April 1946 "Der Landrat", von Mai bis Dezember 1946 "Landratsamt", vom Januar 1947 bis Juli 1951 "Kreisrat" und vom Juli 1951 bis August 1952 "Rat des Landkreises".
Die Eingliederung verschiedener bisher weitgehend selbständiger Ämter auf Kreisebene wie Kreisschulrat, Kreistierarzt und Arbeitsamt mit Sitz in Burgstädt in die Landkreisverwaltung führte zu einem Konzentrationsprozess, der um 1947 weitgehend abgeschlossen war. Der organisatorische und personelle Um- und Neuaufbau der Verwaltung im Landkreis verlief unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen wie überall in der Nachkriegszeit. Die Versorgung der Bevölkerung einschließlich der rund 40.000 Flüchtlinge und Vertriebenen mit Wohnraum, Nahrungsmitteln, Kleidung und Brennstoffen zählte neben der Entnazifizierung, der Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse (Bodenreform, Vermögenssequestrierung und Enteignungen in der Wirtschaft), der Justiz- und Schulreform in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu den Hauptaufgaben der Landkreisverwaltung. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurden zeitweilig tätige Gremien wie die Kreisboden-, Kreissequester- und Kreisentnazifizierungskommission eingerichtet. An der Spitze der Kreisverwaltung stand der Landrat. Ihm unterstanden acht bis zehn Dezernate, die in Ämter oder Abteilungen und diese wiederum in Sachgebiete hierarchisch untergliedert waren. Die Dezernate wurden vom Landrat (Hauptverwaltung sowie bis 1948 auch Land- und Forstwirtschaft) und von Dezernenten (ab 1947 Kreisräte) geleitet. Darüber hinaus kam es im Zeitraum 1945 bis 1952 innerhalb der Dezernate häufiger zu Umstrukturierungen oder Umbenennungen von Leitungs- und Funktionsbereichen.
Um 1947 bestanden im Landkreis Rochlitz folgende Dezernate (mit Ämtern/Abteilungen):
1. Leitungsbereich mit Landrat, Kreistagsbüro und Rechtsabteilung (kein Dezernat im engeren Sinne)
2. Dezernat Hauptverwaltung (Innere Verwaltung) mit Verwaltungsamt, Personalamt, Nachrichtenamt, Wahlamt, Gemeindeabteilung, Statistik und Dolmetscherbüro
3. Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Sozialfürsorge mit Amt für Wirtschaft (mit 6 Sachgebieten) sowie Sozialamt, Jugendamt, Wohnungsamt, Umsiedleramt, Amt für Arbeit und Sozialfürsorge (mit mehreren unterstellten Ämtern/Abteilungen)
4. Dezernat Energie und Verkehr mit Kohlenamt, Abt. Energie und Straßenverkehrsamt
5. Dezernat Finanzen und Steuern mit Haushaltamt, Preisamt, Steueramt
6. Dezernat Hoch- und Tiefbau mit Wasserabteilung, Bauaufsicht, Neubauern
7. Dezernat Gesundheitswesen mit 9 Abteilungen bzw. Sachgebieten
8. Dezernat Handel und Versorgung mit Kreisernährungsamt, Gewerbeabteilung und 10 weiteren Abteilungen bzw. Sachgebieten
9. Dezernat Land- und Forstwirtschaft mit den Abteilungen Acker- und Gartenbau, Tierzucht, Technik, Treibstoff und Düngemittel, Bodenreform, Forstwirtschaft
10. Dezernat Volksbildung mit Schulamt, Kulturamt, Jugendreferat und Frauenausschuss [02]
Bereits im April 1948 wurde das Dezernat Wirtschaft, Arbeit und Sozialfürsorge in zwei Dezernate aufgeteilt. Daraus entstanden das Dezernat Wirtschaft und Wirtschaftsplanung, dem man das frühere Dezernat Energie und Verkehr zuordnete und das Dezernat Arbeit und Soziale Fürsorge, dem man das frühere Dezernat Gesundheitswesen eingliederte. Außerdem wurde das Dezernat Hoch- und Tiefbau aufgelöst und seine Strukturteile auf andere Dezernate aufgeteilt (Hoch- und Tiefbau zu Arbeit und Soziale Fürsorge, Wasserabteilung zu Landwirtschaft).[03] Diesen Veränderungen der inneren Organisationsstruktur folgten bis 1952 noch weitere, die häufig auf zentrale Anweisungen der sächsischen Landesregierung oder der Deutschen Wirtschaftskommission zurückzuführen waren. So wurde 1948 mit der Einführung der "Normalstrukturpläne" der Organisationsaufbau der Kreise und Gemeinden dem der Landesregierung Sachsen angeglichen und seit Ende 1949 nochmals für die gesamte DDR vereinheitlicht. Im März 1949 zählte die Kreisverwaltung Rochlitz 300 Beschäftigte, darunter 119 Frauen.[04] Nach den Oktoberwahlen von 1950 wurden aus dem Dezernat Hauptverwaltung die Dezernate Inneres und Landrat gebildet.
Die vom Sächsischen Landtag beschlossene "Demokratischen Kreisordnung für das Land Sachsen" vom 16. Januar 1947 bildete für die Kreisverwaltungen auch formal die rechtliche Grundlage für ihre Arbeit und Funktionsweise. Die Stadtkreise und Kreise mit ihren kreisangehörigen Gemeinden fungierten als Gebietskörperschaften mit beschränkten kommunalen Selbstverwaltungsrechten. An Stelle der provisorischen Kreisausschüsse 1945/46 bzw. der Beratenden Versammlungen (ab Mitte 1946) als Vorläufer einer Volksvertretung traten nach den Herbstwahlen 1946 gewählte Kreistage als oberste Beschlussorgane auf Kreisebene. Ihre Kompetenzen waren wie die der Kreisverwaltungen durch Gesetze und Verordnungen der Landesregierung und durch Befehle der Besatzungsmacht eingeschränkt. Die Zahl der Kreistagsitze betrug im Landkreis Rochlitz 52, wovon nach den Wahlen vom Oktober 1946 auf die SED 24, auf die CDU 15, auf die LDPD 11 und auf die VdgB 2 Sitze entfielen.[05] Der Kreistag Rochlitz gab sich eine Geschäftsordnung und bildete ständige Ausschüsse, die entsprechend ihres Aufgabenspektrums zwischen 9 und 23 Mitgliedern hatten. Mitte 1949 bestanden im Kreistag Rochlitz 11 ständige Ausschüsse, von denen fünf durch SED-Abgeordnete geleitet wurden. Einige Kreistagsausschüsse wie der Umsiedlerausschuss, der Wohnungsausschuss und der Kreisgewerbeausschuss waren nicht während der ganzen Legislaturperiode tätig. Ab Januar 1950 wurde der Kreistag um je zwei Vertreter der 1948 gegründeten NDPD und DBD erweitert, bevor nach den "Volkswahlen" mit der Einheitsliste der Nationalen Front im Oktober 1950 auch Massenorganisationen Mandatsträger wurden. Der sich im Februar 1947 konstituierende Kreistag Rochlitz wählte für ein Geschäftsjahr den Vorstand des Kreistages und entsprechend der Fraktionsstärke für die Dauer der Legislaturperiode den Landrat, seine zwei Stellvertreter und fünf Kreisräte. Diese standen jeweils einem Dezernat der Kreisverwaltung vor. Als stärkste Fraktion im Kreistag stellte die SED den Landrat sowie drei Kreisräte.
In den ersten Tagen nach der amerikanischen Besetzung fungierte noch der bisherige Landrat weiter, bevor der amerikanische Kreiskommandant ab 25. April 1945 Herrn Herz als Landrat einsetzte. Von Juli bis Ende 1945 war Richard Geisler (KPD), von Februar 1946 bis August 1948 war Erich Knorr (KPD/SED) Landrat, dem im September 1948 Emil Raschke (SED) und ab Mai 1952 Rudolf Kampfrath (SED) im Amt folgte. Der Landrat war Dienstvorgesetzter für alle Beschäftigten der Kreisverwaltung einschließlich seiner Stellvertreter und Kreisräte. Landrat und Kreisräte waren als ausführendes Organ des Kreistages diesem nach § 27 Kreisordnung verantwortlich.
Die beiden Stellvertretenden Landräte sowie zwei Kreisräte waren ab 1947 jeweils Mandatsträger der CDU und der LDPD. Im Zuge der Entnazifizierung und des Neuaufbaus der Verwaltung versuchte die KPD und seit Frühjahr 1946 die SED mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht zunehmend Leitungs- und Schlüsselpositionen in der Landkreisverwaltung mit ihren Parteigängern zu besetzen. Parteilose und bürgerliche Kräfte wurden schrittweise aus Führungsfunktionen gedrängt oder auf unbedeutendere Positionen umgesetzt. Dies führte ebenso wie die Maßnahmen zur entschädigungslosen Enteignung von größerem Landbesitz und Gewerbebetrieben bereits 1946 zu erheblichen Belastungen der Zusammenarbeit zwischen SED, CDU und LDPD innerhalb des Blocks der "antifaschistisch-demokratischen Parteien" (Kreisblockausschuss). Diese Konflikte spitzten sich auf allen Ebenen weiter zu, als 1948 die SED ihre verfehlten absoluten Mehrheiten in fast allen Land- und Kreistagen durch die Einbeziehung neuer Parteien (NDPD und DBD) und vor allem die weitgehend von der SED beeinflussten und von ihren Mitgliedern dominierten Massenorganisationen wie FDGB, FDJ und DFD kompensieren wollte. Bis dahin waren allerdings in der Sowjetischen Besatzungszone nicht zuletzt durch den Aufbau zentraler Strukturen wie der Deutschen Wirtschaftskommission und den Zentralverwaltungen in Berlin bereits die Weichen für die Errichtung eines zentralistischen Staates unter Führung der SED gestellt.
Im August 1952 erfolgte im Zuge der Abschaffung der Länder und der Bildung von Bezirken eine Neugliederung der Kreise, wonach Rochlitz etwa die Hälfte seines Kreisgebietes an umliegende und zum Teil neu entstandene Kreise (Chemnitz-Land, Geithain, Glauchau, Hainichen) verlor und der verkleinerte Kreis nun dem Bezirk Chemnitz zugeordnet wurde.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der größte Teil der Unterlagen der Landkreisverwaltung und des Kreistages bis zum Stichjahr 1952 wurde in den Jahren 1965 bis 1967 aus dem Kreisarchiv Rochlitz in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Der Umfang der mit sehr unzulänglichen Ablieferungsverzeichnissen übernommenen Unterlagen, die noch weitgehend unbewertet und auch technisch nicht bearbeitet waren, betrug rund 100 lfm. Darunter befanden sich auch zahlreiche Akten aus dem Zeitraum vor 1945, die im Zuge einer Grobordnung und von ersten Erschließungsarbeiten unter anderem dem Bestand Amtshauptmannschaft Rochlitz zugeordnet wurden. In den Jahren 1967 und 1968 erfolgte unter Anleitung von Dr. Heinz Welsch durch mehrere Praktikanten der Fachschule für Archivwesen und in Ausbildung befindliche Archivassistenten des eigenen Archivs die Erschließung einzelner Strukturteile des Bestandes. Weitere 183 Akteneinheiten wurden 1975 vom Kreisarchiv Rochlitz übernommen.
Im Juni 1977 wurde der Bestand "Kreisverwaltung Rochlitz" mit den bis dahin erstellten Findhilfsmitteln zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Dresden abgegeben (der Kreis Rochlitz gehörte seit 1952 zum Bezirk Karl-Marx-Stadt und dieser fiel in den Sprengel des damaligen Staatsarchivs Dresden). Dort erfolgte im 1. Halbjahr 1980 im Rahmen eines Abschlusspraktikums an der Fachschule für Archivwesen eine Neuordnung und Verzeichnung des noch ca. 40 lfm umfassenden Bestandes unter der hier verwendeten Bestandsbezeichnung "Kreistag/Kreisrat Rochlitz (1945-1952)". Dabei wurde eine Gliederung des Bestandes nach dem Ordnungsschema der Bestandsgruppe "Kreistag/Kreisrat 1945-1952" und häufig eine erweiterte Verzeichnung auf DIN A 5-Karteikarten (EDV-vorbereitet) vorgenommen. Infolge vorheriger fehlerhafter oder ungenügender Verzeichnungsangaben, aber auch einer schlechten Aktenbildung in den Nachkriegsjahren, mussten etwa zwei Drittel der Aktentitel neu gebildet, Enthält-Vermerke ergänzt, Datierungen korrigiert, Doppelstücke kassiert (ca. 3 lfm) und Fremdprovenienzen herausgelöst werden (v. a. Nachbarkreise). Der Endumfang des Bestandes betrug nach der Bearbeitung noch 32 lfm. Offensichtlich sind in den Folgejahren noch weitere Unterlagen der Provenienz Kreistag/Kreisrat Rochlitz aufgetaucht, die nach 1990 von Mitarbeitern des Staatsarchivs Dresden in die Gliederungspunkte des Bestandes und in die Findkartei eingearbeitet wurden. Dadurch sind sich auch Änderungen der endgültigen Archivsignaturen erforderlich geworden, und die Anzahl der Akteneinheiten im Bestand erhöhte sich von 1612 auf 1738.
Im Dezember 1999 wurde der Bestand in Umsetzung eines Erlasses des Innenministeriums zur Beständeabgrenzung zwischen den sächsischen Staatsarchiven wieder an das Staatsarchiv Leipzig zurückgeführt. Der bei der Übergabe/Übernahme angegebene Bestandsumfang betrug nun trotz der Erschließungszugänge von 126 Akten nur noch 28,1 lfm. Im Jahr 2000 erfolgte im Staatsarchiv Leipzig die technische Bearbeitung von etwa 45 lfm Vormundschaftsakten aus dem Bestand Amtsgericht Rochlitz, von denen für den Zeitraum bis 1952 dem Bestand Kreistag/Kreisrat Rochlitz 18,8 lfm zugeordnet wurden. Viele der Vormundschaftsakten beginnen bereits lange vor 1945. Die Verzeichnung erfolgte hier kartonweise mit den Anfangsbuchstaben der Nachnamen, die als Untergruppe "Vormundschaftsangelegenheiten" der Hauptgruppe 8 Gesundheits- und Sozialwesen zugeordnet wurden. Im gleichen Jahr ist die aus Dresden übernommene Findkartei redaktionell überarbeitet worden, indem die Bezeichnungen einiger Hauptgruppen, Gruppen und Untergruppen wiederum dem Leipziger Ordnungsmodell der 1960er Jahre, wenn auch nicht durchgängig, angepasst wurde. Dabei erfolgte auch die Umstellung und Kürzung einiger Aktentitel. Ebenfalls 2000 begann hausintern die Konversion der Findkartei in Augias 4.1 einschließlich der Indizierung von Firmen, Institutionen, Personen und Orten, die aber nicht alle Verzeichnungseinheiten abdecken. Außerdem wurde 2001 ein vom Hauptstaatsarchiv Dresden mit übernommener unverzeichneter Rest von etwa 1 lfm verzeichnet, so dass der Bestand nunmehr 47 lfm (kartoniert) mit 1955 Verzeichnungseinheiten (einschließlich 169 Kartons mit Vormundschaftsakten) umfasst. Die über das Jahr 1952 weiter geführten Vormundschaftsakten des Kreisjugendamtes Rochlitz im Umfang von rund 6 lfm (55 Kartons) werden zuständigkeitshalber dem heutigen Kreisarchiv Mittelsachsen, Archivstandort Wechselburg zur Übernahme angeboten. Zwischen 2009 und 2012 wurden redaktionell und inhaltlich notwendige Korrekturen und Ergänzungen bei den Verzeichnungsangaben durchgeführt, die Register überarbeitet bzw. vereinheitlicht, die Findbucheinleitung und ein Abkürzungsverzeichnis erstellt. 2023 wurden aus Dresdener Beständen herausgelöste Personalakten und weitere Unterlagen aus der Personalabteilung in den Bestand eingegliedert.
Überlieferungsschwerpunkte
Trotz einiger Lücken, vor allem für das Jahr 1945, bieten die überlieferten Unterlagen vielfältige Auswertungsmöglichkeiten zur Entwicklung des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945 bis 1952 in seinen damaligen Grenzen. Sie spiegeln die schwierige Nachkriegssituation und die Umstellung von der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene wider. Der Neu- und Umbau der Verwaltungen auf allen Ebenen und in allen Bereichen, die die Organisation und Kontrolle der Versorgung der Bevölkerung einschließlich der zahlreichen "Umsiedler" mit Nahrungsmitteln, Brennstoffen, Wohnraum, Kleidung, Medikamenten und Arbeit bilden einen umfangreichen Schwerpunkt der Überlieferung. Entnazifizierung in Verwaltung, Schule und Wirtschaft sind dabei ebenso dokumentiert wie die Durchführung der Bodenreform, die Vermögenssequestrierungen im Bereich der Banken, Industrie und Teilen des Großhandels, die Erfassung und Beschlagnahme von Reichs- und NS-Vermögen sowie die Enteignung von "Nazi- und Kriegsverbrechern" per Volksentscheid vom 30. Juni 1946 sowie Reparationsleistungen an die Sowjetunion. Weitere Überlieferungs-schwerpunkte bilden die Unterlagen über die Gemeinde- und Kreistagswahlen 1946 und 1950, zu Volksbegehren und Volksentscheiden sowie zur Tätigkeit des seit 1947 bestehenden Kreistages. Relativ gut ist die Kontrolle und Anleitung durch die Landesverwaltung bzw. Landesregierung Sachsen und die sowjetische Militäradministration sowie die Verbindungen zu Parteien und Massenorganisationen dokumentiert. Über die Zeit der amerikanischen Besatzung vom 16. April bis Anfang Juli 1945 sind aussagefähige Dokumente vor allem in Nr.139 enthalten. Besonders umfangreich sind Steuerakten von Betrieben und Privatpersonen, Gewerbeangelegenheiten, Betriebsbögen über bäuerliche Höfe, Vermögenssequestrierungen bzw. Enteignungen, Vormundschaftsakten und Personalangelegenheiten der Lehrer überliefert.
Die Unterlagen des Rates des (Land-)Kreises Rochlitz 1952 bis 1990 befinden sich jetzt im Kreisarchiv Mittweida mit Sitz in Wechselburg.
Hinweise für die Benutzung
Der Bestand Kreistag/Kreisrat Rochlitz weist auf Grund seiner wechselvollen Bestandsgeschichte und einer innerhalb von vier Jahrzehnten erfolgten mehrfachen archivischen Bearbeitung durch verschiedene Archivare bzw. durch Einarbeitung von größeren und kleineren Nachträgen wie die aus dem Bestand 20132 Amtsgericht Rochlitz herausgelösten Vormundschaftsakten, keinen durchgängig homogenen Erschließungszustand auf. Die Vormundschaftsakten sind nicht namentlich, sondern nur nach Anfangsbuchstaben der Nachnamen gruppenweise verzeichnet; d.h. es kann hier nicht in Findbuch oder Datenbank gezielt nach Namen gesucht werden. Ob zu der gesuchten Person Unterlagen vorhanden sind, lässt sich erst nach Durchsicht des entsprechenden Archivkartons feststellen. In der Regel enden die Laufzeiten der Vormundschaftsakten im Jahr 1952, aber oft beginnen sie entgegen der Pauschaldatierung 1945-1952 deutlich vor 1945, was bei der kartonweise erfolgten Gruppenverzeichnung aber nicht einzeln ausgewiesen werden konnte.
Zu beachten ist weiterhin, dass im Findbuch bei Sachakten mit mehreren Bänden (gleiche Aktentitel) der bzw. die Enthält-Vermerke meistens beim Band 1 erscheinen, der dort ausgewiesene Inhalt aber auch in Band 2 oder 3 enthalten sein kann. Auch die Datierung bezieht sich dann meist auf alle Bände, so dass es sich empfiehlt diese mit zu bestellen (außer bei Protokollreihen).
Hinweise für die Benutzung
Einige Akten unterliegen personenbezogenen Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes. Diese sind erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. hundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzbar und erst nach Ablauf der Schutzfrist online recherchierbar.
Literatur (Auswahl)[06]
- Broszat, Martin, Weber, Herrmann (Hrsg.): SBZ Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone 1945-1949. R. Oldenbourg Verlag, München, 1990
- Foitzik, Jan: Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945-1949, Akademie Verlag, Berlin, 1999
- Foitzik, Jan: Inventar der Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945-1949; Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte, Bd.8, K.G. Saur, München, 1995
- Kolditz, Gerald: Entwicklung und Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Staatsorgane des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945-1952. In: Regional-geschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 4/1982, S.21-41
- Koop, Volker: Besetzt. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland. be.bra verlag, Berlin-Brandenburg, 2008
- Piersig, Erhard: Die Kreisverwaltung in der ersten und zweiten Etappe der Periode der antifaschistischen Umwälzung (Mai 1945 bis März 1948) und ihre archivalische Überlieferung. Eine verwaltungsgeschichtliche und quellenkundliche Untersuchung dargestellt an der Organisation und Tätigkeit der nordwestsächsischen Kreisverwaltung Grimma. Staatsexamensarbeit (ms), Berlin 1966
- Thüsing, Andreas: Landesverwaltung und Landesregierung in Sachsen 1945-1952. Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main, 2000
Dr. G. Kolditz
Januar 2012
Abkürzungsverzeichnis
VI
[01] Kolditz, Gerald: Entwicklung und Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Staatsorgane des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945-1952, In: Regionalgeschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 4/1982; S. 21- 41 (Alle Zahlenangaben im ersten Absatz beruhen auf zeitgenössischen statistischen Unterlagen und Akten des Bestandes Kreistag/Kreisrat Rochlitz, welche die wichtigste Quellenggrundlage für den Aufsatz bildeten.)
[02] Vgl. StA-L, 20236 Kreistag/Kreisrat Rochlitz, Nr. 87
[03] Ebenda
[04] Ebenda, Nr. 274
[05] Ebenda, Nr. 18
[06] Die hier ausgewählte Literatur befindet sich ausnahmslos in der Dienstbibliothek des Staatsarchivs Leipzig
Kolditz, Gerald: Entwicklung und Aufgaben der antifaschistisch-demokratischen Staatsorgane des Landkreises Rochlitz im Zeitraum 1945-1952; In: Regionalgeschichtliche Beiträge aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Heft 4, 1982
Kreistagsbüro.- Sitzungen und Ausschüsse des Kreistages.- Zusammenarbeit mit der Sowjetischen Militärverwaltung und der Landesregierung.- Leitung, Organisation und Information.- Personal und Umschulung.- Entnazifizierung.- Wahlen, Statistik und Personenstandswesen.- Anleitung der Gemeinden.- Kreis- und Gemeindehaushalt.- Steuern und Abgaben.- Vermögenssequestrierungen und Enteignungen.-Bodenreform.- Land- und Forstwirtschaft.- Wasserwirtschaft.- Örtliche Industrie, Bauwesen, Verkehr, Handwerk und Gewerbe.- Handel und Versorgung.- Wohnungswesen.- Eingliederung von Umsiedlern.- Gesundheits- und Sozialwesen.- Arbeitskräfteplanung und -lenkung.- Berufsausbildung.- Volksbildung.- Jugend, Kultur und Sport.- Amtsvormundschaft (Personen A - Z ab ca. 1929).- Personalunterlagen, v. a. PA.
Der 1945 neu strukturierte Landkreis Rochlitz ging auf die 1874 gebildete gleichnamige Amtshauptmannschaft zurück. Bis Ende Juni 1945 standen die westlich der Zwickauer Mulde gelegenen Gebiete des Landkreises unter amerikanischer Besatzung. Anfang 1947 ging die bis dahin kreisfreie Stadt Mittweida im Landkreis Rochlitz auf. Zwischen 1948 und 1952 wurde die Anzahl der kreisangehörigen Gemeinden durch Zusammenlegungen oder Eingemeindungen von 124 auf 81 verringert. Im August 1952 erfolgte im Zuge der Bezirksbildung eine Neugliederung der Kreise, die für Rochlitz mit einer Halbierung seiner Fläche zugunsten umliegender und zum Teil neu geschaffener Kreise (Chemnitz-Land, Geithain, Glauchau, Hainichen) sowie mit der Zuordnung zum Bezirk Chemnitz verbunden war.
Weitere Angaben siehe 3.4.
Weitere Angaben siehe 3.4.
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